Zeit vor der Insolvenz

Hier geht es in erster Linie um eine sachbezogene Diskussion von Problemen im Verbraucherinsolvenzverfahren (z.B. zur Existenzsicherung, Zwangsvollstreckung, Verbraucherinsolvenzverfahren). Für aktive und ehemals Selbstständige haben wir ein eigenes Forum 'Selbstständige' eingerichtet. Allgemeine Fragen und Probleme rund um das Thema Schulden können im Forum 'Schuldenprobleme' diskutiert werden. Wie man mit Schulden und den damit resultierenden persönlichen Belastungen und Problemen umgeht und lebt, geht es im Schwesterforum 'life!'.
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robo
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von robo »

Es geht einen IV nichts an, wie hoch die Miete Deiner Eltern ist.
Und Dich im Grunde auch nichts.

Du könntest ihnen auch 1.000,-€ oder mehr zahlen,
selbst wenn sie im schuldenfreien Eigentum leben würden.

Ein IV wird vermutlich nur prüfen (wenn überhaupt),
ob das „angemessen“ und „ortsüblich“ war …

Es geht ja nur um Zahlungen VOR der Inso-Eröffnung,
was du danach aus Deinem Unpfändbaren bezahlst,
interessiert keinen IV.
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IHSNU
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von IHSNU »

Ich habe 120k Schulden und allein die Zinslast ist schon bei über 2000€ pro Monat, d.h. die Schulden sind über die Zeit nur noch gewachsen, obwohl ich bis jetzt immer so ziemlich mein ganzes Gehalt reingesteckt habe. Also nein, es ist unmöglich, die abzuzahlen, das habe ich schon jahrelang erfolglos versucht.

Mein Nettogehalt beträgt 2000€, davon will ich eben 600€ an meine Eltern überweisen (natürlich gerne auch mehr, aber dann wäre es ja nicht mehr verhältnismäßig und damit zu riskant, dachte ich) und dann sind halt immer noch 1400€ übrig. Ich würde das Geld ja am liebsten für die Zeit nach der PI sparen, wenn ich könnte, da wird es nämlich sicher knapp werden, wenn ich wieder von zuhause ausziehe und noch mal studieren gehe. Aber das darf man ja leider nicht, Gespartes würde ja nur weggenommen werden. Und warum sollte ich das Geld dann nicht ausgeben? Es wäre doch Unsinnig, es auf dem Konto zu lassen, damit der IV es sich dann krallt, oder sehe ich da irgendwas falsch?

Meine Fragen beziehen sich darauf, was ich eben darf und was nicht, weil ich nicht gegen Regeln verstoßen und somit die PI und Restschuldbefreiung gefährden will. Man darf sein Geld ja ausgeben, aber man darf es nicht verschwenden, und mir ist eben nicht klar, wo da die Grenzen sind, also was Verschwendung wäre. Wenn es als Verschwendung gelten sollte, 1400€ auszugeben, dann würde ich natürlich etwas davon auf dem Konto lassen. Bzw. der IV wird sich ja auch sicher anschauen, für was genau man das Geld ausgegeben hat, deswegen wollte ich eben auch wissen, was bei einzelnen Ausgabenposten und einmaligen Anschaffungen als "zu viel" angesehen werden würde, damit ich das Geld, was ich ausgebe, auch richtig aufteile.

Meine Schuldnerberatung werde ich natürlich auch noch mal fragen, aber der nächste Termin wird wahrscheinlich erst wieder nächstes Jahr sein, deswegen habe ich mich eben hier ans Forum gewendet.
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IHSNU
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von IHSNU »

Wenn ich alleine wohnen würde und Miete etc. zahlen müsste, würden sich diese Fragen ja alle gar nicht stellen. Ich bin Anfang letztes Jahr extra wieder bei meinen Eltern eingezogen, damit ich mein gesamtes Gehalt in die Schulden reinbuttern kann und habe auch noch versucht, etwas dazuzuverdienen (war zeitweise bei 1000€ brutto Nebenverdienst), aber das hat nun mal leider nicht funktioniert, die Schulden sind einfach schon zu hoch. Es ist alles andere als angenehm, wieder daheim zu wohnen, und ich denke mir jeden Tag, das ich so schnell wie möglich von hier weg muss. Habe mich aber nun mal dazu entschieden, um meine Fixkosten zu minimieren, und werde das jetzt bis zum Ende der PI aushalten.
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schwarzwaldbote
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von schwarzwaldbote »

