Leben im Lockdown

Life! Im Forum Schuldenprobleme werden sachbezogene Fragen rund ums Thema Ver- und Überschuldung diskutiert. Da es für für Schuldner daneben viele Themen gibt, die nicht direkt mit diesen Sachfragen oder Informationen zu tun haben, sondern mit persönlichen, sozialen, familiären oder beruflichen Ursachen und Folgen der Ver- und Überschuldung, haben wir dieses Forum eingerichtet. Im Forum Life! können z.B. diese Themen diskutiert werden: Schulden belasten oft Beziehungen und Partnerschaften: Wie wird man damit fertig? Oder mit dem Druck, wenn Schulden eines Partners eine neue Beziehung von Anfang an belasten? Lebenspraktische Erfahrungen: Wie vermittelt man z.B. den Kindern, dass das mit den Nike-Schuhen nicht geht? Wie wird man selbst damit fertig, wenn man auf einiges verzichten muss? Konsum und Verhältnis zu Geld: Hat sich meine Einstellung zu Geld und Konsum durch die Überschuldung geändert? Kochrezepte für die letzten '3 Tage vor dem Ersten' und andere Tipps , die den eh' schon schmalen Geldbeutel entlasten helfen.
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Witwe Bolte
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Re: Leben im Lockdown

Beitrag von Witwe Bolte »

Ruhrpottmensch hat geschrieben: 5. Mär 2021, 08:42 ... diese Inflationäre Verwendung des Begriffs "Geschwurbel" ...
Ah ... hat da jemand einen Kurs in "Gewaltfreier Kommunikation" gemacht ?
Wie wär's noch mit nem Kurs in "Ambiguitätstoleranz" ?
Oder einfach ein bisschen Humor ... :D
Ruhrpottmensch hat geschrieben: 5. Mär 2021, 08:42 ... Da darf man ruhig auch mal den ollen Zimmermann aus Nazareth anrufen... 🙊
... ohgottogottogott ...
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AdiDana
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Re: Leben im Lockdown

Beitrag von AdiDana »

Gut. Vielleicht war mein Beitrag zu "harmonisch". Es gibt natürlich auch noch die zweite Seite. Unser Haushaltseinkommen ist geschrumpft, da mein Sohn seit fast einem Jahr a) den Minijob verloren hat und b) seit dem Ende seiner Weiterbildung in Kurzarbeit ist. Auch die Weiterbildung wäre im Mai 2020 abgeschlossen gewesen, war aber dann tatsächlich erst im September 2020 fertig. Eigentlich sollte er direkt danach mehr Lohn bekommen und bekommt statt dessen nun Kurzarbeitergeld nach seinem ursprünglichen Gehalt berechnet. Eine Lohnerhöhung kann er sich wohl vorerst abschminken. Ich wollte von ihm anteilig mehr Mietzuschuss haben, darauf verzichte ich natürlich in der Situation.

Manche Tage kotzt es mich an, die Entscheidungen der Regierung nehme ich nur noch mit Kopfschütteln zur Kenntnis. Keine Maske, Stoffmaske, medizinische Maske. 5 Leute, nein doch nur 1 Person aus einem anderen Haushalt. So kann mich also lediglich meine Schwester besuchen, nicht aber mein Schwager. Wenn ich als Einzelperson aber dorthin fahre, können wir uns doch zu dritt sehen. Logisch. Nicht. Mal abgesehen was die Corona-Warn-App gekostet hat, die bisher null nutzen gebracht hat und und und.... warum dürfen jetzt Blumenläden öffnen? Weil ich ohne eine Strauß Rosen langsam durchdrehe oder was? Es regt mich manchmal sehr auf. Ganz zu schweigen von den vielen Existenzen, die vernichtet werden. Leider finde ich keine Statistiken, ob die Zahl der Selbstmorde gestiegen ist, aber davon würde ich fast ausgehen.

