Das Leben danach...

Life! Im Forum Schuldenprobleme werden sachbezogene Fragen rund ums Thema Ver- und Überschuldung diskutiert. Da es für für Schuldner daneben viele Themen gibt, die nicht direkt mit diesen Sachfragen oder Informationen zu tun haben, sondern mit persönlichen, sozialen, familiären oder beruflichen Ursachen und Folgen der Ver- und Überschuldung, haben wir dieses Forum eingerichtet. Im Forum Life! können z.B. diese Themen diskutiert werden: Schulden belasten oft Beziehungen und Partnerschaften: Wie wird man damit fertig? Oder mit dem Druck, wenn Schulden eines Partners eine neue Beziehung von Anfang an belasten? Lebenspraktische Erfahrungen: Wie vermittelt man z.B. den Kindern, dass das mit den Nike-Schuhen nicht geht? Wie wird man selbst damit fertig, wenn man auf einiges verzichten muss? Konsum und Verhältnis zu Geld: Hat sich meine Einstellung zu Geld und Konsum durch die Überschuldung geändert? Kochrezepte für die letzten '3 Tage vor dem Ersten' und andere Tipps , die den eh' schon schmalen Geldbeutel entlasten helfen.
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INTI
praktischer Schuldnerberater
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von INTI »

Warum sollte der Kläger nicht klagen dürfen? Die Forderung besteht doch noch.
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Enterprise
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von Enterprise »

Hallo zusammen,

ich möchte mal kurz berichten, nachdem ich nun seit etwas über einem Jahr aus der Inso draußen bin.

Inso habe ich im Juni 2022 beendet.

Dann im Januar haben wir auch meine gesetzliche Betreuuung beendet.

Seit dem Ende habe ich Geld ansparen können im Oberen 3 stelligen Bereich.
Wenn also irgendwie ein Notfall eintreffen sollte, ist dies locker zu begleichen.

Nun überlege ich mir nach über 13 Jahren erstmals wieder ein kleines gebrauchtes Auto zu kaufen, einfach um mal ein wenig flexibler sein zu können.

Auf der anderen Seite ist bei mir nach all der Zeit auch noch dieses Sicherheitsbedürfnis vorhanden, wo ich mir sage, lieber noch ein wenig mehr Geld annsparen.

Im letzten Jahr habe ich dann auch mal das erste mal seit 2015 Urlaub gemacht.
In diesem Jahr habe ich keinen Urlaub gemacht, weil ich das Ziel mit dem Auto hatte, und nun
kommen diese Zweifel auf, ob ich dies wirklich machen soll, eben um mehr Sicherheit für die Zukunft zu haben.

Dieses hin und her der Gefühle hattet ihr dies auch?

Wenn wie seit ihr damit umgegangen?

Danke
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tidus82
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von tidus82 »

Hey Enterprise,

ich denke (oder hoffe es zumindest), dass das relativ normal ist bei den Leuten, die lange Zeit ohne bzw mit wirklich wenig Geld zurechtkommen mussten.
Ich persönlich kenne das Gefühl, dass man nicht genug „zurücklegen“ kann - wer weiß was passiert. Aber inzwischen habe ich mir angewöhnt, dass mein Polster so groß sein sollte, dass mein Auto kaputt gehen könnte und ich ohne Probleme ein gutes Gebrauchtes kaufen könnte. (Es ist eine bestimmte Summe - nicht falsch verstehen). Das ist sozusagen mein Notgroschen - und was darüber kommt, das lege ich zwar trotzdem aufs Sparkonto, aber da gehe ich halt auch dran, wenn ich möchte - z.Bsp. fliegen wir jetzt nach Malle, weil wir es (endlich wieder) können :)

Ich glaub da sollte man gesunden Menschenverstand walten lassen :)
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Enterprise
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von Enterprise »

Danke Tidus.

ja mit der Summe, ich ich mir mittlerweile angespart habe, könnte ich wirklich ein ganz gutes Gebrauchtes kaufen. Dann hätte ich noch immer 2 Monatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto, und der Rest ist dann in Aktien angelegt.

Und dennoch möchte mann noch immer weiter sparen. Ich finde es wirklich total konträr zudem was ich vorher gemacht habe.
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El Torro
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von El Torro »

Hallo.....
habe nun auch seit ein paar Wochen meine RSB.....
wie gehts weiter?
Pkonto ist wieder umgewandelt...ok
Vbuh ist haengengeblieben im unteren 4 stelligen Bereich--alte Unterhaltsgeschichte...überschaubar.
Der Krampf mit der Schufa mit anderen Auskunftteien,,,,dauert auch an und kostet Zeit.....
angespart habe ich schon seit der Aufhebung des Verfahrens...auch gut...
Also irgentwie geht der Kampf immer weiter ...seit 6 Jahren schon...
wie son Hamsterrad der Entschuldung auf Null...
Bei mir war übrigens der Grund für die Insolvenz meine Scheidung und nicht abstruses Finanzverhalten....
So sind meine Gedanken zu Das Leben danach...
MfG El Torro
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AdiDana
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von AdiDana »

