Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

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Shopgirl
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von Shopgirl »

Du kannst dich auch gegen die Kündigung wehren. Das ist so nicht okay. Die DKB darf dir nicht einfach das einzige Konto kündigen (wenn du da nicht gerade den Geschäftsführer übelst beleidigt hast ;) ).
Ist halt die Frage, ob du dir das antun willst oder einfach zu einer anderen Bank gehst.

Unkompliziert? Geh zu irgendeiner Filialbank, auch wenn ich mit der Meinung hier oft allein dastehe. Die ganzen Neo-App-Banken machen (meiner Meinung nach) am Ende nur Ärger, wenn man denn mal Support braucht. Die gute alte Sparkasse, eine Volksbank oder was auch immer du in der Nähe hast. Kostet dann vielleicht ein paar Euro im Monat, aber man muss im Zweifel nicht mit einer KI chatten, wenn man Hilfe braucht.
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closer
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von closer »

Erstmal danke shopgirl für die schnelle Rückmeldung! Und ein generelles Danke an alle die hier so fleißig und uneigennützig ihr Wissen teilen - das ist nicht selbstverständlich. Ohne dieses Forum hier wäre ich weitaus schlechter vorbereitet in die Insolvenz gegangen und hätte wahrscheinlich auch weitaus mehr Fehler aus Unwissenheit begangen. Euer Wissen und Engagement ist echt Gold wert - ein ganz grosses Danke an alle!

Eine Frage zum Kontowechsel habe ich noch - wenn ich jetzt mein DKB P-Konto umwandle in ein normales Konto, damit ich mein neues Konto in ein P-Konto umwandeln kann - passiert dann was? Ich konnte bisher seit Insolvenzeröffnung jederzeit über mein volles Guthaben verfügen. Braucht es da überhaupt noch zwingend ein P-Konto? Wenn ja, wie löse ich das mit dem Wechsel am Besten?
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closer
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von closer »

Kurzes Update: hab einfach mein Basiskonto wieder bei der DKB eröffnet (das Girokonto hatten sie ja aufgrund der Insolvenz gekündigt). War überhaupt kein Problem.

Kurze Frage: ich bin ja noch im eröffneten Insolvenzverfahren, wo man eigentlich nichts ansparen darf. Aufgrund meiner Selbstständigkeit hat meine IV jetzt allerdings auch mein PRIVATkonto freigegeben und folgendes direkt an die DKB geschickt:

„Hiermit erkläre ich die uneingeschränkte Freigabe des Kontos. Die Insolvenzmasse macht an dem Kontoguthaben keine Ansprüche geltend“.

D.h. ich darf trotz eröffnetem Insolvenzverfahren bereits auf meinem Privatkonto Geld ansparen, das verstehe ich doch richtig, oder? Benötige ich dann überhaupt noch ein P-Konto?
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mischa1981
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von mischa1981 »

Ich muss kurz fragen; Dein Insolvenzverfahren wurde jetzt erst eröffnet oder bist du schon durch mit der Insolvenz?

Falls es erst eröffnet wurde, hast du im Regelfall ein P-Konto, damit dein Gehalt bis zur Pfändungsfreigrenze nicht gepfändet wird. Machst du das nicht kann dir theoretisch / praktisch alles Geld vom Konto genommen werden. Daher ist so ein Konto auch so enorm wichtig.

Und nein, ansparen darfst du nichts. Was dir aber keiner verwehren kann ist, das Geld vom Konto abzuheben und in die berühmte Brotdose zu packen. Mit deinem unpfändbaren Anteil kannst du machen was du willst. Was aber auf dem Konto übrig bleibt wandert nach 3 (?) Monaten ebenfalls in die Insolvenzmasse ab und du hast keinen Zugriff mehr drauf.

Daher lieber abheben und in bar sparen.
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closer
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von closer »

mischa1981 hat geschrieben: 31. Jul 2025, 13:25 Ich muss kurz fragen; Dein Insolvenzverfahren wurde jetzt erst eröffnet oder bist du schon durch mit der Insolvenz?

Falls es erst eröffnet wurde, hast du im Regelfall ein P-Konto, damit dein Gehalt bis zur Pfändungsfreigrenze nicht gepfändet wird. Machst du das nicht kann dir theoretisch / praktisch alles Geld vom Konto genommen werden. Daher ist so ein Konto auch so enorm wichtig.

Und nein, ansparen darfst du nichts. Was dir aber keiner verwehren kann ist, das Geld vom Konto abzuheben und in die berühmte Brotdose zu packen. Mit deinem unpfändbaren Anteil kannst du machen was du willst. Was aber auf dem Konto übrig bleibt wandert nach 3 (?) Monaten ebenfalls in die Insolvenzmasse ab und du hast keinen Zugriff mehr drauf.

