P-Konto

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Gruetzetiger
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P-Konto

Beitrag von Gruetzetiger »

Hallo ihr Wissenden, ich bin's mal wieder und habe eine Frage...

Wie ich schon in meinem anderen Thema gesagt hatte, wollte ich einen Termin bei meiner Hausbank machen, zwecks Einrichtung eines P-Kontos, da derzeit viele ger. Mahnbescheide kommen und ich mich absichern will. Der Termin war letzte Woche, jedoch wurde ich abgewiesen.
Ich besitze bei meiner Hausbank neben dem normalen Girokonto sowohl einen Dispokredit (den ich leider immer voll ausnutzen muss) und eine Visa-Kreditkarte (die aufgrund meiner Schufa gesperrt ist, aber mit einem dreistelligen Betrag im Minus ist). Für die Visa-Karte geht immer monatlich automatisch ein Betrag ab.
Jetzt sagte mir der Bankmitarbeiter, dass wenn ich ein P-Konto eingerichtet haben möchte, die Kreditkarte sofort gekündigt wird und ich den ausstehenden Betrag dann sofort zahlen muss. Außerdem würde der Dispo schrittweise verringert werden.
Ich sagte dann, das kann ich natürlich nicht und wurde daraufhin abgewiesen. Jetzt bin ich ziemlich verunsichert, ob das so richtig sein kann. Denn somit könnte ich kein P-Konto einrichten und wäre schutzlos ausgeliefert, was mir Angst macht.

Habt ihr Erfahrung damit oder schonmal eine ähnliche Situation erlebt?
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Re: P-Konto

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Hi Gruetzetiger,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "P-Konto" geschaut?
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tidus82
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Re: P-Konto

Beitrag von tidus82 »

Hi Gruetzetiger,

Spricht etwas gegen folgende Option?

Konto, Visakarte und Dispo kündigen und mit der Kündigung zu einer neuen Bank zu gehen und dort ein Basiskonto zu eröffnen, dieses danach in ein P-Konto umzuwandeln und die alte Bank dann später mit in eine voraussichtliche Insolvenz zu nehmen?
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caffery
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Re: P-Konto

Beitrag von caffery »

Ohne lange Rede:

Du musst bei einer anderen Bank ein Basis/P-Konto eröffnen/einrichten und dorthin "umziehen". Da gibt es keine Alternativen und nichts zu diskutieren.
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Witwe Bolte
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Re: P-Konto

Beitrag von Witwe Bolte »

tidus82 hat geschrieben: 23. Sep 2021, 11:24 ... und die alte Bank dann später mit in eine voraussichtliche Insolvenz zu nehmen?
Inso kommt für Gruetzetiger ja nicht infrage (wg. eher geringer Schulden und wg. des Hauses).

Was Deine Bank sagt, ist "normal", Gruetzetiger.
Die haben natürlich auch Angst um ihr Geld, wenn Du dort einen Dispo hast (und regelmäßig nutzt) und dazu noch ein Kreditkarten-Konto mit einem dicken Minus.

Ein P-Konto brauchst Du erst dann, wenn der Bank tatsächlich eine Kontopfändung vorliegt.
Und es macht wirklich Sinn, ein neues Konto bei einer anderen Bank zu beantragen
(und das dann zu gegebener Zeit in ein P-Konto umzuwandeln).

Sonst läufst Du Gefahr, dass Deine jetzige Bank Dir gar nichts mehr gibt, auch wenn Du dann nach einer Kontopfändung Dein Konto in ein P-Konto umwandeln lässt.
Denn Du hast ja Schulden bei der Bank und die werden dann "aufrechnen".
Also ist Vorsicht geboten !
Und Handeln.

Wie steht es denn mit einem Job ?
Mit (besserem ?) Einkommen (als die Rente) ??
Ihr bewegt Euch gerade "auf dünnem Eis" !!
Kann Dein Mann etwas hinzuverdienen ?
Hast Du nochmal mit dem Schuldnerberater gesprochen ?

Viele Fragen.
Aber lies auch die Antworten hier - und nimm das ernst !
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Gruetzetiger
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Re: P-Konto

Beitrag von Gruetzetiger »

Ok, vielen Dank euch. Ich habe in der zwischenzeit noch mit einem Schuldnerberater von der Diakonie gesprochen und dieser Herr war mir viel sympathischer als der Herr von der Caritas. Das Problem mit dem P-Konto habe ich ihm auch geschildert und er hat mir das gleiche gesagt, wie ihr auch. Ich bräuchte unbedingt ein P-Konto, denn dann könnte mir nichts mehr passieren. Zusammen mit meinem Mann könnte er die Pfändungsgrenze auf ca. 1600€ erhöhen. Ebenso dass jemand ans Haus geht, ist sehr unwahrscheinlich, solange die Bank ihr Geld bekommt (und das bekommt sie).