Hallo,
das kenne ich. Ein Jahr Kampf gegen die Schuldenfalle. Der Hauptgrund auch bei mir: Die Scheidung. Dazu noch schwere Erkrankung mit danach GdB von 100% und Jobverlust. Keine Konsumschulden.
Wie gesagt, ein Jahr Kampf um es zu Verhindern, 6 Jahre Insolvenz und 3 Jahre schlechte Schufa.
Mittlerweile alles vorbei.
Es fühlt sich sooo gut an, endlich einen kleinen Notgroschen zu haben. Aber es war auch total fremd für mich, das erste Mal in meinem Leben zu überlegen "wohin mit dem Ersparten"? Sparbuch, Tagesgeld, Aktien?

Geblieben ist dennoch eine gewisse Sparsamkeit. Ich kaufe weiterhin nur das notwendigste ein, meist beim Discounter, da ist die Auswahl auch nicht so groß und die Verlockung ebenfalls nicht. Fahre auch ein Gebrauchtes Auto mittlerweile, bar bezahlt. Fühle mich reicher als jemals in meinem Leben, obwohl ich nichts mehr besitze. Haus ist weg. Mir gehört offiziell auf dieser Erde nicht ein qm Land, aber wozu auch?
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El Torro
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von El Torro »

Das kann ich verstehen....also Konsumidiot werde Ich nicht mehr.....Haus hatte Ich auch,,,,
ich werde auch versuchen, keine Kredite mehr aufzunehmen...das kann schnell der Anfang vom Ende sein,,,
aber die Zeit wird es bringen...von vielen Dingen bin Ich geheilt....
Ich schaetze aber den Anteil derjenigen Insolvenzen durch falsches Konsumverhalten als Grund für 50 Prozent der Insolvenzen...
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paddy000
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von paddy000 »

November 22 bekam ich die RSB, ein guter Zeitpunkt, weil mir immerhin die Hälfte des 13. Monatsgehalt zustand. Dann kam noch die Rückzahlung der zu viel gepfändeten Beträge, so dass ich einen guten Start ins schuldenfreie Leben hinlegen konnte. Ich habe die erste Zeit dann fast so sparsam wie in der WVP gelebt, dann musste ich keine Beiträge für die private KK meiner Kinder mehr zahlen und für ein Kind fiel der Unterhalt weg. Dadurch konnte ich gut etwas ansparen.

Anfang dieses Jahres hat mein Auto dann endgültig den Geist aufgegeben. Ich habe viel gegrübelt, ich hätte mir vom Angesparten einen halbwegs vernünftigen Gebrauchten holen können, andererseits wollte ich ein Auto, dass wirklich länger hält. Und dann war meine Schufa wieder sauber, schneller als gedacht, so dass ich mich für ein Auto entschieden habe, dass ich zur Hälfte finanzieren muss. Auf der einen Seite fühlte es sich nicht gut an, einen Kredit zu beantragen (mit einer PKW-Finanzierung fing meine Schuldenkarriere an), andererseits war es irgendwie befreiend, bei meiner Bank online einen Kredit zu beantragen und zu sehen, dass das Geld innerhalb von Minuten auf meinem Konto war. Dann noch online das Tageslimit erhöhen und das Auto bezahlen, fertig.

Eins habe ich in der PI gelernt: das verfügbare Geld ist begrenzt, es ist keine Option, mehr Geld auszugeben als reinkommt. Wenn ich Geld erwarte, z.B. Steuererstattung, dann gebe ich es erst aus, wenn es da ist. Oder lasse es in Ruhe. Ich achte darauf, dass immer ein Polster auf meinem Konto ist und habe keinen Dispo. Ich kontrolliere regelmäßig meinen Kontostand, damit wegen der neuen Kreditrate nichts aus dem Ruder läuft. Und ich erinnere mich noch zu gut an die Zeiten, als der Dispo mal wieder ausgereizt war. Nie wieder!
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AdiDana
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Re: Das Leben danach...

Beitrag von AdiDana »

Das kenne ich auch. Habe mittlerweile IMMER am Monatsende noch einen Betrag um die 1000 Euro auf dem Konto, bekommen schon Panik, wenn ich die 1000 unterschritten werden, checke mein Konto ganz oft und habe keinen Dispo mehr. Das hat sich regelrecht eingebrannt in mein Gedächtnis.
Ich will nie mehr den Zustand haben, dass ich am Monatsende nicht mehr weiß, wovon ich Lebensmittel kaufen soll oder das Lastschriften zurück gebucht werden, weil der Dispo schon wieder überschritten wurde.
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