Wie war der "Anfang" bei euch?

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paddy000
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Re: Wie war der "Anfang" bei euch?

Beitrag von paddy000 »

Moin Mr.X,
Mr.X hat geschrieben: 15. Feb 2022, 16:18 Wir sind erst im Oktober hier eingezogen und der Vermieter wohnt unter uns, das Verhältnis ist super.
Handelt es sich um eine Einliegerwohnung? Ich will euch keine Angst machen, aber in dem Fall braucht der Vermieter keinen bebsonderen Grund für eine Kündigung angeben. Vertraue auf das gute Verhältnis und sei ehrlich, dann klappt das schon!

Gepfändet wird in der Tat erst, nachdem das Verfahren eröffnet wurde, bei mir hat das ca. ein Jahr gedauert. D.h. du verfügst vorrübergehend wieder über dein volles Gehalt, nutze es weise ;)
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Mr.X
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Re: Wie war der "Anfang" bei euch?

Beitrag von Mr.X »

@imker:
Ja das hört sich ganz gut an. So ähnlich werde ich das angehen.

@paddy000:
Tatsächlich ist es eine Einliegerwohnung. Das mit dem nicht vorhandenen Kündigungsschutz wusste ich gar nicht. Ich vertraue aber darauf dass der Vermieter nichts tun wird solange die Miete kommt.

Das Gehalt weise nutzen... ich werde mich wahrscheinlich erst nicht trauen dabei zu gehen 😅
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insolaner
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Re: Wie war der "Anfang" bei euch?

Beitrag von insolaner »

Mr.X hat geschrieben: 17. Feb 2022, 09:17 Das Gehalt weise nutzen... ich werde mich wahrscheinlich erst nicht trauen dabei zu gehen 😅
solltest Du aber zumindest insoweit, als dass Du es vom Konto abhebst, soviel wie möglich, und unter dem Kopfkissen/hinter dem Sofa/sonstwo sicher lagerst.......
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AdiDana
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Re: Wie war der "Anfang" bei euch?

Beitrag von AdiDana »

Hallo,
ich hatte auch etwas Angst, aber es war wirklich halb so schlimm. Mein Vermieter ist Pfarrer, sehr konservativ und teilweise sehr altmodisch. Aber habe einfach geklingelt und gesagt ich muss mit ihm sprechen und ihm die Lage erklärt. Habe darauf hingewiesen, dass ich auch deswegen in die Insolvenz gehe, DAMIT mir künftig genug Geld bleibt um meine Miete und die notwendigen laufenden Kosten zu tragen und dass ich ohne Insolvenz das alles nicht mehr länger gewährleisten kann. Er war total verständnisvoll. Mein Treuhänder hat ihn dann natürlich kontaktiert, er hat die notwendigen Angaben gemacht und gut war es.

Allgemein bin ich dann im Verkauf meiner Inso so weiter verfahren und eher offen damit umgegangen. Wo es notwendig war oder wen ich gut kannte, dem habe ich es erzählt und sehr ehrlich darüber gesprochen, wer nicht danach gefragt hat oder wer mir unwichtig war, hat eben nichts davon erzählt bekommen. Bei mir waren es aber auch keine selbstverschuldeten Konsumschulden, sondern durch Krankheit (lag 3,5 Monate im KH), Scheidung, Hausverkauf mit Verlusten und einer längeren Arbeitsunfähigkeit mit 100% Schwerbehinderung einfach aufgelaufene bzw. zurück gebliebene Schulden, für die mein jetzt Ex eigentlich auch zuständig gewesen wäre. Man muss sich darauf einstellen, dass nicht jeder positiv reagiert. Von einer Person aus meiner Familie musste ich mir anhören, dass man für seine Schulden grade steht und die gefälligst bezahlt anstatt den Weg der Inso zu wählen.

Und zu das Gehalt weise nutzen: das hätte mir mal vorher einer sagen sollen. Ich Dummie habe so lange wie möglich jede Kreditrate für das Haus was mir nicht mehr gehörte bezahlt, mir teilweise noch Geld von den (Schwieger)eltern geliehen um das zahlen zu können, anstatt mir was beiseite zu legen. So ärgerlich im Nachhinein....
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Mr.X
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Re: Wie war der "Anfang" bei euch?

