Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

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Sunny19
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Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von Sunny19 »

Hallo zusammen,

Nach tagelangem lesen in diesem Forum und unzähligem Mal Gedankenkarusell habe ich mich hoer nun doch angemeldet und hoffe auf Unterstützung/Tipps.
Zu meiner Situation:
Ich bin Ende 30, aktuell zuhause mit meinem 2 Jährigem Kind und habe noch bis Ende des Jahres in Elternzeit, mein Partner verdient genug dass wir davon (einigermaßen/knapp) über die Runden kommen, dem Kind fehlt es an nichts.

Ich selbst habe aber einen gewaltigen Schuldenberg den ich seit einer Weile vor mir herschiebe und der mich erdrückt und ich weiß langsam einfach absolut nicht mehr weiter damit :,(
Angesammelt hat sich mein Schuldenberg über mehrere Jahre, eine Mischung aus schlichtweg über dem Standard leben, Urlaube machen, teure Umzüge aber leider auch Casinogänge sowie online Casino und immer wieder Disponerweitern, Kreditkarten ausreizen, Kredite erweitern.
Insgesamt belaufen sich die Schulden auf ca 60.000€, bestehend aus einmal gut 50.000 aus einem von der Bank1 gekündigten Girokonto, Kreditkarte und Kredit dies liegt seit 2019 bei einem Inkassounternehmen, und einmal knapp 10.000 aus einem aktuell noch laufenden Kredit bei Bank 2) der 2018 genommen wurde um damals den völlig überzogenen Dispo und Kreditkarte bei Bank 1 auszugleichen).
Als Bank 1 damals gekündigt hat und meine Ratenzahlung abgelehnt hat weil zu niedrig, sagten sie mir ich soll es doch ans Inkasso laufen lassen, die lassen sich eher auf niedrigere Raten ein. Dort habe ich dann seit 2020 monatlich (lächerliche) 100€ Raten gezahlt und nach einem Jahr festgestellt gestellt dass die Schulden gestiegen sind da ich quasi nichtmal die Zinsen getilgt habe :(
Daraufhin habe ich im letzten Frühjahr in Eigenregie einen Vergleichsversuch mit dem Inkassounternehmen gewagt, habe Ihnen erst 15., dann 18.000 angeboten ( Geld wäre von der Familie gekommen). Es wurde abgelehnt.

Im Sommer letzten Jahres habe ich dann versucht das Ganze professionell den Angriff zu nehmen, habe auf der HP eines Anwalts hier aus meiner Heimatstadt eine Andfrage geschickt und wurde daraufhin von einer Schuldnerberatungsstelle (aus einer anderen Stadt, ca 100km entfernt) kontaktiert. Ich hatte hier ein Erstgespräch telefonisch und dann vor Ort was mich 300€ gekostet hat, die Beratung war gut, im Grunde hieß es, wir machen noch einmal einen Vergleichsversuch auf Basis der Insolvenzordnung, nehmen Bank 2 mit in den Vergleich , ansonsten kommen Sie eh besser über eine Insolvenz weg. Von der Familie bekam ich das Geld um die Schuldnerberatung übernehmen zu lassen (insgesamt 1800€)

Nun wurde das erste Angebot auf Basis der Insolvenzordnung ( wurde aber nur an das Inkasso geschickt, nicht an Bank 2 mit dem aktuell noch regulär laufenden Kredit) auch abgelehnt (was aber wohl fast erwartbar war laut Beraterin, die meinte sie würde dann lieber noch einmal nachverhandeln) , da insgesamt 18.000 für beide geboten wurden, mit einer Quote von jeweils 30,61%).

