Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

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IchSucheHilfe
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Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von IchSucheHilfe »

Hallo Liebes Forum,

Erstmal zu mir persönlich: Ich bin 24 Jahre alt und wohne (noch) bei meinen Eltern, derzeit habe ich leider keinen Job und musste vor ein paar Jahren meine Stelle verlassen, in der ich tätig war aufgrund von Körperlichen Problemen.

Jetzt habe ich allerdings ein großes Problem, welches immer weiter wächst. Ich bin bei der AOK krankenversichert und habe, seitdem ich nicht mehr Familienversichert bin Schulden. Das letzte Mal als ich einen Brief bekommen habe (welcher einige Monate her ist) standen darin fast 3000€ Schulden. Ich habe bisher nichts gezahlt, da ich kein Geld habe. Mit der AOK habe ich etlichr Male geredet und versucht ihnen meine Situation zu erklären. Ich hatte ein MRT gemacht von meinem Problem und dies ihnen zugeschickt. Vermutlich wird bald auch ein GV eingeschaltet, meinte die Frau am Telefon auch.

Vor Kurzem habe ich mit der AOK mehrmals wieder geredet, erstmal mit dem Kundenservice und diese haben mich dann weitergeleitet an die Vollstreckungsabteilung. Denen habe ich wieder meine Situation nochmals erklärt und die Frau meinte, dass sie über mein MRT bescheid weiß und dies nur Subjektiv sei, dass ich nicht arbeiten kann (also mit einfachen Wörtern, ich habe laut ihr wohl keine körperlichen Probleme und will einfach nur nicht arbeiten). Wie ich bereits gesagt habe, hatte ich oft mit denen geredet, diese Frau war öfters auch frech und jedesmal als ich dort angerufen habe, hat sie mir gesagt was ich will und war einfach nur Rücksichtslos und Respektlos. Ständig haben sie mir gesagt, dass ich zahlen soll, immer das selbe wiederholt bei jedem Anruf. Als ich mich nicht mehr mit dieser Frau verständigen konnte, habe ich nochmals den Kundenservice angerufen und darum gebeten mich an jemanden anderen von der Abteilung weitergeleiten und nicht der selben Person. Das haben die auch gemacht, er war zwar netter, aber meinte auch, dass ich zahlen soll und jemanden finden soll, der mir Geld leiht. Der hat mir angeboten jeden Monat 400€ zu zahlen meine Schulden + den 200+ monatlichen Schulden. Mehr als das können sie angeblich nicht machen.

Ich habe ein P-Konto bei der Commerzbank, was einer Pfändung unterliegt. Dort kam bisher der Lohn meiner Mutter und da es Komplikationen gab, war der Freibetrag einmal überschritten und von dort an kam immer Geld auf das Auskehrungskonto. Sie haben fast 700€ von meinem Konto abgezogen, Geld was nicht mir gehört, sondern meiner Mutter! Mit der Bank habe ich geredet und die meinten, ich solle mit der AOK reden und die AOK meinte mir ich soll mit der Bank reden. Einfach nur lächerlich.

Ich weiß echt nicht wie ich das Grade biegen kann. Einen Vollzeit Job kann ich nur im Sitzen verüben und so einen Job finde ich derzeit nicht. Das ist einfach alles eine Katastrophe.

Habt ihr Tipps für mich, Ratschläge etc was ich machen kann?. Ich bitte um Entschuldigung, falls Rechtschreibfehler usw vorhanden sind. Vielen Dank im voraus.

Mit freundlichen Grüßen
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

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Hi IchSucheHilfe,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Zwickmühle (Schulden bei der AOK)" geschaut?
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imker
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von imker »

Ich versteh noch nicht, was Du gerade biegen willst:
- dass das Geld weg ist
- dass die bei der Krankenkasse frech sind und Geld wollen?

Krankenversicherung muss wohl bezahlt werden - kostenfrei ist die nach meiner Kenntnis nicht - auch nicht bei anderen Kassen als der AOK.

