Hallo,

ich befinde mich seit 2 Jahren in der PI und habe auch ein Pfändungsschutzkonto, wo vermutlich auch Pfändungen drauf sind. Bisher verlief alles reibungslos.

Ich habe inzwischen eine Vollzeitstelle angetreten und arbeite seit 2 Wochen. Zur Überbrückung habe ich vom Jobcenter ein Darlehen bekommen, dass am 22.2 angewiesen wurde. Bis heute ist nichts auf meinem Konto eingegangen. Haspa sagt, es ist kein Geld angekommen. Jobcenter sagt, es ist rechtzeitig raus und Daten ect. stimmen auch alle.

Heute habe ich dann per Zufall eine E-Mail von COEO Inkasso in meinem Postfach. In der Mail mit Aktzeneichen bedanken Sie sich für die Zahlung in Höhe von 78,14 Euro am 29.02...ich war total überrascht, denn A. habe ich denen nichts überwiesen und B. ist ja auch kein Geld auf meinem Konto. Aktuell 14 Euro und kein Cent mehr.

Ich habe das Aktenzeichen überprüft aus der Mail und das stimmt mit denen alter E-Mails aus dem Jahr 2022 über ein, Fake kann es daher nicht sein. Sie haben mir kurz danach auch noch eine Mail gesendet, dass sie das Passwort zurückgesetzt haben und ich mich über deren Webseite mit neuem Passwort einloggen soll. Das kommt mir schon komisch vor...aber alles stimmt...Email, Aktenzeichen und Webseite von denen

Ich dachte, dass selbst wenn man über seinen Pfändungsfreibetrag kommen würde, müsste das Geld erstmal auf ein Auskehrungskonto und dort ruhen. Bekommt man darüber Nachricht? Muss die Bank mitteilen, dass Sie von meinem Geld an Gläubiger weiterleiten? Ich habe richtig Angst, dass das Inkasso jetzt regelmäßig Geld von mir möchte, dabei habe ich denen ja überhaupt nichts gesendet und ich weiß auch nicht, wo mein Bürgergeld hin ist. Ich bin gerade so verzweifelt und am Ende und weiß gar nicht mehr was ich machen soll.

Hatte Jemand schon mal so eine Situation?

Hi Indiahh,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Privatinsolvenz - Geld verschwunden, Gläubiger bedankt sich für Zahlung" geschaut?

Du bist aktuell in einem Insolvenzverfahren ?
Und auf Deinem Konto liegen "vermutlich" noch Alt-Pfändungen ?

Das solltest Du das "vermutlich" umgehend klären: Welche Pfändungen liegen Deiner Bank vor ?
Auch eine von dieser Inkasso-Firma ?

Weiter müsste ja eigentlich alles, was bei Dir zZt pfändbar ist, Dein IV/TH bekommen.
Weiß die Bank von Deinem Insolvenzverfahren ?

Schon komisch, wenn die Bank das direkt ans Inkasso überwiesen hätte
(wenn von denen eine Deiner Alt-Pfändungen ist),
ohne das das Geld vom Jobcenter überhaupt auf Deinem Konto sichtbar war.

Wirklich eine merkwürdige Situation.

Du solltest Dir dann umgehend ein neues Konto bei einer anderen Bank zulegen,
denn "Alt-Pfändungen" und "Insolvenzverfahren" macht immer Probleme,
wenn beides zusammen vorkommt.

Viel Glück !

Ja, ich bin derzeit im Insolvenzverfahren und habe auch ein P-Konto. Der Gläubiger ist ein "Alter" Gläubiger. Habe das Aktenzeichen überprüft. Aber ich kann mir absolut nicht erklären, woher das Geld stammt. Von meinem Konto jedenfalls nicht...es sei denn die Bank hat Geld direkt einbehalten und keine Kontobewegung zugelassen. Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich bisher nie über meinen Pfändungsfreibetrag gekommen bin...daher hätte auch kein Gläubiger etwas bekommen können.

Ich bin wirklich total verwirrt.

Ich bemühe mich schon um ein anderes Konto. Mit der neuen Arbeitsstelle habe hatte ich mir vor ein paar Tagen bereits ein Termin bei der Postbank gemacht, dass ist aber erst Mittwoch. Bin auch nicht sicher, ob das klappt...denn im Grunde habe ich ja ein Konto...denn ich kann das erst kündigen, wenn ich alle Abbuchungen umgeleitet habe, damit die nicht ins Leere laufen...

Also eigentlich kann die Bank nicht einfach Geld wegnehmen oder? Bekommt man denn generell eine Meldung falls etwas auf das Auskehrungskonto geht oder an den Insolvenzverwalter? Oder findet das alles ohne Kommunikation statt? Mir fehlen da halt total die Erfahrungswerte und Google ist da wenig hilfreich

Vielleicht hat die Inkasso-Firma auch die Zahlung eines anderen Kunden irrtümlich auf Dein Konto gebucht ?

Aber warum ist das Geld vom JobCenter nicht auf Deinem Konto sichtbar ??

Very strange ... !!!

Hat dieser alte Gläubiger denn auch eine alte Pfändung auf Deinem Konto ?

Indiahh hat geschrieben: ↑1. Mär 2024, 21:55 ...
Bekommt man denn generell eine Meldung falls etwas auf das Auskehrungskonto geht oder an den Insolvenzverwalter? Oder findet das alles ohne Kommunikation statt?
...

Vielleicht weiß die Bankfachfrau 'shopgirl' was dazu ?

Also:

Eine Benachrichtigung über Umbuchungen auf Auskehrkonten (die es nicht bei jeder Bank gibt, bei einigen ist der Betrag einfach nur gesperrt und wird nicht separiert) erhält man nicht.

