Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Hier geht es in erster Linie um eine sachbezogene Diskussion rund um das Thema Ver- und Überschuldung (z.B. zur Existenzsicherung, Zwangsvollstreckung, Verbraucherinsolvenzverfahren). Für aktive und ehemals Selbstständige haben wir ein eigenes Forum 'Selbstständige' eingerichtet. Wie man mit Schulden und den damit resultierenden persönlichen Belastungen und Problemen umgeht und lebt, geht es im Schwesterforum 'life!'.
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AnnaGer
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Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Hallo liebes Forum!

Ich hoffe sehr, dass ich hier ein wenig Hilfe bekomme.

Zu meiner Person. Ich bin 34, verheiratet und habe einen 4 Jährigen Sohn. Nun wie das Leben so spielt habe ich aufgrund Studiumsschulden und Kreditschulden ein Problem. Ich habe bereits durch einen Anwalt ein außergerichtlichen Einigungsversuch der Schuldenregulierung unternommen. Dieser ist leider gescheitert. Nun muss ich wohl die Insolvenz anmelden. Das alleine bereitet mir in meiner eh schon massiven Depression noch mehr Ängste und schlaflose Nächte. Ich bin zahlungsunfähig geworden aufgrund Kündigung vom AG 2 mal und Krankheit. Meine Schulden belaufen sich auf ca. 70000€. Inkl. KfW und Bafög. Meine Schuldenberaterin der Stadt meinte dass mein Ehemann eventuell für die Verfahrenskosten aufkommen muss. Er ist Erzieher und verdient genauso viel wie ich. Ca. 2400€ netto. Kennt sich jemand damit aus? Und wie ist es mit dieser vbuH? Kann einem das zum Verhängnis werden? Ich habe seit einem Jahr, also seit dem ich Zahlungsunfähig bin natürlich keine neuen Kredite oder Ähnliches aufgenommen. Vieles sind dispos, da ich kaum Geld übrig hatte, Elternzeit und Krankheit usw. Ich hoffe es kann mir jemand hier ein wenig helfen. Ich habe bereits auch 3 mahnbescheide und einen vollstreckungsbescheid erhalten. Aber seit dem nichts mehr. PKonto habe ich auch schon eingerichtet. Danke euch vorab für eure Hilfe.
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

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Hi AnnaGer,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst" geschaut?
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robo
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von robo »

AnnaGer hat geschrieben: 17. Mai 2023, 11:25 ...
Ich habe bereits durch einen Anwalt ein außergerichtlichen Einigungsversuch der Schuldenregulierung unternommen.
...
Oh jee ... noch (nichtvorhandenes ?) Geld für nen Anwalt rausgeworfen ...
Aber gut, jetzt hast Du die nötige Bescheinigung über das Scheitern eines außergerichtlichen Einigungsversuchs und kannst jetzt den Inso-Antrag stellen.
Nur Mut - drei Jahre sind schnell vorbei !
AnnaGer hat geschrieben: 17. Mai 2023, 11:25 ... bereitet mir ... noch mehr Ängste und schlaflose Nächte ...
Absolut nicht nötig!
Geh es an und Du wirst froh sein, wenn das Thema in drei Jahren erledigt ist!
AnnaGer hat geschrieben: 17. Mai 2023, 11:25 ... mein Ehemann eventuell für die Verfahrenskosten aufkommen muss.
Könnte sein ... Du hast zZt kein Einkommen ? Dann hat er ja jedenfalls schon mal zwei "Unterhaltsberechtigte" ... könntest Du denn nicht mal zuerst einen Antrag auf Stundung der Verfahrenskosten stellen ?
Was meint die Schuldnerberaterin dazu ?
AnnaGer hat geschrieben: 17. Mai 2023, 11:25 Und wie ist es mit dieser vbuH? Kann einem das zum Verhängnis werden? Ich habe seit einem Jahr, also seit dem ich Zahlungsunfähig bin natürlich keine neuen Kredite oder Ähnliches aufgenommen.
...
Das ist doch schon mal gut!
Dann kann Dir keiner vorwerfen, Du hättest noch Schulden gemacht mit dem Wissen, dass Du diese nicht zurückzahlen kannst.