Weil mir die Leute so leid tun, habe ich in diesem Corona-Jahr schon ein paar Mal was gespendet, bestelle 2x im Monat bei der einzigen Kneipe im Nachbarort was zu Essen und zahle mein Fitnessstudio immer noch weiter, obwohl ich es im letzten Jahr nur selten nutzen konnte (und andere Studios das Geld gar nicht mehr einziehen, meins aber doch).
Von meinen Freunden, Nachbarn und Bekannten sind tatsächlich nicht viele stark finanziell oder existenziell betroffen, da es viele Handwerker, Reinigungskräfte, Pflegedienstmitarbeiter oder Verwaltungsangestellte sind, die aktuell viel zu tun haben. Dafür kenne ich einige, besonders Menschen in Pflegediensten, Altenheimen etc., die schon an Corona erkrankt waren. Und das war kein Vergnügen.

Bald gibt es ein Jahr.....und kein Ende in Sicht. Und die Langzeitfolgen, sowohl gesundheitlich, als auch für die Gesellschaft sind eine Katastrophe
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Ruhrpottmensch
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Re: Leben im Lockdown

Beitrag von Ruhrpottmensch »

MrsRob hat geschrieben: 5. Mär 2021, 12:17 Oder einfach ein bisschen Humor ... :D
Jo... Das täte so vielen mal gut... 🙄
Ist aber hier auch gar nicht der Punkt.

Wie so oft bei dem Thema, läuft es halt wieder auf die üblichen Grabenkämpfe hinaus...

Kennt man ja schon... 🤷🏻‍♂️
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Shopgirl
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Re: Leben im Lockdown

Beitrag von Shopgirl »

Ein Grabenkampf liegt mir fern. Aber alles Geschwurbel zu nennen, was nicht dem eigenen Weltbild entspricht, ist halt auch ein bisschen zu einfach.
Es ging um persönliche Erfahrungen. Meine sind, es tut mir ja fast leid, nicht negativ. Ich fühle mich weder gegängelt, noch glaube ich, dass Bill Gates mir einen Chip einsetzen will (was hier auch niemand behauptet hat).

Aktuell findet in den Medien so ein Abwägen zwischen Menschenleben auf der einen und wirtschaftlichen Interessen auf der anderen Seite statt. Sind ja eh "nur die Alten", die draufgehen. Also können wir die Blumenläden auch wieder öffnen.
Dass ich aus einer Situation, die sicher nicht einfach ist, das für mich Beste mache, finde ich völlig legitim und auch absolut notwendig. Ich habe genauso wie viele andere meine sozialen Kontakte auf ein Minimum beschränkt. Ist das schön? Sicher nicht. Aber ist es notwendig? Vermutlich ja.

Ich werde mich allerdings nicht dafür entschuldigen, dass mein Job krisensicher ist und ich nicht unter Existenzängsten leide.
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Witwe Bolte
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Re: Leben im Lockdown

Beitrag von Witwe Bolte »

Ja, genau, das war hier die Eingangsfrage: Persönliche Erfahrungen.

Ich hab auch gerade von einer gehört, hat zwar nichts mit Corona und Lockdown zu tun, aber was mit Tipps aus dem Forum hier.

Ein Freund hatte persönliche Unterlagen verloren, verschlampt, vernichtet (das weiß ich jetzt nicht mehr genau), jedenfalls wollte/sollte er nun seine "Finanzhistorie" rekonstruieren und schreibt alle Banken an, bei denen er (nach seiner Erinnerung) in der Zeit Konten hatte.

Hier hatte neulich jemand (wer wars?) ein Urteil vom AG Bonn reingestellt, AZ 118 C 315/19 vom 30.07.2020, dass der kostenlose Auskunftsanspruch AUCH die Kontobewegungen umfasst.

Er schreibt das AZ also mit in sein freundliches Schreiben an die Banken mit der Bitte um Kopie der Auszüge - kostenlos, versteht sich.
Bank 1 schickt die Auszüge umgehend und ohne Kommentar.
Bank 2 schickt die Auszüge, schreibt aber dazu: " ... ohne Anerkennung einer Rechtspflicht ...".
Bank 3 rührt sich nicht.
Erst nach einem Beschwerdebrief an den Vorstand kommt ... eine Rechnung!
198,00 Euro !
Für ein paar Kopien !!
" ... bitte vorab überweisen ..." !!!