Wenn feststeht, dass Du keine Arbeit findest, das Einkommen/Gehalt Deiner Mutter auf Dein P-Konto geht, dann deutet das auf eine Bedarfsgemeinschaft hin und mit viel Aufwand mag es aufstockende Sozialleistungen geben können.

Den Rückstand bei der AOK wird die Sozialleistung aber nicht beseitigen. Da hilft nur zahlen oder Insolvenzverfahren und das Verfahren macht nur Sinn, wenn Du einer angemessenen Erwerbstätigkeit nachgehen wirst. Wist Du dabei nur Einkünfte erzielen können, die unpfändbar sind, kann es auch ohne Arbeit mit einer Restschuldbefreiung klappen - aber das ist alles nicht rosig.
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robo
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von robo »

Wovon lebst Du denn ?
Wer bezahlt Brot und Kartoffel usw, was Du isst ?
Wer bezahlt Strom und Wasser usw., was Du verbrauchst ?

Mit 24 solltest Du zusehen, dass Du selbst für Deinen Unterhalt aufkommst.
Kannst Du das nicht, dann gibt es in unserem Staat Sozialleistungen (ggf. Bürgergeld usw),
dazu gehören dann auch die Kosten für die Krankenkasse.

Es ist gar keine gute Idee, den Lohn der Mutter auf Dein P-Konto überweisen zu lassen,
aber das habt Ihr jetzt wohl schon selbst gemerkt.

Warum hast Du überhaupt ein P-Konto ?
Warst Du schon mal bei einer Schuldnerberatung ?
Das wäre vermutlich sinnvoll, achte nur darauf, dass es eine kostenlose Beratung ist,
wie z.B. von der AWO, der Caritas, der Diakonie oder so.

Ja, wenn Du keinen sozialversicherungspflichtigen Job hast und auch die Familienversicherung nicht mehr greift, dann bist Du zwangsweise "freiwilliges Mitglied" in der AOK und musst den Beitrag zahlen.
Auch, wenn Du gar kein eigenes Geld hast.
Denn dann sagt die Krankenkasse: "Ja - und wovon leben Sie ???" siehe oben

Leih Dir aber bloss kein Geld, um die Krankenkassenschulden zu bezahlen !!
Kümmer Dich besser darum, dass es eine Lösung gibt !
Oder ist Deine Mutter so reich, dass sie den sogenannten "Mindestbeitrag" bei der AOK für Dich zahlen könnte ?
Das sind zZt ca. 170,- EUR im Monat.

Wenn Du wenigsten einen sogenannten "Midi-Job" (ab 521,- EUR/Monat) hättest,
- NICHT "Mini-Job" bis 520,- EUR/Monat !! -
dann wärst Du darüber versichert - vielleicht geht das ?
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IchSucheHilfe
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von IchSucheHilfe »

Danke erstmal für die Antworten. Also Grundsätzlich will ich erstmal das mit der AOK regeln. Die 700€ von meiner Mutter sind auch ein Problem, weil das eben nicht mein Geld war und ich bin mir nicht sicher ob sie das überhaupt durften weil es klar ersichtlich war, dass bei der Lohnüberweisung der Name von ihr immer stand. Ich wohne bei meinen Eltern und nicht alleine. Wie gesagt Vollzeit arbeiten kann ich nicht, da ich körperlich nicht dazu in der Lage bin, außer bei einem Job wo man nicht stehen muss. Ich wollte einen MiniJob machen, aber hab dann gelesen das man nicht versichert ist und den Beitrag dann wohl selber zahlen muss. Bei der AOK muss ich als freiwilliges Mitglied über 200 Euro jeden Monat zahlen. Bei einer Schuldnerberatung war ich noch nicht, ich denke das wäre wohl das beste was ich tun könnte so wie es aussieht habe ich keine andere Wahl.

