Der Weg in die Privatinsolvenz…

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Mr_F
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Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von Mr_F »

Guten Tag zusammen,

Ich habe zwar ein etwas befremdliches Gefühl, jedoch sind hier, wie ich annehme, in einem Forum, in dem es in etwa jedem gleich geht.

Vor einiger Zeit war ich bereits bei einer Schuldnerberatung mit dem Ziel eine Privatinsolvenz zu beantragen und diese abzuschließen, durch einen Umzug meinerseits zu jenem Zeitpunkt kam es jedoch gar nicht erst dazu. - Seitdem ist einige Zeit verstrichen, die Gläubiger sind dieselben, die daraus resultierenden Verbindlichkeiten natürlich deutlich höher.

Mittlerweile bin ich verheiratet, wir haben 2 Kinder und eines ist aktuell unterwegs. (Spielt vermutlich erstmal eine untergeordnete Rolle).

Kurz zu unserer Situation:
Ich befinde mich aktuell in verspäteter Ausbildung, meine Frau ist zu Hause, da sie mit unserem 3.Ten wunder schwanger ist.

Die Situation mit den angehäuften Schulden aus „jugendlichem Leichtsinn“ belasten mich zunehmend immer mehr, zumal wir unseren Kindern irgendwann auch mal was bieten können wollen. Meine Schulden belaufen sich mittlerweile auf ca. 30.000€ … (Diese entstanden durch nicht gezahlte Handyverträge, Autokäufe etc..).

Daher habe ich mich entschlossen, den Müll wieder anzupacken und aufzuräumen, dazu gehört natürlich auch, dass ich endlich von meinem Schuldenberg runterkomme. Ich strebe es an, zeitnah einen Termin bei einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch zu nehmen, um den Stein wieder ins Rollen zu bringen.

Jedoch plagen mich aktuell Fragen über Fragen. Erstmal müssen natürlich Termine gemacht und diese wahrgenommen werden, soweit so klar. Jedoch ist es so, dass ich zu Anfang des Jahres durch einen Todesfall in der Familie ein Auto vermacht bekommen habe, materiell wahrscheinlich nicht besonders von Wert, aber durch diverse Recherche habe ich die Befürchtung, dass man uns das Auto nehmen wird, sobald alles beantragt wurde. (Auto ist von 99, technisch relativ gut gepflegt, wenig Laufleistung, aber optisch keine Schönheit mehr)..

Wie läuft das ganze im großen und ganzen ab, wenn ich jetzt zeitnah Termine bekomme und bis Ende des Jahres die Insolvenz beantragt wird/wurde? Muss ich meine Ausbildung aufgeben, um zumutbare Arbeit anzunehmen? - Oder sind das Themen, die ich lieber mit der Schuldnerberatungsstelle klären sollte?

Ich bedanke mich bereits im Voraus für eure Ratschläge, sowie Tipps zu dem Thema, da dies für mich „Neuland“ ist.

Ich wünsche schonmal ein schönes Wochenenede!
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

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Hi Mr_F,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Der Weg in die Privatinsolvenz…" geschaut?
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RubyGloom
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von RubyGloom »

Moin und schön dass Du hergefunden hast!
Es lohnt sich das ganze in Angriff zu nehmen, nicht nur der Sorgen wegen, auch wird es finanziell für Deine Familie stabiler werden.

