Umschulung in Insolvenz ist unmöglich?

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Andor86
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Re: Umschulung in Insolvenz ist unmöglich?

Beitrag von Andor86 »

summse hat geschrieben: 6. Apr 2025, 19:50 Habe im Mai 22 meine Insolvenz angemeldet und startete im Feb. 22 meine Umschulung. War nie ein Problem.
Viel Erfolg!
Danke Dir sehr :D !!!
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Andor86
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Re: Umschulung in Insolvenz ist unmöglich?

Beitrag von Andor86 »

Hallo Ihr Lieben :) !

Es hat sich wieder so Einiges getan in meinem Fall. Ich hatte vor Kurzem einen Termin beim Jobcenter und die dortige Vermittlerin ist einer Weiterbildung gegenüber prinzipiell nun zugänglich. Allerdings misst sie der Insolvenz eine untergeordnete Rolle bei und wollte diese zuerst auch nicht in die Dokumentation meines Falls mit aufnehmen (hat dann aber sehr freundlich nachgefragt, ob ich dies gern möchte, um hier fair zu sein).

Ich habe seit Kurzem auch Kontakt zum IV und daher leider erst jetzt die Möglichkeit, mir die sozusagen "finale Absicherung" für eine Weiterbildung im Rahmen der Insolvenz zu besorgen. Das hat auf Seiten der Jobsuche Vieles verzögert, was wiederum der Vermittlerin natürlich nicht so gut gefiel. Aber ich will mit beiden Seiten parallel sprechen können, um nichts zu riskieren.

Ich habe den ganzen Thread bis zu diesem Punkt hier nochmals gelesen und nehme sehr wohl wahr, dass das Thema weiterbildung in Insolvenz als eher unproblematisch empfunden wird. Ich bin halt ein ziemlich vorsichtiger Mensch, wenn es um Geld geht. Und schlussendlich - so bestätigt es mir auf Anfrage explizit mein Anwalt - besteht eine Erwerbsobliegenheit. Auch er gesteht zwar zu, dass eine Weiterbildung Letztere "ausstechen" kann, wenn per se keine gute Chance auf einen Job besteht. Aber er rät mir auch dringend dazu, dass mit dem IV abzuklären. Ehrlich gesagt, ich würde es sogar am Liebsten in Schriftform haben.

Diesen Prozess muss ich bis Monatsende im idealfall abgeschlossen haben, da das nächste Vermittlungsgespräch bereits zeitnah angesetzt ist (dann bei jemand anderem, den ich noch nicht kenne).

Sorry, dass ich den Thread in dieser etwas vagen Form nochmals aufleben lasse, aber mich interessieren da noch mehr Erfahrungswerte. So richtig "smooth" läuft das bis jetzt nämlich nicht ab, auch, wenn die Beiträge oben das eher nahe legen. Das System für die Eingliederung in den Arbeitsmarkt und das für Insolvenz greifen hier nicht so recht ineinander. Könnte viel schlimmer sein, aber im Prinzip sitze ich jetzt zwischen den stühlen und muss sowohl den IV als auch meinen nächsten Vermittler davon überzeugen, dass die Pläne, die ich oben schon mal geschildert habe, so auch sinn ergeben.

Hatte ich mir anders vorgestellt :? .
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Shopgirl
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Re: Umschulung in Insolvenz ist unmöglich?

Beitrag von Shopgirl »

Der IV kann dir da keine Absolution erteilen, denn er stellt am Ende auch keinen Antrag auf Versagung der RSB.
Ganz platt und vereinfacht ausgedrückt schreibt der IV nur seinen Bericht. Ob irgendein Gläubiger dann am Ende daraus etwas liest, womit er dir die RSB verhageln will, bleibt Sache des Gläubigers. Darauf hat der IV keinerlei Einfluss.

