Hey Leute

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Offtopic, aber wichtig:
Zu allererst möchte ich um Entschuldigung dafür bitten, sollte ich hier in der Vergangenheit - und ganz speziell auch mit meinem letzten Post in diesem Thread - irgend jemanden vor den Kopf gestoßen haben. Das war und ist weiterhin nicht meine Absicht; ich muss da mehr an mir arbeiten. Dieser gefühlte Kontrollverlust, der mit der Insolvenz einhergeht, ist leider meine Achillesferse, aber dafür könnt Ihr ja nichts. Bremst mich notfalls mal unsanft, ich verstehe dass.
Offtopic Ende.
Zum Thema:
Mittlerweile steht vollends fest, welche konkrete "Weiterbildung" ich erhalten werde. Ich setze das in Anführungszeichen, weil es keine Weiterbildung im klassischen Sinne ist, schon gar keine Umschulung, sondern wirklich eine ganz neue Ausbildung.
Ich bin hin und her gerissen.
Inhaltlich freue ich mich total darauf. Ich war auf mehreren Infotagen am Ort (eine Soziale Berufsschule, ich absolviere dann die Praxisintegrierte Ausbildung bei einem Träger) und wirklich ausnahmslos
alle Faktoren sind super: Betreuung, Stundenplan, Begleitung vor, nach und während der Ausbildung, Jobchancen, einfach alles. Sogar das Gelände ist richtig schön, auch, wenn ich in meinem Ausbildungszweig davon nicht viel sehen werde (was okay ist, ist eh' schon zuviel des Guten).
Zugleich sind die Randbedingungen für die Insolvenz denkbar schlecht, soweit ich das nur eben überblicke:
1) Die Ausbildung dauert drei Jahre - die volle Länge der Insolvenz, was bedeutet, die Gläubiger erleben das Ende nicht mehr.
2) Die Ausbildungsvergütung ist ein Azubigehalt und pendelt so um die 1.300 Euro netto, die Freigrenze zu überschreiten ist unmöglich. Zeit und Energie für einen Nebenjob wird fast sicher nicht bleiben, auch, wenn ich das natürlich noch für mich persönlich einschätzen werde, sobald es losgeht. Wohngeld oder Aufstocken bringt natürlich hier rechnerisch auch nichts.
3) Da es sich um eine vergütete Ausbildung handelt und keine geförderte Umschulung, erhalte ich hier keinerlei Förderung. Das ist wichtig, weil diese als eine Art "Beweis" dafür hätte gelten können, dass ich soinst nicht vermittelbar bin. Das geht jetzt aber auch nicht.
Ich habe der zuständigen Dame von der Einrichtung von meiner Lage berichtet, die hat sich nach ausführlicher Prüfung heute per Mail gemeldet und geschrieben, es gäbe da leider keine Lösung.
Ebenso habe ich mit meinem Anwalt per Mail korrespondiert und alles genannt, was hier jetzt steht. Ich halte ihn für sehr nett und kompetent, und da er weiß, wie sehr mich das umtreibt, werden wir zeitnah auch noch telefonisch darüber sprechen. Er selbst hält den Fall interessanterweise für weniger schwierig, keine Ahnung warum.
Ich will abschließend noch betonen, dass das - so luxuriös es auch klingen mag - wirklich absolut notwendig ist. Das Jobcenter und ich sind jetzt seit knapp einem Jahr im Austausch miteinander, wie ich wieder in Arbeit gebracht werden kann, ohne, dass sich eine Lösung abzeichnet. Zugleich ist das Budget in meiner Umgebung so knapp bemessen, dass für Menschen in meinem Alter (um die vierzig) mit Studienabschluss wohl quasi prinzipiell keine Förderungen mehr bewilligt werden, zumindest nicht in der derzeitigen Wirtschaftslage. Ich muss selber zahlen (was nicht geht im Bürgergeld), einen echten Job finden (warum das nicht geht, steht weiter oben im Thread, erkläre ich aber gerne noch näher) oder eben eine Ausbildung mit Vergütung anreten.
So ist das.
Würde der "Luxus" hier im Vordergrund stehen, würde ich dieses Risiko
niemals eingehen.
Dafür habe ich viel zu viel Angst.
Danke.