Privatinsolvenz vielleicht

Hier geht es in erster Linie um eine sachbezogene Diskussion rund um das Thema Ver- und Überschuldung (z.B. zur Existenzsicherung, Zwangsvollstreckung, Verbraucherinsolvenzverfahren). Für aktive und ehemals Selbstständige haben wir ein eigenes Forum 'Selbstständige' eingerichtet. Wie man mit Schulden und den damit resultierenden persönlichen Belastungen und Problemen umgeht und lebt, geht es im Schwesterforum 'life!'.
Forumsregeln
Wichtiger Hinweis: Dieses Forum ersetzt keine Rechtsberatung! KEIN Benutzer darf und will auf dieser Plattform eine Rechtsberatung anbieten, so dass sämtliche Antworten nur als Austausch von Meinungen zu verstehen sind!
Bitte sucht einen Rechtsanwalt auf, wenn ihr rechtssichere Antworten erhalten möchtet!
Desconocida
Mitglied
Reaktionen: 0
Beiträge: 19
Registriert: 1. Mär 2025, 13:19

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von Desconocida »

Banane hat geschrieben: 12. Jul 2025, 02:21 Wieso meldetest du das Auto ab und wann tanktest du den Diesel?
Warum ich das Auto abgemeldet hatte: Ganz einfach, da kommen bei so einem alten Diesel 320,-- € Steuer im Jahr, die Versicherung für 3 Monate so ca. 100 €, sind das kleinste Problem. Da ich aber mindestens noch fast 600 € Kreditkarten abbezahlen musste, eine wurde, das andere wurde hin und her geschoben, die Miete noch dazu kommt, brach mir Steuer für das Auto, das Genick. Da kam die Frage auf: Miete oder Auto. Da mir meine Wohnung heilig ist, habe ich das Auto vor dem Abmelden noch mal voll getankt (im Mai stand bei uns der Dieselpreis bei 1,45 €). Schon alleine deswegen, falls ich doch noch mal in Arbeit komme, ich den Monat wo ich das tue, mir kein Kopf ums Tanken machen muss. Denn beim vielleicht Arbeitgeber nach 14 Tagen arbeiten um Vorschuss zu bitten, ist kein guter Anfang (finde ich).
Und die nächste Frage von dir, die da lauten könnte: Warum ich so eine "teures" Auto habe, kann ich dir antworten, den habe ich schon fast 26 Jahre und den kenn ich in- und auswendig, bei einem anderen gebrauchtes Auto, weiss ich nicht, was mich reparaturmässig erwartet.
(Ich stehe im Bürgergeldbezug in Höhe von 850 €)
0
Icke26
Wissender
Reaktionen: 15
Beiträge: 103
Registriert: 25. Feb 2025, 15:22

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von Icke26 »

Desconocida hat geschrieben: 16. Jul 2025, 22:48
Banane hat geschrieben: 12. Jul 2025, 02:21 Wieso meldetest du das Auto ab und wann tanktest du den Diesel?
Warum ich das Auto abgemeldet hatte: Ganz einfach, da kommen bei so einem alten Diesel 320,-- € Steuer im Jahr, die Versicherung für 3 Monate so ca. 100 €, sind das kleinste Problem. Da ich aber mindestens noch fast 600 € Kreditkarten abbezahlen musste, eine wurde, das andere wurde hin und her geschoben, die Miete noch dazu kommt, brach mir Steuer für das Auto, das Genick. Da kam die Frage auf: Miete oder Auto. Da mir meine Wohnung heilig ist, habe ich das Auto vor dem Abmelden noch mal voll getankt (im Mai stand bei uns der Dieselpreis bei 1,45 €). Schon alleine deswegen, falls ich doch noch mal in Arbeit komme, ich den Monat wo ich das tue, mir kein Kopf ums Tanken machen muss. Denn beim vielleicht Arbeitgeber nach 14 Tagen arbeiten um Vorschuss zu bitten, ist kein guter Anfang (finde ich).
Und die nächste Frage von dir, die da lauten könnte: Warum ich so eine "teures" Auto habe, kann ich dir antworten, den habe ich schon fast 26 Jahre und den kenn ich in- und auswendig, bei einem anderen gebrauchtes Auto, weiss ich nicht, was mich reparaturmässig erwartet.
(Ich stehe im Bürgergeldbezug in Höhe von 850 €)

Du hast alles richtig gemacht!!!!!
0
Banane
Mitglied
Reaktionen: 0
Beiträge: 29
Registriert: 22. Jun 2025, 23:25

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von Banane »