Es ist sicherlich hilfreich, wenn du nachweisen kannst, was du früher so mit deinen alten Jobs verdient hast und dass da sowieso kein pfändbares Einkommen durch entstanden ist.
Hast du in letzter Zeit Bewerbungen geschrieben? Die im Zweifel in der Hinterhand zu haben, würde auch nicht schaden.
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Andor86
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Re: Umschulung in Insolvenz ist unmöglich?

Beitrag von Andor86 »

Der Nachweis für meinen früheren Job ist kein Problem. Da lag ich unter 1500 Euro Netto, also der aktuellen Freigrenze. Die ganzen Einkommensbescheide aus der zeit habe ich ja noch. Das ist allerdings fast fünf Jahre her.

Das mit den Bewerbungen ist so eine Sache. Ist jetzt nicht so, dass ich da gar nichts rausschicken würde - ich bin auch schon mal eingeladen worden, inklusive möglicher Probetag, der dann abgesagt wurde (alles nachweisbar) - aber summa summarum ist das bisher nicht mein Hauptfokus gewesen. Wie am Anfang des Threads hier beschrieben: Mein alter Arbeitsmarkt existiert gar nicht mehr wirklich.

Wie erklärt man das :?: :?: :?: ?

Das Problem habe ich immer, wenn ich das neu schildern muss, auch im RL. Viel hat mit Bürokratie, fehlenden Zertifikaten (die jemand bezahlen muss - ich kann das gerade nicht), fehlender Annerkennung von Leistungen etc. zu tun. Wer mal versucht hat, sich mit Ende dreißig, Mitte vierzig nochmal umzuorientieren und dabei in unserer Zeit alte Studienleistungen anrechnen zu lassen o.ä., versteht das Problem. Und so richtig "rein" irgendwo kommt man damit eh' nicht.
Ja, ich habe es versucht, lange und viel ;) . Anekdoten hätte ich genug.

Und dann will ich natürlich auf gar keinen Fall in einer Sackgasse landen. Wenn jetzt keine Weiterbildung möglich ist - warum auch immer, und sei es schlussendlich vom Jobcenter her - wird es halt wirklich Zeitarbeit oder sowas sein müssen. Zugegeben, das habe ich noch nicht versucht. Punkt ist, ich würde dann die drei Jahre aussitzen und die Weiterbildung danach irgendwie selbst finanzieren. Muss halt möglich sein, finanziell wie auch zeitlich. Ich sehe das gerade bei einem meiner engsten Freunde überhaupt, der eigentlich sogar ganz gut verdient, aber gern den job wechseln will vor lauter Stress. Der ist komplett durch mit allem.

Ich will einfach wieder auf's alte Level zurück und von da aus weiter, das ist alles.

Das darf gerne länger dauern, ich zahle das gerne wenn machbar auch selbst, aber die Strategie muss eben stimmen. Langfristige Karriereplanung, die Insolvenz ist nur ein kurzer Stolperer. Mehr amerikanisches Prinzip, weniger deutsche Zögerlichkeit. Da sind die Ämter echt richtig schlecht drin.
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Andor86
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Re: Umschulung in Insolvenz ist unmöglich?

Beitrag von Andor86 »

Hey Leute :) !

Offtopic, aber wichtig:
Zu allererst möchte ich um Entschuldigung dafür bitten, sollte ich hier in der Vergangenheit - und ganz speziell auch mit meinem letzten Post in diesem Thread - irgend jemanden vor den Kopf gestoßen haben. Das war und ist weiterhin nicht meine Absicht; ich muss da mehr an mir arbeiten. Dieser gefühlte Kontrollverlust, der mit der Insolvenz einhergeht, ist leider meine Achillesferse, aber dafür könnt Ihr ja nichts. Bremst mich notfalls mal unsanft, ich verstehe dass.
Offtopic Ende.

Zum Thema:
Mittlerweile steht vollends fest, welche konkrete "Weiterbildung" ich erhalten werde. Ich setze das in Anführungszeichen, weil es keine Weiterbildung im klassischen Sinne ist, schon gar keine Umschulung, sondern wirklich eine ganz neue Ausbildung.