Daraufhin wurde Ende Dezember ein 2. Vergleichsangebot an das Inkasso gemacht, diesmal mit einem Anschreiben dass 19.000 ausschließlich für sie zur Verfügung gestellt würden, ansonsten wäre der Weg in die Insolvenz der einzige Ausweg, da ich ein kleines Kind habe und auch nach der Elternzeit nur TZ arbeiten werde wäre somit eh nichts bis kaum etwas pfändbar und sie sollen das Angebot wohlwollend prüfen.
Auch hier war die Antwort „ bitte informieren Sie uns wenn die das Insolvenzverfahren eröffnet haben, wir lehnen den Vergleich ab.

Ich bin am Boden zerstört, ich habe so auf einen Vergleich gehofft, aber jetzt ist laut der Beratungsstelle nur noch der Weg in die Insolvenz sinnvoll.. ich habe aber so Panik davor, auch davor dass mir eine RSB versagt wird , ich weis nicht warum das Inkasso das Angebot nicht annimmt (wäre im letzten eine Quote von 39,2%), das wäre viel mehr als bei einer Insolvenz pfändbar wäre oder übersehe ich hier etwas grundlegendes? Oder spekulieren die auf eine Versagung der RSB ?
Kann mir das passieren weil ich in den letzten 3 Jahren vor Antrag dann noch (dumm dumm dumm) online Casino gespielt habe ?
Die Schuldnerberatung meint sie würden den Insolvenzantrag stellen und dann noch einmal einen gerichtlichen Vergleich anstreben ( allerdings laut deren Aussage mit weniger als 19.000 als Angebot, weil da muss ja jetzt dann noch die Verfahrenskosten etc davon gezahlt werden) . Ansonsten soll ich die Insolvenz nehmen , laut denen ist dass der „günstogste“ Weg für mich und sollte ich nocheinmal ein Kind bekommen in der Zeit( was wir eigentlich schon gerne möchten aber aufgrund meiner finanziellen Situation habe ich da echt Bauchschmerzen :( ) wäre ja sowieso gar nichts mehr pfändbar in den 3 Jahren dann .

Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Einerseits klingt das fast schon zu gut, in die Insolvenz gehen und alles wird gut, andererseits habe ich diese Schulden aufgebaut und muss doch dafür gerade stehen und die auch abbezahlen?! Aber schafft man das irgendwie realistisch bei so einer Summe ? Wäre ein 3. Vergleichsversuch sinnvoll oder nicht ? ( mit Ach und Krach und Unterstützung von verschiedenen Seiten könnte ich eventuell 23.000 für das Inkasso aufbringen und den laufenden Kredit irgendwie weiter abzahlen hoffentlich.

Das Ganze zieht sich jetzt schon so lange hin, jeden Tag werden die Schulden mehr und ich weiß einfach nicht was ich tun soll :(
Kann mir jemand Erfahrungen/ Ratschläge geben?

Vielen lieben Dank schonmal und verzweifelte Grüße,

Sunny
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

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Hi Sunny19,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?" geschaut?
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Shopgirl
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von Shopgirl »

Warum willst du unbedingt diesen Vergleich? Damit stellst du dich doch viel schlechter. Vor allem, wenn eh nichts pfändbar ist und du dir den Vergleichsbetrag von Dritten leihen musst. Gibt es irgendwelche Gründe, die du nicht genannt hast, die gegen eine Insolvenz sprechen?

Hör auf die Schuldnerberatung (die du übrigens auch komplett umsonst hättest haben können, wenn du bei einer caritativen gewesen wärst) und geh in die Insolvenz. Dann ist der Spuk in drei Jahren vorbei.
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Sunny19
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von Sunny19 »

Gegen die Insolvenz spricht dass ich wahnsinnige Panik habe wer davon erfährt, welche Auswirkungen es auf meinen Arbeitgeber hat(job nach der Elternzeit, ob dass vielleicht ein Grund sein kann mich loswerden zu wollen) und natürlich dass mir die Restschuldbefreiung versagt wird aufgrund des Casino spielens was ja dummer dummer dummerweise in den letzten 3 Jahren war.
Und ich kann mir nicht vorstellen warum der Vergleich abgelehnt wurde, ob die nicht wirklich darauf hoffen dass sie selbst wenn ich in die Insolvenz gehe, sie am Ende doch alles bekommen ?
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tidus82
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von tidus82 »