Wenn du 2000 Euro netto hast, werden 500 Euro monatlich gepfändet. Das weiß du?
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IHSNU
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von IHSNU »

Es werden 400€ gepfändet, aber ja, das weiß ich natürlich.
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IHSNU
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von IHSNU »

Noch mal ein kurzer Nachtrag: Ich kann zwar schon nachvollziehen, woher der Missmut kommt, denn ich ärgere mich auch oft, wenn ich sehe, wie viel Geld andere Leute, die ich kenne, so zu haben scheinen. Ich will aber noch mal betonen, dass ich jetzt ab nächsten Monat nur so viel Geld zur Verfügung habe (bzw. auch nicht, falls es als Verschwendung gewertet werden würde), weil ich mit Mitte 30 auf jegliche Grundbedürfnisse verzichte, wie eben z.B. eine eigene kleine 1-Zimmer-Wohnung. Und wie ich anfangs schon erwähnt hatte, habe ich auch kein Auto, obwohl ich ein Auto sogar gut gebrauchen könnte, da ich auf einem Dorf mit schlechter Verkehrsanbindung wohne. Ich bin auch noch nie in meinem Leben in den Urlaub gefahren, nicht einmal irgendwo zum Zelten innerhalb Deutschlands oder sowas, und würde das jetzt auch weiterhin nicht tun, weil ich Urlaub mit purem Luxus verbinde.
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schwarzwaldbote
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von schwarzwaldbote »

Und dann 120k Schulden.
Sorry, das mich das verwundert.
Kann passieren das der IV dir unter anderem diese Frage stellt. Wie kam es zu diesen Schulden?
So war es jedenfalls bei mir.
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imker
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von imker »

IHSNU hat geschrieben: 22. Okt 2024, 12:56 IIch bin bei knapp unter 20 Gläubigern und das Amtsgericht möchte ich lieber nicht nennen, um möglichst anonym zu bleiben. Es handelt sich aber um eine Kleinstadt.
Mhh, aber dann ist das wohl nicht in Niedersachsen, da kann Dir schneller geholfen werden.

Die Bearbeitungszeit kann etwas mit der Bezahlung der Stelle/Caritas zu tun haben. Die "Öffentöliche Hand" refinanziert die Beratungsstellen entweder mit einem Festbetrag, für den alles was kommt, gemacht werden muss oder als fallbezoge Einzelabrechnung.

Im Ergebnis ist das dann manchmal so, dass man für vile Fälle genausoviel Geld bekommt wie für wenige. Da vertraut der Staat den Stellen, dass man sich selbst und pflichtbewusst organisiert.
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IHSNU
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von IHSNU »

Ich arbeite erst seit 2 Jahren in Vollzeit. Ich hatte nach Ende meiner Regelstudienzeit aufgrund von (damals noch nicht diagnostizierter) Krankheit ca. 10 Jahre nur ein sehr geringes oder sogar gar kein Einkommen. Und Schulden steigen wegen der Zinsen ja leider nun mal exponentiell an. Wahrscheinlich hätte ich Unterstützung vom Staat bekommen können, habe es aber nicht genutzt, weil ich das schlichtweg nicht wusste (deswegen meinte ich, dass auch Dummheit zu den Schulden beigetragen hat).

Ehrlich gesagt verstehe ich aber auch nicht wirklich, warum ich mich hier rechtfertigen muss, wenn ich ein paar (meiner Ansicht nach vollkommen berechtigte) Fragen stelle. Eigentlich wollte ich ja sachlich bleiben, aber so langsam macht mich das echt wütend. Gibt es hier irgendwo eine Regel, dass jede Frage erst einmal von der Moralpolizei geprüft werden muss? Außerdem denke ich nicht, dass ich mir - mal abgesehen von schlichter Dummheit - für meine Schulden irgendetwas vorzuwerfen habe (und zu dem Schluss bin ich auch erst gekommen, nachdem ich mir jahrelang tatsächlich Vorwürfe gemacht habe). Hier gibt es bestimmt genug Leute, die zu ihren Schulden gekommen sind, weil sie einfach auf Pump gelebt haben, und auch diese Leute haben einen Neustart verdient, aber jetzt tun alle plötzlich ganz heilig.
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IHSNU
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Re: Zeit vor der Insolvenz

Beitrag von IHSNU »

Nein, ich bin nicht in Niedersachsen. Scheint, als hätte ich da wohl einfach Pech gehabt, die Caritas hier wird dann wohl über einen Festbetrag finanziert werden.
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