Nur mit einer anderen Bank halte ich für schwierig, da ich bei meiner Hausbank auch noch den Privatkredit abzahle. Was passiert dann damit? Nicht dass der auch noch gekündigt wird. Der Dispo würde ja nicht direkt gekündigt, sondern schrittweise reduziert und die Visa-Karte wird dann halt gekündigt. Das ist dann so. Soll ich es nicht lieber bei meiner Hausbank versuchen?
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Gruetzetiger
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Re: P-Konto

Beitrag von Gruetzetiger »

Witwe Bolte hat geschrieben: 23. Sep 2021, 11:54
tidus82 hat geschrieben: 23. Sep 2021, 11:24 ... und die alte Bank dann später mit in eine voraussichtliche Insolvenz zu nehmen?
Inso kommt für Gruetzetiger ja nicht infrage (wg. eher geringer Schulden und wg. des Hauses).

Was Deine Bank sagt, ist "normal", Gruetzetiger.
Die haben natürlich auch Angst um ihr Geld, wenn Du dort einen Dispo hast (und regelmäßig nutzt) und dazu noch ein Kreditkarten-Konto mit einem dicken Minus.

Ein P-Konto brauchst Du erst dann, wenn der Bank tatsächlich eine Kontopfändung vorliegt.
Und es macht wirklich Sinn, ein neues Konto bei einer anderen Bank zu beantragen
(und das dann zu gegebener Zeit in ein P-Konto umzuwandeln).

Sonst läufst Du Gefahr, dass Deine jetzige Bank Dir gar nichts mehr gibt, auch wenn Du dann nach einer Kontopfändung Dein Konto in ein P-Konto umwandeln lässt.
Denn Du hast ja Schulden bei der Bank und die werden dann "aufrechnen".
Also ist Vorsicht geboten !
Und Handeln.

Wie steht es denn mit einem Job ?
Mit (besserem ?) Einkommen (als die Rente) ??
Ihr bewegt Euch gerade "auf dünnem Eis" !!
Kann Dein Mann etwas hinzuverdienen ?
Hast Du nochmal mit dem Schuldnerberater gesprochen ?

Viele Fragen.
Aber lies auch die Antworten hier - und nimm das ernst !

Hallo, ja genau, schön dass du mitliest.
Der Schuldnerberater von heute meinte aber schon, dass ich dringend ein P-Konto benötige. Da ich schon sehr viele ger. Mahnbescheide bekommen habe. Er hat mir das auch sozusagen als Hausaufgabe aufgetragen. Er konnte mir auch wenigstens einen persönlichen Termin im Oktober/November anbieten. Das finde ich gut. Ich schlafe nochmal ein paar Nächte drüber, was ich jetzt mache. Sollte eine Pfändung reinkommen, hat mir meine Bank ein Formular mitgegeben, welches ich nur noch abschicken muss. Ich muss dann nicht extra nochmal 90 km fahren.

Zu dem "dünnen Eis": Ich bin mit 90% meiner Gläubiger in Kontakt. Es kostet mich zwar Nerven, aber so kann ich wenigstens wertvolle Zeit rausschlagen. Mit manchen verhandele ich neue Ratenzahlungsvereinbarungen und mit anderen, wo die Summe nicht so hoch ist, versuche ich noch zu handeln um dann ggf. die Summe direkt zu zahlen. Also eigentlich kann im moment nichts passieren. Ein Gerichtsvollzieher wird sowieso irgendwann kommen.

Zu dem Einkommen: Ich bin gerade fleißig dabei, meine Bewerbngsunterlagen zu überarbeiten. Ich habe mich ziemlich sicher dazu entschieden, wieder 75% arbeiten zu gehen und die Rente wegfallen zu lassen. Diese Entscheidung trägt mit Sicherheit auch meiner Gesundheit zu gute und ich habe meinen Beruf immer gerne gemacht und freue mich schon drauf. Ich habe gemerkt, dass ich mein Leben selbst in der Hand habe und ich möchte nicht an eine Rente gebunden sein, obwohl ich mich körperlich fit fühle und auch psychisch stabil bin. Ich habe schon seit langen wieder richtig Lust, zu arbeiten und dann mache ich das auch.
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Gruetzetiger
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Re: P-Konto

Beitrag von Gruetzetiger »

caffery hat geschrieben: 23. Sep 2021, 11:26 Ohne lange Rede:

Du musst bei einer anderen Bank ein Basis/P-Konto eröffnen/einrichten und dorthin "umziehen". Da gibt es keine Alternativen und nichts zu diskutieren.
Sorry, bin grad voller Adrenalin...
Kannst du noch erklären, warum? Wenn ich zu einer anderen Bank gehe, wird ja auch meine Visa-Karte und der Dispo gekündigt. Ich weiss grad wirklich nicht, was ich machen soll. Es prasselt so viel auf mich ein. Meine Nachfrage ist keine böse Absicht.
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caffery
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Re: P-Konto

Beitrag von caffery »

Weil es keine Alternative gibt.