Solange du raten zahlst wird jeglicher Vergleich scheitern. Warum sollten die weniger annehmen, als was sie denken, was sie von dir bekommen könnten?
Ich würde an deiner Stelle dringend die Spielprobleme in den Griff bekommen - bitte mit ärztlicher Hilfe. Und dann solltest du ziemlich dringend zu einer Schuldnerberatung gehen, wo einfach ganzheitlich geschaut wird wie man die Sachen in den Griff bekommt.

Und ganz ehrlich? Ich würde an deiner Stelle die Insolvenz bevorzugen, als nachher wieder 19k Schulden bei einem Familienmitglied zu haben.
Hast du irgendwelche falschen Angaben gemacht um den Kredit zu kriegen? Eventuell könnte man da eine vbuH draus drehen, was echt doof wäre. Aber wenn du nichts falsch angegeben hast, sehe ich keinen Grund der Versagung.
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imker
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von imker »

Wenn Du weiterhin 100 EUR zahlst, wird über kurz oder lang das Inkasso-Unternehmen an den Arbeitgeber aus den üblicherweise vereinbarten Gehaltsabtretungen vorgehen und Du hast den Schlamassel vor dem Du Angst zu haben scheinst trotz der Zahlung.

Deine Vermeidungsstrategie ist nicht ungewöhnlich, aber überhaupt nicht zielführend.

Die knapp 2.000 EUR Honorar sind üblich und sich vergleichsweise viel Geld - aber wenn man nicht die Wartezeiten der Beratungsstellen akzeptieren kann, ist das ein Weg.

Ich raten zu solche Vergleichshoffnungen mit einem Anwalt als Berater nie - das sieht immer so aus, als sei Geld für einen Rechtsanwalt und den Gläubiger vorhanden. Das verhindert meist günstige Vergleiche.

Mein Rat daher:
Sucht behandeln.
Danach Insolvenz und im Verfahren einen Insolvenzplan mit Geld von Dritten mit maximal 5% der Fordrungen vorlegen, wenn sonst im Verfahren nichts pfändbar wäre. Bei 60 TEURO als 3.000 für die Gläubiger und auch viel für den Insolvenzplan - da würde ich den Verwalter fragen, ob er einen Plan mit einer Zahlung von einem Familienmitglied einrecht - das wirkt solider als der Antrag des Gläubigervertreters - aber nicht alle Verwalter finden das attraktiv.
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Sunny19
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von Sunny19 »

Erstmal vielen Dank für eure Antworten bisher.

Ich zahle seit letztem Jahr als ich selbst den Vergleich angeboten habe keine Raten an das Inkasso unternehmen mehr, also seit inzwischen fast einem ganzen Jahr nicht mehr .
Bank 2 weiß von der ganzen Situation nichts, die würden quasi aus allen Wolken fallen wenn auf einmal der Insolvenzantrag hereinflattern würde.
Ich habe gerade nachgeschaut, selbst wenn ich Vollzeit nach der Elternzeit arbeiten würde, wären laut Pfändungstabelle ca 320€ pfändbar (mein Kind zählt ja immer bzw auf jeden fall als unterhaltspflichtige Person oder gibt es da irgendwelche Szenarien in denen man es rausrechnet oder nur halb rechnet ?!). Da ich aber ja sehr wahrscheinlich wegen KiGa nur Teilzeit arbeiten werde wird nichts pfändbares abfallen. Oder kann ich in der Insolvenz verpflichtet werden Vollzeit zu arbeiten ( und somit mein Partner dann Std zu verringern wegen Kinderbetreuung?)
Also wäre ja so oder so die angebotene Vergleichssumme besser gewesen als die Aussichten auf was es geben würde wenn man mir in der Insolvenz alles pfändet oder übersehe ich etwas ?
Ihr merkt sicher schon, Insolvenz ist mein absoluter letzter Ausweg, tausendmal lieber wäre mir der Vergleich.
Auch einfach wegen der Angst dass mir das Spielen (welches auf den Kontoauszügen der letzten Jahre zu sehen ist) als Vermögensverschwendung ausgelegt wird und dann alles umsonst ist .

