Verfahrenskosten nach Insoende

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caffery
praktischer Schuldnerberater
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Re: Verfahrenskosten nach Insoende

Beitrag von caffery »

Witwe Bolte hat geschrieben: 16. Jan 2023, 08:26 ... und ich dachte, es wäre so:
Die 15,- €/Monat fliessen in die "Masse",
davon nimmt sich der IV seine 40%, ist ja wohl so gesetzlich legitimiert
Das sind ja auch "Verfahrenskosten" ...
Nein, der Normalfall war und ist, dass Insolvenzverwalter von den Gerichten dazu aufgefordert werden aktiv für die Begleichung der Verfahrenskosten - ausdrücklich auch aus dem Unpfändbaren - zu werben.
Viele Verwalter machen das - manchen ist das zu viel unbezahlter Aufwand und sie machen es nicht mal wenn sie Schuldner drum bitten. Ich mag die erste Kategorie lieber.
Für derartige "Side-Pot"-Regelungen werden und wurden in aller aller Regel KEINE Verwalterkosten berechnet. Aber natürlich gab und gibt es (wie überall) auch hier vereinzelt "schwarze Schafe". Einen Anlass dies hier - oder einfach mal pauschal - zu vermuten sehe ich aber nicht.
Witwe Bolte hat geschrieben: 16. Jan 2023, 08:26 Aber für andere, die hier ggf. mitlesen!
Niemals 'freiwillig' dem IV irgendetwas bezahlen,
Das sehe ich anders. Für viele machen solche "freiwilligen Zahlungen" Sinn
Ob das auch für Grusi-Empfänger gilt ist natürlich nochmal eine andere Frage.
Witwe Bolte hat geschrieben: 16. Jan 2023, 08:26 Es gab doch schon genügend Berichte in der Presse über gefräßige IV,

gibt ja auch sicher 1,2 anständige Ex-Partner, die ihre Ex nicht umbringen, es auch nicht versuchen, und für ihre Kinder auch immer korrekt bezahlen ...
Gefräßige IV - alle Männer böse

Aiaiai - es lebe das Vorurteil!--- ich sag nix. Mag Dich trotzdem.
imker hat geschrieben: 16. Jan 2023, 08:51 Und "schön" wäre es doch auch noch, wenn die Beratungsstellen auf diese Zahlungspflicht für die Kosten nachdrücklich hinweisen - dann kann der Wunsch des IV zutreffender eingeordnet werden.
Glaub mir - das machen wir. Ich widme dem Thema immer etliche Zeit in mindestens zwei verschiedenen epischen Ansprachen - und eine ganze Seite meines Handouts. Das sind aber Infos, die für Zusammenhänge gelten, die in 3 Jahren (bis vor kurzem 6) für die Leute relevant sind. Bei vielen bin ich froh, wenn sie sich wichtige Dinge 3 Stunden merken können.


Ganz allgemein finde ich die Zahlung der Kosten während des Verfahrens in vielen Fällen richtig - und das Angebot der Verwalter dies "nebenbei" tun zu können auf jeden Fall in allen Fällen gut.
Allein für Personen die mit höchster Wahrscheinlichkeit dauerhaft vom Existenzminimum leben und leben werden, machen solche Zahlungen auch objektiv betrachtet keinen Sinn (und gefährden ihre wirtschaftliche Existenz). Aber für solche Personen kann man sich natürlich auch genauso objektiv betrachtet die Frage stellen, was für einen Sinn ein Insolvenzverfahren für sie überhaupt macht. Aber das ist ein anderes Thema...
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habwiederwas
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Re: Verfahrenskosten nach Insoende

Beitrag von habwiederwas »

Witwe Bolte hat geschrieben: 16. Jan 2023, 08:26 ... und ich dachte, es wäre so:
Die 15,- €/Monat fliessen in die "Masse",
davon nimmt sich der IV seine 40%, ist ja wohl so gesetzlich legitimiert
Das sind ja auch "Verfahrenskosten" ...