Warum sollte einer Deiner Gläubiger den Zusatz "vbuH" melden ?
Hast Du Dir diesbezüglich irgendetwas vorzuwerfen ?
s. InsO § 175 (2):
https://dejure.org/gesetze/InsO/175.html

Mach Dir keinen Kopp!
Das klingt hier alles nicht so, als ob das. für Dich ein Problem werden könnte!

Wenn Du Fragen hast, melde Dich wieder
(bevor Du einem Anwalt noch mehr Geld hinterherwirfst).

Viel Glück!
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Ich danke dir sehr. Ein kleiner Stein ist mir gerade vom Herzen gefallen.
Ich habe Einkommen. Ich verdiene aktuell bei 30 Stunden 2300€ netto. Ich bin allerdings noch in der Probezeit und habe auch hier Angst deswegen gekündigt zu werden. Das ist jetzt mein 5. Arbeitgeber in 4 Jahren. Ich habe aufgrund der Geburt meines Sohnes eine schwere PTBS und Depressionen gehabt. Hab vieles verdrängt und viele Fehler gemacht. Mal hab ich gekündigt, dann letztes Jahr wurde ich 2 mal gekündigt in der Probezeit. Weil mein Sohn recht häufig krank war / ist und ich viel Kind krank machen musste. Vollzeit zu arbeiten geht aktuell nicht, da die Kita nur entweder bis 15 Uhr aufhat wegen Personalmangel oder Max bis 16 Uhr. Ich will nur nicht dass mein Mann für meine Fehler bezahlen muss. Ich möchte die Kosten für das Verfahren selber tragen. Ich habe ihm gestern alles gesagt. Ich schäme mich sehr und hatte Angst es ihm zu sagen. Auch das mit dem Anwalt war eine sehr dumme Entscheidung. Viel Geld und nerven verloren. Aber ich wusste es nicht besser. Dachte es würde klappen. Pustekuchen. Ich habe nie falsche Angaben gemacht. Damals hatte ich noch ein besseres Einkommen und habe Vollzeit gearbeitet. Verdienst war bei 4000€ brutto. Und nach und nach fiel alles zusammen. Ich hab mir Angst dass mir das zum Verhängnis wird mit den dispos. Ich habe aber nie gedacht dass es so laufen würde. Aber die aktuellen Raten kann ich nicht mehr zahlen. Das wären bestimmt an die 800€ monatlich. Wir zahlen schon alleine Miete 1250€. Und die Bude ist echt nicht so super. Altbau. Undichte Fenster usw. Aber hier ist alles sehr teuer. Selbst ne 1 Zimmer Wohnung. Durch die Inflation usw sieht es nicht besser aus. Ich habe auch nie irgendwelche teuren Sachen oder so gekauft. Und tue es immernoch nicht. Das Geld habe ich nur für Lebensmittel, Kita Gebühren (300€), Kleidung für meinen Sohn usw gebraucht. Ich habe absolut kein Vermögen. Und auch keins zu erwarten. Lebe seit ich 16 bin alleine und habe nie Geld von Eltern o.ä gehabt oder bekommen. Mein Mann fährt einen alten Opel Astra. Ich habe keinen Führerschein. Ich hoffe nicht dass der gepfändet wird oder sowas. Nochmals danke danke danke!
Ach und zu dem vbuh. Ich habe bei 123recht im Forum gestern diese Frage gestellt und es kam direkt dass es eine vbuH ist wenn ich dispo genommen habe obwohl ich meine Rate für den Riesen Kredit nicht zahlen konnte
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Shopgirl
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von Shopgirl »

Kurz zu 123 recht: Lass die Finger von diesem Forum. Das ist im Grunde nur eine riesige One-Man-Show. Da wird sich gerne über Leute erhoben, lustig gemacht und im Endeffekt bekommst du da sehr, sehr viele falsche Auskünfte.

