Hallo,
ich hoffe hier Hilfe zu bekommen ... ich bin 30 Jahre & leider völlig überschuldet. Auslöser dafür ist unter anderem meine stark ausgeprägte Kaufsucht & mein letzter Umzug der teurer war als erwartet. Wegen meiner Kaufsucht befinde ich mich aktuell bereits in Behandlung.
So kommen wir zu meinen Schulden. Ich habe so um die 55.000 € Schulden bei sehr vielen Gläubigern darunter auch Klarna, PayPal aufgrund von Konsumschulden halt. Ein paar Kredite bei easycredit zum Beispiel und einen bei der Sigmabank. Ich habe vor kurzem den Fehler gemacht noch einen kleinen Kredit aufzunehmen, um meinen Dispo bei der Bank auszugleichen der Dispo ist inzwischen natürlich auch wieder ausgeschöpft, weil die monatlichen Kreditraten mich auffressen.
Mir wurde dann von meiner Hausbank nahegelegt eventuell in die Privatinsolvenz zu gehen & zur Schuldnerberatung. Ich hatte da nach einen Umschuldungskredit gefragt, aber der wurde abgelehnt. Das wäre meine letzte Hoffnung gewesen die Insolvenz zu vermeiden. Andererseits hätte ich dann wahrscheinlich 8-10 Jahre einen Kredit an der Backe gehabt & die Insolvenz dauert inzwischen nur noch 3 Jahre.
Vor genau einen Monat wandte ich mich dann an einen Anwalt für Insolvenzrecht. Eine Bekannte von mir hatte dort gute Erfahrungen gemacht. Der hatte mir dann ausgerechnet wie viel mich das kosten würde & bei der Anzahl der Gläubiger wären das mal schlappe 3.000 €. Ich weiß nicht woher man das Geld nehmen soll, wenn man bereits überschuldet ist.
Habe dann bei der einzigen kostenlosen Schuldnerberatung hier in der Nähe nachgefragt. Im Gegensatz zum Anwalt sind die Wartezeiten hier lang.
In der Zwischenzeit erhielt von der Sigmabank die Androhung den Kredit zu kündigen & das sie dann meinen Arbeitgeber kontaktieren werden wegen der Lohnabtretung. Als eine Bekannte dann zu mir meinte, das mir dann trotzdem das Existenzminimum bleibt war ich etwas beruhigter.
Nun zu meinen Fragen.
1. sollte ich meinen Arbeitgeber jetzt schon einweihen, bevor die Bombe platzt? Ich bin in dem Unternehmen bereits seit fast 10 Jahren, aber schäme mich trotzdem
2. vielen sagen ja man soll sofort alle Zahlungen einstellen, wenn man weiß, das man irgendwann in die Privatinsolvenz gehen wird. Nun ist es so, das die ganzen Gläubiger natürlich weiter von meinem Bankkonto abbuchen. Soll ich die ganzen Lastschriften widerrufen & es drauf ankommen lassen?
3. ich habe einige offene Rechnungen und einen Kleinkredit der kürzlich aufgenommen wurde. Habe jetzt öfter gelesen, das einem das zum Verhängnis werden kann in der Insolvenz & die Gläubiger einen dann Betrug oder so vorwerfen können. Stimmt das? Wenn ja kann man sich dann dagegen wehren?
4. da noch einige Monate vergehen werden bis zur Insolvenz (ich rechne ehrlich gesagt erst Anfang 2024 damit) was kann mir im schlimmsten Fall passieren? Das der Gerichtsvollzieher eines Tages vor der Tür steht & was dann wenn nichts zu holen ist?
5. Ich habe bereits ein neues Konto eröffnet bei der Commerzbank & lasse dieses in Kürze in ein P-Konto umwandeln. Ich glaube, ich hätte eh nicht bei der Volksbank bleiben können, weil easycredit zu denen gehört. Mein altes Konto ist derzeit im Dispo lasse ich dieses einfach gegen die Wand fahren & nehme es dann in die Insolvenz mit?
