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Schuldner123
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Beitrag von Schuldner123 »

Hallo zusammen,

ich habe in meiner Studienzeit ca. 40.000 Euro Schulden aufgebaut. (Bei ~19 Gläubigern, KFW, Kreditkarten, Paypal etc.)
Das ganze zieht sich seit ca. 3-5 Jahren. (Hab Briefe ignoriert etc.)
Nun möchte ich mit Hilfe meiner Eltern das ganze außergerichtlich klären. Eine Insolvenz kommt für mich nicht in Frage.
Wie gehe ich da am besten vor? Die Schuldnerberatung, bei der ich war, war Mist.

Ich habe schon eine Forderungsaufstellung bei allen Gläubigern angefordert.
Ich würde den Gläubigern gerne 20-25 Prozent als Einmalzahlung anbieten.
Wie ist das am Erfolgsversprechensten?
Soll ich kleine Summen 50-500 Euro so begleichen, damit es weniger Gläubiger werden? Ist das von Vorteil?
Meine berufliche Situation (noch in der Ausbildung, Übernahme ausgeschlossen, 2 Studiengänge abgebrochen)
ausführlichst schildern?
An jedes Angebot eine Übersicht mit allen Schulden und Gläubigern dran hängen?

Habt ihr Tipps? Worauf muss ich unbedingt achten?

Vielen vielen Dank im Voraus.

PS: Eidesstattliche Versicherung hab ich schon abgegeben, gepfändet werden kann bei meinem Azubilohn nix.
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Re: Vergleich

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Hi Schuldner123,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Vergleich" geschaut?
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Newa
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Re: Vergleich

Beitrag von Newa »

Hallo,

ich würde es ja vielleicht noch mal mit einer anderen Schuldnerberatung probieren. Die kleineren Gläubiger mit einer anderen Quote abzuzahlen, als die großen macht nur Sinn wenn die Mehrheit der Großen mit den angebotenen 25% einverstanden sind und einer der kleinen Querschießt/ablehnt. Von Nachteil ist es wenn z.B. kleine Gläubiger für die Kopfmehrheit bei einer Zustimmungsersetzung bei Gericht gebraucht werden. Beispiel du hast 11 Gläubiger 6 stimmen zu und 5 lehnen ab, über die Zustimmungsersetzung kannst Du die 5 über das Gericht "zwingen" den Vergleich anzunehmen, weil Du eine Kopf- und Summenmehrheit bei den Zustimmungen hast, doof wenn Du dann zwei kleine Gläubiger mit 100,00 € bezahlt hast und es dann bei der Abstimmung 4 zu 5 steht und Du keine Zustimmungsersetzung mehr machen kannst. Gläubiger wie zum Beispiel das Finanzamt kriegst Du hier bei uns nur durch eine Zustimmungsersetzung ins Boot. Eine Schuldnerberatung könnte auch wegen unzulässiger Kosten und verjährten Forderungen drüberschauen und so Geld sparen. Außerdem hängt über den Gläubigern das "Schwert" der drohenden Privatinsolvenz. Die müssen ja nicht wissen, dass Du eigentlich nicht rein willst. In Verbindung mit der E.V. dürften die dann eher geneigt sein einer Quote von 25 % zuzustimmen. Viele Gläubiger akzeptieren keine Quote unter einem bestimmten Satz z.B ARD mindestens 30% oder andere 50% oder 60%, ob sich das grundlegend bei der dreijährigen Insolvenz ändert bleibt ab zu warten.
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imker
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Re: Vergleich

Beitrag von imker »

Newa hat das ganz zutreffend geschildet - was hat Dich an der ersten Beratung gestört? Ein Schönheitssalon ist auch "meine" Beratungsstelle nicht und wenn die/der Berater/in nicht erfährt, was Du wünscht kann sie Dir auch nicht sagen, wie das geht oder warum das nach Ihrer Meinung nicht geht.
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Schuldner123
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Re: Vergleich

Beitrag von Schuldner123 »

Vielen Dank für Eure Antworten.
Genau so was hab ich mir "erhofft". Ich hätte jetzt allen nen Angebot gemacht, aber wie ihr schon sagt, ne Schuldnerberatung wird mehr Nachdruck haben.
Mich stört der Typ einfach, keine richtige "Strategie" oder was man wirklich machen kann, damit ich da gut und schnell raus komme.
Scheint alles nach Schema F abzulaufen.
Kennt ihr eine Kanzlei, die zu enpfehlen ist und gute Vergleiche raushandeln kann mit Nachdruck?
Kann ja ruhig weiter weg sein, heute geht ja viel online.

