Kontopfändung

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caffery
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Re: Kontopfändung

Beitrag von caffery »

Tom1719 hat geschrieben: 15. Jun 2025, 21:23 Ich bekomme immer am Ende eines Monats Gehalt 1935 und Witwenrente 760 und während des Monats noch Kindergeld 510.
Tom1719 hat geschrieben: 16. Jun 2025, 19:55 Alleinerziehend, 2 kinder , sowieso große finanzielle Probleme und das die Pfändung für mich existenz bedrohend ist.
Ich muss das jetzt einfach fragen - auch wenn ich Gefahr laufe damit Freude zu trüben oder ein Fass aufzumachen:

Die Pfändungsmaßnahme sorgt in den dargelegten Einkommensverhältnissen für einen (von Dir als existenzbedrohend beschriebenen) pfändbaren Betrag von weniger als 90 Euro. Was bedeutet: bei korrektem Pfändungsschutz hättest Du im schlimmsten Fall durch die Maßnahme statt einem Einkommen von monatlich 3205 Euro noch 3115 Euro.

Nicht falsch verstehen - 90 Euro können viel Geld sein aber: Ist die Lösung über die Du hier so glücklich bist denn wirklich weniger "existenzbedrohend" - also ist die vereinbarte Zahlung geringer?
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Tom1719
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Re: Kontopfändung

Beitrag von Tom1719 »

Ja hatte tatsache auch nicht unbedingt mit gerechnet aber gedacht versuchste es mal, hab ja nix zu verlieren.
Ja tatsache schon , da mir da jetzt schon 2 - 3 Sachen unangenehm aufgestoßen sind. Eigentlich finde ich die bank ganz gut aber so ohne persönliche än Ansprechpartner ist schon doof. Aber ich hoffe bzw. arbeite momentan daran aus der Sache ohne weitere Pfändung raus zu kommen
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Tom1719
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Re: Kontopfändung

Beitrag von Tom1719 »

caffery hat geschrieben: 16. Jun 2025, 21:05
Tom1719 hat geschrieben: 15. Jun 2025, 21:23 Ich bekomme immer am Ende eines Monats Gehalt 1935 und Witwenrente 760 und während des Monats noch Kindergeld 510.
Tom1719 hat geschrieben: 16. Jun 2025, 19:55 Alleinerziehend, 2 kinder , sowieso große finanzielle Probleme und das die Pfändung für mich existenz bedrohend ist.
Ich muss das jetzt einfach fragen - auch wenn ich Gefahr laufe damit Freude zu trüben oder ein Fass aufzumachen:

Die Pfändungsmaßnahme sorgt in den dargelegten Einkommensverhältnissen für einen (von Dir als existenzbedrohend beschriebenen) pfändbaren Betrag von weniger als 90 Euro. Was bedeutet: bei korrektem Pfändungsschutz hättest Du im schlimmsten Fall durch die Maßnahme statt einem Einkommen von monatlich 3205 Euro noch 3115 Euro.

Nicht falsch verstehen - 90 Euro können viel Geld sein aber: Ist die Lösung über die Du hier so glücklich bist denn wirklich weniger "existenzbedrohend" - also ist die vereinbarte Zahlung geringer?
Hallo caffery,

Ich habe ein Pfändungsfreien Betrag von 2884 Euro beim P- Konto, desweiteren bekomme ich ab Juli knapp 80 Euro mehr Rente. Es wären also gut 400 Euro pro Monat gepfändet wurden . Theoretisch hätte ich damit leben können, dass stimmt. Man darf halt auch nicht vergessen, das Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld , Boni von der Arbeit usw. auch flöten gegangen wären.
Was durchaus existenzbedrohend gewesen wäre , war der doppelte Gehaltseingang diesen Monat. Ich hatte einfach Angst das am Ende mein komplettes Gehalt weg gewesen wäre und ja das wäre als alleinerziehender Vater ein riesen großes Problem gewesen. Vorallem kurz vor den Sommerferien ,den neuen Schulsachen usw. Auch wenn ich unter dem Strich dieses Jahr erstmal mehr an die Gläubiger zahle , als der Pfändungsbetrag ,wir es von Jahr zu Jahr besser und vorallem ich kann ein relativ befreites Leben führen. Ohne Angst zu haben , zumindest solange ich keine Scheiße mehr baue und mich an den Plan halte.
Das war mir einfach sehr wichtig, ich wollte einfach Pfändungen vermeiden und hatte einfach auch keine Lust drauf das irgendwann der GV mal vor der Tür steht und meine Kinder die Misere mitbekommen.
Also ja ich bin einfach momentan seit langer Zeit mal wieder ein bisl glücklich und blicke mit Hoffnung in die Zukunft. Vor ein paar Monaten sah die Welt noch ganz anders aus , da war ich psychisch und körperlich ein Wrack. Das möchte ich nicht mehr und fühle mich so einfach besser
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caffery
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Re: Kontopfändung