Daher lieber abheben und in bar sparen.
Mir ist das alles bewusst, ich bin seit Mai im eröffneten Insolvenzverfahren. Aber meine IV hat wie gesagt ein Schreiben an die Bank geschickt mit der Aussage, dass mein Konto aus der Insolvenzmasse freigegeben ist. Darauf bezog sich meine Frage ganz konkret.
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imker
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von imker »

closer hat geschrieben: 17. Jul 2025, 16:44 ...

D.h. ich darf trotz eröffnetem Insolvenzverfahren bereits auf meinem Privatkonto Geld ansparen, das verstehe ich doch richtig, oder? Benötige ich dann überhaupt noch ein P-Konto?
Um das sachgerecht beantworten zu können, musst Du klären, ob Gläubiger das Konto gepfändet hatten oder haben. So etwas ist mit der Freigabe durch die IV nicht "wech".
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mischa1981
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von mischa1981 »

closer hat geschrieben: 31. Jul 2025, 16:50
mischa1981 hat geschrieben: 31. Jul 2025, 13:25 Ich muss kurz fragen; Dein Insolvenzverfahren wurde jetzt erst eröffnet oder bist du schon durch mit der Insolvenz?

Falls es erst eröffnet wurde, hast du im Regelfall ein P-Konto, damit dein Gehalt bis zur Pfändungsfreigrenze nicht gepfändet wird. Machst du das nicht kann dir theoretisch / praktisch alles Geld vom Konto genommen werden. Daher ist so ein Konto auch so enorm wichtig.

Und nein, ansparen darfst du nichts. Was dir aber keiner verwehren kann ist, das Geld vom Konto abzuheben und in die berühmte Brotdose zu packen. Mit deinem unpfändbaren Anteil kannst du machen was du willst. Was aber auf dem Konto übrig bleibt wandert nach 3 (?) Monaten ebenfalls in die Insolvenzmasse ab und du hast keinen Zugriff mehr drauf.

Daher lieber abheben und in bar sparen.
Mir ist das alles bewusst, ich bin seit Mai im eröffneten Insolvenzverfahren. Aber meine IV hat wie gesagt ein Schreiben an die Bank geschickt mit der Aussage, dass mein Konto aus der Insolvenzmasse freigegeben ist. Darauf bezog sich meine Frage ganz konkret.
Hab ich so ehrlich gesagt auch noch nicht gehört. Dann lieber auf die anderen hören, bevor ich noch Mist erzähle :)
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closer
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von closer »

imker hat geschrieben: 31. Jul 2025, 17:08
closer hat geschrieben: 17. Jul 2025, 16:44 ...

D.h. ich darf trotz eröffnetem Insolvenzverfahren bereits auf meinem Privatkonto Geld ansparen, das verstehe ich doch richtig, oder? Benötige ich dann überhaupt noch ein P-Konto?
Um das sachgerecht beantworten zu können, musst Du klären, ob Gläubiger das Konto gepfändet hatten oder haben. So etwas ist mit der Freigabe durch die IV nicht "wech".
Konto ist ganz neu, da ist keine Pfändung drauf.
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imker
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von imker »

Dann kannst Du ansparen, das Guthaben auf dem Konto ist "DEINS", bis ein Neugläubiger mal pfänden will.
Warum hat der IV das gemacht?? Was hast Du ihm als Begründung für den Wunsch gesagt? Nur die Selbständigkeit? Zahlst Du einen monatlichen Betrag an die IV????? Und legst Du Deine Umsätze und Gewinne offen???
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closer
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Re: Erfahrungsbericht Privatinsolvenz

Beitrag von closer »

imker hat geschrieben: 1. Aug 2025, 06:39 Dann kannst Du ansparen, das Guthaben auf dem Konto ist "DEINS", bis ein Neugläubiger mal pfänden will.
Warum hat der IV das gemacht?? Was hast Du ihm als Begründung für den Wunsch gesagt? Nur die Selbständigkeit? Zahlst Du einen monatlichen Betrag an die IV????? Und legst Du Deine Umsätze und Gewinne offen???
Ich zahle eine monatlichen Betrag an meine IV. Meine Selbstständigkeit wurde auch freigegeben. Ich hatte sie gefragt, wie wir das machen, da ich ja Geld von meinem Geschäftskonto auf mein Privatkonto überweisen muss, um meine privaten Kosten zu decken. Zudem bekomme ich Gründungszuschuss (der erstaunlicherweise auch 0 gepfändet wird). Ich wollte von ihr wissen, ob ich eine Quellenfreigabe brauche oder sie die Geldeingänge jedesmal frei gibt. Darauf meinte sie, sie gibt einfach mein Privatkonto komplett frei. Daraufhin hat sie dann die oben beschriebene Freigabe direkt an die Bank geschickt. Ich war auch sehr erstaunt (im Positiven Sinne) und wollte darum nochmal sicher gehen, dass ich jetzt wirklich auch im eröffneten Verfahren Geld auf meinem Privatkonto ansparen kann (auf dem Geschäftskonto ist es ja eh schon möglich).

Nachtrag: Umsätze muss ich nicht offen legen, die Selbstständigkeit ist wie gesagt frei gegeben.
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