Ob der IV jetzt darüberhinaus noch mehr in Rechnung gestellt hat,
wissen wir hier nicht, läßt shadows erster Beitrag aber vermuten.

Ist letztlich für shadow aber auch egal.
Das Geld ist weg.

Aber für andere, die hier ggf. mitlesen!
Niemals 'freiwillig' dem IV irgendetwas bezahlen,
wenn die Verfahrenskosten bereits gestundet sind.
Hat man wirklich Geld über, lieber in die Keksdose damit.

Es gab doch schon genügend Berichte in der Presse über gefräßige IV,
Sie bedienen sich natürlich lieber an größeren Kuchen,
aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Viele glauben doch, ein IV sein "ihr" IV und würde ihre Interessen vertreten.
Mitnichten.
Der vertritt nur seine eigenen.
Ist ja auch legitim, wenn die Methoden 'anständig' bleiben.
Findet WtwBolte, die einen SEHR raffigierigen kennt,
der nur dank der Hilfe von 'Graf Wadula' hier zu bremsen war.

Aber man soll natürlich nicht von einem auf alle schliessen ...
Gibt ja sicher auch 1, 2 anständige ... *grins*
gibt ja auch sicher 1,2 anständige Ex-Partner, die ihre Ex nicht umbringen, es auch nicht versuchen, und für ihre Kinder auch immer korrekt bezahlen ...
Hoffe ich zumindest.
Was mußt du für schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht haben...
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Blecheimer
Wissender
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Re: Verfahrenskosten nach Insoende

Beitrag von Blecheimer »

Liebe Witwe Bolte,

ich kann das auch nicht so ganz nachvollziehen. Fachlich größtenteils wunderbare, fachliche Beiträge, immer schnell dabei (positiv) den Leuten hier zu helfen und dann, teilweise völlig aus dem Zusammenhang, irgendwelche wüsten Hasstiraden auf Männer.

Darf man sich als Mann eigentlich auch diskriminiert fühlen, wenn man sowas pauschal, quasi als Mitglied der männlichen Hälfte der menschlichen Bevölkerung (Ja, ich weiß eigentlich gibt es mehr Frauen auf der Welt. Komisch eigentlich, wo doch jede zweite von ihrem Partner umgebracht wird.)?

Wenn man(n) hier über Frauen wettern würde, die raffgierigerweise den Vätern ihrer Kinder das Leben schwer machen (Gar nicht mal finanziell, viel mehr das Kind als Druckmittel gegen den Ex-Partner verwenden. Machen wir uns nichts vor, in Deutschland entscheidet die Mutter, bei wem die Kinder nach einer Trennung leben, bzw. wohnen Kinder nach einer Trennung automatisch bei der Mutter.), würdest Du wahrscheinlich als erste "ME-TOO" rufen.

Ich musste das zum Glück nicht erleben, ich habe eine tolle Exfrau und laut ihrer Aussage bin ich trotz aller Differenzen, die dann auch zur Trennung geführt haben, auch ein toller Exmann und Vater.

Es ist nicht alles so böse, wie Du es darstellst. Wenn Du schlimmes erlebt haben solltest, tut mir das natürlich wirklich und ehrlich leid, aber ein Großteil der Männer/Partner/Expartner/Väter haben das einfach nicht verdient.
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Shadow
Fortgeschrittener
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Registriert: 22. Dez 2022, 23:22

Re: Verfahrenskosten nach Insoende

Beitrag von Shadow »

Nur um das mal erwähnt zu haben, ich fand das der Verwalter immer fair gewesen ist. Zumindest kam er mir so vor. Einmal hatte ich ihn am Anfang gesehen als er bei mir war. Da sind wir die Unterlagen durchgegangen und ich musste noch einiges unterschreiben. Danach hatten wir nur noch telefonisch und per E-Mail-Kontakt. Auch alle Unterlagen nimmt er per Mail an. Kommt mir gelegen, ich kann die Briefe einfach abfotografieren und ihm zuschicken. Spart mir kopierkosten und Porto ;)