Gibt es denn gar keine Möglichkeit irgendwie aus der Versicherung auszusteigen? Oder eine Krankenversicherung die keine Beiträge von solchen in so einer Situation wie meine nicht nimmt?
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imker
praktischer Schuldnerberater
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von imker »

Das was Du Dir wünscht und vorstellst, gibt es nach meiner Kenntnis nicht. In Deutschland soll und muss jeder irgendwie versichert (oder reich und selbständig) sein.

Das Geld (700) war Dein Geld, weil es Dein Konto war und die Bank es an Dich zu zahlen gehabt hätte, wäre da nicht die Pfändung und das "ZUVIEL" auf dem Konto und dann das "Nichtstun",was geholfen haben könnte.
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IchSucheHilfe
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von IchSucheHilfe »

Kann man das Geld denn nicht zurückbekommen? Weil es Nachweislich nicht mein Geld war, dass habe ich der AOK auch gesagt, die haben mir gesagt ich soll mit der Bank reden und die Bank hat mir gesagt die haben damit nichts zutun. An erster Stelle geht es aber darum das mit der AOK zu lösen. Ich weiß echt nicht weiter und sehe keine effektiven Lösungen. Beim Minijob zahlt man wie ich gelesen habe einen ganz kleinen teil, zumindest bei der AOK, dann ist man Krankenversichert.
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habwiederwas
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von habwiederwas »

Robo hat die ja alles schon gut erklärt un beantwortet.
Dem kann ich nur zustimmen.
Die AOK ist keine "böse" Krankenkasse, das ist ein normaler richtiger Vorgang, so wie sie sich dir gegenüber verhalten. Das wäre bei jeder anderen Person genauso.
Ich würde das umgehend einstellen, das deine Mutter ihr Gehalt auf dein Konto überweisen lässt. Das kann böse ins Auge gehen (Geldwäsche????). Hat deine Mutter kein eigenes Konto?
Was ich nicht verstehe, warum hast du bis jetzt noch kein Bürgergeld beantragt ?
Dann wäre auch dein Problem mit der AOK erheblich kleiner.
Heißt, du wärst wieder über das Jobcenter versichert.
Sei mir nicht böse, du gibst allen anderen die Schuld an deinem Dilemma, aber zum größten Teil hast du, und auch deine Mutter es selber vermasselt.
Als erstes zum Jobcenter wg. Bürgergeld, dann eine kostenlose Schuldnerberatung suchen, und einen Termin vereinbaren.
Das wäre mein Plan!
Ansonsten dir einen schönen 2.Advent
gruß habwiederwas
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IchSucheHilfe
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von IchSucheHilfe »

habwiederwas hat geschrieben: 10. Dez 2023, 12:48 Robo hat die ja alles schon gut erklärt un beantwortet.
Dem kann ich nur zustimmen.
Die AOK ist keine "böse" Krankenkasse, das ist ein normaler richtiger Vorgang, so wie sie sich dir gegenüber verhalten. Das wäre bei jeder anderen Person genauso.
Ich würde das umgehend einstellen, das deine Mutter ihr Gehalt auf dein Konto überweisen lässt. Das kann böse ins Auge gehen (Geldwäsche????). Hat deine Mutter kein eigenes Konto?
Was ich nicht verstehe, warum hast du bis jetzt noch kein Bürgergeld beantragt ?
Dann wäre auch dein Problem mit der AOK erheblich kleiner.
Heißt, du wärst wieder über das Jobcenter versichert.
Sei mir nicht böse, du gibst allen anderen die Schuld an deinem Dilemma, aber zum größten Teil hast du, und auch deine Mutter es selber vermasselt.
Als erstes zum Jobcenter wg. Bürgergeld, dann eine kostenlose Schuldnerberatung suchen, und einen Termin vereinbaren.
Das wäre mein Plan!
Ansonsten dir einen schönen 2.Advent
gruß habwiederwas
Sie hat jetzt ein eigenes Konto. Das haben wir geregelt. Ich wollte das Bürgergeld schon lange beantragen. Weshalb ich das nicht tun konnte hat den Grund, dass man mindestens 25 Jahre alt sein muss, um den Antrag selber zu stellen. Wenn man wie ich 24 Jahre alt ist, muss das auf den Namen der Eltern laufen. Mein Vater ist in der Rente und meine Mutter macht zwei Minijobs, die sie nicht aufgeben möchte. Das ist das Problem an der ganzen Sache mit dem Antrag auf Bürgergeld, sonst hätte ich es schon längst wie gesagt.
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robo
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von robo »

