Hilfe! Schulden durch Studium (KfW & Bafög)
Verfasst: 22. Mai 2024, 05:09
Hallo zusammen. Ich habe dieses Forum hier gefunden und wende mich vor Verzweiflung an euch. Vielleicht weil ich Mut brauche, vielleicht weil ich Zuspruch brauche, Tipps, DEN Anstupser, … Ich weiß es noch nicht. Es wird leider etwas länger.
Ich bin Ende 20 und hoch verschuldet, insgesamt ca. 53.000€. Zu den Hintergründen:
Ich wusste lange nicht, was aus mir werden soll. Ich habe dann irgendwann nach dem Abitur begonnen zu studieren, hatte dann einen Fachrichtungswechsel und somit wurde mir das Bafög gestrichen. Um weiter studieren zu können, habe ich kurz vor Coroni aus der Not heraus den Studienkredit der KfW genommen, weil meine Eltern mich nicht unterstützen konnten.
Nach ein paar Jahren und relativ kurz vor Beendigung des Bachelors (der mir so alleine nichts bringt, also Master wäre noch Pflicht), rutschte ich auf Grund von drei familiären Todesfällen innerhalb eines Jahres in eine Depression inkl. suizidaler Gedanken. Ich musste mein Studium abbrechen, da ich nicht in der Lage war, weiter dort hinzugehen, die Gebühren aber natürlich hätten weitergezahlt werden müssen und das einfach nicht möglich war. Ich habe zwar immer nebenbei gearbeitet, aber durch Coroni war das auch mehr schwer als leicht und alles wurde zugleich teurer.
Mittlerweile habe ich mich wieder einigermaßen gefangen, arbeite seit einem Jahr (zunächst in Teilzeit mit 30 Stunden pro Woche, mehr ging bisher noch nicht). Mit meinem Geld kam ich eigentlich immer relativ gut hin, hab ca. 1.460€ netto. Ich habe vor, dieses Jahr eine Ausbildung bei meinem Chef zu beginnen, die ich verkürzen kann auf 2 bzw. evtl sogar 1,5 Jahre. Das Gehalt würde so bleiben wie bisher.
Nun muss ich seit einem Jahr eigentlich das Bafög zurückzahlen, konnte jedoch vorerst Freistellung beantragen. Seit Mai befinde ich mich jetzt in der Karenzphase des Studienkredits und zahle alleine 241€ Zinsen monatlich. Geplant war eigentlich, dass ich etwa 300€ für die Rückzahlung einplane. Bei den Zinsen sind das gerade mal 60€ Tilgung. Ich gehe auch nicht davon aus, dass die Zinsen sich irgendwann mal wieder Richtung 3% bewegen, also wird sich an den Zahlen wohl eher weniger was ändern.
Aus der Panik heraus, weil 241€ Mehrbelastung im Monat jetzt gerade echt schwierig sind und ich im Mai nicht mal meinen Mietanteil an meinen Partner überweisen konnte (jetzt ab Juni geht das aber wieder so ganz knapp), habe ich mir kurzfristig einen Nebenjob besorgt, wo ich jetzt etwa um die 300-350€ monatlich dazu verdienen kann. Zuerst habe ich mich gefreut, dann wurde mir bewusst, dass ich dann ab sofort auch mein Bafög zurückzahlen muss, da ich über dem Freibetrag liege. Es ist zum Heulen. Ich weiß nicht mehr weiter, kann nicht mehr schlafen, man kennt es…
Ich fühle mich wie ein Versager. Ich bin ein Versager.
Eigentlich haben wir einen Kinderwunsch und wollten den bald - also nach der Ausbildung - angehen, weil er wirklich stark ist, vom Thema Kind habe ich mich nun allerdings für den Rest meines Lebens verabschiedet; wie soll das auch gehen mit Elternzeit und Schulden zurückzahlen und so weiter. Das wiederum reißt mich gerade langsam wieder in eine leichte Depression rein und ich muss dringend irgendwas tun..
Eigentlich will ich nicht in die Insolvenz. Das hat mehrere Gründe. 1. möchte ich nicht, dass mein Arbeitgeber das erfährt, 2. möchte ich nicht, dass meine bzw. unsere Vermieterin (privat) das erfährt und 3. möchte ich unbedingt mein Auto behalten. Für die einzelnen Jobs benötige ich es eigentlich nicht, jedoch würde ich es zeitlich auf gar keinen Fall schaffen, von meinem Hauptjob mit den Öffis pünktlich zu meinem Nebenjob zu kommen. Und den möchte ich unbedingt behalten, weil ich den pfändbaren Betrag erhöhen möchte, um einfach mehr zurückzuzahlen. Ein Jobwechsel in Vollzeit ist eigentlich nicht möglich auf Grund der Ausbildung, die ich beginnen möchte (und unbedingt muss, da ich ja immer noch keinen Abschluss habe…)
Aber ich fürchte, mir bleibt nichts anderes übrig, als den Weg zu gehen…
Ich mache hier jetzt erstmal Schluss, sonst wird es zu lang. Bei Fragen eurerseits gehe ich dann dementsprechend in den Kommentaren drauf ein.
