Zuviele Gläubiger

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magMusik
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Zuviele Gläubiger

Beitrag von magMusik »

Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem. Meine Gesamtschulden sind bei c.a 20.000 €. Ich habe c.a 35 Gläubiger. Die ältesten sind c.a 15 Jahre alt. Meist handelt es sich um Kleinbeträge zwischen 200 - 1000 €.

Ich möchte auf ein Vergleicht aus, habe nun gelesen dass bei soviel Gläubiger es fast aussichtslos ist. Hat da jemand Erfahrung? Und was kostet ein Anwalt der sowas für mich übernimmt? Also nur ungefähr damit ich planen kann?

Liebe Grüße
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Re: Zuviele Gläubiger

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Hi magMusik,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Zuviele Gläubiger" geschaut?
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caffery
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von caffery »

magMusik hat geschrieben: 31. Jan 2020, 21:51 ich habe folgendes Problem. Meine Gesamtschulden sind bei c.a 20.000 €. Ich habe c.a 35 Gläubiger. Die ältesten sind c.a 15 Jahre alt. Meist handelt es sich um Kleinbeträge zwischen 200 - 1000 €.
Da dürfte einiges verjährt sein. Sowohl ganze Forderungen, als auch Teilbeträge bzgl. Zinsen und Kosten.
magMusik hat geschrieben: 31. Jan 2020, 21:51 Ich möchte auf ein Vergleicht aus, habe nun gelesen dass bei soviel Gläubiger es fast aussichtslos ist. Hat da jemand Erfahrung?
Es ist dank § 308 und 309 InsO (gerichtlicher Schuldenbereinigungsplan und Zustimmungsersetzung) nicht unmöglich, aber extrem aufwändig.
Natürlich hängt es aber auch von der Höhe des Angebots im Verhältnis zu den nicht verjährten Forderungen ab.
Genauso wie auf weitere Faktoren wie: Dein Alter, Einkommen, Vermögen, Jobaussichten, sowie natürlich auch auf die Gläubiger selbst. Letzteres ist oft auch ein bisschen Glücksache bei welchen Buden die Mehrzahl der Forderungen gelandet sind. Es gibt Buden mit denen kann man verhandeln, manche sagen praktisch zu allem "Nein".

Das Hauptproblem was ich immer bei derart umfangreichen Gläubigerportfolien sehe, ist die Vollständigkeit. 35 Gläubiger sind m.E. schon eine Hausnummer die für den Verlust von Überblick spricht. Das Risiko Gläubiger vergessen zu haben erscheint halt hoch.

Obwohl ich ein großer Freund von Verhinderungen einer Insolvenzeröffnung bin und auch bereit bin dafür großen Aufwand zu betreiben, rate ich bei derartigen Gläubigermengen eigentlich grundsätzlich eher zu einem Restschuldbefreiungsverfahren.
magMusik hat geschrieben: 31. Jan 2020, 21:51 Und was kostet ein Anwalt der sowas für mich übernimmt? Also nur ungefähr damit ich planen kann?
Da das o.g. wie gesagt extrem aufwändig ist, würde ich mal so ins Blaue auf um die 2000 Euro tippen. Angesichts des Aufwands erscheint mir das sogar angemessen. Dazu kommt, dass es schwer sein dürfte einen Anwalt zu finden, der das wirklich professionell durchzieht. Einfach irgendeinen zu nehmen den man ergoogelt hat, halte ich ein erhebliches Risiko.

Karitative Beratungsstellen haben mit solchen Fällen u.U. Kapazitätsprobleme. Mitunter wohl leider auch Erfahrungsprobleme.

Unmöglich ist es nicht - das Hauptproblem sehe ich darin jemanden zu finden der es (anständig) macht - und wenn es ein Anwalt ist, diesen bezahlen zu können.
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magMusik
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von magMusik »

Erstmal vielen Dank für deine wirklich ausführliche Antwort.

Ich habe nun Rücksprache mit einem Anwalt gehalten. Dieser hat mir geraten, eventuell einige Schulden von nicht nahen Bekannten begleichen zu lassen, als Freundschaftsdienst. Mit weniger Gläubiger ist dann ein Vergleich einfacher. Bin mir bisschen unsicher. Außerdem habe ich eine Einladung zur Abgabe der Vermögensauskunft. Ich strebe aber definitiv ein Vergleich in den nächsten Wochen an. Ist es besser die Vermögensauskunft erstmal nicht abzugeben?
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caffery
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von caffery »

magMusik hat geschrieben: 2. Feb 2020, 18:17 Erstmal vielen Dank für deine wirklich ausführliche Antwort.
Bitte
magMusik hat geschrieben: 2. Feb 2020, 18:17 Ich habe nun Rücksprache mit einem Anwalt gehalten. Dieser hat mir geraten, eventuell einige Schulden von nicht nahen Bekannten begleichen zu lassen, als Freundschaftsdienst. Mit weniger Gläubiger ist dann ein Vergleich einfacher.
Aiaiaiai...
Ich versuche das mal so vorsichtig auszudrücken wie ich kann: Das klingt für mich nach Kernquatsch.
magMusik hat geschrieben: 2. Feb 2020, 18:17 Ich strebe aber definitiv ein Vergleich in den nächsten Wochen an.
Da kannst Du streben wie Du willst. Selbst wenn alle im ersten Durchlauf "Jawoll" sagen würden (Die Chance bei 35 Gläubigern ist dafür im Promillebereich), würde es minimum 6 Wochen dauern bis sowas durch ist.

