Guten Tag,

meine ersten Schulden habe ich beim Einzug in die erste eigene Wohnung 2016 gemacht und erstmal jahrelang vor mir hergeschoben, bis ich irgendwann mal den Überblick verloren habe und die gelben Briefe sich gehäuft haben. Habe anfangs versucht das selbst mit den Gläubigern zu regeln aber auch das hat nicht geklappt, da einige eine Rate verlangt haben, die ich nicht leisten konnte. Im November 2020 habe ich dann eingesehen das ich alleine da nicht mehr rauskomme und habe mich an diverse Schuldnerberatungen gewandt. Anfangs habe ich die Berater in meinem Heimatort und Umgebung persönlich besucht oder angerufen, die waren auch gewillt mit zu helfen, wollten aber ihr Honorar (meist 2.500 -3000 EUR) vorab haben, bevor sie mit der Arbeit beginnen. Was ich in der Situation natürlich nicht hatte. Danach habe ich mich im Internet umgesehen und bin auf die *** gestoßen und wurde beim Erstgespräch überzeugt, auch die Bewertungen im Internet waren größtenteils sehr positiv. Das Honorar ist in den monatlichen Zahlungen enthalten, und die Kollegen von *** haben nach der ersten Ratenzahlung auch direkt mit der Arbeit begonnen. Die Briefe und Anrufe wurden weniger, Pfändungen wurden aufgehoben. Was mich auch sehr erleichtert hat und mich wieder ruhiger schlafen ließ.

Seit der ersten Ratenzahlung sind nun zwei Jahre vergangen, seitdem habe ich über 7000 EUR an die Schuldnerberatung überwiesen, von dem ich Stand jetzt ca. 3-4000 EUR zurück überwiesen kriege, sobald alle Gläubiger sich auf eine Ratenzahlung einig geworden sind. Jedes mal wenn ich anrufe und nach dem Stand frage, erhalte ich als Antwort jedoch, das noch nicht alle Gläubiger zugestimmt haben oder sich gar nicht melden und erneut aufgefordert wurden. Ich weiß dass da ein paar harte Nüsse dabei sind, aber die zwei Jahre Bearbeitungszeit machen mich langsam stutzig. Daher meine Frage: Hat hier schon jemand Erfahrung mit *** und kann mich in dieser Hinsicht beruhigen? Ich weiß nicht wie lange die Verhandlungen bei Schuldnerberatungen generell dauern und ob das noch im Rahmen ist.

Hi ToniD,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Erfahrungen mit Schulderberatung" geschaut?

Ich finde das echt gut, dass Du hier von Deinen Erfahrungen berichtest.
Aber beruhigen kann ich Dich leider nicht - eher beunruhigen!
Ich fürchte, das wird noch dauern ...
... und bezweifle, dass Du von Deinem Geld jemals etwas wiedersiehst.
Schliesslich leben die 'Leichenfledderer' davon, (Geld-) Leichen zu fleddern.
Bitte nicht missverstehen - aber es gibt nun mal solche Menschen, deren Geschäftsmodell es ist, die Hoffnung von Schuldnern auf Hilfe auszunutzen, um ihr eigenes Bankkonto zu füllen.

Deswegen wird hier (auch von mir) immer dazu geraten: Leute, sucht euch eine caritative = kostenfreie Schuldnerberatung. Von der AWO, der Caritas, Diakonie, DPWV ... oder was auch immer es in Eurer Nähe gibt. Ruft an, macht einen Termin, geht hin, redet dort offen und ehrlich.

Und sollte die "Chemie" nach so einem Erstgespräch mal tatsächlich nicht stimmen,
dann versucht es mit der nächsten Beratungsstelle.

@ToniD, das Versprechen, dass Du so viel Geld zurückbekommst, ist schon ziemlich perfide, denn es schürt Deine Hoffnung und soll Dich ja bei der Stange halten.

Mein ehrlicher Rat?
Beende das ganze lieber heute als morgen.
Sonst zahlst Du noch in zwei Jahren die Raten.

Du weißt schon, dass ein Insolvenzverfahren inzwischen nur noch drei Jahre dauert ?
Und danach bist Du Deine Schulden tatsächlich alle quitt!
Und musst nur zahlen, was bei Dir tatsächlich pfändbar wäre
(je nach Einkommen, je nach Unterhaltsberechtigten).