Es gab dann eine kleine Unstimmigkeit mit einer Sterbegeldversicherung er wollte die Versicherung kündigen und das Geld daraus haben. Die Versicherung hatte abgelehnt und ein Schreiben mit einem relativ neuen Urteil vom BGH zugeschickt. Die Versicherung schickte mir zur Kenntnisname das gleiche schreiben und wies mich darauf hin, dass er nicht berechtigt ist die Versicherung zu kündigen. Ihm würde nur ein kleiner Teil zustehen. Ich weiß nicht mehr, wie das alles genau genannt wurde, wenn das wirklich wichtig ist, müsste ich die Unterlagen heraussuchen. Ich habe alles abgeheftet und aufgehoben.

Der Verwalter hatte sich dann bei mir telefonisch gemeldet und gefragt, wie ich das regeln möchte. Das neue Urteil war ihm so nicht bekannt, aber er würde dann den Teil haben wollen, die ihm zustehen, immerhin wäre das seine Aufgabe. Es ging um ~100€, die ich zahlen musste, um die Versicherung komplett behalten zu können. Zeitgleich hatte ich damals aber 89€ auf das Konto überwiesen die ich von PayPal erstattet bekam wegen einer Bestellung. Ich hatte damals fürs Kind eine Winterjacke bestellt. Der Shop hatte die Jacke aber in der falschen Größe geschickt. Ich hatte sie wieder zurückgeschickt und angekreuzt das es ein Falsch Lieferung ist ich hatte eine andere Größe bestellt.
Nur gab es diese Größe dann nicht mehr und ich bekam das Geld zurückerstattet. Und weil ich im Internet überall gelesen hatte, dass Erstattungen dem Verwalter gehören, habe ich es genervt dorthin überwiesen.

Naja, lange rede kurzer Sinn. Beides hatte sich überschnitten als wir das Gespräch am Telefonhatten und er fragte auch, wofür die 89€ genau sind. ALs ich ihm die Sache erklärte, sagte er mir das ich das Geld nicht abtreten muss... wir einigten uns dann auf ich bekomme die 89€ zurück, damit ich eine neue Winterjacke kaufen konnte. Die rund 100€ konnte ich ihn 4 Monatsraten an ihn abbezahlen und die Versicherung auch behalten. Ich empfand das zumindest als recht fair.

Die 15€, die ich bis vor Corna monatlich gezahlt habe, kann man wohl sehen, wie man will. Wenn ich so darüber nachdenke, war das relativ sinnfrei im Nachhinein. Eventuell kann man noch mit Moral und so kommen ;) aber ich ging in die Inso als meine befristete EM-Rente in eine unbefristete EM-Rente umgewandelt wurde, weil mir das letzte Gutachten im Grunde sagte, dass ich mir keine Hoffnung auf irgendwelche Besserungen machen brauche. Kurzum eben ein Wrack, zum Frühstück gibt es Tabletten, dann brauche ich morgens nichts mehr anderes essen ;)

@Witwe Bolte, was dein Männerthema angeht, kann ich dir sagen, dass am Ende keine Seite besser ist. Auch Frauen können alles dafür tun, um kein Unterhalt oder eben so wenig wie möglich zahlen zu müssen. Ich habe das alles schon durch. Deswegen bekomme ich auch von zig Unterschiedlichen Stellen monatlich Geld. Der einzige Unterschied ist, dass die Behörden scheinbar auch gar kein Interesse daran haben gegen eine Frau vorzugehen, um mehr Unterhalt zu fordern. Die nehmen das mit einen Schulterzucken und ist halt so hin. Und zahlen dann das fehlende Geld aus der Staatskasse.

Am Ende gibt es eben bei beiden Geschlechtern Sch**** :)

Ich werde jetzt einfach erstmal bis Ende März abwarten, was dann vom Gericht kommt.
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