Insolvenz vor 2 Monaten eröffnet komme finanziell nicht klar

[Cataleya]

Hallo ihr Lieben,

ich stehe vor folgendem Problem.

Meine Inso wurde vor ca. 2 Monaten eröffnet. Ich hatte erst relativ spät das Erstgespräch beim IV, so dass im August noch nicht von meinem Lohn gepfändet wurde.

Nun verlangt der IV den pfändbaren Anteil von August also ich soll es ihm überweisen. Meine Bank gibt mir allerdings nur den Grundfreibetrag frei. Ich habe heute Lohn bekommen und es wurden direkt 500 € auf das Auskehrkonto überwiesen. Ich überweise Heute noch dem IV das Geld, aber wenn ich Ende Oktober Lohn kriege stehe ich wieder vor dem gleichen Problem, das mein Freibetrag aufgebraucht ist & der Rest aufs Auskehrkonto geht. Versteht ihr was ich meine?

Ich habe auch schon versucht diesen Antrag beim Gericht zu stellen für mein Konto. Ich bekam allerdings eine Ablehnung, weil der IV dem Gericht geantwortet hatte, das bisher noch nicht von meinem Lohn abgetreten wurde. Das ist nun aber der Fall soll ich den Antrag jetzt erneut stellen?

Und dann gehe ich mit dem Beschluss zu meiner Bank & die müssen mir dann alles was von meinem Arbeitgeber ist freigeben richtig?

Danke schon mal für eure Hilfe.

[Itak65]

Hi ja mit dem Beschluss gehst du deiner Bank, dann wird alles was vom Arbeitgeber kommt freigegeben und du kannst über das Geld mtl.verfügen.
Itak65

[caffery]

Nun verlangt der IV den pfändbaren Anteil von August also ich soll es ihm überweisen. Meine Bank gibt mir allerdings nur den Grundfreibetrag frei.

Dann erklärst Du Deiner Bank, dass sie den laut Tabelle pfändbaren Teil des Augustlohns von diesem "Auskehrkonto" sofort auskehren sollen. Wenn Du in der Situation überweisen würdest, zahlst Du ja quasi doppelt.

Ich habe auch schon versucht diesen Antrag beim Gericht zu stellen für mein Konto. Ich bekam allerdings eine Ablehnung, weil der IV dem Gericht geantwortet hatte, das bisher noch nicht von meinem Lohn abgetreten wurde. Das ist nun aber der Fall soll ich den Antrag jetzt erneut stellen?

Ja

Und dann gehe ich mit dem Beschluss zu meiner Bank & die müssen mir dann alles was von meinem Arbeitgeber ist freigeben richtig?

Ja - bzw. Jein. Die Bank kriegt den Beschluss direkt vom Gericht.

[Cataleya]

Hallo,

meine Bank stellt sich quer den Betrag an mich auszukehren. Morgen ist eh der 01. und dann ist der Rest verfügbar.

Also bleibt mir erstmal nichts anderes übrig als auf den gerichtlichen Beschluss zu warten. Noch eine Frage.

Ich kriege ja immer zwischen dem 25-27 Gehalt und es heißt immer man soll am Monatsende das Konto leer machen. Muss ich das auch machen, wenn ich den Beschluss habe wegen der Doppelpfändung?

Ich hab zum Monatsende immer Abbuchungen und zum Monatsanfang. Irgendwie verwirrt mich dieses ganze P-Konto Thema.

[caffery]

meine Bank stellt sich quer den Betrag an mich auszukehren. Morgen ist eh der 01. und dann ist der Rest verfügbar.

grmpf!

Du sollst ihn ja auch nicht an Dich "auskehren" (das geht natürlich nicht und würde auch einfach schnöde "auszahlen" heißen), sondern an den Insolvenzverwalter.

[Cataleya]

Hallo,

kann mir jemand kurz bitte weiterhelfen. Ist das nun endlich der richtige Beschluss bezüglich meines Arbeitseinkommens? Heißt das jetzt ich darf alles was mein AG mir überweist behalten?

Der letzte Absatz klingt irgendwie verwirrend und komisch.

[robo]

...
Ist das nun endlich der richtige Beschluss bezüglich meines Arbeitseinkommens? Heißt das jetzt ich darf alles was mein AG mir überweist behalten?
...

Nein.
Steht doch da.
Die CoBa darf Dir erstmal nur den 'Sockelbetrag' geben (das sind m.W. zZt 1.500,- €/Monat).

Den Differenzbetrag (zu Deiner beantragten 'Quellenfreigabe') darf die CoBa erstmal weder an Dich, noch an Deinen Insolvenzverwalter überweisen, sondern muss ihn bis zur endgültigen Entscheidung einbehalten.

Das verstehe ich allerdings auch nicht.
Warum macht das Gericht so einen komischen Zwischenbeschluss ?
Warum entscheidet es nicht gleich definitiv über Deinen Antrag ?

Wie geht das Schreiben weiter ?
Steht da noch irgendetwas zu den Gründen ?

Wirklich ein komischer Gerichtsbeschluss.
Da muss ja jetzt noch mehr kommen, schreibt das Gericht ja selbst:
" ... bis zur Entscheidung über den Antrag der Schuldnerin vom 12.8. ... ".