IchSucheHilfe hat geschrieben: 10. Dez 2023, 11:50 ...
Die 700€ von meiner Mutter sind auch ein Problem, weil das eben nicht mein Geld war und ich bin mir nicht sicher ob sie das überhaupt durften weil es klar ersichtlich war, dass bei der Lohnüberweisung der Name von ihr immer stand.
...
Doch, sie durften.
Das Geld ist auf Deinem Konto gelandet und Du hast ein P-Konto.
Da ist es erstmal egal, wo das Geld herkommt, wenn es auf Deinem Konto ist, ist es "Dein" Geld.
Du kannst versuchen, beim Gericht einen "Freigabeantrag" zu stellen, aber ich fürchte, Du bekommst dort keine Freigabe.
Weiter könnte der Arbeitgeber Deiner Mutter versuchen, das Geld zurückzuholen, weil es irrtümlich auf ein falsches Konto überwiesen wurde. Aber auch das hat, fürchte ich, wenig Chancen auf Erfolg.
IchSucheHilfe hat geschrieben: 10. Dez 2023, 11:50 ...
Ich wollte einen MiniJob machen, aber hab dann gelesen das man nicht versichert ist und den Beitrag dann wohl selber zahlen muss. Bei der AOK muss ich als freiwilliges Mitglied über 200 Euro jeden Monat zahlen.
...
Ja, bei einem "Mini"-Job (bis 520,-€/Monat) muss der Arbeitgeber zwar SV-Beiträge zahlen, aber der AN ist trotzdem nicht krankenversichert.
Erst bei einem "Midi"-Job (ab 521,- €/Monat) zahlen AG+AN SV-Beiträge und der AN ist dadurch auch versichert in der Krankenversicherung.
IchSucheHilfe hat geschrieben: 10. Dez 2023, 11:50 Gibt es denn gar keine Möglichkeit irgendwie aus der Versicherung auszusteigen? Oder eine Krankenversicherung die keine Beiträge von solchen in so einer Situation wie meine nicht nimmt?
Nein, gibt es in Deutschland nicht.
In Deutschland gibt es eine Krankenversicherungspflicht. Für alle.
Du könntest ins Ausland umziehen, dann gelten solche deutschen Gesetze für Dich nicht.
Oder Du könntest versuchen, ob Dich eine private Krankenversicherung nimmt
(wenn Du keine sv-pflichtige Arbeit hast).
Wenn Du jung+gesund bist, wäre das wohl sogar billiger.
Aber Du bist ja nicht gesund, schreibst Du.
Und Du könntest jemand heiraten, der in einer gesetzlichen Krankenversicherung ist,
dann wirst Du in der Familienversicherung des Ehepartners mit versichert.

So, wie Du es gern hättest, geht es in Deutschland nicht (mehr, seit 2007 resp. 2009).
Sonst müsste ja das Sozialamt Deine Arzt- oder Krankenhausrechnung im Fall des Falles zahlen ...
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robo
Allwissender
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Re: Zwickmühle (Schulden bei der AOK)

Beitrag von robo »

imker hat geschrieben: 10. Dez 2023, 12:21 ...
In Deutschland soll und muss jeder irgendwie versichert (oder reich und selbständig) sein.
...
Die Zeiten sind seit 2007, resp. 2009 auch vorbei.
Wer reich genug ist, muss sich ggf. eine PKV leisten.

Und auch für Selbständige gilt seitdem die Versicherungspflicht (PKV oder GKV - aber eine MUSS).
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Gesperrt