Beitrag von caffery »

Tom1719 hat geschrieben: 17. Jun 2025, 21:29
Ich habe ein Pfändungsfreien Betrag von 2884 Euro beim P- Konto, desweiteren bekomme ich ab Juli knapp 80 Euro mehr Rente. Es wären also gut 400 Euro pro Monat gepfändet wurden .
Das wäre relativ einfach zu verhindern gewesen - bzw. man hätte mit einem Antrag auf Vollstreckungsschutz deinen pfandfreien Betrag so hochsetzen können, dass (unabhängig von der Rentenanpassung) nur knapp 90 Euro pfändbar gewesen wären. Das wusstest/weißt Du einfach nur nicht.
Tom1719 hat geschrieben: 17. Jun 2025, 21:29
Was durchaus existenzbedrohend gewesen wäre , war der doppelte Gehaltseingang diesen Monat.
Das wäre auch abwendbar gewesen.
Tom1719 hat geschrieben: 17. Jun 2025, 21:29
Das war mir einfach sehr wichtig, ich wollte einfach Pfändungen vermeiden und hatte einfach auch keine Lust drauf das irgendwann der GV mal vor der Tür steht und meine Kinder die Misere mitbekommen.
Ich fühle mich nicht gut dabei das so zu schreiben weil Du Dich ja mit Deiner Lösung so gut fühlst. Das ist ja auch wichtig und ich will das weder zerstören noch sonst irgendwie ändern - auch gehts mir nicht ums "Ich weiß es besser!" oder sowas. Weil hier aber viele Leute in ähnlichen Lagen mitlesen, würde ich das dennoch gerne kritisieren:

Wenn komplex überschuldete Menschen die von Dir genannte Strategie fahren (um jeden Preis Pfändungen und Vermögensauskünfte vermeiden) geht das in den aller aller meisten Fällen nicht sonderlich lange gut und führt leider sehr sehr oft zu viel verbranntem Geld und einer ausgedehnten Leidenszeit. Es ist quasi eine Art Windmühlenkampf bei dem sich das Rad immer schneller dreht je mehr Du versuchst den Takt mitzuhalten.

Als Mensch schätze ich die Art wie Du schreibst wirklich sehr und mag auch die Mentalität sehr die ich bei Dir herauslese. Unterm Strich kann ich aber vom fachlichen Standpunkt von Deiner Vorgehensweise nur abraten und Dir und allen Mitlesern nur raten in der von Dir beschriebenen Situation professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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Tom1719
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Re: Kontopfändung

Beitrag von Tom1719 »