Achso, nur ein paar Monate ist der Diesel alt, dann braucht man sich da keine Gedanken machen (Diesel hält nicht ewig, deswegen fragte ich). Ich würd die Kiste mindestens alle zwei Wochen mal starten und ein bis zwei Stunden laufen lassen, damit du keine Probleme mir dem Akku bekommst. Oder halt den Akku mit einem Ladegerät immer mal wieder laden. Aber auch für den Motor sind regelmäßige Starts nicht schlecht.
0
Desconocida
Mitglied
Reaktionen: 0
Beiträge: 19
Registriert: 1. Mär 2025, 13:19

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von Desconocida »

So ich war gestern noch mal bei der Schuldenberatungsstelle um die Unterlagen abzugeben, nach diesem vorgefertigten Schreibens. Es haben sich von 5 Gläubigern nur 2 darauf reagiert und zwar die, die abbuchen. Trotz zurückgezogener Einzugsermächtigung. Das Gespräch was ich diesmal hatte, ging sehr unter die Gürtellinie, denn mein Berater ist im Moment krank geschrieben und die Vertretung hat mich da ziemlich (in meinen Augen niedergemacht) . Es war ihr ein Dorn im Auge, dass ich unbedingt mein Auto und meinen Papierhund behalten möchte in der vielleicht Privatinsolvenz. Ob es dann für mich nicht besser wäre die Eidesstaatliche Versicherung abzugeben alle 3 Jahre und mein P-Konto hätte ich ja.
Heute morgen habe ich dann einiges in die Wege geleitet und ich weiss jetzt nicht ob das so erlaubt ist:
Das Auto wird nächste Woche an einen guten Freund für 400 € "verkauft" und bleibt bis zur Restschuldbefreiung bei ihm stehen und da er gelernter KFZ Schlosser ist, wird er mir in der Zeit den Reparatur Stau erledigen. Mein, ach so kostbarer VDH Hund, geht für 800 € an den Züchter zurück, also die Züchterin wird wieder Besitzerin, bei mir bleibt er dann als Pflegestellenhund bis alles über die Bühne ist. Die daraus resultierenden 1200 € gehen dann an den mir irgendwann an die Seite gestellten Inso-Verwalter rüber.
Kann ich das so machen oder ist das verboten???
0
caffery
praktischer Schuldnerberater
Reaktionen: 459
Beiträge: 2732
Registriert: 13. Aug 2018, 20:45

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von caffery »

Nicht verboten aber anfechtbar. Ich habe hier jetzt nicht alles gelesen aber solche "schlauen Tricks" sorgen normalerweise für mehr Ärger als es einfach auf sich zukommen zu lassen.

Dir zu versprechen, dass Du Dein Auto behalten kannst ohne es (im Sinne des Insolvenzrechts) zu brauchen wäre auch ziemlich unseriös. Ich muss das auch oft Leuten sagen und obwohl ich dabei aufpasse möglichst zugewandt zu formulieren habe ich auch manchmal das Gefühl, dass die Leute mich hinterher doof finden weil ich trotz ihrer mitunter verzweifelten Erklärungen nicht einfach sage: "Kein Problem! Können Sie behalten!". Ich könnte das natürlich sagen - wäre aber einfach unrichtig.

PS: Redest Du da von einem Hund der beim Züchter mal 800 Euro gekostet hat? Und darüber dass es wegen des Tieres ein ernsthaftes Verwertungsrisiko geben soll? Wie gesagt - habe nicht alles gelesen. Aber wenn das in etwa so stimmt sage ich an dieser Stelle jetzt doch einfach mal mutig: "Kein Problem! Kannste behalten!"
0
Paula
Mitglied
Reaktionen: 1
Beiträge: 18
Registriert: 4. Jul 2025, 10:21

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von Paula »

Ich lehne mich hier auch mal aus dem Fenster:
Wenn der Hund ein Haustier ist und du damit nicht gewerblich züchtest, dürfte der nicht pfändbar sein.
§811 ZPO:(unpfändbar sind)
Tiere, die der Schuldner oder eine Person, mit der er in einem gemeinsamen Haushalt zusammenlebt,
a) nicht zu Erwerbszwecken hält ...

Das Auto wäre pfändbar. Da du es verkauft hast und ein Freund im rechtlichen Sinne keine nahestehende Person ist, müsste das im Insoantrag nicht extra angegeben werden. Sauberer wäre es natürlich gewesen, das Auto zu behalten und aus der Insolvenzmasse rauszukaufen, wenn ich es richtig verstanden habe, hat es ja keinen großen Wert mehr und wenn es noch reparaturbedürftig ist erst recht nicht.
0
Shopgirl
Guru
Reaktionen: 172
Beiträge: 1134
Registriert: 21. Okt 2018, 12:39

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von Shopgirl »

Ich würde das lassen. Die Sache mit dem Hund und auch die mit dem Auto.