Beitrag von Mr.X »

@Insolaner:
Okay, danke für den Tipp. Also am besten wenn die laufenden kosten abgezogen wurden den kompletten Rest abheben? Ist das denn erlaubt? Sorry für die blöde Frage, nur wenn ich dann z.B. 3000€ Zuhause liegen habe aber "Zahlungsunfähig" bin ist das nicht Betrug?

@AdiDana:
Das ist ja auch ein gutes Argument. Den Schritt gehen damit man die Miete weiter zahlen kann. Notiert, danke.

Offen damit umgehen hatte ich auch vor aber erst möchte ich das alles sicher wissen. Vielleicht hat der Schuldnerberater ja noch eine andere Idee oder die Bank nimmt einen Vorschlag an den der Schuldnerberater evtl. macht. Die Bank ist ja der einzige wirkliche Gläubiger neben 2 ganz kleinen die wir wuppen könnten.

Und die Einstellung der Person aus deiner Familie könnte ich insofern verstehen wenn jemand absichtlich Schulden macht und direkt plant die nie zurück zu zahlen "mache ich halt Insolvenz."
Aber bei Menschen aus der eigenen Familie, die einen kennen sollten, finde ich das ein bisschen mies, gerade weil diese Person ja wahrscheinlich weiß wie es dazu kam...
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paddy000
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Re: Wie war der "Anfang" bei euch?

Beitrag von paddy000 »

Mr.X hat geschrieben: 18. Feb 2022, 08:01 wenn ich dann z.B. 3000€ Zuhause liegen habe aber "Zahlungsunfähig" bin ist das nicht Betrug?
Nein, das ist erstmal kein Betrug. Wenn das Verfahren losgeht, wird dein IV dich aber fragen, wieviel Bargeld du zu Hause hast.
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tidus82
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Re: Wie war der "Anfang" bei euch?

Beitrag von tidus82 »

paddy000 hat geschrieben: 21. Feb 2022, 09:00
Mr.X hat geschrieben: 18. Feb 2022, 08:01 wenn ich dann z.B. 3000€ Zuhause liegen habe aber "Zahlungsunfähig" bin ist das nicht Betrug?
Nein, das ist erstmal kein Betrug. Wenn das Verfahren losgeht, wird dein IV dich aber fragen, wieviel Bargeld du zu Hause hast.
Und darauf musst du leider auch ehrlich antworten. Was der IV damit dann macht, ist seine Sache - vielleicht gibt es ja einen sehr triftigen Grund warum du das Bargeld zu Hause hast und benötigst das für den Lebensunterhalt.
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Mr.X
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Re: Wie war der "Anfang" bei euch?

Beitrag von Mr.X »

So. Ich wollte mich Mal zurück melden da heute ja unser Termin bei der Schuldnerberatung war. Ich selbst war ja lange stiller Mitleser hier weil es uns ja schon lange Finanziell schlecht geht aufgrund der Schulden. Es gibt bestimmt viele stille Mitleser hier und denen möchte ich sagen: Macht einfach einen Termin bei einer kostenlosen Schuldnerberatung. Ihr habt nichts zu verlieren und wenn es euch nicht gefällt habt ihr im schlimmsten Fall nur ein bisschen Zeit investiert.

Nach Schilderung unserer Lage hat der Berater uns erstmal empfohlen bei einer anderen Bank ein Konto zu eröffnen, das ist ja bereits geschehen.

Desweiteren sollen wir unser Gehalt schon auf die neuen Konten gehen lassen und alle unwichtigen Zahlungen einstellen.

Ich bin ehrlich gesagt mit hohen Erwartungen dorthin gegangen. Der Berater hat uns zwei Szenarien aufgezeigt was jetzt passieren kann und beide sind besser als alles was wir uns schon vorher ausgemalt hatten (Ach wäre das schön wenn...)
Das eine wäre eine Einigung auf 36%, die Raten dafür könnten wir locker stemmen.
Das andere wäre dass die Bank das ablehnt aber dann bekommt die Bank fast nichts weil dann das Insolvenzverfahren eröffnet wird.

Beim verlassen der Beratung fühlte ich mich 100kilo leichter, richtig befreiend.

Danke euch für eure Tipps und ich werde weiter berichten, wenn ihr mögt.
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