Dispo gekündigt - war zuvor P Konto

[LadyBottermelk]

Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und erhoffe mir Hilfestellung denn langsam weiss ich weder ein noch aus

Ich habe mein Konto bei der Sparkasse schon über 15 Jahre und hatte es iwann in ein PKinto umwandeln lassen weil ich eine Pfändung hatte. Diese wurde beglichen und der Schutz ruhte... Im. Laufe der Jahre wurde mir ein Dispo eingeräumt von ca 2000 Euro. Geldeingange belaufen sich pi mal Daumen auf 2000 euro monatlich..

Ich habe nun einen Schufa Eintrag bekommen und der dispo wurde gekündigt... Eine Ratenzahlung wollte die Sparkasse nicht mit mir vereinbaren. Sie sagte das würde nach der Kündigung die rechtsabteilung machen und da ich ja iwann in der Vergangenheit ein p Konto hatte könne ich ja noch über den Freibetrag verfügen.

Jetzt kamen alle Gelder an aber ich kann nichts abheben oder überweisen. Sprich ich stehe ohne Geld diesen Monat da.. Kann keine Miete usw zahlen..

Was tun?? Stimmt es das ich über den Freibetrag trotzdem verfügen darf?? Ich bin ziemlich verzweifelt und erhoffe mir hier tipps

LG lady

[Shopgirl]

Die Sparkasse hat aufgerechnet. Es liegt ja in dem Sinne keine Pfändung vor.
Grundsätzlich darf die Sparkasse das.

Was genau sind da für Gelder eingegangen? Sind das Sozialleistungen? Das wäre in dem Fall deine Rettung, denn die muss die Sparkasse innerhalb von 14 Tagen auszahlen, WENN du ein P-Konto hast. Du müsstest also das Konto wieder so schnell wie möglich in ein P-Konto umwandeln lassen und dann auf die Auszahlung bestehen. Stell dich drauf ein, dass die Sparkasse sich bockig verhalten wird.

Nachlesen kannst du deinen Auszahlungsanspruch hier (Punkt 6 ist wichtig):
https://www.gesetze-im-internet.de/zpo/__850k.html

Und damit das nicht nochmal passiert, versuch am besten parallel auch schon bei einer anderen Bank ein Konto aufzumachen. Das wird mit dem Schufa-Eintrag vermutlich leider auch nicht so einfach.

[imker]

shopgirl hat Dir das Problem zutreffen aufbereitet. Lösung ist: Weg von der Sparkasse hin zu einem anderen Institut oder Abzahlungsvereinbarung und die will die Sparkasse nicht.
Denn:
https://www.verbraucherzentrale.de/wiss ... konto-5959

unter "Was passiert mit dem Dispo.."
wird von der Verbraucherzentrale vertreten, dass nur das Guthaben durch das P-Konto geschützt ist und ein Guthaben ist ja nicht vorhanden - das soll sich mit einer gesetzlichen Änderung zum Dezember 2021 ändern - betrifft Dich daher nicht...

Wenn Dir von der Sparkasse zugesagt wurde, dass der Freibetrag "rausgegeben" wird, Geld in bar abholen und bei einer neuen "Kasse" einzahlen davon Miete bezahlen etc

[Witwe Bolte]

Ergänzend zu dem, was 'shopgirl' und 'Imker' schon schrieben:

Am besten, Du eröffnest ein neues Konto bei einer anderen Bank
(nicht nur 'andere Filiale' Deiner Sparkasse).
Du siehst ja selbst, dass es auch für die Sparkasse keine Rolle spielt, dass Du ein langjähriger Kunde bist - wenn sie Angst um ihr Geld haben (Dein Dispo), dann rechnen sie auf, sobald sie die Gelegenheit dazu haben (mit Deinem aktuellen Geldeingang).

