Insolvenz möglich durch Schulden?

Hier geht es in erster Linie um eine sachbezogene Diskussion rund um das Thema Ver- und Überschuldung (z.B. zur Existenzsicherung, Zwangsvollstreckung, Verbraucherinsolvenzverfahren). Für aktive und ehemals Selbstständige haben wir ein eigenes Forum 'Selbstständige' eingerichtet. Wie man mit Schulden und den damit resultierenden persönlichen Belastungen und Problemen umgeht und lebt, geht es im Schwesterforum 'life!'.
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Apfeltasche2804
Neuankömmling
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Registriert: 21. Jun 2023, 10:21

Insolvenz möglich durch Schulden?

Beitrag von Apfeltasche2804 »

Hallo, kurz zu meiner Person und lage:

Aktuell bin ich 24 Jahre Alt und arbeite im öffentlichen Dienst. Im Dezember 2022 entschied ich mich für eine Ausbildung am 01.08.2023 in der Gleichen Firma. Da mein Vertrag dann unbefristet war haben wir einen Aufhebungsvertrag zum 31.07.2023 unterschrieben und einen Azubi Vertrag zum 01.08.2023. Später im Januar haben sich aber dann 20000€ Schulden angesammelt, daraufhin habe ich mit meiner Chefin gesprochen das ich doch Vollzeit bleiben will und sie dies bitte vernichtet. Hat sie zugestimmt. Im Februar gabs nochmal ein Kredit von 10000€ im April 20000€ und am 09.06.2023 nochmals 5000€. Ich bin in eine Falle getappt, habe zuviel glückspiel gespielt um Schulden wieder rauszuholen habe viel in Online Games investiert und generell zuviel ausgegeben. Mit den 5000€ am 09.06.2023 wo die erste Rate eingeht am 01.08.2023 wollte ich bzw habe ich schulden getilgt kosten gedeckt etc. Nun vor einer Woche bekam ich Bescheid das mein Aufhebungsvertrag doch abgegeben wurde, nur der Azubi Vertrag nicht :D was ich eh auch nicht wollte. Problem ist Azubi Vertrag habe ich zuhause unterschrieben wurde nie gekündigt sie meinte nur sie kümmert sich um die Vernichtung. Am ende verarscht hat Azubi Vertrag intern „vernichtet oder weggeschmissen“ aber aufhebungsvertrag abgegeben.. ich war mir ja nie bewusst das sowas kommen würde? Aktuell kann ich die Raten von 730€ nicht stemmen. Vorallem weil ich nun meinen Job verliere und Dort 2200€ verdient habe und noch Zuhause wohne. Eine Ausbildung habe ich leider nie abgeschlossen was mein Ziel war, ein job ohne Ausbildung in meiner Nähe nochmal mit der Gehaltsklasse > unmöglich. Könnt ihr mir tipps oder Erfahrungen geben ob da eine Insolvenz Sinn machen würde wegen der Situation aber auch wegen den ganzen kürzlichen Krediten? Schuldnerberatung gehe ich heute noch, wollte nur mein Kopf freikriegen. Danke
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Beiträge: 263
Registriert: 26. Jan 2020

Re: Insolvenz möglich durch Schulden?

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Hi Apfeltasche2804,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Insolvenz möglich durch Schulden?" geschaut?
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robo
Allwissender
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Beiträge: 878
Registriert: 11. Mär 2023, 10:08

Re: Insolvenz möglich durch Schulden?

Beitrag von robo »

Versteh einer die jungen Menschen von heute.
Keine Ausbildung machen (oder Studium, falls entspr. Schulabschluss), aber reich werden wollen ...

Das weiß doch jeder, dass beim Spielen immer nur der Automat gewinnt (oder das Casino oder was auch immer), aber nie der Spieler.

Da kann man sein Geld doch genausogut in einen Gully werfen.

Würde mich echt mal interessieren, was dazu in Deinem Kopf rumgeht.

Aber zum Thema.
Ist ja schon mal gut, dass Du zur Schuldnerberatung gehst.
Besser wäre, Du gehst VORHER zu einer Beratung / Therapie für Spielsüchtige.