Finger weg von den "Gewerblichen" !
(es sei denn, man/frau ist oder war selbständig, denn die nehmen die caritativen Beratungsstellen oft nicht)

Wie viele Gläubiger hast Du ?
Wie viele haben sich bisher auf die Ratenzahlungen eingelassen ?
Wie viel Geld wurde bisher tatsächlich an welche Gläubiger überwiesen ?
Wie viele Gläubiger sind inzwischen komplett erledigt ?

Das könntest Du Deinen "Berater" mal fragen und um Unterlagen dazu bitten.
Also um seine Anschreiben und die Antworten der Gläubiger darauf.

Nachsatz: "Natürlich" sind die Internet-Bewertungen alle positiv.
Andere als positive würden von dem Anbieter doch gar nicht veröffentlicht.

Witwe Bolte hat geschrieben: ↑4. Okt 2022, 17:33 Deswegen wird hier (auch von mir) immer dazu geraten: Leute, sucht euch eine caritative = kostenfreie Schuldnerberatung. Von der AWO, der Caritas, Diakonie, DPWV ... oder was auch immer es in Eurer Nähe gibt. Ruft an, macht einen Termin, geht hin, redet dort offen und ehrlich.

Wie viele Gläubiger hast Du ?
Wie viele haben sich bisher auf die Ratenzahlungen eingelassen ?
Wie viel Geld wurde bisher tatsächlich an welche Gläubiger überwiesen ?
Wie viele Gläubiger sind inzwischen komplett erledigt ?

Das könntest Du Deinen "Berater" mal fragen und um Unterlagen dazu bitten.
Also um seine Anschreiben und die Antworten der Gläubiger darauf.

Nachsatz: "Natürlich" sind die Internet-Bewertungen alle positiv.
Andere als positive würden von dem Anbieter doch gar nicht veröffentlicht.

Bei den kostenfreien hatte ich damals auch angerufen, da hieß es aber es gäbe eine Wartezeit von bis zu einem Jahr bis man überhaupt dran kommt, so lange konnte ich nicht warten. Ich hatte jeden Tag Angst dass das Konto wieder gepfändet wird und hatte schon eine Art Postphobie entwickelt. Sogar mein AG wurde darin verwickelt da eine Lohnpfändung reinkam. Das war für mich nicht mehr zu aushalten. Immerhin hat das alles aufgehört seitdem ich bei *** bin. Ich habe ja explizit nach einer Schuldnerberatung gesucht die von einem Anwalt geführt wird. *** wird auch von der Rechtsanwaltskammer beaufsichtigt. Die Konditionen sind auch vertraglich festgelegt und bei Problemen könnte ich mich damit auch an die Kammer wenden, wovon ich hoffe davon nicht Gebrauch machen zu müssen.

Werde ich die Tage mal anfragen. Diverse Durchschriften habe ich schon per Email bekommen, Anmahnung wegen mangelnder Mitarbeit seitens der Gläubiger. Nach meinem letzten Telefonat hieß es das sich zwei Gläubiger noch quer stellen (*** und ein Gläubiger aus dem Ausland) und drei sich gar nicht melden nach wiederholtem Anmahnen. Ich weiß nicht was in den Fällen passiert wenn sich ein Gläubiger überhaupt nicht meldet, wie oft da angemahnt werden darf etc.

Gläubiger müssten das um die 30 sein, die meisten davon sind aber Kleinbeträge zwischen 50-100 EUR. Einige davon haben auch schon auf ihr Geld verzichtet. Mir wird da ja auch immer geholfen wenn ich fragen habe, aber die lange Bearbeitungszeit macht mich halt langsam stutzig und ich möchte dem Team auch nicht direkt mangelnde Arbeit vorwerfen wenn ich keine Ahnung habe wie lange sowas generell dauert. Daher meine Frage ob schon jemand Kunde bei *** ist oder war und mir von seinen Erfahrungen berichten kann.

Wie realistisch erscheint es dir denn, dass jemand mit 30 Gläubigern eine Einigung erzielt?

Und vielleicht solltest du den Namen des Vereins nicht ständig erwähnen, dann muss der Admin weniger löschen

Hallo,
das heißt du hast in den letzten 2 Jahren durchschnittlich 292 Euro im Monat an den Anwalt bezahlt? Damit hättest du doch einige deiner Gläubiger längst von der Backe haben können wenn du es denen direkt überwiesen hättest. Und selbst bei einer Wartezeit von fast einem Jahr hättest du jetzt schon ein Jahr von den drei Jahren Insolvenz rum. Schade, dass das so gelaufen ist. Ich würde dringend um eine genaue Aufstellung bitten. Wer hat geantwortet, was ist erledigt, wo hängt es noch? Du bezahlst ja schließlich Geld für diese Dienstleistung.