Tust Du es nicht, wird im Falle einer Kontopfändung - die ja nur noch eine Frage von Tagen oder Wochen zu sein scheint - der worst case drohen. Sperrung des kompletten Kontos, Kündigung des Dispos und Verrechnung des kompletten Einkommens mit der Kontoüberziehung. Dann bliebe nur noch der Gang zum Sozialamt um dort um ein Darlehen aufgrund einer wirtschaftlichen Notlage zu bitten weil ihr kein Geld mehr für den Monat habt um eure Existenz zu sichern.
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Witwe Bolte
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Re: P-Konto

Beitrag von Witwe Bolte »

Gruetzetiger hat geschrieben: 23. Sep 2021, 12:07 ...
Der Dispo würde ja nicht direkt gekündigt, sondern schrittweise reduziert
...
Das sagen die jetzt.
Wenn es dann so weit ist, ist der gleiche Sachbearbeiter dann noch an dem Platz ?
Und erinnert er sich dann an sein Wort ?
Und hält sich auch daran ?

Ich habe sehr schlechte Erfahrungen gemacht, deswegen kann ich Dir nur raten:
Verlass Dich nicht auf das Wort eines Bankmitarbeiters.
Mach wenigstens, für alle Fälle, einen "Plan B".

Das eine ist ja, was Banken DÜRFEN.
Und meines Wissens dürfen sie Deine Dispo-Schulden im Falle einer Kontopfändung ("wirtschaftliche Verschlechterung") sofort komplett kündigen - und auch "aufrechnen".
So dass Du schlimmstenfalls erstmal gar kein Geld mehr von der Bank bekommst.

Das andere ist natürlich, was Banken dann tatsächlich MACHEN.
Im Guten wie im Schlechten.
Vertraust Du Deiner Bank ?
Willst Du Dich auf die Zusage verlassen ("der Dispo wird nicht direkt komplett gekündigt") ?
Willst Du das Risiko eingehen, dass er DOCH gekündigt wird ?

Schwierige Entscheidung.
Ich fürchte, da kann Dir hier keiner helfen, denn nur Du allein hast mit Deinem Bankmenschen geredet.

War es übrigens ein "kleiner" (junger) Angestellter?
Oder älter, erfahrener ? Vielleicht sogar der Filialleiter ?

Überleg es Dir gut !
Gruetzetiger hat geschrieben: 23. Sep 2021, 12:07 ...
Ebenso dass jemand ans Haus geht, ist sehr unwahrscheinlich, solange die Bank ihr Geld bekommt (und das bekommt sie).
Könntest Du das auch noch aus den 1.600,- bezahlen,
wenn tatsächlich eine Kontopfändung vorliegt ?
Und wie lange könntest Du das bezahlen,
wenn die Bank Deinen monatlichen Geldeingang mit ihrer Dispoforderung aufrechnen würde ?

Es ist hier wirklich schwer zu raten, was Du tun solltest.
Jedenfalls solltet Ihr jetzt so sparsam leben, wie es nur geht.
Und Euch eine "Keksdose" zulegen ... (für alles Restgeld, was am Monatsende übrig bleibt,
nur das nötigste auf dem Konto liegen lassen, nur das, was wirklich gebraucht wird)
... und damit eine kleine Notreserve anlegen.

Bedenke: Schlimmer geht immer!
Viel Glück!

Wie schön, dass Du mit dem anderen Schuldnerberater von der Diakonie besser zurecht kommst.
Es ist wichtig, einen Fachmann an Deiner Seite zu haben, den Du fragen kannst, wenn Du Fragen hast.
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Shopgirl
Allwissender
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Re: P-Konto

Beitrag von Shopgirl »

Du hattest ja eine relativ geringe Schuldensumme.
War da der Dispo und der Privatkredit mit eingerechnet? Ich habe das nicht mehr ganz im Kopf.

Es ist richtig, dass du so schnell wie möglich ein anderes Konto brauchst. Spätestens wenn Pfändungen einlaufen, wird das bei der jetzigen Bank schwierig.
War der Privatkredit an irgendwelche Bedingungen geknüpft? So frei nach dem Motto "aber den kriegen sie nur, wenn sie hier auch ihr Gehalts/Renten-Konto führen"?

Mach bei einer anderen Bank erstmal ein Girokonto auf. Kein P-Konto. Davon sagst du der neuen Bank erstmal nichts. Es wird schwierig genug, mit negativen Schufa-Einträgen und einem bestehenden Konto, überhaupt irgendwo was zu eröffnen. Wenn du dann noch mit dem P-Konto wedelst, wird garantiert abgelehnt. Versuch es daher erst einmal ohne das zu erwähnen.

Theoretisch kannst du auch bei der jetzigen Bank das Konto in ein P-Konto umwandeln lassen. Der Dispo dürfte dann separiert und monatlich abgezahlt werden. Das ist die gängige Vorgehensweise bei Konten, die im Minus sind und umgestellt werden. Kritisch ist der Privatkredit. Wenn der fällig gestellt wird und die Bank alle eingehenden Zahlungen aufrechnet, hast du ein Problem.

Man kann sich natürlich auch mit seinem Bankmenschen hinsetzen und mit offenen Karten spielen. Birgt aber einige Risiken. Aber das tut dieses ganze Konstrukt.

Lass dir von der Diakonie helfen, um da rauszukommen. Wie auch immer die Lösung am Ende dann aussieht.
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