Danke nochmal
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habwiederwas
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Re: Vergleich

Beitrag von habwiederwas »

Ja, heutzutage geht fast alle online, auch die dicken Scheine für den Anwalt überweisen.
Ich verstehe das nicht, der Typ von der Schuldnerberatung muss mir nicht gefallen, sondern helfen.
Und wenn man sich das da anders vorgestellt hat, kann man es immer noch ansprechen.
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imker
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Re: Vergleich

Beitrag von imker »

als ein Nichtkirchenmitglied "glaube" ich einfach, dass Du den Schwerpunkt anders sehen könntest, als es "Profis" in der Szene nun mal tun.

Du scheinst zu erwarten, dass die Schuldsumme durch Verhandlungen sinkt und dann von Dir mit der Zahlung begonnen wird

Der Typ scheint zu wissen, dass das ein fast unmögliches Unterfangen ist, die Schuldsummen so zu senken, dass man sie bezahlen kann.

Daher ist es nach meiner Wahrnehmung üblich und sachgerecht, nicht lange mit einzelnen Gläubigern zu verhandeln, sondern einen Plan vorzulegen und den entweder durchzusetzen oder schnellstens in das Insolvenzverfahren zu gelangen.

Aber vielleicht sehe ich das zu praktisch und der Typ von der Beratungsstelle hatte einen schlechten Tag - Cheff hat ihn nicht gelobt und gewertschätzt - schick mir sonst eine PN, wenn der Fall ganz anders gelagert ist.
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Schuldner123
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Re: Vergleich

Beitrag von Schuldner123 »

habwiederwas hat geschrieben: 30. Mai 2021, 10:20 Ja, heutzutage geht fast alle online, auch die dicken Scheine für den Anwalt überweisen.
Ich verstehe das nicht, der Typ von der Schuldnerberatung muss mir nicht gefallen, sondern helfen.
Und wenn man sich das da anders vorgestellt hat, kann man es immer noch ansprechen.
Ja ich habe aber das Gefühl, als wenn er nicht gut hilft.
Ich hab die Sache geschoben wie gesagt und letztes Mal hat er ohne Rücksprache jedem Gläubiger 30€ Raten angeboten.
Klar, dass die das ablehnen.
Deswegen fühl ich mich da nicht gut aufgehoben.
Ich will alles mit einer Einmalzahlung begleichen.
Und das war auch von Anfang an kommuniziert.
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Schuldner123
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Re: Vergleich

Beitrag von Schuldner123 »

imker hat geschrieben: 30. Mai 2021, 15:13 als ein Nichtkirchenmitglied "glaube" ich einfach, dass Du den Schwerpunkt anders sehen könntest, als es "Profis" in der Szene nun mal tun.

Du scheinst zu erwarten, dass die Schuldsumme durch Verhandlungen sinkt und dann von Dir mit der Zahlung begonnen wird

Der Typ scheint zu wissen, dass das ein fast unmögliches Unterfangen ist, die Schuldsummen so zu senken, dass man sie bezahlen kann.

Daher ist es nach meiner Wahrnehmung üblich und sachgerecht, nicht lange mit einzelnen Gläubigern zu verhandeln, sondern einen Plan vorzulegen und den entweder durchzusetzen oder schnellstens in das Insolvenzverfahren zu gelangen.

