SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

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paddy000
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SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von paddy000 »

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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

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Hi paddy000,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein" geschaut?
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Nie_mehr_Schulden
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von Nie_mehr_Schulden »

Mir fehlt im Moment die Fantasie, was sich jetzt großartig ändern sollte.
Als Verbraucher kann man schlecht beweisen, das ein Unternehmen sich ausschließlich oder maßgeblich auf Informationen der Schufa verlässt. Natürlich ist es offensichtlich, das man als Neukunde bei einem Unternehmen unbekannt ist und nur durch den Schufascore einschätzbar ist. Aber es wird wohl niemand dagegen klagen, wenn man zum Beispiel keinen Stromvertrag bei einem bestimmten Anbieter bekommt. Ein Unternehmen braucht auch nicht zu begründen, warum es einen Vertrag mit einem potentiellen Kunden nicht eingeht.

Ich bin gespannt, welche Konsequenzen sich nun ergeben....!
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paddy000
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von paddy000 »

Nie_mehr_Schulden hat geschrieben: 7. Dez 2023, 12:11 Mir fehlt im Moment die Fantasie, was sich jetzt großartig ändern sollte.
Erstmal nichts, das ganze geht vom EuGH erstmal zurück an die deutschen Gerichte. Kann also noch dauern...
Nie_mehr_Schulden hat geschrieben: 7. Dez 2023, 12:11 Ein Unternehmen braucht auch nicht zu begründen, warum es einen Vertrag mit einem potentiellen Kunden nicht eingeht.
Schon klar, aber in dem Fall geht es um die Datensammelwut, die nicht sein darf. Und ohne Daten keine Berechnung des Scores.
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Shopgirl
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von Shopgirl »

Ich frage mich dabei immer, was die Alternative ist. Nicht falsch verstehen, ich sehe die SCHUFA auch sehr kritisch, aber was passiert, wenn deren Datensammelei wirklich eingeschränkt werden sollte? Es muss für Unternehme irgendwie prüfbar sein, ob Kunden solvent genug für das sind, was sie gern hätten (Stromvertrag, Kredit etc.)

Nehmen wir als Beispiel mal die Kredite. Wenn es vorher keine Infos über den Kunden gibt, was dann? Werden alle Kredite für alle Kunden automatisch teurer, um die Ausfälle zu kompensieren? Werden die Kreditgeber viel umfangreichere Infos vom Kunden verlangen? Mehr Gehaltsabrechnungen, individuelle Haushaltsaufstellungen, umfangreichere Kontoauszüge und Selbstauskünfte? Vermutlich. Würde die Kredite durch die aufwändigere Bearbeitung aber auch teurer machen.

Irgendein System muss es geben. Dass die SCHUFA total intransparent ist, sei mal dahingestellt. In der Form, wie die jetzt ihr Geschäftsmodell betreiben, gehören sie definitiv reformiert.
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Nie_mehr_Schulden
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von Nie_mehr_Schulden »

Natürlich muss es eine Möglichkeit geben, um zu überprüfen, ob jemand überhaupt einen Kredit zurückzahlen kann und wie wahrscheinlich es ist. Aber die Sammelwut ist natürlich total übertrieben im Moment. Es spricht nichts gegen eine Schufa, die bei Zahlungsverstößen in gewisser Weise dokumentiert, dass jemand seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Wie auch immer das aussieht....! Aber alle mögliche Daten über jemanden zu sammeln, um ein Gesamtbild in einen Score abbilden zu können, dies ist natürlich übertrieben.
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Schuldine
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von Schuldine »

Nie_mehr_Schulden hat geschrieben: 7. Dez 2023, 12:11 Mir fehlt im Moment die Fantasie, was sich jetzt großartig ändern sollte.
Als Verbraucher kann man schlecht beweisen, das ein Unternehmen sich ausschließlich oder maßgeblich auf Informationen der Schufa verlässt. Natürlich ist es offensichtlich, das man als Neukunde bei einem Unternehmen unbekannt ist und nur durch den Schufascore einschätzbar ist. Aber es wird wohl niemand dagegen klagen, wenn man zum Beispiel keinen Stromvertrag bei einem bestimmten Anbieter bekommt. Ein Unternehmen braucht auch nicht zu begründen, warum es einen Vertrag mit einem potentiellen Kunden nicht eingeht.

Ich bin gespannt, welche Konsequenzen sich nun ergeben....!
Dann kann ich dir gerne meine Erfahrungen berichten!
Ich bekam nämlich keinen neuen Stromvertrag mit genau dieser Begründung!
Und das bei einem Anbieter, bei dem ich zuvor über mehr als 20 Jahre (bis Ende 2020) mit 4 Zählern angemeldet war und es während der gesamten Zeit nicht eine einzige Zahlungsunregelmäßigkeit gab!