Von wann ist dieser Beschluss ?
Und danach ist bis heute vom Gericht noch nichts neues gekommen ?

Sehr komisch.
Versteh ich auch nicht, sorry.

An Deiner Stelle würde ich jetzt aber selbst auch nichts an den IV überweisen.
Schliesslich verbietet das Gericht der Bank, dem IV was zu überweisen,
und diesen Gerichtsbeschluss kann der doch jetzt nicht einfach umgehen,
indem er das Geld direkt von Dir verlangt !

Sie (die IV) ist doch selbst Schuld, wenn sie nach der Inso-Eröffnung nicht umgehend Deinen Arbeitgeber darüber informiert hat.

[Cataleya]

...
Ist das nun endlich der richtige Beschluss bezüglich meines Arbeitseinkommens? Heißt das jetzt ich darf alles was mein AG mir überweist behalten?
...

Nein.
Steht doch da.
Die CoBa darf Dir erstmal nur den 'Sockelbetrag' geben (das sind m.W. zZt 1.500,- €/Monat).

Den Differenzbetrag (zu Deiner beantragten 'Quellenfreigabe') darf die CoBa erstmal weder an Dich, noch an Deinen Insolvenzverwalter überweisen, sondern muss ihn bis zur endgültigen Entscheidung einbehalten.

Das verstehe ich allerdings auch nicht.
Warum macht das Gericht so einen komischen Zwischenbeschluss ?
Warum entscheidet es nicht gleich definitiv über Deinen Antrag ?

Wie geht das Schreiben weiter ?
Steht da noch irgendetwas zu den Gründen ?

Wirklich ein komischer Gerichtsbeschluss.
Da muss ja jetzt noch mehr kommen, schreibt das Gericht ja selbst:
" ... bis zur Entscheidung über den Antrag der Schuldnerin vom 12.8. ... ".

Von wann ist dieser Beschluss ?
Und danach ist bis heute vom Gericht noch nichts neues gekommen ?

Sehr komisch.
Versteh ich auch nicht, sorry.

An Deiner Stelle würde ich jetzt aber selbst auch nichts an den IV überweisen.
Schliesslich verbietet das Gericht der Bank, dem IV was zu überweisen,
und diesen Gerichtsbeschluss kann der doch jetzt nicht einfach umgehen,
indem er das Geld direkt von Dir verlangt !

Sie (die IV) ist doch selbst Schuld, wenn sie nach der Inso-Eröffnung nicht umgehend Deinen Arbeitgeber darüber informiert hat.

Hallo, danke erstmal für deine Antwort

Der Zwischenbescheid vom Gericht ist vom 02.10.2024. Also ich hatte ja bereits Anfang August den Antrag gestellt für die Kontofreigabe wo es vom Gericht hieß es wird noch nicht vom Lohn abgetreten & die hatten dann wohl den IV um Stellungnahme gebeten. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht mal mein Erstgespräch also hat der IV den Antrag abgelehnt mit der Begründung er weiß derzeit noch nichts über meine finanzielle Situation und so.

Ich sollte dann Unterlagen nachreichen (Lohnnachweis wo ersichtlich ist, das der pfändbare Anteil an den IV überwiesen wird). Das habe ich dann getan und ich hab auch nochmal extra auf einem Blanko Blatt geschrieben, das bereits von meinem Lohn abgetreten wird und ich um Freigabe nach § 906 Abs. 2 ZPO bitte.

Wie gesagt ein paar Tage später kam dieser komische Brief. Da stand auch nicht mehr also nur das was auf dem Screenshot ersichtlich ist.

Vielleicht wollen die meinen IV nochmal anhören? Wäre jetzt meine Vermutung.

Ansonsten rufe ich morgen beim Gericht einfach mal an. Heute haben die leider keine Sprechzeit.

[robo]

Ja, das würde ich jetzt auch machen (beim Gericht anrufen).

Wird ja jetzt mal Zeit, dass die "in die Pötte" kommen.

Sonst kommt Dein nächster Lohn Ende Oktober - und die Bank lässt Dich wieder nur über die 1.500,- €/Monat verfügen ...

Viel Glück !

[imker]

Dannhalt uns mal zeitnah auf dem Laufenden. Das EINSTWEILIGE Theater hat seinen Ursprung in der Pflicht, dem Gegner rechtliches Gehör zu gewähren und nicht vorher vollendete Tatsachen geschaffen zu haben.
Und der Umstand, dass der AG die Insolvenzeröffnung nicht beachtet hat und auchpfändbaren Lohn an Dich auszahlt, ist die Ursache für den langatmigen Kram.
Über § 906 ZPO wirst Du irgendwann an die Freigabe des unpfändbaren Lohnes kommen.

Um das zu bescheuniger frage beim AG mal nach, ob er für die Zeit ab Insolvenzeröffnung Probeabrechnungen für Dich zur Vorlage bei Gericht machen kann, bei der die Pfändung/Insolvenzeröffnung berücksichtigt wird - also nach Probeabrechnungen in der Gehaltsabrechnung fragen.