Aber vielleicht sehe ich das zu praktisch und der Typ von der Beratungsstelle hatte einen schlechten Tag - Cheff hat ihn nicht gelobt und gewertschätzt - schick mir sonst eine PN, wenn der Fall ganz anders gelagert ist.
Ja genau, ehrlich gesagt glaube ich, dass wenn ich den Gläubigern eine Einmalzahlung von keine Ahnung 25% anbiete, bei guter Argumentation (Anfang Studium, kein zu Pfändenes Einkommen die nächsten 3,5 Jahre, etc.) Erfolg damit habe.
Lieg ich da so falsch?
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tidus82
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Re: Vergleich

Beitrag von tidus82 »

Schuldner123 hat geschrieben: 31. Mai 2021, 08:51
imker hat geschrieben: 30. Mai 2021, 15:13 als ein Nichtkirchenmitglied "glaube" ich einfach, dass Du den Schwerpunkt anders sehen könntest, als es "Profis" in der Szene nun mal tun.

Du scheinst zu erwarten, dass die Schuldsumme durch Verhandlungen sinkt und dann von Dir mit der Zahlung begonnen wird

Der Typ scheint zu wissen, dass das ein fast unmögliches Unterfangen ist, die Schuldsummen so zu senken, dass man sie bezahlen kann.

Daher ist es nach meiner Wahrnehmung üblich und sachgerecht, nicht lange mit einzelnen Gläubigern zu verhandeln, sondern einen Plan vorzulegen und den entweder durchzusetzen oder schnellstens in das Insolvenzverfahren zu gelangen.

Aber vielleicht sehe ich das zu praktisch und der Typ von der Beratungsstelle hatte einen schlechten Tag - Cheff hat ihn nicht gelobt und gewertschätzt - schick mir sonst eine PN, wenn der Fall ganz anders gelagert ist.
Ja genau, ehrlich gesagt glaube ich, dass wenn ich den Gläubigern eine Einmalzahlung von keine Ahnung 25% anbiete, bei guter Argumentation (Anfang Studium, kein zu Pfändenes Einkommen die nächsten 3,5 Jahre, etc.) Erfolg damit habe.
Lieg ich da so falsch?
ich vermute du liegst damit leider wirklich falsch. Denn deine Argumentation ist genau das Gegenteil von gut.
Wäre ich dein Gläubiger, bzw. das Inkasso, was das Geld eintreibt und habe gefühlt 10000 Schuldner, dann kommt es nicht darauf an schnell schnell Geld zu bekommen, sondern vielmehr möglichst viel Geld zu bekommen.
Insbesondere, wenn du das Argument "Anfang Studium" anführst schrillen bei mir die Alarmglocken: Geil, du scheinst jung zu sein, da wird also nach dem Studium oder etwas später durchaus was zu holen sein. Und falls nicht, dann kann man sich immernoch sprechen.

Denk dran: Die haben 30 Jahre die Möglichkeit dein Einkommen zu pfänden.. und 30 Jahre ist verdammt lang - ich als dein Gläubiger würde auf jeden Fall die nächsten 5 Jahre noch locker abwarten, wenn ich nicht auf dein Geld angewiesen bin.

Aber: Es gibt natürlich sicherlich auch ein / zwei Gläubiger - meistens private Gläubiger, ohne Inkasso - die sich auf sowas dann einlassen.
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Camper
praktischer Schuldnerberater
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Re: Vergleich

Beitrag von Camper »

Hallo Schuldner123,

bei den von Dir zuletzt gegebenen Informationen kann ich mich den Vorrednern nur anschließen.
Aufgrund des Studienbeginns scheinst noch jung zu sein und nach deinem Studium stehen die Chancen, dass du pfändbares Einkommen erwirtschaften könntest vielleicht auch nicht so schlecht.
Wenn die Forderungen tituliert werden kann man sie 30 Jahr durchsetzen und mit jeder Zwangsvollstreckung fangen die 30 Jahre von vorne an.

Wieso sollte hier ein Gläubiger deiner Meinung nach bereits jetzt auf 75 - 80% seiner Forderung verzichten?

Gruß
Camper
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