Weihnachtsgeld Pfändung

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Apo2017
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Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Apo2017 »

Hallo, ich bin Neu in diesem Forum und habe gleich eine Frage. Mein Mann ist in der Regelinsolvenz mit privater Restschuldbefreiung. Er hat mit der November Abrechnung das Bruttogrundgehalt von 4199 Euro nochmal als Weihnachtsgeld bekommen. Es heißt ja 500 Euro sind Pfändungsfrei, richtig? Jetzt sind aber nur 350 Euro Netto mehr übrig geblieben, also keine 500 Euro. Die Pfändung betrug über 3700 Euro. Der Treuhänder hätte kein Programm das zu kontrollieren, haben jetzt den AG aufgefordert, dass der Steuerberater das kontrolliert. Aber keine Rückmeldung. Wie geht man da vor? Danke für eure Hilfe.
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

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Hi Apo2017,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Weihnachtsgeld Pfändung" geschaut?
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Käsebrot
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Käsebrot »

Heißt das Weihnachtsgeld denn Weihnachtsgeld oder ist es eine Jahressonderzahlung?
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Apo2017
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Apo2017 »

Weihnachtsgeld jährlich. Brutto 4199 Euro steht auf der Abrechnung
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Käsebrot
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Käsebrot »

Grundsätzlich ist der Arbeitgeber dafür verantwortlich, dass richtig abgeführt wird. Sprich, wenn du bzw. dein Mann der Meinung seid, dass die Berechnung falsch ist, müsstet ihr euch als erstes an diesen wenden.

Nachdem es bei einer ausdrücklich als Weihnachtsgeld betitelten Zahlung eine eindeutige Rechtssprechung gibt, dürfte es kein Problem sein, dass er bei der nächsten Abrechnung eine Korrektur zu Gunsten deines Mannes durchführt.

Die letzte Konsequenz wäre eine Klage, wobei man sich immer fragen muss, ob der Streitwert den Aufwand lohnt und ob man bei dem Arbeitgeber auch weiterhin bleiben möchte.
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Witwe Bolte
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Witwe Bolte »

Ich sehe es so wie Käsebrot.

Einen netten Brief an den Arbeitgeber schreiben und auf § 850a (4) ZPO hinweisen, s.:
https://dejure.org/gesetze/ZPO/850a.html

und um baldige Nachzahlung der 150,00 Euro bitten.

Viel Glück!
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Apo2017
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Apo2017 »

Da schon gekündigt wurde und es endlich ist, neuer Vertrag fix, wäre das egal. Im Raum stehen auch 13.2 Minusstunden mit denen er angeblich im letzten Jahr angefangen ist. Komisch das seine Vorgängerin auch genau diese Minusstunden auf dem Plan hat, beim ausscheiden. Da wird sich auch geziert.
Mit Zulage fast 10.000 brutto und es bleiben 3200 übrig, davon noch 700 PKV und 80 PV. Vielleicht jammern auf hohem Niveau aber Recht muss Recht bleiben. Immerhin werden jeden Monat fast 1600 Euro Pfändung gezahlt. Es bleiben für den normalen Dienst nach Abzug der PKV und PV 1850 netto übrig und davon noch 101 Euro für Krankentagegeld, da er ja Max. 6 Wochen Lohnfortzahlung hätte. Dafür macht er 44 Stunden Filialleiter, also geschenkt bekommt er da auch nichts. Noch zwei Jahre, drei sind rum. Hoffen auf Schlusstermin Anfang 2021. Da Treuhänder und Gerichtskosten bezahlt sind, wurde Antrag auf RSB nach 5 Jahren gestellt. 3 hat leider nicht geklappt.
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Käsebrot
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Käsebrot »

Apo2017 hat geschrieben: 17. Dez 2020, 12:45 Da schon gekündigt wurde und es endlich ist, neuer Vertrag fix, wäre das egal. Im Raum stehen auch 13.2 Minusstunden mit denen er angeblich im letzten Jahr angefangen ist. Komisch das seine Vorgängerin auch genau diese Minusstunden auf dem Plan hat, beim ausscheiden. Da wird sich auch geziert.
Mit Zulage fast 10.000 brutto und es bleiben 3200 übrig, davon noch 700 PKV und 80 PV. Vielleicht jammern auf hohem Niveau aber Recht muss Recht bleiben. Immerhin werden jeden Monat fast 1600 Euro Pfändung gezahlt. Es bleiben für den normalen Dienst nach Abzug der PKV und PV 1850 netto übrig und davon noch 101 Euro für Krankentagegeld, da er ja Max. 6 Wochen Lohnfortzahlung hätte. Dafür macht er 44 Stunden Filialleiter, also geschenkt bekommt er da auch nichts. Noch zwei Jahre, drei sind rum. Hoffen auf Schlusstermin Anfang 2021. Da Treuhänder und Gerichtskosten bezahlt sind, wurde Antrag auf RSB nach 5 Jahren gestellt. 3 hat leider nicht geklappt.
Das Problem ist, dass sich bei einem Streitwert von 150€ kein Anwalt die Finger schmutzig machen wird und ohne ist es halt verdammt schwierig.

Und ja, das ist Jammern auf verdammt hohem Niveau. Es gibt andere Leute, die bekommen nur einen Bruchteil von dem, was dein Mann nach Hause bringt, die müssen jeden Monat noch viel mehr kämpfen, um über die Runden zu kommen. Da geht mir schon der Hut ein bisschen hoch. 10.000 Kröten brutto, dafür muss ich drei Monate arbeiten gehen!

Recht haben und Recht bekommen sind zwei vollkommen unterschiedliche Paar Stiefel. Und nicht immer macht es Sinn, sich sein Recht auch zu erkämpfen.

Also entweder Arbeitgeber anschreiben (schriftlich, ganz altmodisch auf Papier und in einem Umschlag) oder klagen, wenn ihr dem guten Geld unbedingt noch schlechtes hinterher werfen wollt.
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Apo2017
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Apo2017 »

Sind die auch Fillialleiter und machen 44 Stunden plus Not und Nachtdienste? Du hast schon gelesen das dafür 1750 übrig bleiben, da keine unterhaltspflichtige Person? Schade ich wusste nicht das hier nur Schuldner Ratschläge bekommen, die noch weniger haben. Dankesformel die Hilfe und 10.000 brutto machen etwas über 2000 auf dem Konto. Trotzdem Danke!
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Witwe Bolte
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Witwe Bolte »

Nur mal so als "Gegendarstellung":
Ich finde nicht, dass das 'Jammern auf hohem Niveau' per se ist,
denn man weiß ja gar nicht, wie viele "Unterhaltsberechtigte" Dein Mann hat.

Und man weiß ja auch nicht, was er dafür leisten musste (44 Regelarbeitsstunden sind ja jedenfalls auch überm üblichen Niveau), plus Überstunden ?, und welche Verantwortung er dafür tragen mußte.

Wer seinen Job korrekt macht, kann auch eine korrekte Abrechnung vom AG erwarten, finde ich.
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Witwe Bolte
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Re: Weihnachtsgeld Pfändung

Beitrag von Witwe Bolte »

Da warst Du schneller, Apo2017,
unsere Beiträge haben sich überschnitten.

Korrekt, dass Du Dich wehrst, finde ich.
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