Probleme fast Ende WVP

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Pangipu
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Probleme fast Ende WVP

Beitrag von Pangipu »

Hallo, ich bin neu hier möchte kurz mein Problem schildern...

Ich verkürze meine RSB auf 5 Jahre. Die Verfahrenskosten wurden schon vollständig beglichen...
Stichtag ist der 23 Oktober 2020 also noch 2 Monate....

Jetzt zu den eigentlichen Problemen, die ich aktuell habe :

Ich habe/hatte eine Vollzeitbeschäftigung und einen Nebenjob.

Das Problem liegt jetzt darin, ich habe zum 15 August meine Vollzeit Beschäftigung gekündigt, weil ich von einer Firma ein besseres Angebot bekommen habe.
Tätigkeit wurde am 17.08.2020 aufgenommen. Heute morgen kam ich nicht mehr aus dem Bett rücken...
Ich bin als Heizungsbauer beschäftigt, das habe ich vergessen zu erwähnen. So ich bin dann heute früh zum Arzt, Diagnose beginnender Bandscheibenvorfall.
Sie hat mir ein Attest mitgegeben, dass Sie mir aus medizinischer Sicht dringend zur Kündigung rät.
Gut also bin ich in die Firma, hab das dem Chef mitgeteilt und gekündigt..

Habe mich dann umgehend arbeitssuchend gemeldet.

Nebenberuflich bin ich als Taxifahrer tätig.
Es bestünde die Möglichkeit, diesen Nebenjob vorübergehend in eine Vollzeitbeschäftigung umzuwandeln, sodass ich die Zeit bis zum Ende der Insolvenz überbrücken kann diese 2 Monate.

Der Verdienst wird halt etwas weniger sein, es werden keine pfändbaren Bezüge mehr entstehen..
Sonst waren immer monatlich ca 150 Euro pfändbar.

Werde ich Probleme mit dem TH bekommen, bei dieser Vorgehensweise? Oder kann er gegen eine Entscheidung vom Arzt nichts machen?
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Re: Probleme fast Ende WVP

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Hi Pangipu,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Probleme fast Ende WVP" geschaut?
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Käsebrot
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von Käsebrot »

Ob es Probleme mit dem Verfahren gibt, keine Ahnung. Die Entscheidung, den Job umgehend zu kündigen, hat allerdings nicht der Arzt getroffen, sondern einzig du selber.

Aus rein taktischer Sicht war es jedoch alles andere als weise, die Stelle am zweiten Arbeitstag unreflektiert zu kündigen.

Erstmal AU schreiben lassen, um dann ggf. gekündigt zu werden (ich denke, es gibt eine Probezeit), wäre mit Sicherheit die bessere Wahl gewesen.
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Pangipu
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von Pangipu »

Es bestand nicht mal ein schriftlicher Arbeitsvertrag.
Ich werde dem TH aber trotzdem anbieten, dass ich die 2 Monate diese jeweils 150 Euro die normal pfändbar gewesen wären trotzdem freiwillig aus meinem unpfändbaren Betrag bezahle
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Käsebrot
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von Käsebrot »

Das ist vollkommen egal. Du hast dort angefangen und zumindest den ersten Tag dort auch gearbeitet. Damit ist ein Vertragsverhältnis entstanden. MWn sogar unbefristet. Da ist die eigene Kündigung alles andere als geschickt.
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Pangipu
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von Pangipu »

Eine Krankmeldung vom Arzt habe ich ja, für 2 Wochen...
Und mit dem AG habe ich auch nur mündlich gekündigt, da könnte man schriftlich schon noch was machen
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Pangipu
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von Pangipu »

Kann mir wer einen Ratschlag geben wie ich jetzt weiter vorgehen soll ?
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caffery
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von caffery »

Pangipu hat geschrieben: 19. Aug 2020, 16:50 So ich bin dann heute früh zum Arzt, Diagnose beginnender Bandscheibenvorfall.
Sie hat mir ein Attest mitgegeben, dass Sie mir aus medizinischer Sicht dringend zur Kündigung rät.
Das klingt derart absurd ... ich kann irgendwie nicht glauben, dass es soetwas wirklich gibt. Das ist vermutlich auch der Grund aus dem hier so zögerlich geantwortet wird.