Das Auto ist 25 Jahre alt, hat einen Unfallschaden und einen geschätzten Wert von 20 Euro (siehe Seite 1). Aber selbst wenn das nicht nur 20 Euro sind, sondern vielleicht 200 Euro... da lohnt doch eine Verwertung nicht.
Wenn du den PKW allerdings verkaufst, musst du das im Insolvenzantrag angeben. Erscheint mir ehrlich kontraproduktiv, auch wenn man nichts versprechen kann, wie Caffery schon sagte.

Ich habe noch nie irgendwo gelesen (und ich lese mich in die Materie wirklich schon lange ein), dass einem das Haustier gepfändet wurde. Das mag bei einem teuren Pferd der Fall sein, aber es pfändet dir doch keiner den Hund weg. Zumal hier der Züchter (wie in vielen solcher Verträge) doch bestimmt ein Vorkaufsrecht hat.
0
Desconocida
Mitglied
Reaktionen: 0
Beiträge: 19
Registriert: 1. Mär 2025, 13:19

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von Desconocida »

[quote=caffery post_id=27934 time=1753272662 user_id=53

PS: Redest Du da von einem Hund der beim Züchter mal 800 Euro gekostet hat? Und darüber dass es wegen des Tieres ein ernsthaftes Verwertungsrisiko geben soll? Wie gesagt - habe nicht alles gelesen. Aber wenn das in etwa so stimmt sage ich an dieser Stelle jetzt doch einfach mal mutig: "Kein Problem! Kannste behalten!"
[/quote]

Ja so einfach ist es wohl nicht. Ich habe mich mit unserem Zuchtverein auseinander gesetzt und wir hatten so einen Fall schon mal, das eine inaktive Züchterin (so wie ich) eine Privatinsolvenz hatte, deren Hunde sofort, obwohl nicht mit ihnen gezüchtet werden darf aus gesundheitlichen Gründen, verpfändet worden sind. Also werde ich in nächster Zeit aus dem VDH sowie aus unserem Hundeverein austreten müssen um mein Züchterstatus aufzugeben und mein Wuffel geht papiertechnisch an meine Züchterin zurück (Vorverkaufsrecht) und die ist nicht verpflichtet ihn zu verkaufen. Sie darf mich als Pflegestelle eintreten lassen. Das tut sie auch. Die andere Züchterin konnte das nicht, weil das ihre eigenen nachgezüchteten Hunde waren. Mit meinem darf ich nicht züchten, weil er Einhoder ist, aber man kann ja schwarz züchten oder so. Dem Inso Verwalter ist das egal, aber die Gläubiger könnten mit dieser Argumentation kommen, das Gericht u.a. auch.

Mit meinem Auto, wollte ich irgendwann, wenn die PI vorbei ist, wieder dahin zurückgehen, wo wir vor 17 Jahren gelebt haben. Denn mit ca. 800 Euro Rente in Deutschland, wird das mehr als armselig, wo mal ich mich irgendwann wohl in einer Obdachlosenunterkunft sehe, als das ich damit eine Wohnung bezahlen könnte.
Immerhin sind das von dort wo ich wohne im Moment in die "alte Heimat" zurück fast 2800 km, laufen kann ich die nicht :-), fliegen kann ich nicht bezahlen :-).
0
Zuletzt geändert von Desconocida am 23. Jul 2025, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
caffery
praktischer Schuldnerberater
Reaktionen: 459
Beiträge: 2732
Registriert: 13. Aug 2018, 20:45

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von caffery »

Ohje - so viele unerforderliche schlechte Gedanken. Man möchte Dich ein wenig schütteln und Dir zurufen, dass das alles nicht den Hirnschmalz wert ist den es verbraucht um diese Sorgen auszusprechen.

.. und das sage ich als jemand dem eigentlich nachgesagt wird mitunter den Teufel an die Wand zu malen;)
0
Desconocida
Mitglied
Reaktionen: 0
Beiträge: 19
Registriert: 1. Mär 2025, 13:19

Re: Privatinsolvenz vielleicht

Beitrag von Desconocida »

Nun das war gestern die Argumentation der Vertretungsberaterin. Nächste Woche sollte mein Berater wieder gesund sein, denn der hatte mir ja was ganz anderes erzählt.
0
Antworten