Lieben Dank für eure Hilfe
Liebe Grüße
Maria
völlig überschuldet hilflos / soviele Fragen
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Re: völlig überschuldet hilflos / soviele Fragen
Hi grinchessin,
gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "völlig überschuldet hilflos / soviele Fragen" geschaut?
gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "völlig überschuldet hilflos / soviele Fragen" geschaut?
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Re: völlig überschuldet hilflos / soviele Fragen
Ja, solltest Du.grinchessin hat geschrieben: ↑3. Aug 2023, 08:45
1. sollte ich meinen Arbeitgeber jetzt schon einweihen, bevor die Bombe platzt? Ich bin in dem Unternehmen bereits seit fast 10 Jahren, aber schäme mich trotzdem
Das kann man bei dem von Dir dargelegten Szenario so pauschal nicht sagen. Zwar ist die Sicherung der Existenz immer an erster Stelle. Aber vor dem dargelegten Hintergrund sollte man sehr kürzlich abgegebene Zahlungsversprechen ggf. nicht so einfach einstellen - wegen des "Betrugsgeschmäckles".grinchessin hat geschrieben: ↑3. Aug 2023, 08:45 2. vielen sagen ja man soll sofort alle Zahlungen einstellen, wenn man weiß, das man irgendwann in die Privatinsolvenz gehen wird. Nun ist es so, das die ganzen Gläubiger natürlich weiter von meinem Bankkonto abbuchen. Soll ich die ganzen Lastschriften widerrufen & es drauf ankommen lassen?
Ja, das stimmt. Das Versprechen einer Rückzahlung abzugeben während man bereits wie dargestellt überschuldet ist und dann ein paar Wochen später zu sagen "Ich kann nicht zahlen" kann - vorsichtig formuliert - schwierig sein.grinchessin hat geschrieben: ↑3. Aug 2023, 08:45 3. ich habe einige offene Rechnungen und einen Kleinkredit der kürzlich aufgenommen wurde. Habe jetzt öfter gelesen, das einem das zum Verhängnis werden kann in der Insolvenz & die Gläubiger einen dann Betrug oder so vorwerfen können. Stimmt das? Wenn ja kann man sich dann dagegen wehren?
Also bei Deiner Geschichte sehe ich ehrlich gesagt noch überhaupt keine Insolvenz. Du solltest Deine Sucht abschließend therapieren und dies danach erstmal in der Praxis erproben indem Du es mindestens ein Jahr schaffst zu wirtschaften ohne neue Schulden in die Welt zu setzen. Das ist für Dich eine enorme Umstellung und mit Sicherheit nicht einfach. Dieser Prozess sollte aber vor einem Insolvenzantrag stehen.grinchessin hat geschrieben: ↑3. Aug 2023, 08:45 4. da noch einige Monate vergehen werden bis zur Insolvenz (ich rechne ehrlich gesagt erst Anfang 2024 damit)
Genau - ansonsten Lohn- und Kontopfändung (unter Berücksichtigung des Freibetrags natürlich)grinchessin hat geschrieben: ↑3. Aug 2023, 08:45 was kann mir im schlimmsten Fall passieren? Das der Gerichtsvollzieher eines Tages vor der Tür steht
Dann geht er wieder.
Das macht wahrscheinlich Sinn, ja.grinchessin hat geschrieben: ↑3. Aug 2023, 08:45 5. Ich habe bereits ein neues Konto eröffnet bei der Commerzbank & lasse dieses in Kürze in ein P-Konto umwandeln. Ich glaube, ich hätte eh nicht bei der Volksbank bleiben können, weil easycredit zu denen gehört. Mein altes Konto ist derzeit im Dispo lasse ich dieses einfach gegen die Wand fahren &
Vielleicht irgendwann mal, ja.
Vergiss das mit der Insolvenz erstmal. Du musst erstmal lernen Deine Bedürfnisse zu regulieren und wie man von dem wirtschaftet was Dir zur Verfügung steht ohne Neuschulden zu machen.
Bis dahin sollte jemand mit Dir einen Plan erarbeiten welche Zahlungen du zeitnah/jetzt schon relativ gefahrlos einstellen kannst um Deine Existenz zu sichern - und welche Du noch (eine Zeit lang) erfüllen solltest um ein eventuelles Klagerisiko abzufedern.
Viel Glück und Kraft auf Deinem Weg:)
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