Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

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caffery
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von caffery »

Janadi hat geschrieben: 4. Mär 2019, 17:34 Nee, eigentlich nicht. Das sollte ja in die Verfahrenskosten gehen.
Da auf diese weise 40% Verwaltervergütung von dem gepfändeten Einkommen abgehen und nur 60% auf die Verfahrenskosten gehen, ist dein Gedankengang zwar nobel aber leider Unsinn.
Deutlich wirtschaftlicher ist es, die Verfahrenskosten freiwillig gegen ende der 5 Jahre zu zahlen damit die auch vollständig auf die Kosten gehen. Es gibt also gar keinen Grund für dich, die Herausrechnung aktiv herbeizusehnen. Wenns dauert, freu dich und leg dir das Geld auf die Seite und zahle es in 4,5 Jahren freiwillig auf die Kosten, falls dann noch was für die Verkürzung fehlen sollte.
Janadi hat geschrieben: 4. Mär 2019, 17:34 Aber vielleicht ist sie ja auch schnell. Ich werde das dann in dem Termin mit ihr ansprechen.
Kannst du ja machen. Ich würde es nicht tun - da soll und wird sie schon selbst drauf kommen bzw. nach fragen. Schließlich wurden die Angaben ja bereits wahrheits- und pflichtgemäß im Antrag gemacht.
Janadi hat geschrieben: 4. Mär 2019, 17:34 Wenn so ein Fragebogen kommt, wo man die Gründe der Insolvenz reinschreiben soll, was schreibt man denn da? Soll ja sicher keine Lebensgeschichte sein ;)
Nein, soll es nicht. Kurz, sachlich und natürlich zumindest in der Tendenz zutreffend. Was war denn der Grund aus deiner Sicht wenn ich fragen darf?
Janadi hat geschrieben: 4. Mär 2019, 17:34 Und bekommen die Gläubiger das dann zu sehen?
Da bin ich ehrlich gesagt überfragt. Das ist aber auch wurscht - so lange man nichts schreibt was einen Vorsatz nahelegt.
Also sowas wie "Ich hab einfach bestellt als wenns kein Morgen gäbe, bis die nichts mehr geliefert haben. Dann hab ich mich beim nächsten Händler angemeldet! Als mir keiner mehr was schicken wollte, habe ich den Antrag gestellt." ;)
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Janadi
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von Janadi »

Okay, das hört sich sinnvoll an. Meine Schwester bearbeitet bei einer Kommune Insolvenzen und meinte schon, dass die IV immer ewig für eine Antwort braucht ;)

Kurzfassung:
Kind mit 17
Nie Unterhalt bekommen
In der Ausbildung beim RA gab es 300€, bei der ersten Stelle netto 600€. War aber nur per PKw zu errreichen, also erster Pkw Kredit von der Hausbank. Und ein schöner Dispo :roll:

Später Abitur und Studium. Dispo gekündigt von der Bank, weil Bafög und Studienkredit kein Einkommen. Die Barclays stand auf dem Campus und hat Kreditkarten verteilt, sofort mit 3.000€ eingerichtet. Irgendwann konnte ich Schulden nur noch mit neuen Schulden bezahlen.

Nach Berufseinstieg ging es, bis das kleine Kind geboren ist. Die letzten 3 Jahre nur noch rumgekrebst und nach Abzug der Fixkosten waren noch 50€ übrig.

So würde ich es nicht schreiben. Der größte Gläubiger mit 50% ist die KfW mit dem Studienkredit. Irgendwas in der Richtung.
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caffery
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von caffery »

Das ist doch eine sehr klassische Geschichte, die in Kurzform ohne weiteres als Antwort auf die betreffende Frage taugt.

Sehr früh Mutter geworden, lange alleinerziehend, kein Unterhalt vom Kindsvater, sehr geringes Einkommen während der Ausbildung, derzeitiges Einkommen reicht zur Schuldentilgung in keiner Weise aus.

Irgendwie sowas.

