Wohnungssuche trotz negativer Bonität – Vorauszahlung oder hohe Kaution zulässig?

[Hutschnur]

Ich habe derzeit große Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden, da ich kürzlich (vor 2 Monaten) die RSB erlangt habe und meine Bonität offenbar noch 4 weitere Monate negativ belieben wird (Schufa-/Registereintrag).

Dazu habe ich zwei Überlegungen und würde gern eure Einschätzung hören:

1. Mietvorauszahlung:
Ich zahle ein Jahr Miete im Voraus und vereinbare mit dem Vermieter, dass er mir kündigen darf, sobald ich rechnerisch zwei Monatsmieten „im Rückstand“ wäre – faktisch hätte er also nur noch zehn Monate Vorauszahlung als Sicherheit.
Nach dem, was ich gelesen habe, soll diese Variante rechtlich unzulässig sein bzw. wäre eine Kündigung seitens des Vermieters nicht zulässig und damit trägt der Vermieter das Risiko eine mögliche Mietnomade zuzulassen.

2. Erhöhte Kaution:
Stattdessen zahle ich eine sehr hohe Kaution, z. B. in Höhe von zwölf Monatsmieten.

Das Geld ist vorhanden und mein Einkommen ist stabil und gut – allein die Bonität verhindert aktuell Vertragsabschlüsse.

Meine Frage:
Ist Möglichkeit 2 rechtlich zulässig, oder gibt es auch hier klare gesetzliche Grenzen? Und falls beides nicht erlaubt ist: Welche Alternativen (außer eine Bürgschaft oder Abwarten bis die SCHUFA meinen Eintrag löschen muss) gibt es in meiner Situation?

Vielen Dank für hilfreiche Hinweise.

[Shopgirl]

Zu 1: Der Vermieter darf dir doch sowieso kündigen, sobald du 2 Monatsmieten im Rückstand bist.
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__543.html

Zu 2: Würde ich mich als Vermieter nicht drauf einlassen, da ich maximal 3 Kaltmieten Kaution nehmen darf.
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__551.html

Wenn du nicht abwarten kannst oder willst, würde ich offen auf den Vermieter zugehen und das Problem ansprechen. Vermutlich wirst du bei privaten Vermietern mehr Glück haben. Ich vermiete selbst und eine Schufa-Auskunft habe ich mir noch nie zeigen lassen

[DanielWillig]

Ich würde auf das, wie Du schreibst, stabile und gute Einkommen setzen, sowie auf einen, sofern vorhanden, unbefristeten Arbeitsvertrag. Die Karten würde ich ziehen. Das sind Fakten, welche mich als Vermieter wesentlich mehr überzeugen würden als Einträge in einer Datenbank. Und wie Shopgirl auch schon schreibt, offenes Visier, klar drauf hinweisen und ehrlich sein, und wirklich im privaten Sektor suchen wo eher nicht ausschließlich anhand Schema F entschieden wird.

[Nie_mehr_Schulden]

Ich bin zwar nicht der Mieter von Shopgirl ( ), aber ich hatte damals auch eine neue Wohnung angemietet, als mein Schufascore noch im Keller war.

Helfen kann eine gezielte Suche nach älteren und privaten Vermieter, die verlassen sich oftmals noch auf ihre Menschenkenntnis. Grundsätzlich natürlich auch die anderen Angebote in Betracht ziehen, aber ich würde die angesprochene Zielgruppe auf jeden Fall im Blick haben.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

[Mamnheimer2024]

Hi, ich bin kürzlich in der Insolvenz und meine Frau arbeitet nicht. Wir haben trotzdem eine Wohnung über eine Wohnungsbaugesellschaft bekommen. Ich hatte das Thema Insolvenz 10x angesprochen und es war nie ein Thema… Obwohl eine Schufaauskunft ausdrücklich erfolgt ist.

Wir sind halt aber auch zu zweit… Ich würde wie bereits hier angesprochen auf ältere Vermieter oder auf Wohnungsbaugesellschaften setzen. Ich würde aber in deiner Situation erwähnen, dass du eine RSB erhalten hast…

[Andor86]

Spannendes Thema. Ich bin ja aktuell noch auf Jobsuche und merke zusehends, dass ich mich in meinem "Sektor" (wenn man das noch so nennen kann) deutschlandweit orientieren muss und nicht nur in Pendelreichweite suchen darf. Die RSB erfolgt, wenn alles gut geht, bei mir aber erst in über zwei Jahren.

Was das klassische Problem aufwirft:
Ohne Job keine Wohnung, ohne Wohnung kein Job. Bzw., es muss dann in kürzester Zeit am Ort etwas gefunden werden, womöglich hunderte Kilometer von der alten Heimat entfernt. Und das mit den Umständen der noch laufenden Insolvenz.

Hat da jemand konstruktive Erfahrungen sammeln können?

[TomH]

Das sind alltägliche Prolbeme die nicht weniger werden wollen. Sie müssen aber nicht unweigerlich mit einer Insolvenz darhergehen.

[Neuling2025]

Das sind alltägliche Prolbeme die nicht weniger werden wollen. Sie müssen aber nicht unweigerlich mit einer Insolvenz darhergehen.

Editiert von tidus82:
Hier stand ein ganz netter Weihnachtsgruss