Ich bin hin und her gerissen.

Inhaltlich freue ich mich total darauf. Ich war auf mehreren Infotagen am Ort (eine Soziale Berufsschule, ich absolviere dann die Praxisintegrierte Ausbildung bei einem Träger) und wirklich ausnahmslos alle Faktoren sind super: Betreuung, Stundenplan, Begleitung vor, nach und während der Ausbildung, Jobchancen, einfach alles. Sogar das Gelände ist richtig schön, auch, wenn ich in meinem Ausbildungszweig davon nicht viel sehen werde (was okay ist, ist eh' schon zuviel des Guten).

Zugleich sind die Randbedingungen für die Insolvenz denkbar schlecht, soweit ich das nur eben überblicke:

1) Die Ausbildung dauert drei Jahre - die volle Länge der Insolvenz, was bedeutet, die Gläubiger erleben das Ende nicht mehr.

2) Die Ausbildungsvergütung ist ein Azubigehalt und pendelt so um die 1.300 Euro netto, die Freigrenze zu überschreiten ist unmöglich. Zeit und Energie für einen Nebenjob wird fast sicher nicht bleiben, auch, wenn ich das natürlich noch für mich persönlich einschätzen werde, sobald es losgeht. Wohngeld oder Aufstocken bringt natürlich hier rechnerisch auch nichts.

3) Da es sich um eine vergütete Ausbildung handelt und keine geförderte Umschulung, erhalte ich hier keinerlei Förderung. Das ist wichtig, weil diese als eine Art "Beweis" dafür hätte gelten können, dass ich soinst nicht vermittelbar bin. Das geht jetzt aber auch nicht.

Ich habe der zuständigen Dame von der Einrichtung von meiner Lage berichtet, die hat sich nach ausführlicher Prüfung heute per Mail gemeldet und geschrieben, es gäbe da leider keine Lösung.

Ebenso habe ich mit meinem Anwalt per Mail korrespondiert und alles genannt, was hier jetzt steht. Ich halte ihn für sehr nett und kompetent, und da er weiß, wie sehr mich das umtreibt, werden wir zeitnah auch noch telefonisch darüber sprechen. Er selbst hält den Fall interessanterweise für weniger schwierig, keine Ahnung warum.

Ich will abschließend noch betonen, dass das - so luxuriös es auch klingen mag - wirklich absolut notwendig ist. Das Jobcenter und ich sind jetzt seit knapp einem Jahr im Austausch miteinander, wie ich wieder in Arbeit gebracht werden kann, ohne, dass sich eine Lösung abzeichnet. Zugleich ist das Budget in meiner Umgebung so knapp bemessen, dass für Menschen in meinem Alter (um die vierzig) mit Studienabschluss wohl quasi prinzipiell keine Förderungen mehr bewilligt werden, zumindest nicht in der derzeitigen Wirtschaftslage. Ich muss selber zahlen (was nicht geht im Bürgergeld), einen echten Job finden (warum das nicht geht, steht weiter oben im Thread, erkläre ich aber gerne noch näher) oder eben eine Ausbildung mit Vergütung anreten.

So ist das.

Würde der "Luxus" hier im Vordergrund stehen, würde ich dieses Risiko niemals eingehen.

Dafür habe ich viel zu viel Angst.

Danke.
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El Torro
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Re: Umschulung in Insolvenz ist unmöglich?

Beitrag von El Torro »

Hallo..Nur mal kleiner Tipp von mir..Ich bin seit fast 30 Jahrrn in der Sicherheitsbranche am Arbeiten..Sind aktuell sehr viele Leute gesucht..Heutzutage kann man mit den grundlehrgaengen gutes Geld verdienen jenach Region..Nachteil sind Schichtarbeit usw.
MfG
El Torro
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