Aber "Shopgirl" hatte hier ja neulich einen Tipp gegeben, falls man Ärger mit Banken hat:
Beschwerde an die Bafin, das mögen Banken nicht.
Und, siehe da, allein die Androhung genügte: "Wenn die Kontoauszüge nicht bis ... hier sind, dann Beschwerde an die Bafin ..." - und die Auszüge waren einen Tag vor Ablauf der Frist da.
Ohne Rechnung.

Danke Shopgirl!
198,00 Euro gespart.

Ich würde ja gern den Namen der Banken hier einstellen, aber ich will tidus82 natürlich auch keinen Ärger machen, wenn ich hier eine Bank aus Quickborn (als Bank 3) namentlich nennen würde ... zwecks Negativreklame.

Nochmal Dank an Shopgirl !
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Shopgirl
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Re: Leben im Lockdown

Beitrag von Shopgirl »

Gern geschehen, auch wenn ich gerade froh bin, dass es nicht mein Arbeitgeber war. Der berechnet die Duplikate nämlich auch ;)
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Inso?
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Re: Leben im Lockdown

Beitrag von Inso? »

Kommt halt darauf an welches Leben man so vor dem Lockdown geführt hat und welches man jetzt führt bzw. danach erwartet.

Ich hatte selten so miese 12 Monate - mit kleinen Unterbrechungen die ich mir nehmen konnte - aber wenn man sich wünscht das man endlich in Hartz IV ist, weil man dann endlich ein Gefühl der Sicherheit hat ist es schon seltsam.

Vor allem ist es grundelend wenn man als Selbstständiger der in 2020 ca. 50% vom Umsatz des Vorjahres gemacht hat mehr Steuern bezahlt als er Hilfen bekommt - obwohl man in 8 Monaten jeweils zwischen 50% bis 90% weniger Umsatz als im Vorjahr gemacht hat. Wenn Anträge die angeblich schnell bearbeitet werden sollen erst einmal gar nicht bearbeitet werden, man bei jedem Antrag wieder Rückfragen nach der korrekten email Adresse bekommt, Daten nicht richtig übernommen werden usw. usw.

Furchtbar wenn die Behörden die von einem Selbst pünktliche Steuerzahlungen, auch in der Pandemie erwarten, dann z.B. Steuererstattungen erst einmal verzögert.

Wenn mein Vermieter nicht auf SÄMTLICHE Mietzahlungen der letzten 7 Monate verzichtet hätte, wäre ich jetzt wohl Insolvent (bzw. meine Firma). Staatliche Hilfen, 100% abgesicherte KfW Kredite sind eben keine Hilfe wenn man dafür auch noch privat und mit seiner Firma haften muss, bevor die staatliche Garantie greift.

Klar würde ich jetzt im ÖD und Home Office arbeiten - alles wäre etwas besser.

Will ja niemand die Laune verderben, aber entspannt und relaxt geht anders, vor allem wenn man sich anschaut welch katastrophale Fehler die Politik seit Anfang November gemacht hat - jedes Unternehmen mit solch einer "Performance" würde drei Monate überleben.

Es ist doch ein Hohn wenn die Politik "digitale Konzepte" als Weg aus der Krise nennt und weder elearning noch eine vernünftige App hinbekommt. Ich könnte noch seitenweise weitermachen lass es aber mal.

Aber toll ist das ich jetzt jeden Baum im Umkreis von 10KM persönlich kenne.
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mpaugustin
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Registriert: 20. Mai 2021, 16:15

Re: Leben im Lockdown

Beitrag von mpaugustin »

Das Leben im Lockdown geht, aber es ist länger als wir erwartet haben. Es gab schon am Anfang des Lockdowns einige, die schon vorgesagt haben, das wird ein paar Jahre dauert bis alles wieder normal sein wird und trotzdem wird nicht so wie es war. Ich war einer die Optimisten, die glauben, das sind ja ein paar Monate und alles gut. Wie naiv!
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