Dass eine Zahlung an einen Gläubiger abgeführt wurde, ohne dass sie überhaupt auf deinem Konto ersichtlich ist, ist unmöglich. Das passiert nicht.

Indiahh hat geschrieben: ↑1. Mär 2024, 21:55 ...

Ich bemühe mich schon um ein anderes Konto. Mit der neuen Arbeitsstelle habe hatte ich mir vor ein paar Tagen bereits ein Termin bei der Postbank gemacht, dass ist aber erst Mittwoch. Bin auch nicht sicher, ob das klappt...denn im Grunde habe ich ja ein Konto...denn ich kann das erst kündigen, wenn ich alle Abbuchungen umgeleitet habe, damit die nicht ins Leere laufen...
...

Genau deswegen ("...denn im Grunde habe ich ja ein Konto...") MUSS Dir keine Bank noch ein Konto geben.

Nur dann, wenn man kein Konto (mehr) hat, DANN muss Dir jede Bank ein Konto geben.

Aber vielleicht hast Du ja Glück mit Deiner Wahl und Du bekommst Dein neues Konto auch so, ohne MUSS.

Nach § 35 ZKG besteht der Anspruch auf ein Konto auch dann, wenn das alte Konto noch besteht, aber schon gekündigt wurde. Dann ist es nicht mehr nutzbar im Sinne der Vorschrift. Wenn man selbst kündigt, die Kündigung sich von der alten Bank bestätigen lässt, und mit diesen Unterlagen (Kündigung und Kontoeröffnungsantrag https://www.gesetze-im-internet.de/zkg/anlage_3.html) die neue Bank aufsucht, dann hat man den Anspruch auf Abschluss eines Kontos.


Siehe hier:


§ 35 Ablehnung wegen eines bereits vorhandenen Zahlungskontos

(1) 1Ein Verpflichteter kann den Antrag auf Abschluss eines Basiskontovertrags ablehnen, wenn der Berechtigte bereits Inhaber eines Zahlungskontos bei einem im Geltungsbereich dieses Gesetzes ansässigen Institut ist und er mit diesem Konto die in § 38 Absatz 2 genannten Dienste tatsächlich nutzen kann. 2Eine tatsächliche Nutzungsmöglichkeit setzt insbesondere voraus, dass der Kunde mit diesen Diensten am Zahlungsverkehr teilnehmen kann. 3Der Verpflichtete darf den Antrag nicht ablehnen, wenn das Konto gekündigt wurde oder der Berechtigte von der Schließung dieses Zahlungskontos benachrichtigt wurde.

Hallo,

erstmal herzlichen Dank allen für die zahlreichen Hilfen und Tipps. Das hat mir sehr geholfen.

Also offensichtlich befinde ich mich in der Wohlverhaltensphase, dass hat mir zumindest die Schuldnerberatin erklärt, die damals für mich das Verfahren eingeleitet hat. In dem Schreiben vom Amtsgericht steht z.b etwas ähnliches wie "mit einer Quote für die Gläubiger kann gerechnet werden". Vielleicht sind die 78 Euro dadurch kommen? Aber von mir stammt das Geld definitiv nicht!

Ist es auch nicht möglich, in der Wohlverhaltensphase ein zweites Konto zu eröffnen? Muss das Konto bei der Haspa also zwingend vorher gekündigt werden, richtig? Das Postbank-Konto wäre kein P-Konto sondern ein Guthabenbasis Konto..

Ich wünsche allen einen schönen Wochenstart am Montag!

Indiahh hat geschrieben: ↑3. Mär 2024, 21:46 Also offensichtlich befinde ich mich in der Wohlverhaltensphase, dass hat mir zumindest die Schuldnerberatin erklärt, die damals für mich das Verfahren eingeleitet hat. In dem Schreiben vom Amtsgericht steht z.b etwas ähnliches wie "mit einer Quote für die Gläubiger kann gerechnet werden". Vielleicht sind die 78 Euro dadurch kommen? Aber von mir stammt das Geld definitiv nicht!

Wenn du vom Amtsgericht ein Schreiben erhältst, dass das eigentliche Insolvenzverfahren aufgehoben wurde, dann bist du in der Wohlverhaltensphase und es wird nur noch dein Gehalt laut Pfändungstabelle gepfändet. Hat bei mir 2 Jahre gedauert. In den meisten Foren liest man was ca. 6-12 Monaten, das ist mit der Menge der Insolvenzanträge nicht mehr pauschal drin.

Das Juristendeutsch vom Gericht ist für viele eher kompliziert zu lesen, mir hat der Treuhänder geschrieben, dass ich ab sofort in der Wohlverhaltensphase bin, ich aber weiterhin Gehaltsnachweise alle 6 Monate zuschicken soll, was ich auch gemacht habe.

Indiahh hat geschrieben: ↑3. Mär 2024, 21:46Ist es auch nicht möglich, in der Wohlverhaltensphase ein zweites Konto zu eröffnen? Muss das Konto bei der Haspa also zwingend vorher gekündigt werden, richtig? Das Postbank-Konto wäre kein P-Konto sondern ein Guthabenbasis Konto..

In der Wohlverhaltensphase darfst du wieder von deinem unpfändbaren Vermögen Geld ansparen. Manche raten dazu, dem Treuhänder Bescheid zu geben, wenn man ein Sparkonto einrichten will, ein Muss ist es eher nicht. Ich habe das auch für die Zeit nach der Inso geplant, ein Sparbuch anzulegen.

Indiahh hat geschrieben: ↑3. Mär 2024, 21:46 Ich wünsche allen einen schönen Wochenstart am Montag!

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