Was ich aus meiner eigenen Erfahrung zu Deinen Fragen beitragen kann:
Mr_F hat geschrieben: 24. Jun 2022, 17:39 Jedoch plagen mich aktuell Fragen über Fragen. Erstmal müssen natürlich Termine gemacht und diese wahrgenommen werden, soweit so klar. Jedoch ist es so, dass ich zu Anfang des Jahres durch einen Todesfall in der Familie ein Auto vermacht bekommen habe, materiell wahrscheinlich nicht besonders von Wert, aber durch diverse Recherche habe ich die Befürchtung, dass man uns das Auto nehmen wird, sobald alles beantragt wurde. (Auto ist von 99, technisch relativ gut gepflegt, wenig Laufleistung, aber optisch keine Schönheit mehr)..
Die Verwertung eines gepfändeten Autos sollte in Relation zum Erlös stehen. Auch wenn gebrauchte Autos gerade teurer denn nie sind, wird dies bei einem Auto Bj.99 sicher nicht so sein, ausser es ist in Kürze ein gefragter Oldtimer? Ausserdem spielt es eine Rolle, ob Du das Auto brauchst um damit zur Arbeit zu kommen. Bei mir wurde nach dem Auto nicht weiter gefragt, als ich dies bejahte ... Wegstrecke 15km und durchaus mit Öffis zu bewältigen, aber im Verhältnis zum damaligen Wert des Autos ca. 2500€ war dies wohl keine Frage mehr für den IV.
Mr_F hat geschrieben: 24. Jun 2022, 17:39 Wie läuft das ganze im großen und ganzen ab, wenn ich jetzt zeitnah Termine bekomme und bis Ende des Jahres die Insolvenz beantragt wird/wurde? Muss ich meine Ausbildung aufgeben, um zumutbare Arbeit anzunehmen? - Oder sind das Themen, die ich lieber mit der Schuldnerberatungsstelle klären sollte?
Das Prozedere hängt natürlich von der Art Deiner Verbindlichkeiten ab; ich kann nur von mir berichten: Ich habe nur Konsumschulden und Bafägschulden, also keine unerlaubte Handlungen, Strafgelder oder Unterhaltsschulden; aber es wurde ein aussergerichtlicher Einigungsversuch gemacht. Dafür habe ich alle Unterlagen für die SB aufbereitet und Adressen zusammengesucht von Gläubigern. 3/4 haben den Vergleich abgelehnt (Dauer ca. 3 Monate) und die SB hat die Bestätigung zum Scheitern ausgestellt. Danach haben wir zusammen den Antrag ausgefüllt, die SB hat mir nötige Bescheinigungen für die Bank ausgestellt und den Antrag bei Gericht eingereicht (Dauer ca. 4 Wochen). Meine Bank hat noch etwas rumgestresst, so dass ich bei Insolvenzeröffnung (nochmals ca. 4 Wochen) mir ein neues Konto machen musste bei einer anderen Bank. Aber seitdem kann ich wieder gut schlafen, wir haben mehr zum Leben als vorher und es kommen keine bösen Briefe mehr. Die SB wird aber auch diverse Eventualitäten mit Dir besprechen und Stolpersteine. Bei mir lief es bis auf die Bank reibungslos.

Was die Ausbildung angeht, kommt es darauf an ... du hast eine Erwerbsobliegenheit ... wenn Du keine 1. Ausbildung hast und ohne diese Ausbildung deutlich weniger verdienen würdest, wird die SB sicher Argumente finden, aber das ist wie gesagt sehr individuell, aber nicht prinzipiell ein Ausschlusskriterium.

Du solltest schnellstmöglich einen Termin bei der SB machen, alle Fragen aufschreiben und schon mal soviele Unterlagen wie möglich sortieren und dann wird dir sicher geholfen ;-)

Viel Erfolg und Mut ... LG
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tidus82
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von tidus82 »

Hey Mr_F, schön dass du den Weg hergefunden hast.
Der erste Schritt ist schon getan - du machst Dir Gedanken und bist ja schon mit Fragen beschäftigt. Glaub mir, am Ende wirst du wahrscheinlich denken: „warum hab ich das so spät gemacht?“.

Dein Auto wird wahrscheinlich für die Berufsausübung gebraucht? Dann sollte es relativ sicher sein - Ruby hat es ja schon erklärt. :)

Und wegen der Ausbildung muss wirklich geschaut werden, was am Ende mehr bringt - bist du kurz vorm Abschluss mit Übernahme, dann macht es natürlich mehr Sinn die Ausbildung zu beenden, weil die Gläubiger am Ende ja mehr bekommen als wenn du die abbrichst und vielleicht in einem schlechter bezahlten Beruf arbeitest.

Übrigens: du hast ja bald 4 Unterhaltspflichten - heißt, dass deine Pfändungsfreigrenze ziemlich hoch ist, was wiederum bedeutet, dass du wahrscheinlich weder in deiner Ausbildung, noch in einem Beruf ohne Ausbildung etwas abführen würdest. Also stellst du deine Gläubiger ja nicht schlechter, wenn du die Ausbildung beendest.

Aber da kann dich die Schuldnerberatung sicher recht gut beraten.

Alles in allem bist du auf einem guten Weg, lass dich davon nicht abbringen! Ich war z.Bsp. überrascht wie wenig Post man eigentlich bekommt, wenn die Insolvenz eröffnet wurde. Und man schläft deutlich ruhiger.