Ich habe schon länger das Gefühl, dass sich Überschuldungsgeschichten wie die deine häufen. Das System bzw. die Idee hinter den Studienkrediten scheint sich immer mehr als Windei zu entpuppen.

Auf jeden Fall ist das eine Geschichte, für die sich absolut niemand schämen muss. Genau für soetwas, hat sich irgendwann mal ein schlauer Mensch die Nummer mit der Verbraucherinsolvenz ausgedacht.
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Janadi
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von Janadi »

Dankeschön, den Text werde ich dann so ähnlich formulieren :)

Ich habe heute Bescheid von meiner Krankenkasse bekommen, dass ich im Rahmen meiner Kur die (vorgestreckten) Fahrtkosten erstattet bekomme. Den Bescheid mit zur Insolvenzverwalterin nehmen? Ich nehme an, sie bekommt das Geld? Überweise ich ihr das dann einfach?

Was ist denn mit der Erstattung bei Fahrtkosten im Rahmen von Dienstreisen? Muss ich die jetzt jahrelang aus meinem pfändungsfreien Einkommen finanzieren :shock: :?:
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Ruhrpottmensch
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von Ruhrpottmensch »

Du kannst es natürlich der IV melden mit den Fahrtkosten und um Freigabe bitten (Inwiefern das gesetzlich geregelt ist, da müssten die Profis dran). Ich habe es bei einem Klinikaufenthalt (Teilstationär) letztes Jahr so gemacht, dass die Fahrtkosten nicht an mich gingen sondern an ein Familienmitglied aufs Konto.

Mehraufwand bei dienstlichen Reisen muss man m.W.n. auch jedes Mal freigeben lassen. Aber auch da können Dir die Profis sicherlich konkrete Antworten geben...

Grundsätzlich ist es ja so, dass es -grad in der Eröffnung- relativ heikel mit "Einkommen" (Gleich aus welcher Quelle) auf Deinem Konto ist. Deswegen sollte man ja z.B. auch Verkäufe bei Ebay vermeiden, Rückerstattungen von Versandhäusern oder eben Überweisungen von Familienmitgliedern auf Dein Konto.
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Janadi
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von Janadi »

Ruhrpottmensch hat geschrieben: 7. Mär 2019, 21:27 Du kannst es natürlich der IV melden mit den Fahrtkosten und um Freigabe bitten (Inwiefern das gesetzlich geregelt ist, da müssten die Profis dran). Ich habe es bei einem Klinikaufenthalt (Teilstationär) letztes Jahr so gemacht, dass die Fahrtkosten nicht an mich gingen sondern an ein Familienmitglied aufs Konto.

Mehraufwand bei dienstlichen Reisen muss man m.W.n. auch jedes Mal freigeben lassen. Aber auch da können Dir die Profis sicherlich konkrete Antworten geben...

Grundsätzlich ist es ja so, dass es -grad in der Eröffnung- relativ heikel mit "Einkommen" (Gleich aus welcher Quelle) auf Deinem Konto ist. Deswegen sollte man ja z.B. auch Verkäufe bei Ebay vermeiden, Rückerstattungen von Versandhäusern oder eben Überweisungen von Familienmitgliedern auf Dein Konto.
Mmh, mein Bauchgefühl sagt mir irgendwie, dass ich mit der Überweisung auf ein Konto eines Familienmitglieds irgendwie in die Richtung der strafbaren Handlungen rücke, oder? Wobei ich die Freigabe jeder einzelnen Dienstreise auch etwas problematisch finde. Könnte ich prinzipiell auf Reisekosten gegenüber dem Arbeitgeber verzichten? Dann würde ich zwar erstmal natürlich einige Euro verschenken, könnte diese aber als Werbungskosten in der Steuer geltend machen. Da ich selber kaum Werbungskosten habe, würde es bei mir nämlich eher zu einer (nicht allzu hohen) Forderung des Finanzamts kommen.
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tidus82
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von tidus82 »

Nun, während der Insolvenz ist alles etwas "schwierig", wenn es um die einzelnen Freigaben geht. Ab der Wohlverhaltensphase wird es dann deutlich einfacher, weil der IV nur noch an der Quelle "zapft" und damit sowieso nur unpfändbare Gelder auf das Konto eingehen.