WENN die Bank Deiner Wahl, wo Du ein neues Konto eröffnen möchtest, versucht, Dich abzuwimmeln (Kunden mit schlechter Schufa mag nun mal keine Bank ...), dann kannst Du sie freundlich darauf hinweisen, dass es bereits seit Juni 2016 das "Zahlungskontengesetz" (ZKG) gibt, wonach jeder einen Rechtsanspruch auf ein Konto hat (nur nicht, wenn man es für eine 'selbständige Tätigkeit' haben will).

Wenn die neue Bank also fragen sollte: "Wo hatten Sie denn bisher Ihr Konto?", dann kannst Du ruhig sagen: "Bei der Sparkasse - aber das ist gekündigt."

Und wenn die neue Bank Dir dann ein Konto gibt (was sie muss!!), dann kannst Du auf dem Rückweg bei der Sparkasse Deine Konto-Kündigung einwerfen.

Viel Glück!

https://www.verbraucherzentrale-nieders ... -ein-konto

[insolaner]

kleine Klugshicerei von mir: wenn das 'alte' Konto noch nicht gekündigt ist, muss Dir die 'neue' Bank erstmal kein neues Konto geben - inwiefern man mit einer Argumentation "nicht nutzbar, in Kündigung..." weiterkommt, steht auf einem anderen Blatt.

Dem Bankenwechsel an sich stimme ich absolut zu, würde die Kündigung durchaus per sofort einreichen - der Monatswechsel ist gerade durch, lfd. Posten sollten also gerade gelaufen sein?!

[Witwe Bolte]

... und wozu soll Dein klug.... Beitrag dienen ?

Dass man ZUERST die Kündigung bei der alten Bank einwirft ?
Dass man mit der neuen Bank über die Definition von " ... ist in Kündigung ..." (was soll das sein ?)
diskutiert ??

Sachlich ist Dein Beitrag sicher richtig - hilfreich eher nicht.

Wer mag, kann also zuerst das Kündigungsschreiben bei der alten Bank einwerfen,
bevor er bei der neuen Bank ein Konto beantragt, um dann dort reinen Gewissens sagen zu können:
" ... das ist gekündigt."

Den Zustand " ... ist in Kündigung ..." gibt es meines Wissens nicht.

[Shopgirl]

Das Problem wird hier sein, dass das alte Konto gar nicht gekündigt werden kann.
Mit einem Kontostand von -2000 Euro, löst die Bank das sicher nicht so einfach auf. Also wird die Nummer mit "ist gekündigt" nicht funktionieren. Im besten Fall findet man eine Bank, die trotz des Schufa-Eintrags ein Konto aufmacht und sich nicht daran stört, dass noch ein weiteres Konto besteht.

[Witwe Bolte]

Meines Wissens ist eine Kündigung eine "einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung".

Wenn ich als Kontoinhaber mein Konto also kündige, dann kündige ich es. Punkt.
Die Forderung der Bank wird dann vermutlich den üblichen Weg gehen:
Mahnung, Inkasso, Mahnbescheid, Vollstreckungsbescheid, Vollstreckung.

Aber damit kann ein Kontoinhaber in der Situation vermutlich besser leben,
als dass er, dank der "Aufrechnung" der Bank (mit dem Dispo), erstmal nichts im Kühlschrank hat
und seine Miete nicht bezahlen kann.

[Shopgirl]

Jein.

Meines Wissens ist das nie höchstrichterlich entschieden worden.

Guck mal hier, Punkt 3 ist interessant: https://dejure.org/gesetze/BGB/489.html

Es gabt in der Vergangenheit Schlichtungsverfahren und Banken lassen sich auch durchaus mal darauf ein. Müssen sie aber mMn nicht.

[imker]

ich meine mich zu erinnern, dass es ausreicht, wenn man das bestehnde Konto praktisch nicht nutzen kann und das ist bei einer Überziehung der Fall

also mal nach diesem Aspekt googeln - könnte im ZKG stehen