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Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 12:16
von Stefano
Hallo liebes Forum ;)


Ich hätte nun am 15.8. 2020 eigentlich meine Monatsrechnung bei amazon in Höhe von 480Euro zahlen sollen.
Oder vielmehr ist es die Rechnung vom Juli, aber man hat immer noch vier Wochen Zeit erfahrungsgemäß zu zahlen.


Nun ist es so, dass ich nicht zahlen kann.
Ich habe keinen negativen Schufaeintrag noch war es so gewollt, aber ich musste anders investieren und da konnte ich nicht anders handeln als diese 480€ anzubrechen.

Amazon hat eine FRIST gesetzt bis zum 20.08.2020.
Postalisch.
Zahlungsaufschub bis zum 1.9. gibt es nicht, auch keine Raten.


Meine Bekannte sagt, nun wird wohl Infoscore eingeschaltet und die werden die 480€ verdoppeln.

Jetzt habe ich Angst was kommt.


Bitte um Hilfe.

War da nicht ein neues Gesetz erlassen was Inkassokosten betrifft?


Was ist mit der 0,5-fachen Gebühr für Inkassounternehmen.
Die dürfen nicht soviel nehmen was sie gerne hätten.
Schwarze Schafe.
Leider noch nicht so eingelesen in das Thema.

Lieben Gruß
Stefano

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 12:48
von caffery
Stefano hat geschrieben: 11. Aug 2020, 12:16
Nun ist es so, dass ich nicht zahlen kann.
Ich habe keinen negativen Schufaeintrag noch war es so gewollt, aber ich musste anders investieren und da konnte ich nicht anders handeln als diese 480€ anzubrechen.
Das klingt aber schon nach einem tiefgreifenderen Haushalts- Budget- Problem.
Stefano hat geschrieben: 11. Aug 2020, 12:16 Amazon hat eine FRIST gesetzt bis zum 20.08.2020.
Postalisch.
Zahlungsaufschub bis zum 1.9. gibt es nicht, auch keine Raten.


Meine Bekannte sagt, nun wird wohl Infoscore eingeschaltet und die werden die 480€ verdoppeln.
Wenn die Frist versäumt wird, setzt das mit hoher Wahrscheinlichkeit deren Inkasso-Automatismus in Gang. Dieser läuft bei Amazon auch meines Wissens grundsätzlich über die Bertelsmänner von Infoscore/RAe Haasis - so weit stimmt das.
Das pauschale "verdoppeln" stimmt natürlich nicht;)
Stefano hat geschrieben: 11. Aug 2020, 12:16 Jetzt habe ich Angst was kommt.
Wahrscheinlich Post von Infoscore Anfang September - der Forderung wird zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich eine Gebühr zwischen 1,0 und 1,3 nach RVG aufgeschlagen (zwischen 54 und 72 Euro).
Zwei bis drei Wochen später kommt dann Post von Haas und Kollegen - die sitzen gleich um die Ecke. Da wird dann wohl nochmal eine (m.E. unzulässige) RVG Gebühr aufgeschlagen.
Wenn dann noch immer nicht gezahlt wird oder sonst irgendwas passiert, folgt eine Titulierung über Mahn- und Vollstreckungsbescheid in einem unbestimmten Zeitraum - meistens ein paar Monate. Diese werden von regelmäßigen Drohbriefen flankiert.
Die Titulierung erfolgt vermutlich über Haas und Kollegen (weil die für die Titulierung mehr als den 25 Euro Deckel für Inkassobuden erheben dürfen). Danach drohen die noch einmal mit Vollstreckung um eine erneute 0,3er Gebühr erheben zu dürfen. Dann geht die Forderung zurück zu Infoscore und es beginnt ein Textbausteingewitter.

Soll ich weitermachen? ;)
Stefano hat geschrieben: 11. Aug 2020, 12:16 War da nicht ein neues Gesetz erlassen was Inkassokosten betrifft?
Nein, leider kein wirksames.
Stefano hat geschrieben: 11. Aug 2020, 12:16 Was ist mit der 0,5-fachen Gebühr für Inkassounternehmen.
Meinst Du das hier?
AG Gütersloh, Urteil vom 04.05.2018, Az.: 10 C 1099/17

Das war ein (schönes) Amtsgerichtsurteil, nicht mehr. Aber netterweise genau das Amtsgericht, welches für Infoscore zuständig ist. Wies der Zufall will, ging es da nämlich auch um eine Forderung die von denen betreut wurde.

Leider ist es für Gläubiger in solchen Fällen immer recht einfach sich auf einen "Einzelfall" zu berufen - und zu behaupten, dass Dein Fall eben ganz anders gelagert war weil die ja jeden Fall so individuell betrachten *hust*

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 12:52
von tidus82
Hast du schon versucht mit Amazon zu sprechen und das Produkt ggf. zurückzuschicken?