Was möglich ist - und das solltest du vielleicht mit dem IV besprechen: Er gibt das Konto schon jetzt komplett an dich frei bzw. du eröffnest irgendwo ein zweites Konto (in Abstimmung mit dem IV) auf dem dann keine Pfändungen sind, welches er dann freigibt. Dann würde der IV nur an der Quelle (deinem Arbeitgeber) mittels der Abtretungserklärung pfänden und das Konto wird komplett frei sein.

Jedoch wird der IV dann (wahrscheinlich) regelmäßig die Kontoauszüge sehen wollen und du musst jeden Geldeingang, der nicht von der Abtretungserklärung erfasst ist bis zur Wohlverhaltensphase melden.
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Ruhrpottmensch
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von Ruhrpottmensch »

Janadi hat geschrieben: 8. Mär 2019, 10:06 Mmh, mein Bauchgefühl sagt mir irgendwie, dass ich mit der Überweisung auf ein Konto eines Familienmitglieds irgendwie in die Richtung der strafbaren Handlungen rücke, oder?
Natürlich ist das etwas "grau". Aber da ich das Fahrzeug des Familienmitglied genutzt habe und er mir Tankkosten "vorgeschossen" hat, ist es nur "logisch", dass die Fahrtkosten an ihn gingen. ;)

Bei regelmäßigen Fahrtkosten würde ich es aber sicherlich auch vom IV freigeben lassen. Aber einmalig für knapp 35€... :roll:

Ist halt wie tidus sagte... Man müsste wegen jedem Furz beim IV um Freigabe bitten. Oder eben den "Umweg" über ein spezielles Konto machen.

Die Frage ist ja, sind die "Fahrtkosten" grundsätzlich pfändungsfrei? (<- Und da können die Pros sicherlich ne Antwort drauf geben!)
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imker
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von imker »

Janadi hat geschrieben: 7. Mär 2019, 16:58 Dankeschön, den Text werde ich dann so ähnlich formulieren :)

Ich habe heute Bescheid von meiner Krankenkasse bekommen, dass ich im Rahmen meiner Kur die (vorgestreckten) Fahrtkosten erstattet bekomme. Den Bescheid mit zur Insolvenzverwalterin nehmen? Ich nehme an, sie bekommt das Geld? Überweise ich ihr das dann einfach?

Was ist denn mit der Erstattung bei Fahrtkosten im Rahmen von Dienstreisen? Muss ich die jetzt jahrelang aus meinem pfändungsfreien Einkommen finanzieren :shock: :?:
Arbeitgeber erstattet Ausgaben für Dienstreisen: pfändungsfrei beim Arbeitgeber
Arbeitgeber zahlt mehr als der bescheinigte Betrag für das P-Konto ausweist auf das Konto: Freigabeantrag beim Gericht - einzelfallbezogen oder dauerhaft, wenn das immer wieder vorkommt

gleiches sollte für die KK-Zahlung gelten: Pfändbarkeit beim "Geber" schlägt nicht automatisch auf das P-Konto durch
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Janadi
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Re: Insolvenz startet - Mietvertrag, Steuer ...

Beitrag von Janadi »

imker hat geschrieben: 8. Mär 2019, 13:21
Arbeitgeber erstattet Ausgaben für Dienstreisen: pfändungsfrei beim Arbeitgeber
Arbeitgeber zahlt mehr als der bescheinigte Betrag für das P-Konto ausweist auf das Konto: Freigabeantrag beim Gericht - einzelfallbezogen oder dauerhaft, wenn das immer wieder vorkommt

gleiches sollte für die KK-Zahlung gelten: Pfändbarkeit beim "Geber" schlägt nicht automatisch auf das P-Konto durch

Wie stelle ich denn den Antrag? Formlos ans Insolvenzgericht?
Ich bitte um Freigabe aller Zahlungen des Arbeitgebers, da dieser bereits die pfändbaren Bezüge an den Insolvenzverwalter abtritt.
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