Und wenn wirklich Insolvenz - dann jetzt ohne die Beratungsstelle? Also sagen vielen dank bis hierher, bitte den außergerichtlichen Vergleich Bescheinigen und dann nehme ich das wieder selbst in Angriff und versuche nochmal den gerichtlichen Vergleich im eröffneten Verfahren ?
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paradiesvogel24
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von paradiesvogel24 »

Das würde ich nicht so unterschreiben, denn ich habe mich an eine professionelle Schuldnerberatung gewandt, obwohl mir davon hier im Forum davon abgeraten wurde. Kostenlose Schuldnerberatung konnte mir da nicht richtig wirklich weiterhelfen. Professionelle Schuldnerberatungen haben da ganz andere Möglichkeiten und Erfahrungen, die sie erfolgreich nutzen, um das Ergebnis zu erreichen. Ich hatte hartnäckige Fälle, die nicht wirklich verhandlungsbereit waren.

Das hatte zwar 7 Monate gedauert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Statt 4429 € musste ich 2604 € bezahlen. Zudem kam noch das Honorar der Schuldnerberatung incl. der Erfolgsprovision. Somit habe ich 1206,00 € gespart. Ist zwar nicht so viel wie ich mir erhofft hatte, aber besser als nichts. Auf meine Vergleiche gingen sie nicht ein und bei derer Schuldnerberatung klappte es dann.

Ein Gläubiger hatte seit 2019 schon den Titel und wollte sich nicht auf einen Vergleich einigen und die professionelle Schuldnerberatung hat die Summe halbiert.

Ich bin nun endlich schuldenfrei und habe alle Titel bis auf einen, der noch kommt wieder zurück. Antrag auf Austragung aus dem Schuldenregister ist auch beantragt und dann lasse ich das in der Schufa löschen und gut ist.

Ich finde es gut, wenn man Menschen bei Schulden hilft diese zu regulieren und wenn sie diese nicht bezahlen können und der Aufwand sich lohnt Privatinsolvenz zu beantragen, man muss aber auch bedenken, dass es nicht immer in jedem Fall das richtige ist und man muss sich über alle wirtschaftlichen Folgen im Klaren sein, die auf einen zukommen können. Es kann ganz schön leichtsinnig und verantwortungslos sein jedem zu raten statt sich auf ein Vergleich zu einigen Privatinsolvenz zu beantragen. Wenn jemand bereit war, das Geld anderer auszugeben, sollte er auch bemüht sein, seine Schulden möglichst zu begleichen. Leider ist die Zahlungsmoral vieler inzwischen sehr schlecht und viele nutzen fremdes Geld und Dienste und bezahlen diese nicht. Wenn jemand bereit ist, seine Schulden zu bezahlen, sollte man ihn dafür loben und nicht versuchen davon abzuhalten.