Eine echte zugelassene Medizinerin hat einen Zettel in die Welt gesetzt auf dem sie Dir schwarz auf weiß und allen Ernstes dringend rät, Dein Arbeitsverhältnis zu kündigen?

Das klingt für mich ähnlich absurd als wenn Du geschrieben hättest, Dein Schuldnerberater hätte Dir dringend nahegelegt einen Lamborghini zu leasen.

Wie dem auch sei: Man kann hier unabhängig von der Bandscheibe (Gute Besserung übrigens) sicherlich ein masseschädigendes Verhalten des Schuldners und einen Verstoß gegen die Obliegenheiten herbeidichten ohne dabei groß Fantasie zu haben. Wie wahrscheinlich es ist, dass soetwas passiert ist von der Ferne nicht zu beurteilen.
Heilen könntest Du das Risiko - wie Du bereits selbst geschrieben hast - durch die freiwillige Zahlung. Dadurch würde die Masseschädigung m.E. wegfallen und damit auch das Futter für einen möglichen Versagungsantrag.
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Käsebrot
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von Käsebrot »

caffery hat geschrieben: 19. Aug 2020, 20:07
Das klingt derart absurd ... ich kann irgendwie nicht glauben, dass es soetwas wirklich gibt. Das ist vermutlich auch der Grund aus dem hier so zögerlich geantwortet wird.

Eine echte zugelassene Medizinerin hat einen Zettel in die Welt gesetzt auf dem sie Dir schwarz auf weiß und allen Ernstes dringend rät, Dein Arbeitsverhältnis zu kündigen?

Das klingt für mich ähnlich asburd als wenn Du geschrieben hättest, Dein Schuldnerberater hätte Dir dringend nahegelegt einen Lamborghini zu leasen.
Danke!

Ich finde es dann weiterhin absurd, dass man es schafft, zuerst zum Chef und als nächstes zum Amt zu rennen, um sich arbeitslos zu melden :?
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Pangipu
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von Pangipu »

Ich muss etwas weiter ausholen, damit es etwas nachvollziehbarer wird.. Natürlich hat die Ärztin mir das "Attest" nicht einfach so auf lauer Grundlage ausgestellt....

Die Hausärztin, hatte mich 2019 schon zum Orthopäden überwiesen, dieser hatte durch MRT Röntgen etc mir schon dringend geraten, mir eine andere Beschäftigung zu suchen, da durch chronisches LWS Syndrom eine dauerhafte Leistungseinschränkung vorliegt...

Im Herbst 2019 wurde dann seitens der Bundesagentur ein sozialmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben.
Ergebnis Zitat ärztlicher Dienst:

Es liegt eine dauerhafte Leistungseinschränkung vor.
Die zuletzt ausgeübte Tätigkeit kann im Hinblick auf den Gesundheitszustand nicht weiter verrichtet werden.
Bei beruflicher Überforderung droht eine schwerwiegende Einschränkung, welche die Aussichten, am Arbeitsleben weiter teilzuhaben, nicht nur vorübergehend wesentlich mindert.
Es wird dringend zur Umschulung geraten.

So, ich dachte mir ich zieh das bis zum Ende der Insolvenz eben noch durch und mach dann den Restart mit der Umschulung, weil ich nicht wusste, ob mir das negativ ausgelegt wird...

Und die Berichte und Gutachten, hatte eben meine Hausärztin, natürlich hat Sie mir nur auf dieser Grundlage ein Attest ausgestellt
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caffery
praktischer Schuldnerberater
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Re: Probleme fast Ende WVP

Beitrag von caffery »

... und sie hat das Wort "kündigen" benutzt?

Die Kündigung(en) ist/sind jetzt das was man Dir negativ auslegen kann und was nebenbei gesagt nicht nur in Bezug auf das Insolvenzverfahren vorsichtig formuliert "ungeschickt" war. Nicht die Diagnose.
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