Falls du Fragen hast, du weißt wo du uns findest. :)

Viel Erfolg!
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Nie_mehr_Schulden
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von Nie_mehr_Schulden »

ich kann dich ebenso nur bestärken und Mut zusprechen dieses Verfahren zu durchlaufen. Es ist auch unkomplizierter, als man es am Anfang vermutet. Deine Geschichte kommt mir bekannt vor. Ich ärgere mich, dass ich es erst so spät gemacht habe und dieses Gefühl wird dich vielleicht auch beschleichen. Also beginne damit, du wirst in Zukunft ein befreiteres Leben haben. Alleine der Umstand, das man keine Post mehr bekommt von gewissen Unternehmen, dies ist eine Erleichterung. Ich bekomme nur noch Post von meinem Vermieter, wenn er für alle Mieter den Reinigungsplan für das Treppenhaus verteilt. Ansonsten bekomme ich keine Post mehr. Die Standardsachen wie Telekom, Strom und ähnliches laufen heutzutage alles digital.

Mache einen Termin bei der Schuldnerberatung. Das sind dir zugewandte Menschen mit einer hohen sozialen Empathie, die sowas ständig bearbeiten. Also braucht man sich nicht zu schämen oder ähnlliches. Bereite die Forderungen vor, damit kannst du denen die Arbeit erleichtern, falls es dir möglich ist. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt die Schuldnerberatung die Arbeit mit deiner Kooperation. Ich hoffe, du findest die Kraft schnell diesen Schritt zu wagen.

Um das Auto brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Dies wird mit Sicherheit nicht verwertet werden. Ich durfte mein Auto aus dem Jahr 2007 auch behalten.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen. 3 Jahre nach der Insolvenzeröffnung wird die finanzielle Welt für dich wieder anders aussehen. :-)
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Witwe Bolte
Guru
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von Witwe Bolte »

Nie_mehr_Schulden hat geschrieben: 25. Jun 2022, 14:19 ...
Um das Auto brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Dies wird mit Sicherheit nicht verwertet werden. Ich durfte mein Auto aus dem Jahr 2007 auch behalten.
...
"mit Schicherheit"?
Mit solchen Aussagen sollte man/frau vorsichtig sein.
Keiner weiß hier, welcher Insolvenzverwalter dann für Mr_F zuständig sein wird.
Keiner weiß hier, ob der seinen Job dann korrekt machen wird - oder einer vom Stamme "Nimm" ist.

Bedenke: Der IV ist nicht DEIN Anwalt, er hat den gesetzlichen Auftrag, für ein ordnungsgemäßes, gesetzeskonformes Insolvenzverfahren zu sorgen. Und er wird dabei so gut wie gar nicht kontrolliert. Auch nicht vom Inso-Gericht.

Bedenke weiter: Es ist der Job des IV für "Insolvenzmasse" zu sorgen, damit er was an die Gläubiger zum Verteilen hat. Und dabei hat er/sie auch ein Eigeninteresse, denn im Status "eröffnetes Verfahren" darf er/sie sich aus der 'Masse' 40% nehmen.

Bedenke weiter, wenn Du demnächst drei Kinder hast und eine Ehefrau (ohne eigenes Einkommen), dann müsstest Du schon netto zwischen 2.670 und 2.680 verdienen, damit Dein AG an Deinen IV monatlich 0,50 € abführen muss, s. hier:
https://schuldner-community.de/pfaendungstabelle/

Also schau mal bei den einschlägigen Portalen, wie das Kfz zZt gehandelt wird, druck es ggf aus, damit Du eine Diskussionsgrundlage hast, wenn der IV Dich zum Gespräch einlädt und das Thema Kfz auf den Tisch kommt (und es wird auf den Tisch kommen, denn er muss Dich danach fragen: "Haben Sie ein Kfz?").

Schlimmstenfalls könntest Du es evt. aus der Masse 'Freikaufen", WENN der IV es tatsächlich verwerten will. Aber das hängt, wie andere oben schon schrieben, vom Zeitwert des Kfz ab und ob Du es zB für den Weg zur Arbeit brauchst.
Und von Deinem IV, ob der eine Schrappnelle ist (soll es ja geben ... )

Gleiches gilt analog für Deine Ausbildung.
Hast Du bereits einen Berufsabschluß ?
Wie stehe da die Chancen, wenn Du die Ausbildung tatsächlich abbrechen würdest ?
(Überhaupt eine Stelle zu finden und zu welchen Konditionen?)

Aber: Keine Panik!
Besprich alles mit der Schuldnerberatung, schreib Dir Deine Fragen zum Termin auf, damit Du nichts vergisst, und ordne Deine Unterlagen bis dahin.

Wenn alles gut läuft, dann bist Du in drei Jahren Deine 30.000 Miesen los.
Nee, "los" nicht - aber Deine Gläubiger können sie nicht mehr eintreiben (per Lohn- oder Kontopfändung) und Du hast Dein Geld komplett für deine Familie.

