Pfändung Weihnachtsgeld

[Käsebrot]

Ich muss wohl erstmal auf den offiziellen Aushang warten.

Auf dem Ausgang eines anderen Konzernunternehmens steht:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tarifkreis sowie Auzubildende erhalten mit der Endgeldabrechnung im November ein Weihnachtsgeld entsprechend den tarifvertraglichen Regelungen.

Da steht nichts von betrieblicher Sonderzahlung.

Wenn das bei dir da tatsächlich so drinsteht als "Weihnachtsgeld" dann kannst du auf jeden Fall mal versuchen das durchzusetzen, dass das auch als solches deklariert wird. Wer nicht wagt der nicht gewinnt.
LG

Es hängt davon ab, was im TV drin steht. Bei uns sagt auch jeder Weihnachtsgeld, obwohl das schon lange nicht mehr so heißt und in der Abrechnung dann von der „Sonderzahlung Teil II“ die Rede ist.

[Lieschenmüller]

Also bei uns heisst das eigentlich jedes Jahr anders, damit mein AG nicht darauf festgenagelt werden kann. Ich habe jetzt allerdings mit ihm ausgemacht, dass er das bei mir, für die Zeit der Inso als Weihnachtsgeld deklariert. Da wir keinen Tarifvertrag haben, kann kann meine IV auch nix nachgucken.

[vella]

Ich habe jetzt allerdings mit ihm ausgemacht, dass er das bei mir, für die Zeit der Inso als Weihnachtsgeld deklariert.

Das ist ja super, dass es bei dir so geklappt hat. Da gehen ja sicher auch nicht alle drauf ein. Ich hoffe dass es bei @Der_H auch funktioniert.

[Käsebrot]

Ich habe jetzt allerdings mit ihm ausgemacht, dass er das bei mir, für die Zeit der Inso als Weihnachtsgeld deklariert.

Das ist ja super, dass es bei dir so geklappt hat. Da gehen ja sicher auch nicht alle drauf ein. Ich hoffe dass es bei @Der_H auch funktioniert.

Wenn das in einem Tarifvertrag als „Jahressonderzahlung“ deklariert ist, erübrigt sich das.

[Lieschenmüller]

Dafür hab ich jetzt das Problem, das die Tuse vom Steuerbüro vergessen hat, dass auch so an zu wenden. Also volle Lotte gepfändet. Aber unsere Gehaltsbeauftragte im Büro, hat das sofort geregelt und ich bekomme noch eine Nachzahlung. Läuft!

[caffery]

Eure persönlichen Erfahrungen spiegeln die Meinen ganz gut wider. Lohnpfändungen sind sehr häufig ein schwieriges Thema - nicht nur in Bezug auf Weihnachtsgeld.
Da werden sehr sehr häufig Dinge nicht richtig gemacht. Leider führt dies häufig dazu, dass sich Betroffene in ihr Schicksal ergeben und diesbezüglich nicht hachhaken wollen um die für sie ohnehin nicht selten schon peinliche Situation nicht noch "beschwerend" aufzubauschen.
Wenn ich dann doch mal jemanden dazu überredet bekomme mal freundlich nachzuhaken, ist das manchmal ein riesen Eiertanz.

Ich habe da vor Jahren mal in einer zarten Stunde ein unfassbar samtiges Arbeitgeber-Anschreiben in die Welt gezimmert an dem ich mich in solchen Fällen auch heute noch entlanghangel. Zumindest verschlechtert habe ich eine Situation damit noch nie.
Es gibt aber auch Lohhnabteilungen die sich freuen, wenn sie zu bestimmten Dingen rechtliche Informationen erhalten. Manchmal werde ich sogar für unverbindliche Fragen angerufen.
Aber manchmal ist es eben schwierig jemanden in seinem Kernarbeitsgebiet zu "verbessern", ohne dass er/sie sich belehrt fühlt und die Luft kalt wird - hach, immer diese Befindlichkeiten!;)

[Der_H]

Ich habe mal nachgehakt. Die Problematik war so nicht bekannt... aber ändern wird man da wohl nichts.

Ich werde mal mit dem Anwalt von der Gewerkschaft sprechen.

[caffery]

Das ist im unterm Strich ein etwas absurdes Problem wie ich finde. Man könnte sagen, dass die Rechtsprechung hier der gesellschaftlichen Entwicklung hinterherläuft.

Der Gesetzgeber, der sich damals die Nummer mit dem teilweise unpfändbaren Weihnachtsgeld ausgedacht hat, wusste im Prinzip noch nichts von einer "bunten" Gesellschaft, sondern war in seiner Grundabsicht vermutllich eher "christlich geprägt";) ... was zu dieser Zeit auch noch absolut übllich war und in keiner Weise als verwerflich galt.

Da sich die Gesellschaft mittlerweile gewandelt hat, wäre es natürlich sinnvoll darauf zu reagieren indem man u.a. die Formulierung dieser Rechtsvorschrift ändert. Aber die Mühlen mahlen halt mehrere Jahre so vor sich hin...

[insolaner]

nicht, dass ich davon betroffen wäre, aber wenn doch könnte ich mir durchaus eine Klage in Richtung Ungleichbehandlung vorstellen...

[Lieschenmüller]

Jetzt mal eine blöde Frage an Käsebrot:
Wenn das bei Euch Sonderzahlung I und II ist, dann hast du ja eigentlich auch kein Urlaubsgeld und es würde dementsprechend in die Pfändung fallen. Urlaubsgeld ist ja voll umfänglich Pfändungsfrei.
Oder hab ich da gerade einen Denkfehler?