Vielen Dank an diejenigen, die bis hierhin durchgehalten haben.
Ich bin Ende 20 und hoch verschuldet, insgesamt ca. 53.000€. Zu den Hintergründen:
Ich wusste lange nicht, was aus mir werden soll. Ich habe dann irgendwann nach dem Abitur begonnen zu studieren, hatte dann einen Fachrichtungswechsel und somit wurde mir das Bafög gestrichen. Um weiter studieren zu können, habe ich kurz vor Coroni aus der Not heraus den Studienkredit der KfW genommen, weil meine Eltern mich nicht unterstützen konnten.
Nach ein paar Jahren und relativ kurz vor Beendigung des Bachelors (der mir so alleine nichts bringt, also Master wäre noch Pflicht), rutschte ich auf Grund von drei familiären Todesfällen innerhalb eines Jahres in eine Depression inkl. suizidaler Gedanken. Ich musste mein Studium abbrechen, da ich nicht in der Lage war, weiter dort hinzugehen, die Gebühren aber natürlich hätten weitergezahlt werden müssen und das einfach nicht möglich war. Ich habe zwar immer nebenbei gearbeitet, aber durch Coroni war das auch mehr schwer als leicht und alles wurde zugleich teurer.
Mittlerweile habe ich mich wieder einigermaßen gefangen, arbeite seit einem Jahr (zunächst in Teilzeit mit 30 Stunden pro Woche, mehr ging bisher noch nicht). Mit meinem Geld kam ich eigentlich immer relativ gut hin, hab ca. 1.460€ netto. Ich habe vor, dieses Jahr eine Ausbildung bei meinem Chef zu beginnen, die ich verkürzen kann auf 2 bzw. evtl sogar 1,5 Jahre. Das Gehalt würde so bleiben wie bisher.
Nun muss ich seit einem Jahr eigentlich das Bafög zurückzahlen, konnte jedoch vorerst Freistellung beantragen. Seit Mai befinde ich mich jetzt in der Karenzphase des Studienkredits und zahle alleine 241€ Zinsen monatlich. Geplant war eigentlich, dass ich etwa 300€ für die Rückzahlung einplane. Bei den Zinsen sind das gerade mal 60€ Tilgung. Ich gehe auch nicht davon aus, dass die Zinsen sich irgendwann mal wieder Richtung 3% bewegen, also wird sich an den Zahlen wohl eher weniger was ändern.
Aus der Panik heraus, weil 241€ Mehrbelastung im Monat jetzt gerade echt schwierig sind und ich im Mai nicht mal meinen Mietanteil an meinen Partner überweisen konnte (jetzt ab Juni geht das aber wieder so ganz knapp), habe ich mir kurzfristig einen Nebenjob besorgt, wo ich jetzt etwa um die 300-350€ monatlich dazu verdienen kann. Zuerst habe ich mich gefreut, dann wurde mir bewusst, dass ich dann ab sofort auch mein Bafög zurückzahlen muss, da ich über dem Freibetrag liege. Es ist zum Heulen. Ich weiß nicht mehr weiter, kann nicht mehr schlafen, man kennt es…
Ich fühle mich wie ein Versager. Ich bin ein Versager.
Eigentlich haben wir einen Kinderwunsch und wollten den bald - also nach der Ausbildung - angehen, weil er wirklich stark ist, vom Thema Kind habe ich mich nun allerdings für den Rest meines Lebens verabschiedet; wie soll das auch gehen mit Elternzeit und Schulden zurückzahlen und so weiter. Das wiederum reißt mich gerade langsam wieder in eine leichte Depression rein und ich muss dringend irgendwas tun..
Eigentlich will ich nicht in die Insolvenz. Das hat mehrere Gründe. 1. möchte ich nicht, dass mein Arbeitgeber das erfährt, 2. möchte ich nicht, dass meine bzw. unsere Vermieterin (privat) das erfährt und 3. möchte ich unbedingt mein Auto behalten. Für die einzelnen Jobs benötige ich es eigentlich nicht, jedoch würde ich es zeitlich auf gar keinen Fall schaffen, von meinem Hauptjob mit den Öffis pünktlich zu meinem Nebenjob zu kommen. Und den möchte ich unbedingt behalten, weil ich den pfändbaren Betrag erhöhen möchte, um einfach mehr zurückzuzahlen. Ein Jobwechsel in Vollzeit ist eigentlich nicht möglich auf Grund der Ausbildung, die ich beginnen möchte (und unbedingt muss, da ich ja immer noch keinen Abschluss habe…)
Aber ich fürchte, mir bleibt nichts anderes übrig, als den Weg zu gehen…
Ich mache hier jetzt erstmal Schluss, sonst wird es zu lang. Bei Fragen eurerseits gehe ich dann dementsprechend in den Kommentaren drauf ein.
Vielen Dank an diejenigen, die bis hierhin durchgehalten haben.