Die Schufa geht nämlich davon aus, das Menschen mit mehreren Konten automatisch durch Ausnutzung mehrerer Dispos ein gewisses Zahlungsausfallrisiko darstellen. Dass meine sämtlichen Konten ausschließlich Guthaben-Konten sind und über gar keinen Disporahmen verfügen - interessiert nicht!
Einer meiner Nachbarn ist seit letztem Jahr in der PI...
(Vor diesem Problem stehen auch nicht wenige Anwälte, deren Kanzlei leider in einer Gegend mit schlechter Zahlungmoral liegt und zudem die Kanzlei ja auch noch Ander-Konten führt.)

Und wenn ich nun wegen der Höhe der Einlagensicherung ein neues Konto bei einer anderen Bank einrichte, dafür eins der bestehenden Konten bei der bisherigen Bank auflöse - richtig, das macht mich dann erst recht verdächtig.
Schließlich besteht das neue Konto dann ja noch nicht so lange, so dass hierzu Erfahrungen fehlen ...

Ich habe weder einen (negativ, da ja Erfahrungswerte zur Rückzahlung fehlen) noch will ich einen Kredit, ich will nur einen günstigeren Stromtarif!
In meinem Fall lässt sich das durch die Aufbewahrungspflichten in der Buchhaltung des Stromanbieters leicht über meine ehemaligen Kunden-Nummern regeln. Bei einem neuen Anbieter fiele ich hoffnungslos durchs Raster!
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Schuldine
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von Schuldine »

Nie_mehr_Schulden hat geschrieben: 7. Dez 2023, 16:44 Es spricht nichts gegen eine Schufa, die bei Zahlungsverstößen in gewisser Weise dokumentiert, dass jemand seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Wie auch immer das aussieht....!
Das dürfte einen potentiellen Vertragspartner natürlich interessieren, auch wie häufig und in welcher Größenordnung das vorkommt ... aber ein "irgendwie aus dem Hut gezauberter" Score-Wert, der ein Ausfallrisiko abbildet aufgrund recht seltsamer Verknüpfungen vorhandener und ebenso nicht vorhandener Daten?
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cine
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von cine »

Ich sage euch wie es ist, es ändert sich genau nix. Es gibt genau zwei Szenarien die bald greifen werden.

Online Kredite: Bitte bestätigen dass wir für einen Sofortentscheid alleinig die Schufadaten nutzen dürfen. Zack Ablehnung oder Zusage kommt sofort oder man will das nicht dann wird das ganze zwei Tage auf Eis gelegt und dann kommt: Nach Schufaabfrage und manueller Überprüfung ihrere Daten durch unsere Kreditabteilung können wir ihnen leider keinen Kredit vergeben. Ihr Krediteam.
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paddy000
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von paddy000 »

Nie_mehr_Schulden hat geschrieben: 7. Dez 2023, 16:44 Es spricht nichts gegen eine Schufa, die bei Zahlungsverstößen in gewisser Weise dokumentiert, dass jemand seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Wie auch immer das aussieht....! Aber alle mögliche Daten über jemanden zu sammeln, um ein Gesamtbild in einen Score abbilden zu können, dies ist natürlich übertrieben.
Das sehe ich auch so. Dem EuGH geht es ja um die Einhaltung der DSGVO. D.h. z.B. die Adresse im Score zu berücksichtigen in dem Sinne, dass in der Gegend ein schlechte Bonität herrscht, ist als Pauschalisierung nicht zulässig.
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robo
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Re: SCHUFA-Score darf nicht maßgeblich für Bonität sein

Beitrag von robo »

Dies hier dazu aus dem Newsletter vom e.V. 'Finanzwende':
Liebe Freundinnen und Freunde der Finanzwende,

am Donnerstag gab es eine gute Nachricht für alle Verbraucherinnen und Verbraucher – und einen schweren Schlag für die Schufa. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden: Die Art und Weise, wie der Schufa-Score benutzt wird, um über die Kreditwürdigkeit von Personen zu urteilen, ist rechtswidrig – zumindest dann, wenn die Schufa-Kunden den Score als maßgeblichen Indikator dafür nutzen, ob jemand zum Beispiel einen Mobilfunkvertrag bekommt. Künftig muss die private Auskunftei also verantwortungsvoller mit ihrer Quasi-Monopolstellung umgehen – auch wenn viele juristische Details noch nicht feststehen. Mit anderen Worten: Die Macht der Schufa bröckelt. Das ist ein echter Schritt nach vorne. Aber die Macht der Schufa muss weiter bröckeln, das haben wir auch vor Ort in Luxemburg mit einer Aktion gefordert.

Und das ist kein Selbstläufer. Im Gegenteil. Die private Auskunftei will nächstes Jahr ihre Macht wieder ausbauen. Über die App Bonify plant die Schufa, Einblick in Kontodaten von Privatpersonen zu erhalten. Sie lockt mit dem Versprechen eines verbesserten Scores im Austausch gegen sensible Daten. Das gilt es zu verhindern! Das wegweisende Urteil aus Luxemburg muss zum Wendepunkt werden: Mehr Macht für Verbraucherinnen und Verbraucher, weniger Macht für die Schufa.
www.finanzwende.de
(ich hoffe, diese 'Reklame' ist okay, tidus82 ?)
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