Hallo zusammen,

ich befinde mich aktuell in einem außergerichtlichen Einigungsversuch mit meinem 7 Gläubigern.
Die Mehrzahl der Kredite wurde bereits gekündigt und an Inkasso-Unternehmen übergeben.
Nur die ING hat das noch nicht getan.

Weiß jemand ob die das generell nicht tun und selbst die Forderungen eintreiben?
Wenn ein Institut die Forderung an ein Inkasso verkauft, was passiert dann mit der erteilten Lohn und Gehaltsabtretung mit Unterschrift des Vertrags, geht diese dann an das Inkasso über bzw. wird abgetreten?
Ist das überhaupt zulässig? Da ich bei Unterschrift, diese ja nur für das Kreditinstitut erteilt habe?

Leider stellt sich die ING quer was die Vergleichsangebote anbelangt. Obwohl schon ein zweites, durchaus attraktives versendet wurde.

Grüße

Hi Schaapi,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Aussergerichtlicher Einigungsversuch" geschaut?

Und hat schon jemand Erfahrung wie die ING weiter verfährt ob sie wirklich die Gehalts/Lohnabtretung durchsetzt?

Schaapi hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 10:41
ich befinde mich aktuell in einem außergerichtlichen Einigungsversuch mit meinem 7 Gläubigern.
Die Mehrzahl der Kredite wurde bereits gekündigt
Nur die ING hat das noch nicht getan.

Ein ernsthafter außergerichtlicher Einigungsversuch ist generell quasi sinnfrei wenn Kreditverhältnisse noch nicht gekündigt wurden.
Die Institute werden sich in diesem Stadium grundsätzlich auf das bestehende, ungekündigte Vertragswerk berufen und sämtliche davon abweichende Vergleichsersuchen ablehnen.

caffery hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 11:09

Schaapi hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 10:41
ich befinde mich aktuell in einem außergerichtlichen Einigungsversuch mit meinem 7 Gläubigern.
Die Mehrzahl der Kredite wurde bereits gekündigt
Nur die ING hat das noch nicht getan.

Ein ernsthafter außergerichtlicher Einigungsversuch ist generell quasi sinnfrei wenn Kreditverhältnisse noch nicht gekündigt wurden.
Die Institute werden sich in diesem Stadium grundsätzlich auf das bestehende, ungekündigte Vertragswerk berufen und sämtliche davon abweichende Vergleichsersuchen ablehnen.

Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, die ING hat den Kredit durchaus schon gekündigt, aber bisher keine Abretung an Inkasso.

Schaapi hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 10:41
Weiß jemand ob die das generell nicht tun und selbst die Forderungen eintreiben?

Sie behalten die Forderungen i.d.R. vergleichsweise lange selbst soweit ich mich erinnere.

Schaapi hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 10:41 Wenn ein Institut die Forderung an ein Inkasso verkauft, was passiert dann mit der erteilten Lohn und Gehaltsabtretung mit Unterschrift des Vertrags, geht diese dann an das Inkasso über bzw. wird abgetreten?

Ja

Schaapi hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 10:41 Ist das überhaupt zulässig?

Ja

Schaapi hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 10:41 Und hat schon jemand Erfahrung wie die ING weiter verfährt ob sie wirklich die Gehalts/Lohnabtretung durchsetzt?

Ja

Schaapi hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 10:41 Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt

Stimmt! Aber meine Antwort bezog sich nebenbei auch nicht allein auf die ING.

Schaapi hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 10:41 Die Mehrzahl der Kredite wurde bereits gekündigt

Danke für die Rückmeldung, das ist natürlich was die ING anbelangt ärgerlich. Sprich diese setzt tatsächlich die Abtretung durch.

Dass die Gehaltsabtretung auch nach Abtretung an Inkasso ihre Gültigkeit behalt war mir so nicht bewusst.

Vor allem an @caffery gerichtet

Von der ING habe ich eben erfahren, dass sie selbst nicht bereit sind auf 20% der Forderung zu verzichten (80% Befriedidungsquote war das 2. Vergleichsangebot) weil ich den Kredit erst im Sep2023 aufgenommen habe und dort meine Haushaltsrechnung noch positiv war.
Desweiteren wurde das Fall wohl an Intrum Inkasso (ehemals HIT) übergeben.
Besteht denn dann mit Intrum die Möglichkeit dass diese sich auf einen Vergleich einlassen?

Die Forderung wurde ja vermutlich von der ING an die Intrum für Preis XXX verkauft, heißt ja dann nicht dass Intrum auch so stur bleibt?

Ich verstehe Deine Gedankengänge bei dem Ablauf ehrlich gesagt nicht. Sei einfach froh, wenn keiner auf die Idee kommt da was strafrechtliches draus zu stricken. Dein Unverständnis gegenüber einer fehlenden Einigungsbereitschaft kann ich bei der Geschichte grad nicht ganz nachvollziehen.

Die Einigungsbereitschaft von Gläubigern hängt von etlichen Faktoren ab und ich kenne quasi grad mal einen davon - und der ist eher sehr schlecht.

Man vergebe mir: Ich tippe einfach mal so ins Blaue hinein auf eine Spielproblematik...

caffery hat geschrieben: ↑17. Mai 2024, 12:25 Ich verstehe Deine Gedankengänge bei dem Ablauf ehrlich gesagt nicht. Sei einfach froh, wenn keiner auf die Idee kommt da was strafrechtliches draus zu stricken. Dein Unverständnis gegenüber einer fehlenden Einigungsbereitschaft kann ich bei der Geschichte grad nicht ganz nachvollziehen.

Die Einigungsbereitschaft von Gläubigern hängt von etlichen Faktoren ab und ich kenne quasi grad mal einen davon - und der ist eher sehr schlecht.

Man vergebe mir: Ich tippe einfach mal so ins Blaue hinein auf eine Spielproblematik...

Spielproblematik korrekt über Jahre hin. Gut geraten.

Ich versuche nun mit einer anwaltlichen Schuldnerberatung mit einem blauen Auge davon zu kommen und die PI möglichst zu vermeiden.

Ich bin Angestellt und habe einen guten Verdienst und auch bereit zu zahlen, deshalb ist mir auch daran gelegen dass möglichst mit allen Gläubigern Vergleiche geschlossen werden, nur kann ich eben nicht alles mehr bedienen.

Mag ja sein dass der Faktor hinsichtlich hinsichtlich der ING schlecht war / ist und diese sich nicht darauf eingelassen haben, deshalb auch meine Frage, ob das mit dem Abtreten der Forderung sich ggf. ändert.

Ich habe das so verstanden, dass die Ing ihre Forderung für Betrag X / Prozentsatz-X an ein Inkasso verkauft, nennt sich Faktoring, Ing bekommt noch etwas Geld für die Forderung und schreibt den Rest ab.
Nun kommt ja das Inkasso ins Spiel. Nehmen wir an sie haben die Forderung für 40% des Werts gekauft, schlagen ihre Gebühren drauf und versuchen einzutreiben, dann können die ja aus meiner Sicht auch neu verhandeln mit mir bzw. dem Anwalt.

Oder habe ich da ein falsches Bild?

Warum sollte sich irgendwer darauf einlassen, wenn du doch gut verdienst und sie dich einfach so lange pfänden können, bis sie 100% bekommen haben?

Sind die 7 Gläubiger alle Banken? Die wirst du, auch wenn du das vermutlich nicht hören willst, niemals alle 7 zu Vergleichen bewegen - die eigentlich auch keinen Sinn ergeben, solange die Spielsucht nicht effektiv behandelt wurde.