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 13:01
von caffery
tidus82 hat geschrieben: 11. Aug 2020, 12:52 das Produkt ggf. zurückzuschicken?
Stimmt, jetzt wo Dus sagst. Ich habe neulich seit Ewigkeiten mal wieder was bei dieser schäbbigen Firma bestellt (Asche auf mein Haupt). Dabei ist mir aufgefallen, dass ich den Artikel über einen ganzen Monat quasi per Mausclick in meinem Account hätte retournieren können. Die scheinen also grade aus Kulanz die Widerrufsfrist ausgeweitet zu haben oder sowas...

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 13:08
von tidus82
Ja, es war mal eine Zeit lang wegen Corona alles erweitert. Ob es jetzt tatsächlich ein Monat offiziell ist weiß ich nicht - ich weiß aber, dass man mit denen reden kann.
Du solltest auf jeden Fall eine gute Begründung parat haben, warum man das Teil so spät noch zurücksenden möchte. z.Bsp. "Ich war im Urlaub, konnte das nicht testen - Bedienung zu kompliziert, ich möchte das zurückschicken".
Bitte nicht sagen, dass du das nicht zahlen kannst - das interessiert die meistens nicht und wirkt zu bedürftig.

Da unsere Firma - für die ich arbeite - u.A. bei Amazon verkauft weiß ich, dass es sogar Kunden gibt, die 10 Monate später ihr Produkt noch zurückschicken und wir das von unserem Erlös wieder abgezogen bekommen. Also es ist definitiv möglich.

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 13:09
von Stefano
Hallo und besten Dank für die schnellen Antworten.
Ich habe versucht mit amazon zu reden.
Es existiert kein möglicher Aufschub. Oder Raten.


Zurücksenden ist schwierig.
Es war viel klim bim dabei und wurde benutzt.
Retouren unmöglich.

Ja.
Musste Tochter aushelfen und dann neue Waschmaschine gebraucht kaufen.
Daher Rechnung von amazon liegen lassen.


Mit wieviel Kosten kann ich rechnen, wenn ich nach dem ersten Inkassobrief zahle .

Lg Stefano

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 13:15
von caffery
Stefano hat geschrieben: 11. Aug 2020, 13:09 Mit wieviel Kosten kann ich rechnen, wenn ich nach dem ersten Inkassobrief zahle .
Was die vermutlich fordern werden hatte ich bereits ausführlich geschrieben.

Was ich tatsächlich zahlen würde, wenn ich nach dem ersten Inkassobrief alles zahlen würde im Prinzip auch. Nämlich eine 0,5er Gebühr nach RVG gemäß des genannten Urteils. Das wären bei der Forderungshöhe 27 Euro.

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 13:18
von tidus82
Zu den Kosten hat Caffery ziemlich viel geschrieben, woraus du das sicher kurz zusammenrechnen kannst :-)

Kurz aber zur Info: Bei Amazon bist du ab der Übergabe ans Inkasso für eine gewisse Zeit für Ratenkauf, Kauf auf Rechnung und Lastschrift gesperrt. Außerdem wird dein Amazon Account damit gesperrt (auch Prime Video, Audible und was da noch so dran hängt)
Nach Zahlung an das Inkasso solltest du noch eine Woche einplanen, dass das weiter gesperrt ist.

Dann kannst du wieder per Vorkasse bestellen und dann wie gesagt nach einer gewissen Zeit kannst du wieder kleinere Beträge auf Rechnung / Lastschrift bestellen. Und wenn das alles klappt wirst du irgendwann auch wieder "normal", wie du es jetzt kennst, bestellen können.

Ich würde dich gern ermuntern zu versuchen das irgendwie zu bezahlen, oder eben den "Klimbim" zurückzuschicken. Schau doch mal in deine Bestellhistorie, ob es da nicht noch ein paar Rücksendungsoptionen gibt. Ob benutzt oder nicht spielt keine Rolle. ;-)

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 13:23
von caffery
... und ich würde Dich ganz gerne dazu ermutigen, möglichst nie wieder auf Rechnung zu bestellen - und schon gar keinen Klimbim;)

In Zukunft solltest Du ausschließlich Zeug bestellen, welches Du auch in dem Moment zahlst indem Du es kaufst. Also: Vorkasse oder Sofort-zahlen wählen.

Re: Amazon übergibt an Inkassounternehmen Infoscore ab was nun

Verfasst: 11. Aug 2020, 14:37
von tidus82
caffery hat geschrieben: 11. Aug 2020, 13:23 ... und ich würde Dich ganz gerne dazu ermutigen, möglichst nie wieder auf Rechnung zu bestellen - und schon gar keinen Klimbim;)

In Zukunft solltest Du ausschließlich Zeug bestellen, welches Du auch in dem Moment zahlst indem Du es kaufst. Also: Vorkasse oder Sofort-zahlen wählen.
Seit meiner Insolvenz bestelle ich auch nur noch so - es grault mich jedes Mal davor, wenn mir irgendjemand was auf Rechnung verkaufen will

Katzen-Operation: "Sie kriegen die Rechnung in den nächsten 3-4 Tagen per Post" :o :o :o
Ich: "WAH! Nein! Hier nehmen Sie mein Bargeld!"