Ich wage mal eine vorsichtige Schätzung. Vermutlich werden 99% aller Menschen, die Privatinsolvenz anmelden, Dispos haben, die sie auch nutzen.
Alles, was du schreibst, hört sich nach einem absolut durchschnittlichen, problemlosen 0815-Privatinsolvenzverfahren an :)
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Ich könnt grad schon wieder heulen, weil du mir damit schon alleine die Angst genommen hast. Vielen Dank 🙏
Das mit diesem Forum habe ich mir schon gedacht. Viele Antworten sind da so unmenschlich und verständnislos! Bin dankbar dass ich nun hier bin
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Ach und zu den Verfahrenskosten. Theoretisch könnte ich sie ja selber zahlen, mit Stundung und ggfs. Ratenzahlung falls dies möglich ist, da ich ja Einkommen habe. Ist das richtig? Und wie sieht es mit der Unterhaltsperson aus? Also mein Sohn. Zählt er als ganze Person oder wird mir er nur zu Hälfte angerechnet, weil ja auch theoretisch mein Mann Geld verdient. Danke nochmal
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robo
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von robo »

Ja, ist beides möglich (Stundung oder Ratenzahlung) - das besprichst Du dann am besten mit Deiner Schuldnerberaterin.

Du bist vh, 1 Kind ? Dann hast Du erstmal zwei "Unterhaltsberechtigte".
Dein Insolvenzverwalter wird sich aber vermutlich sehr schnell darum kümmern, dass Dein Mann 'raus' ist (da eigenes Einkommen) und ihm möglicherweise Euer Kind gleich 'mitgeben' ... dann hättest Du keinen Unterhaltsberechtigten - und der IV bekäme mehr Geld von Dir.
Dagegen kann man sich dann aber zu gegebener Zeit wehren!
Warte es ab, vielleicht erwischt Du ja auch einen korrekten IV.

Bedenke nur: Dein Insolvenzverwalter ist NICHT Dein Anwalt!
Er hat gesetzliche Aufgaben (für die gesetzestreue Durchführung des Insolvenzverfahrens zu sorgen) UND persönliche finanzielle Interessen: Er bekommt von Deinem pfändbaren Einkommen 40%. Also möchte er natürlich für reichlich 'pfändbares Einkommen' bei Dir sorgen!
Also gut aufpassen!

Viel Glück!
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Uff. Ok. Das wäre heftig ja. Zumal ich mit 1 Kind nur 234€ abgeben müsste und ohne über 600€. Oh man. Ich stelle mir jetzt schon die schlimmsten Szenarien vor wirklich. Aber wenn es so ist und ich dann nach 3 Jahren schuldenfrei bin nehme ich es eben in Kauf. Selber eingebrockt also muss ich mich da auch rauslöffeln. Danke nochmals
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

So jetzt nerve ich euch nochmal. Mein Mann hat mir hier gerade noch mehr Angst gemacht. Er würde mit 2700€ netto zu viel verdienen und er müsste meine Schulden mittragen. Und eine Privatinsolvenz würde nicht in Frage kommen. Ist das eine realistische Annahme? Ich bin fix und fertig echt.
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Shopgirl
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von Shopgirl »

UND persönliche finanzielle Interessen: Er bekommt von Deinem pfändbaren Einkommen 40%. Also möchte er natürlich für reichlich 'pfändbares Einkommen' bei Dir sorgen!
Wieso sollte das minderjährige Kind rausgerechnet werden? Das ist doch Quatsch. Eindeutiger kann eine Unterhaltspflicht doch nicht sein. Dass der Ehemann nicht unterhaltspflichtig ist, ist wohl klar. Da sind wir uns einig.

Deinen persönlichen Feldzug gegen Treuhänder/ Insolvenzverwalter und Anwälte in allen Ehren, aber zuerst einmal machen die sich nicht die Taschen voll, sondern einfach nur ihren Job. Und sie haften, weil sie den nicht korrekt durchführen.
Immer wieder den gleichen Sermon gegen Insolvenzverwalter und Anwälte zu lesen, nervt. Ganz ehrlich. Mittlerweile dürften hier alle wissen, was du von diesen Berufsgruppen hältst.
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