Hallo,
ich brauche mal bitte einen Rat:
Ich befinde mich seit Dezember 2022 in der Privatinsolvenz.
Schulden sind mit ein paar Inkasso Gläubigern bei ca. 6000,-
Im August habe ich die letzte Nachricht vom IV bekommen, mit der Bitte alle Lohnzettel und Kontoauszüge von Januar 2023 - 08.
Bis jetzt auch nichts Neues, Gericht bittet um aktuellen Sachstand.
Im März 2023 gab es den Prüfstichtag, an dem sich nur 1 Gläubiger mit ein paar hundert Euro angemeldet hat.
Mein Plan, den ich auch mit meinem Schuldenberater ins Auge gefasst hatte war:
Warten bis zum Schlussbericht, wenn es bei einem oder zwei Gläubigern in der endgültigen Tabelle bleibt, tilgen der 1-2 Forderungen + Verfahrenskosten (wären ca. 2000,- und gerade so für mich zu stemmen).
a) Kann ich demnächst mit dem Schlussstichtag/Schlussbericht rechnen?
---
Nun wird es etwas verzwickt. Ich habe im August im Online Casino gespielt (war ein blöder Fehler, ich weiß), und auch immer mal wieder mehrere Auszahlungen getätigt. Ich besitze ein P-Konto, kann aber alles was über meiner Pfändungsfreigrenze liegt, in den nächsten Monat übernehmen. (Moratoriumsbeträge) Pfändungen liegen keine vor
Gepfändet wurde bis jetzt nichts, da ich das Guthaben aufbrauche,
bevor es zu viel auf dem Auskehrungskonto wird.
Allerdings bin ich verpflichtet alle Gewinne aus Lotto/Casino vollständig an den IV rauszugeben.
(neue Gesetzeslage)
Ich dachte bis dato, das ich sie, da sie nicht der Pfändung unterliegen "erlaubt" sind.
-> Bis jetzt habe ich die Gewinne/Auszahlungen noch nicht aufgezeigt (es geht um knapp 1.000,-)
Nun ist es zu dem Fall gekommen, dass ich 18.000,-€ "gewonnen" habe, ich rechne jedoch nicht mit dem Geld, kann täglich 500 auszahlen und monatlich maximal 7.000. Das bedeutet ich brauche bis Dezember um den kompletten Gewinn auszuzahlen (falls alles glatt läuft).
b) Wie soll ich damit verfahren? Stück für Stück alles komplett auf mein PSK auszahlen?
Im Oktober würden dann ja bereits 7.000,- ausgekehrt sein und erst mal für 2 Monate blockiert dort liegen oder abwarten bis der Schlussbericht kommt (Höhe der Forderungen)?
c) Wie viel Geld würde überhaupt "gepfändet" werden? Die volle Summe (6-7k) für alle Gläubiger oder nur die Verfahrenskosten + die Gläubiger die sich bis jetzt zur Tabelle angemeldet haben? (also ca 2k)
Oder den IV informieren über Gewinne aus Glücksspielen? Bis jetzt sind ja nur ca.1000 auf meinem Konto nachweislich eingegangen. (diesen Kontoauszug hat er jedoch noch nicht, da es nach meiner Rückmeldung zur aktuellen Lage passiert ist)
Vielen Dank fürs Lesen
Gewinne aus Glücksspiel, Rat
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Re: Gewinne aus Glücksspiel, Rat
Ich bin mir grad wirklich nicht sicher wie ich dir hier antworten kann, ohne dir zu nahe zu treten.
Ich glaube die Moralkeule auszupacken hilft weder dir, noch der Stimmung hier - deswegen lass ich es besser.
Ich an deiner Stelle würde die Gewinne auszahlen lassen (ob du die bekommst oder nicht, steht natürlich bei Casino-Geschichten auf einem anderen Blatt) und das dann - sobald es ausgezahlt wurde, dem IV anzeigen. Damit hast du gleich mehrere Vorteile:
- Du gehst du jeglichen Ungemachrisiko ziemlich stark aus dem Weg.
- Du zahlst von dem Geld deine Schulden
- Wahrscheinlich wird damit einer vorzeitigen Erteilung der RSB nichts mehr im Weg stehen
Gepfändet wird dann alles was bis zur Schlussverteilung angemeldet hat + Verfahrenskosten + IV.
Auf keinen Fall würde ich irgendwelche Kleckerbeträge auszahlen, denn der Gedanke, dass du vielleicht Nebeneinkünfte hast könnte dadurch aufkommen. Und allerspätestens da musst du eh die Hosen runterlassen.
Ok, und jetzt der Vollständigkeit halber:
Bist du eigentlich völlig gegen die Wand gefahren? Wie kann man denn in einer Insolvenz, das wenige Geld, was man hat auch noch in irgendwelche Casinos schmeißen?
Dass du ziemlich sicher noch andere Hilfe brauchst als nur eine Insolvenz müsste spätestens jetzt klar sein, oder? Auch wenn dein Arsch vielleicht gerade gerettet ist, wird das in 2-3 Jahren ohne Hilfe wahrscheinlich ganz anders aussehen.
Ich drücke dir wirklich von ganzen Herzen die Daumen, dass du den richtigen Weg einschlägst und nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre wieder eine Insolvenz benötigst und dann blöd da stehst, weil du keine Insolvenz machen kannst.
Ich glaube die Moralkeule auszupacken hilft weder dir, noch der Stimmung hier - deswegen lass ich es besser.
