Hallo zusammen,
ich bin neu hier und freue mich dass es dieses Forum gibt.
Ich mache mal alles so kurz wie möglich. Ich bin 31 und konnte wegen Krankheit und Pech im Leben erst 2019 anfangen zu studieren, nachdem ich mein Abitur nachgeholt habe. Das Studium ist meine Erstausbildung, d.h. ich habe keine andere Ausbildung gemacht und leider auch sehr wenig Berufserfahrung. Ich bin zur Zeit im 6. Semester, habe aufgrund von Corona und Krankheit leider kaum was im Studium auf die Reihe bekommen.
Ich habe aufgrund total dämlichen Konsumverhaltens zum jetzigen Stand an die 35.000 Euro Schulden. Die teilen sich auf in circa 20.000 Euro reine Konsumschulden und circa 15.000 Kfw-Studienkredit, den ich auch immer noch beziehe.
Die Schulden erdrücken mich und ich sehe schwarz für die Zukunft weil ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie ich diese Schulden loswerden soll. Ich war bei der Schuldnerberatung, jedoch war ich mit deren Einschätzung nicht ganz zufrieden, da diese in meinem Fall nicht viel Erfahrung haben.
Und zwar ist die Situation folgende, der beste Weg um meine Schulden loszuwerden wäre laut Schuldnerberatung eine Privatinsolvenz. Jedoch gibt es da den ein oder anderen Haken, der eine RSB versagen könnte. Ich bin zunächst Student, kann also keiner Arbeit nachgehen. Laut ein paar Amtsgerichtbeschlüssen verstößt ein Studium nicht gegen die Erwerbsobligenheit, aber auch nur dann wenn das Studium in einem zeitlich angemessenen Rahmen durchgezogen wird. Ist ja bei mir leider nicht der Fall, ich werde höchstwahrscheinlich noch zwei bis drei Jahre brauchen um das Studium abzuschließen und würde demnach über die Regelstudienzeit weit herausschießen. Die Gläubiger würden also dann leer ausgehen.
Meine Hoffnung war zunächst durch einer Vergleich die Gläubiger zu befriedigen, meine Schuldnerberaterin meinte aber dass sie bei den vielen Gläubigern (an die 15) und bei der sturen KFW-Bank keine Erfolgschancen sieht. Ich würde circa 10.000 von Verwandten bekommen um einen Vergleich zu zahlen.
Deshalb rattert es in meinem Kopf wie ich die Schulden im Falle einer Versagung der RSB tilgen könnte. Das Problem ist nämlich dass ich nicht weiß, wie arbeitsfähig ich nach meinem Studium bin (wegen meiner Krankheit) und wie lange dies überhaupt noch gehen wird. Ich schäme mich sehr für mein damaliges Konsumverhalten und würde sehr gerne den Gläubigern alles zurückzahlen, leider ist mir dies nicht möglich.
Vielleicht weiß ja jemand mehr bezüglich der Kombination aus Student und Insolvenz. Auf jeden Fall danke erstmal fürs Lesen und bitte nicht schimpfen.
Student und Schulden, herrje
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Re: Student und Schulden, herrje
Hi Erdbeerdonut,
gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Student und Schulden, herrje" geschaut?
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Re: Student und Schulden, herrje
Ich wäre da nicht so skeptisch ... immerhin weiß sie, dass mit 15 Gläubigern ein AEV schwierig werden könnte ... und dass die KfW-Bank stur sein kann ... nur, weil sie Dir nicht gleich eine Lösung präsentiert, die Dir gefällt, ist sie ja nicht 'unerfahren' ...Erdbeerdonut hat geschrieben: ↑19. Aug 2022, 12:50 ...
Ich war bei der Schuldnerberatung, jedoch war ich mit deren Einschätzung nicht ganz zufrieden, da diese in meinem Fall nicht viel Erfahrung haben.
...
Richtig. Seh ich auch so.Erdbeerdonut hat geschrieben: ↑19. Aug 2022, 12:50 Und zwar ist die Situation folgende, der beste Weg um meine Schulden loszuwerden wäre laut Schuldnerberatung eine Privatinsolvenz.
Erdbeerdonut hat geschrieben: ↑19. Aug 2022, 12:50 Ich bin zunächst Student, kann also keiner Arbeit nachgehen.
... aber Du könntest Dich um Arbeit "bemühen", sprich: Bewerbungen schreiben.
Und jetzt mal ehrlich, welcher Arbeitgeber, glaubst Du, würde Dich mit Deiner Geschichte einstellen UND Dir einen angemessenen Lohn zahlen, von dem etwas pfändbar wäre ?
Da sehe ich eher schwarz. Oder hast Du eine spezielle Kompetenz ?
Mein Rat: Gib der Schuldnerberatung noch eine Chance und überlege mit ihr, wie Du Deine Erwerbsobliegenheiten erfüllen könntest. Es wird wohl niemand von Dir verlangen, das Studium gleich komplett hinzuschmeissen und dann von ALG2 zu leben. Aber vielleicht wäre ein Minijob o.ä. neben dem Studium schon mal ein Anfang ? Der ergibt in aller Regel zwar auch kein pfändbares Einkommen, aber Du könntest Deine Rücklagen ein bisschen aufstocken, um evt. später einen Vergleich mit den Gläubigern hinzubekommen.
Wie gedenkst Du denn die 10.000,- € Verwandtendarlehn zurückzuzahlen ?
Oder sind die so reich (und Du dort so beliebt/geliebt), dass sie Dir das Geld schenken würden ?
Wenn nicht abzusehen ist, ob Du das jemals zurückzahlen kannst, dann solltest Du Verwandte oder Freunde nicht in Deine finanzielle Misere mit reinziehen. Finde ich.
Und was spräche dagegen, die drei Inso-Jahre mit einem Hilfsjob durchzuziehen (falls möglich) und danach weiterzustudieren ? Drei Jahre sind so schnell um. Echt!
Viel Glück bei Deiner Entscheidung!
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