Janadi und die Insolvenz

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Janadi
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Re: Janadi und die Insolvenz

Beitrag von Janadi »

Sorry :D , ich muss noch eine Forderung vor dem Einreichen Insolvenz begleichen (auf Anraten der Anwältin), weil der Gläubiger sonst eine Versagung beantragen kann. Damit hat er auch direkt gedroht und das Risiko ist groß.

Ich war nun nach dem Vollstreckungsbescheid davon ausgegangen, dass spätestens jetzt im Oktober die Gehaltspfändung kommt. Jetzt gehe ich davon aus, dass der Verkauf zu einer kleinen Galgenfrist führt und ich meine Sonderzahlung (die ich mit dem Gehalt im November bekomme, noch nutzen kann.

Ich zahle natürlich nicht selbst an den Gläubiger.
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caffery
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Re: Janadi und die Insolvenz

Beitrag von caffery »

Janadi hat geschrieben: 12. Okt 2018, 16:47 ich muss noch eine Forderung vor dem Einreichen Insolvenz begleichen (auf Anraten der Anwältin), weil der Gläubiger sonst eine Versagung beantragen kann. Damit hat er auch direkt gedroht und das Risiko ist groß.
Ich entschuldige mich schonmal für meine Neugierde aber mich würde wirklich, ehrlich und mit freundlicher Absicht interessieren worüber wir hier reden.

PS: Ich traue Hoist ehrlich gesagt nicht zu Dich nun in den nächsten paar Wochen zu pfänden - zumal ich Deiner Anwältin zutraue Deine Gläubiger (inkl. Creditplus) auf eine Weise angeschrieben zu haben die den Gläubigern zumindest (wahrheitsgemäß) suggeriert, dass ein InsO-Antrag kurz bevor steht.
In der Regel pfänden Gläubiger eher selten in so einer Situation - kann aber natürlich sein. Ich würde Dir da aber mal Hoffnung machen wollen;)
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Janadi
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Re: Janadi und die Insolvenz

Beitrag von Janadi »

Kannst ruhig neugierig sein :lol:
Ich habe einen Kredit von der Sigma. Im Antrag habe ich alles wahrheitsgemäß angegeben, bis auf das Bafög, das zu der Zeit noch gar nicht in der Rückzahlungsphase war. Die Sigma ist aber dafür bekannt, Anträge auf Versagung zu stellen und nach einigen Recherchen (auch von der Anwältin) ist das Risiko wirklich groß. Ein vbuh wäre da noch das geringere Übel. Im Antwortschreiben der Sigma stand auch schon, dass sie sämtliche Forderungsanmeldungen anderer Gläubiger einer strengen Prüfung unterziehen. Der Betrag ist halt ziemlich gering im Vergleich, da lasse ich es auf sowas nicht ankommen ;)
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caffery
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Re: Janadi und die Insolvenz

Beitrag von caffery »

Es gibt ein paar Gläubiger die besonders bei anstehenden Insolvenzen gerne sehr großsprurig Drohungen in die Ecken pinkeln. Der von Dir genannte Gläubiger gehört da auf jeden Fall zu - das ist richtig.

Aber nur weil ein Gläubiger aus Prinzip gern mit dem großen Prengel heiße Luft produziert, würde ich allein davor schon aus Prinzip nicht einknicken - schon garnicht wenn ich selbst Anwalt bin.

Aber wenn Deine Anwältin und Du tatsächlich der Überzeugung seid, Du hättest in Deinem Kreditantrag analog $ 290 Abs. 1 Satz 2 gehandelt ist das was anderes. Anhand Deiner Worte mit dem Bafög mag ich das aber nicht zu beurteilen.

PS: Wen zur Hölle soll es jucken, dass die "sämtliche Forderungsanmeldungen anderer Gläubiger einer strengen Prüfung unterziehen" wollen? Das ist übrigens ein Standardtextbaustein von denen - soll heißen: Den schicken die m.E. praktisch immer. Zumindest habe ich ihn schon einige Male gesehen.
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Janadi
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Re: Janadi und die Insolvenz

Beitrag von Janadi »

Mein Gedanke ist halt, was wenn die bei 2000€ Forderung mit ner Versagung kommen bei einer Gesamthöhe von 140.000€ :shock:
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caffery
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Re: Janadi und die Insolvenz

Beitrag von caffery »

Mein Gedanke ist/wäre in dem Zusammenhang halt ausschließlich: Hat die Person (Du) - Gesetzeszitat: "vorsätzlich oder grob fahrlässig schriftlich unrichtige oder unvollständige Angaben über seine wirtschaftlichen Verhältnisse gemacht hat, um einen Kredit zu erhalten".
Ist die Antwort "Ja" dann besteht natürlich die Veranlassung sich etwas einfallen zu lassen - wie etwa die Forderung zunächst zu bedienen.

Ist die Antwort "Nein" würde es mich (besonders als Anwalt) nicht die Bohne jucken was der Gläubiger für Drohgebärden in seine Textbausteine kotzt.

Man stelle sich mal vor das machte Schule. Dann würde ja irgendwann jeder Gläubiger einfach nur solche Textbausteine benutzen weil sich die Leute ja erfahrungsgemäß genötigt fühlen die Forderungen all jener Gläubiger vor Antragstellung zu zahlen die zuvor auf die betreffende Weise schriftlich abgewortet haben. Die Branche ist ja leider nicht ganz blöd, durchaus trickreich und vor allem äußerst anpassungs- und lernfähig.
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Janadi
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Re: Janadi und die Insolvenz

Beitrag von Janadi »

Vorsätzlich war es natürlich nicht. Fahrlässig? Natürlich hätte ich dran denken müssen, das irgendwann die Rückzahlung von Bafög kommt. Grob fahrlässig? Hat der Richter nen guten oder schlechten Tag?

Es hätte für die Sigma wahrscheinlich keinen Unterschied gemacht, ob nun Bafög da steht oder nicht. Aber will ich deswegen über Jahre schlecht schlafen? Dann schaffe ich es lieber noch aus der Welt 😉
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