Denn wenn Du das Grundproblem nicht angehst, dann macht das 'an den Symptomen rumdoktern' wenig Sinn.
Also zuerst die Spielsucht, bevor Du an ein Insolvenzverfahren denkst.
Das macht auch deswegen Sinn, weil die Kredite doch sehr 'frisch' sind.
Da könnte ein Gläubiger leicht auf die Idee kommen, dass Du die gar nicht zurückzahlen wolltest, gar nicht zurückzahlen hättest können.

Lass erstmal was Zeit ins Land gehen.
Werde "trocken" (oder wie heisst das?).
Kümmern Dich um einen Job.
Eine Ausbildungsstelle zu finden, dass dürfte heutzutage doch kein Problem sein.

Und dann musst Du erstmal damit leben, dass Dir eine Mahnung nach der anderen ins Haus flattert, böse Briefe von Inkasso-Unternehmen kommen, irgendwann dann auch Mahnbescheide und Vollstreckungsbescheide. Und dann die Kontopfändung. Dagegen gibt es ja das "P-Konto".
Der Grundfreibetrag beträgt ab 1.7.23 EUR 1.402,-, damit kann man doch leben.
Damit musst Du dann die nächste Zeit leben !

Und als Azubi wirst Du vermutlich kaum pfändbare Vergütung erhalten, eine Lohnpfändung also fruchtlos bleiben.

Zieh bloss keine Freunde oder Familie mit rein, indem Du Dir was von ihnen leihst!
Das hast Du Dir selbst eingebrockt, jetzt löffelst Du die Suppe auch selbst aus.

Und wenn Du das geschafft hast, klopfst Du Dir selbst auf die Schultern und bist stolz auf Dich !!
Und dann hast Du hoffentlich einen guten Beruf, der Dir Spass macht und wo Du gutes Geld verdienst.

War die Chance, vom Blitz getroffen zu werden, nicht um einiges höher als die Chance auf einen hohen Spielgewinn ? Also, sei nicht so dumm, weiter zu zocken. Lass es einfach. Es gibt doch noch nicht mal Entzugssymptome wie beim Rauchen oder Trinken - oder ?
Schalter im Kopf umlegen und fertig.
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AdiDana
Wissender
Reaktionen: 21
Beiträge: 155
Registriert: 10. Jan 2019, 13:39

Re: Insolvenz möglich durch Schulden?

Beitrag von AdiDana »

Genau jetzt ist deine Chance:

1) Therapie suchen und machen um von der Spielsucht ein für allemal raus zu kommen
2) Eine Ausbildung anfangen
3) Zur Schuldnerberatung (caritativ und kostenlos) gehen und sich eingehend beraten lassen, eine Insolvenz langsam vorbereiten
4) Zuhause wohnen bleiben um laufende Kosten gering zu halten

Ergebnis nach drei Jahren: Spielsucht überwunden, eine Ausbildung absolviert und Schuldenfrei!
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cine
Wissender
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Beiträge: 125
Registriert: 15. Sep 2020, 21:53

Re: Insolvenz möglich durch Schulden?

Beitrag von cine »

Frage habt ihr das mit den Verträgen "vernichten" irgendwo schriftlich festgehalten? Was steht im Aufhebungsvertag, ist da der Ausbildungsvertrag erwähnt?
Solltest du die erste frage mit nein beantworten können und du das unterschriebene Exemplar des Azubi Vertrages zu Hause hast, kannst du die Firma damit festnageln. An deiner Stelle würde ich die Arschbacken zusammenkneifen und die Ausbildung durchziehen. Dadurch hast du später mehr Chancen einen noch besseren Job zu finden. Weiterer Vorteil, solltest du in der Zeit in die Insolvenz gehen, wird dir wahrscheinlich auch nix gepfändet, da netto unter der Freigrenze. Sagen wir du gehst 2024 in die Inso Biste 2027 raus. + 6 Monate Schufa. So haste max. 1 Jahr wo du nach der Ausbildung noch evtl. was abdrücken musst.
Jetzt direkt in die Inso wäre, wie @Robo schon schrieb, riskant. Im blödesten Falle könnte dir Betrug vorgeworfen werden, sollte da die Rechtsprechung gegen dich sein, dann sind die Schulden aus einem Strafverfahren und die wirst du mit der Inso nicht los,
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