Deine und eure Erfahrungen "an der Front" in allen Ehren - und ich weiß auch, dass es solche Erfahrungen relativ häufig gibt aber ... das ist doch nicht grundsätzlich so! Ich behaupte mal, dass ein Großteil der JC-Mitarbeiter nette Menschen sind und nur sehr vereinzelt "Arschkrampen" darunter sind. So wie das überall auf der Welt ist.
Ich will hier zwar keine Ode darauf singen, dass ein Hartz IV-Antrag in irgendeiner Weise ein angenehmer Vorgang ist - das ist er natürlich nicht. Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass es nicht selbstversändlich ist so ein soziales Netz überhaupt zu haben. Ich bin weiß Gott niemand der unser Land ganz toll findet und dauernd Oden auf unseren tollen Sozialstaat singt aber - man sollte sowas trotzdem nicht als selbstverständlich ansehen.
Außerdem kann ich Dir aus meinem Arbeitsalltag bzw. aus meiner kürzlich fertiggestellten Statistik berichten, dass die Hauptüberschuldungsursache aller Ratsuchenden unserer Beratungsstelle in den letzten fünf Jahren bei 13 % der Leute "Nichtinanspruchnahme von Sozialleistungen" war.
Was ich damit sagen will: Natürlich ist der Gang (besonders der erste) zum Amt mit Sicherheit scheiße - sowohl emotional als auch inhaltlich. Aber er ist eben manchmal einfach notwendig um die Existenz zu sichern. Ich würde die Leute gerne dazu motivieren diesen schweren Weg zu gehen wenns nötig ist, damit sie nicht irgendwann mal zu meinen 13 % gehören und noch ganz andere Probleme haben.