caffery hat geschrieben: 18. Jun 2025, 17:43
Tom1719 hat geschrieben: 17. Jun 2025, 21:29
Ich habe ein Pfändungsfreien Betrag von 2884 Euro beim P- Konto, desweiteren bekomme ich ab Juli knapp 80 Euro mehr Rente. Es wären also gut 400 Euro pro Monat gepfändet wurden .
Das wäre relativ einfach zu verhindern gewesen - bzw. man hätte mit einem Antrag auf Vollstreckungsschutz deinen pfandfreien Betrag so hochsetzen können, dass (unabhängig von der Rentenanpassung) nur knapp 90 Euro pfändbar gewesen wären. Das wusstest/weißt Du einfach nur nicht.
Tom1719 hat geschrieben: 17. Jun 2025, 21:29
Was durchaus existenzbedrohend gewesen wäre , war der doppelte Gehaltseingang diesen Monat.
Das wäre auch abwendbar gewesen.
Tom1719 hat geschrieben: 17. Jun 2025, 21:29
Das war mir einfach sehr wichtig, ich wollte einfach Pfändungen vermeiden und hatte einfach auch keine Lust drauf das irgendwann der GV mal vor der Tür steht und meine Kinder die Misere mitbekommen.
Ich fühle mich nicht gut dabei das so zu schreiben weil Du Dich ja mit Deiner Lösung so gut fühlst. Das ist ja auch wichtig und ich will das weder zerstören noch sonst irgendwie ändern - auch gehts mir nicht ums "Ich weiß es besser!" oder sowas. Weil hier aber viele Leute in ähnlichen Lagen mitlesen, würde ich das dennoch gerne kritisieren:

Wenn komplex überschuldete Menschen die von Dir genannte Strategie fahren (um jeden Preis Pfändungen und Vermögensauskünfte vermeiden) geht das in den aller aller meisten Fällen nicht sonderlich lange gut und führt leider sehr sehr oft zu viel verbranntem Geld und einer ausgedehnten Leidenszeit. Es ist quasi eine Art Windmühlenkampf bei dem sich das Rad immer schneller dreht je mehr Du versuchst den Takt mitzuhalten.

Als Mensch schätze ich die Art wie Du schreibst wirklich sehr und mag auch die Mentalität sehr die ich bei Dir herauslese. Unterm Strich kann ich aber vom fachlichen Standpunkt von Deiner Vorgehensweise nur abraten und Dir und allen Mitlesern nur raten in der von Dir beschriebenen Situation professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hallo caffery,

Also ich muss erstmal fragen, wie wäre es möglich gewesen das nur 90 Euro gepfändet werden und das ein doppelter Gehaltseingang nicht zur Pfändung gekommen wäre. Ich habe meine Bescheinigung für das P Konto vom Anwalt und selbst bei einem Anwalt habe ich nachgefragt wegen dem doppelten Gehaltseingang und auch er sagte mir das es durchaus gepfändet werden kann. Daher bin ich da wirklich interessiert dran , wie dies möglich gewesen wäre, weil ich da absolut keine Ahnung habe.
Zu den anderen Punkten muss ich irgendwie widersprechen. Wenn keine PV möglich ist , was bei mir der Fall ist, was wäre die Alternative gewesen? Die nächsten Jahre in Pfändungen leben, nicht für das einstehen was man gemacht hat ? Mir ist es persönlich einfach wichtig, das meine Kinder nix davon mitbekommen. Hast du auch Kinder? Wenn ja kannst du das Argument doch wahrscheinlich nachvollziehen. Wenn es von der Haushaltsrechnung doch passt , warum soll es verkehrt sein , sich einen Plan zu erstellen? Solange genug Geld übrig bleibt zum Leben. Natürlich muss die Wurzel des Problems angegangen werden. Bei mir die Spielsucht, mit der steht und fällt alles, das bin ich mir bewusst , auch das es schwierige Zeiten werden. Ich kann es trotzdem nicht verstehen warum du so von Zahlungsvereinbarungen abrätst. Natürlich wenn jemand so hohe Schulden hat ,die aussichtslosen sind , dann ist es relativ sinnlos. Aber um die 30 k sind abbezahlbar.
Selbst wenn ich es auf Pfändungen ankommen lasse und Gerichtsvollzieher usw. kommen, Das wird doch alles deutlich mehr ,dann sind daraus locker mal 40 k oder so geworden.
Und ich glaube alle wissen , ein Leben in Pfändung ist nun auch wirklich nicht besonders angenehm, bei jedem Euro der aufs Konto kommt aufpassen zu müssen. Keine Verträge mehr abschließen zu können, sei es ein Telefon oder Stromanbieterwechsel. Das alles habe ich auch schon durch.
Von daher bin ich stand jetzt von meinem Weg überzeugt und kann dir sagen , wenn ich spielfrei bleibe und mich daran halte ,bin ich in 2 Jahren aus dem gröbsten raus
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