Ich an deiner Stelle würde die Gewinne auszahlen lassen (ob du die bekommst oder nicht, steht natürlich bei Casino-Geschichten auf einem anderen Blatt) und das dann - sobald es ausgezahlt wurde, dem IV anzeigen. Damit hast du gleich mehrere Vorteile:
- Du gehst du jeglichen Ungemachrisiko ziemlich stark aus dem Weg.
- Du zahlst von dem Geld deine Schulden
- Wahrscheinlich wird damit einer vorzeitigen Erteilung der RSB nichts mehr im Weg stehen
Gepfändet wird dann alles was bis zur Schlussverteilung angemeldet hat + Verfahrenskosten + IV.
Auf keinen Fall würde ich irgendwelche Kleckerbeträge auszahlen, denn der Gedanke, dass du vielleicht Nebeneinkünfte hast könnte dadurch aufkommen. Und allerspätestens da musst du eh die Hosen runterlassen.
Ok, und jetzt der Vollständigkeit halber:
Bist du eigentlich völlig gegen die Wand gefahren? Wie kann man denn in einer Insolvenz, das wenige Geld, was man hat auch noch in irgendwelche Casinos schmeißen?
Dass du ziemlich sicher noch andere Hilfe brauchst als nur eine Insolvenz müsste spätestens jetzt klar sein, oder? Auch wenn dein Arsch vielleicht gerade gerettet ist, wird das in 2-3 Jahren ohne Hilfe wahrscheinlich ganz anders aussehen.
Ich drücke dir wirklich von ganzen Herzen die Daumen, dass du den richtigen Weg einschlägst und nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre wieder eine Insolvenz benötigst und dann blöd da stehst, weil du keine Insolvenz machen kannst.
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Re: Gewinne aus Glücksspiel, Rat
Du hast so Recht, bin auch fast 1 Jahr regelmäßig zur Beratung/SHG gewesen wegen des Spielens, die Inso ist dadurch aber nicht nur entstanden. Hatte nun einen Rückfall und werde mir wieder Hilfe suchen
Danke für die Antwort
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Re: Gewinne aus Glücksspiel, Rat
Ui hätte nie gedacht das solche Beträge auf einem p konto geduldet werden.
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Re: Gewinne aus Glücksspiel, Rat
Eines ist mir noch nicht ganz klar.
Die Kosten für den Insolvenzverwalter bemessen sich an der Insolvenzmasse (40% bis 25.000,-€)
Beispiel:
Schlussbericht: 2 von 8 Gläubiger melden Forderungen an in Höhe von insgesamt 1.000,-
Der IV pfändet bis zum Schlusstermin insgesamt 10.000,-€ bei mir
Davon würde er ja als erstes das Gericht bezahlen, ca. 1.500,-€, dann zahlt er die Gläubiger aus, noch mal 1.000,-€.
Würde er nun seine Provision von den restlichen 7.500,-€ Insolvenzmasse abrechnen (40%)?
Das wären ja knapp 3.500,-; ist das nicht etwas unverhältnismäßig bei wenigen Gläubigern und einer geringen Forderungssumme?
Habe bei Eröffnung eine Stundung der Kosten beantragt.
Die Kosten für den Insolvenzverwalter bemessen sich an der Insolvenzmasse (40% bis 25.000,-€)
Beispiel:
Schlussbericht: 2 von 8 Gläubiger melden Forderungen an in Höhe von insgesamt 1.000,-
Der IV pfändet bis zum Schlusstermin insgesamt 10.000,-€ bei mir
Davon würde er ja als erstes das Gericht bezahlen, ca. 1.500,-€, dann zahlt er die Gläubiger aus, noch mal 1.000,-€.
Würde er nun seine Provision von den restlichen 7.500,-€ Insolvenzmasse abrechnen (40%)?
Das wären ja knapp 3.500,-; ist das nicht etwas unverhältnismäßig bei wenigen Gläubigern und einer geringen Forderungssumme?
Habe bei Eröffnung eine Stundung der Kosten beantragt.
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Re: Gewinne aus Glücksspiel, Rat
Zahlt er nicht zuerst mal sich und seine Vergütung aus? Also in deinem Beispiel 40% von den 10.000? So wie ich es in §2 InsVV lese geht es von der Masse ab. Und dann erst Gericht und Gläubiger?
Ich vermute so wird ein Schuh draus.
Ich vermute so wird ein Schuh draus.
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Re: Gewinne aus Glücksspiel, Rat
Aber gibt es für seine Vergütung nicht Grenzen?
Das würde ja bedeuten, dass er bedeutend mehr einbehält als die eigentlichen angemeldeten Gläubiger und Gerichtskosten.
Das würde ja bedeuten, dass er bedeutend mehr einbehält als die eigentlichen angemeldeten Gläubiger und Gerichtskosten.
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Re: Gewinne aus Glücksspiel, Rat
Nicht dass ich wüsste - es gibt eine mindestvergütung, aber von einer maximalen Vergütung hab ich noch nichts gehört
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Re: Gewinne aus Glücksspiel, Rat
Genau zuerst wird sich der Insoverwaltter auszahlen lassen,dann das Gericht und zuletzt die Gläubiger. Bei masselosen Verfahren gibt's für den Gläubiger nichtmal nen Butterkeks zum Instandkaffee.Bei Verfahren wo ordentlich Masse jeden Monat reinkommt wird sicherlich ein wenig für den Gläubiger über bleiben. Auch wenn es Weh tut das von dem Lohn ordentlich was jeden Monat gepfändet wird ,hat es ja auch seine Vorteile. Merke ich seit zwei Jahren auch das dies einen Weh tut wenn vom Lohn 500 bis 700€ weggehen,aber muss man durch uns hat ja auch ein Ende.
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