- Ich hatte damals einen Job deshalb verloren, weil eine Kontopfändung beim Arbeitgeber eintrudelte. Arbeitgeber haben größeren Verwaltungsaufwand, manche stellen, das dem Arbeitnehmer in Rechnung, andere kündigen lieber einem.
- Telefon und Handyverträge können nicht im vollen Maße genutzt werden und, man muss auf teurere Anbieter zurückgreifen.
- Freie Strom- und Gasanbieter wollen keine Kunden, die in der Schufa eingetragen sind.
- Geht etwas m Haushalt kaputt ob Waschmaschine, PC, Notebook, Möbel, Spülmaschine etc. ist es mit sauberer Schufa nicht schwer mal eben für 500 bis 1000€ es mit 15-100€ /Rate Zinsfrei zu finanzieren
- Vielleicht verliert man Job und will ein Gewerbe starten und braucht Kreditkarte etc. dann kann man sich diese bestellen, was bei schlechter Schufa etwas schwierig ist.
- Manche Banken kündigen auch das Girokonto, wenn sie nicht genügend am Kunden verdienen und dann bekommt man nicht ohne weiteres kostenloses Girokonto und bezahlt mehr als mit sauberer Schufa
Oft denkt man das werde ich nicht brauchen, aber besser ist man lässt sich den Weg offen.

Befindet man sich in der Insolvenz und erbt eine Summe, dann fließt dieses Erbe in die Insolvenz und der Insolvenzverwalter füllt sich die Taschen. Man denkt darüber nicht nach, weil man nicht rechnet, aber es kommt auch vor, dann ärgert man sich.

Das sind nur einige Möglichkeiten, über die man nachdenken sollte, bevor man Privatinsolvenz beantragt oder Schulden nicht zurückbezahlt. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Deshalb, finde ich es nicht angebracht überschnell zu sagen mach doch Privatinsolvenz und bist du in 3 Jahren raus. Man muss sich trotzdem bemühen die Schulden zu begleichen sonst wird das eh nichts. Ein Insolvenzantrag kann auch abgelehnt werden.

Immer schön kühlen Kopf bewahren
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Shopgirl hat geschrieben: 20. Feb 2022, 14:35 Warum willst du unbedingt diesen Vergleich? Damit stellst du dich doch viel schlechter. Vor allem, wenn eh nichts pfändbar ist und du dir den Vergleichsbetrag von Dritten leihen musst. Gibt es irgendwelche Gründe, die du nicht genannt hast, die gegen eine Insolvenz sprechen?

Hör auf die Schuldnerberatung (die du übrigens auch komplett umsonst hättest haben können, wenn du bei einer caritativen gewesen wärst) und geh in die Insolvenz. Dann ist der Spuk in drei Jahren vorbei.
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Shopgirl
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von Shopgirl »

Welche Möglichkeit hat denn eine kostenpflichtige Schuldnerberatung, die eine caritative nicht hat? Da bin ich ehrlich auf die Antwort gespannt.
Es kann ganz schön leichtsinnig und verantwortungslos sein jedem zu raten statt sich auf ein Vergleich zu einigen Privatinsolvenz zu beantragen.
Tut das irgendwer? Aber hier geht es, man verzeihe mir den Ausdruck ;), auch nicht um Peanuts von 4000 Euro wie bei dir, sondern um 60.000. Bei jemandem, der in Elternzeit ist und vermutlich lange kein pfändbares Einkommen erwirtschaftet.

Verantwortungslos finde ich übrigens eher deine Huldigung der kostenpflichten Berater. Willst du jemanden, der nichts hat, zu einem Angebot raten, das ihn Geld kostet? Obwohl es dieselbe Beratung /Leistung auch kostenfrei gibt? Hm ...
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Inso?
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von Inso? »

Shopgirl hat geschrieben: 23. Feb 2022, 14:44 Welche Möglichkeit hat denn eine kostenpflichtige Schuldnerberatung, die eine caritative nicht hat? Da bin ich ehrlich auf die Antwort gespannt.
Ein Anwalt kann z.B. die Gegenseite "einschüchtern" wenn er legale Lücken in der Forderung sieht. Eine normale Schuldnerberatung sieht nur einen Betrag und möchte diesen soweit es geht drücken, greift da dann auf Erfahrungswerte zurück. Ein spezialisiert Anwalt kann im Zweifelsfall der Forderung widersprechen weil er diese insgesamt für nicht gerechtfertigt ansieht.