Ein gerichtlicher Schuldbereinigungsplan mit Zustimmungsersetzung (das einzig realistische Szenario) dauert je nach Geschwindigkeit des Verhandlungsführers, der Gläubiger und des Gerichts grob geschätzt zwischen 6 und 9 Monaten.

Du scheinst da allgemein ziemlich unrealistische Vorstellungen zu haben wie sowas ablaufen kann.
magMusik hat geschrieben: 2. Feb 2020, 18:17 Ist es besser die Vermögensauskunft erstmal nicht abzugeben?
Auf keinen Fall.

Gäbe es denn etwas, was Du dort mitteilen müsstest, was Du lieber für Dich behalten würdest?
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magMusik
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von magMusik »

magMusik hat geschrieben: 2. Feb 2020, 18:17 Ist es besser die Vermögensauskunft erstmal nicht abzugeben?
caffery hat geschrieben: 2. Feb 2020, 18:45 Auf keinen Fall.

Gäbe es denn etwas, was Du dort mitteilen müsstest, was Du lieber für Dich behalten würdest?
Nein ganz im Gegenteil jetzt noch bekomme ich ALG 2 , aber wie es aussieht kann ich bald bei einer Firma anfangen. Habe nur Angst wenn ich die Vermögensauskunft abgebe, aber dann ein Vergleich zustande kommt, die Vermögensauskunft zum Nachteil werden kann.
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caffery
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von caffery »

magMusik hat geschrieben: 2. Feb 2020, 18:43 Nein ganz im Gegenteil jetzt noch bekomme ich ALG 2 ,
Geh da hin!
magMusik hat geschrieben: 2. Feb 2020, 18:43 Habe nur Angst wenn ich die Vermögensauskunft abgebe, aber dann ein Vergleich zustande kommt, die Vermögensauskunft zum Nachteil werden kann.
Dafür gibt es keinen Grund.
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magMusik
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von magMusik »

Das sagt mein Verstand auch hinzugehen. Da kann ich angeben dass ich ALG 2 bekomme und stärke die Verhandlungsposition.

Meine Partnerin greift mir auch gut unter die Arme für ein Vergleich und im Notfall würde sie mir sogar mit der vollen Schuldensumme helfen können. Aber ich möchte das vermeiden. Eine Insolvenz möchte ich irgendwie vermeiden.
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caffery
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von caffery »

Was soll ich Dir sagen?

Irgendwas sagt mir, dass Dein Credo für Deine Partnerin sehr teuer werden könnte.

Man müsste die Forderungen erstmal anständig durchbürsten und dann eben den bereits beschriebenen Plan in die Welt setzen mit allem drum und dran. Unter Umständen nachverhandeln und dann über das Gericht gehen.

Das ist extrem viel Aufwand. Ein mit Sicherheit teuer bezahlter Anwalt würde die ganze Veranstaltung sicher nicht wirtschaftlicher machen.

... wenn dem dann noch solche Sachen aus dem Gesicht fallen:

"Ich habe nun Rücksprache mit einem Anwalt gehalten. Dieser hat mir geraten, eventuell einige Schulden von nicht nahen Bekannten begleichen zu lassen, als Freundschaftsdienst. Mit weniger Gläubiger ist dann ein Vergleich einfacher."

... sehe ich dann endgültig schwarz.
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magMusik
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von magMusik »

Wenn ich ehrlich bin, bin ich auch total unsicher welchen Weg ich gehen soll. Ich möchte keine Fehler machen, sondern einfach nur eine Entschuldung.

Welchen Weg würdest du mir empfehlen?
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tidus82
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Re: Zuviele Gläubiger

Beitrag von tidus82 »

Alles Kokolores, lieber magMusik.
Wir können hier nur aus der Ferne Empfehlungen geben, sind jedoch an die Informationen gebunden, die du uns mitteilst.

Nun haben wir dir etwas empfohlen, und doch Fragst du einen Anwalt und lässt dich dort scheinbar beraten.

Was ich daran nicht verstehe ist: warum fragst du denn jetzt hier ob du die Vermögensauskunft abgeben sollst? Bzw. was besser ist? Und wie du nun weiter vorgehen sollst? Wenn du den Anwalt schon bezahlst, dann sollte er dir auch ein Rundum-Sorglos Paket anbieten und alle deine Fragen kompetent und umfassend beantworten, so dass die Fragen hier doch gar nicht mehr nötig sind?

Sei mir bitte nicht böse, dass ich das so „hart“ schreibe, ich hoffe du kannst verstehen wenn wir uns da auch etwas „verarscht“ fühlen.

Geh doch zu einer kostenlosen und unabhängigen Schuldnerberatung! Die Jungs und Mädels wissen was sie machen und können dir sicher deutlich besser helfen als ein 2000 Euro Anwalt, der allein schon deswegen abhängig ist, weil er Geld von dir bekommt. Aber ob er seinen Job gut macht ist mehr als fraglich!
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