Viel Glück !
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Mr_F
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von Mr_F »

Hallo zusammen,
Erst einmal bedanke ich mich bei euch für die zahlreichen informativen Antworten. Ich versuche, soviel Input wie möglich im Vorfeld zu bekommen, damit ich weiss worauf ich mich einlasse, dafür vielen Dank!!

Nun, ich denke, das Auto wird einen Wert von ca. 1000-2000€ haben.. (Wenns hochkommt)

Leider ist dies meine 1.st Ausbildung, somit verfüge ich auch über keinen Berufsabschluss, könnte mir dafür selbst in den „Allerwertesten“ beißen.

Unterlagen sind theoretisch alle soweit sortiert, dies hat meine Frau für mich gemacht, die mich dabei auch redlich unterstützt, ohne sie würde mir das wahrscheinlich alles egal sein … Aber dort kann es natürlich sein, dass etwas fehlt, oder vielleicht der ein oder andere Gläubiger fehlt, weil ich früher einige Briefe direkt weggeschmissen habe… - Stellt das ein Problem dar, oder ließe sich so ein Fall auch regeln?

Ich wünsche noch einen schönen Sonntag, bleibt alle gesund. :) und nochmals vielen Dank!
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tidus82
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von tidus82 »

Das das deine erste Ausbildung ist spielt dir hier sogar in die Karten - die brauchst du also ziemlich sicher nicht abbrechen.

Und mach dir wegen der fehlenden Gläubiger keinen Kopf - das ist ein typisches Schuldnerverhalten, was der Gesetzgeber bedacht hat. Nur wenn man dir nachweisen kann, dass du vorsätzlich einen Gläubiger verschwiegen hast könnte es problematisch werden.

Vergessene Gläubiger werden aber prinzipiell genauso restschuldbefreit.
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Nie_mehr_Schulden
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von Nie_mehr_Schulden »

Um die fehlenden Gläubiger brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die Schuldnerberatung wird eine Abfrage bei Schufa und Konsorten durchführen. Und wie schon erwähnt, nur bei einer absichtlichen Unterschlagung eines Gläubiger kann es negative Folgen haben.
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Mr_F
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von Mr_F »

Hallo zusammen,
Nochmals vielen Dank für eure Antworten, welche mir schon ordentlich weiterhelfen.

Was die Ausbildung betrifft, bin ich vorerst beruhigt.. (Mal abwarten, was die Ergebnisse zur Zwischenprüfung so sagen..)

Das mit den fehlenden Gläubigern beruhigt mich allerdings definitiv. Ich würde direkt mit offenen Karten spielen und zu Beginn des Gespräches bzw. der Fortführung dort mitteilen, dass ich mir nicht sicher bin, ob Dokumente von allen Gläubigern vorliegen, ich denke, dort eine absichtliche Unterschlagung vorzuwerfen, wäre etwas zu hoch gegriffen..

Habe heute leider niemanden bei der Beratungsstelle um die Ecke erreichen können, versuche es morgen erneut und hoffe anschließend den ein oder anderen Schritt weiter zu sein :).


Damit ich nochmal einen generellen Ablauf habe, wird es vermutlich so sein:
- Schuldnerberatung aufsuchen
- Alle Unterlagen einreichen, sowie alle Termine einhalten
- Auf negativ Antwort zwecks außergerichtlicherer Einigung warten
- Verfahren eröffnen?

Wie lange dauert es erfahrungsgemäß, bis es von Verfahrenseröffnung zur „Wohlverhaltensperiode“ übergeht? Ich meine, wenn dieses ganze Prozedere mit Verfahren, Wohlverhaltensperiode und Restschuldbefreiung in 3 Jahren beendet sein soll, müsste dieser Sprung ja relativ zügig vollzogen werden, oder irre ich mich?

Beste Grüße!
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tidus82
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Re: Der Weg in die Privatinsolvenz…

Beitrag von tidus82 »

Super, dein ablaufplan ist gut so. besonders: Alle Termine einhalten. :)

Wie lange es bis zur Wohlverhaltensphase dauert ist von Gericht zu Gericht und Insolvenzverwalter zu Insolvenzverwalter unterschiedlich.

Bei mir hat es ein Jahr gedauert, ich hatte aber auch das 6-jährige Verfahren mit Verkürzung auf 5 Jahre.

Da solltest du dir aber echt keinen Stress machen - ob Wohlverhaltensphase oder eröffnetes Verfahren ist eigentlich nur interessant, wenn du darauf hinarbeitest innerhalb der Zeit die Schulden zu begleichen oder die Kosten des Verfahrens zu bezahlen. Sonst hast du - soweit ich informiert bin - bei den neuen Verfahren die gleichen Obliegenheiten wie im eröffneten Verfahren.
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