Nicht umsonst kommt es immer wieder zu Verfahren die dann neue Grundlagen für das Handling bestimmter Schulden schaffen. Und meistens wird so etwas geregelt bevor es zu Gericht geht, da die professionellen Gläubiger ihr Geschädtsmodell nicht so gerne auf dem Prüfstand sehen, und schon gar nicht möchten das bestimmte Forderungen verfallen, weil unrechtmässig entstanden.

Gerade im Bereich online Glücksspiel gab es da in der Vergangenheit doch einiges interessantes. Und ich weiss nicht ob eine Schuldnerberatung ohne entsprechende Urteile zu einer ähnlichen Einschätzung gelangt wären wie der ein oder andere Anwalt.
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Re: Rießiger Schuldenberg- Insolvenz?

Beitrag von paradiesvogel24 »

Das kann ich dir nicht genau sagen, ich weiß nur das ich bei der kostenfreien Schuldnerberatung war und man mir nicht weiterhelfen konnte, sondern mich eher ermutigt hatte die Briefe selbst zu schreiben. Ich weiß nicht, was die in die Briefe geschrieben haben, ich weiß nur das die Gläubiger von mir ständig irgendwelche Nachweise wollte, Verdienst, Miete, Nebenkosten, bei wem ich wie viel schulde, Kontoauszüge, wer unhaltspflichtig ist etc... und die Schuldnerberatung das alles nicht brauchte. Die haben mit dem Gläubiger so lange verhandelt, bis es passte.

Was bringen dir kostenlose Berater, wenn kein Ergebnis rauskommt und die nur auf Privatinsolvenz beraten. Manchmal mach es Sinn, aber nicht immer.

Meiner Meinung nach ergibt es Sinn sich vernünftig beraten zu lassen und entweder mit einem Vergleich herauszugehen sei es in Form einer Ratenzahlung oder aber in einmaliger Summe.

Es macht auch großen Unterschied, ob man es mit hartnäckigen Inkassos der Telefongesellschaften zu tun hat, die ungern Vergleiche annehmen als mit Banken und Privatunternehmen die eher zur Kooperation bereit sind. Die kostenlosen Möglichkeiten sind nicht immer genauso gut. Es hat seine Gründe, warum Experten Geld dafür nehmen oder würdest du die gleiche Arbeit abliefern, wenn du nichts dafür bekommst? Ich würd emich beraten lassen und angeben wie viel ich zum Zurückzahlen habe vor allem, wenn ich die Schulden begleichen will und bin schuldenfrei. Manchen ist es wichtig sich zu einigen, Vergleiche zu schließen und ihre Schulden zu bezahlen, während andere lieber die Kosten andere tragen lassen. Eine professionelle Schuldnerberatung muss nicht viel kosten, aber kann viel bringen. Manchen ist es egal ob der Gerichtsvollzieher jederzeit unangekündigt vorbeikommen kann und denen ist alles egal, aber andere wohlen wider schuldenfrei sein und mehr Lebensqualität haben. Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden.

Manchmal merke ich das manche entweder nicht richtig lesen oder aber nicht fachkompetent sind um richtigen Rat zu geben und dann kann man mehr Schaden anrichten als helfen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Ich hatte schon öfter Schulden, egal, ob mit Job, ohne Job oder in ALG II, ich habe mich immer bemüht, wenn es irgendwie möglich war meine Schulden zu begleichen.

Es gibt auch genügend Möglichkeiten nebenberuflich etwas Geld zu verdienen, indem man ein Gewerbe hat, es gibt viele Möglichkeiten. Irgendetwas kann jeder, um das anzubieten und dann lassen sich auch Schulden abbauen. Es dauert, aber es geht.
Shopgirl hat geschrieben: 23. Feb 2022, 14:44 Welche Möglichkeit hat denn eine kostenpflichtige Schuldnerberatung, die eine caritative nicht hat? Da bin ich ehrlich auf die Antwort gespannt.
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