Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Life! Im Forum Schuldenprobleme werden sachbezogene Fragen rund ums Thema Ver- und Überschuldung diskutiert. Da es für für Schuldner daneben viele Themen gibt, die nicht direkt mit diesen Sachfragen oder Informationen zu tun haben, sondern mit persönlichen, sozialen, familiären oder beruflichen Ursachen und Folgen der Ver- und Überschuldung, haben wir dieses Forum eingerichtet. Im Forum Life! können z.B. diese Themen diskutiert werden: Schulden belasten oft Beziehungen und Partnerschaften: Wie wird man damit fertig? Oder mit dem Druck, wenn Schulden eines Partners eine neue Beziehung von Anfang an belasten? Lebenspraktische Erfahrungen: Wie vermittelt man z.B. den Kindern, dass das mit den Nike-Schuhen nicht geht? Wie wird man selbst damit fertig, wenn man auf einiges verzichten muss? Konsum und Verhältnis zu Geld: Hat sich meine Einstellung zu Geld und Konsum durch die Überschuldung geändert? Kochrezepte für die letzten '3 Tage vor dem Ersten' und andere Tipps , die den eh' schon schmalen Geldbeutel entlasten helfen.
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arreis
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von arreis »

Vom Prinzip her gebe ich Dir vollkommen Recht!

Ich möchte Dich jetzt aber mal um einen Gefallen bitten. Teile doch mal mit, wie Du Dir die Informationsbeschaffung des Schuldners vorstellst, dabei soll das Internet aber ausgeschlosen sein.
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Shopgirl
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von Shopgirl »

Warum sollte man dabei das Internet ausschließen? Was ein Kokolores.
Man kann sich für unter 11 Euro bei Amazon die Insolvenzverordnung in gedruckter Form bestellen. Aber da es ja ohne Internet sein soll, kann der örtliche Buchhandel sowas sicherlich auch besorgen.

Du machst es dir echt mit Absicht schwer, hm?
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arreis
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von arreis »

Schwer mache ich es mir nicht,wahrscheinlich habe ich aber zu viel Zeit, um mich mit Dingen zu beschäftigen, die ich eh nicht ändern kann.

Ich habe für mich die Meinung gebildet, dass es in dem einen oder anderen Bereich einer PI, nicht rund läuft. Ob nun Schuldner oder Gläubiger dadurch Vor- bzw. Nachteile haben, ist für mich dabei unerheblich.
Mir ist allerdings durchaus bewusst, dass es sich eben nur um meine Meinung handelt und diese nicht der Realität entsprechen muss.

Hier im Forum würde ich gerne erfahren, ob ich mit meiner Meinung richtig - oder dann doch eher völlig daneben liege, dabei kann ich mir allerdings gut vorstellen, dass einige dafür kein Verständnis aufbringen, zumal es sich nicht um aktue Probleme handelt.

Das größte Ärgernis ist für mich, dass z.B. zwei absolut identische Schuldner unterschiedlich durch die PI gehen können, was für mich nicht das Prinzip der Gleichbehandlung darstellt, Details möchte ich euch aber ersparen.

Um zum eigentlichen zurück zu kommen, würde ich mindestens erwarten, dass der Rechtsanwalt oder die Schuldnerberatung, die den Schuldner bei dem Weg in die PI begleitet, diesem mitteilt, dass er ich darüber infotmieren soll, welche Pflichten auf ihn zukommen. Auch nur meine Meinung, aber die habe ich nunmal.
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tidus82
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von tidus82 »

Es ist ein bisschen schwierig zu sagen, dass jemand dich über die Obliegenheiten aufklären muss.
Vielleicht liegt es an den zwei verschiedenen Verfahren, die gesondert voneinander laufen - nämlich das Insolvenzverfahren (die eigentliche Insolvenz) und das Restschuldbefreiungsverfahren (üblicherweise Wohlverhaltensphase genannt).

Jeder kann einfach so ein Insolvenzverfahren beantragen - jedoch das Restschuldbefreiungsverfahren nicht unbedingt, da das an gewissen Voraussetzungen gebunden ist und dem Schuldner entsprechende Obliegenheiten auferlegt.

Es ist üblich, dass beides zusammen durchlaufen wird - aber es gibt eben auch nur das Insolvenzverfahren, indem es keine bzw. deutlich weniger Obliegenheiten gibt.

Und da du beides zusammen beantragt hast geht man davon aus, dass du dich zumindest über das Restschuldbefreiungsverfahren informierst - immerhin werden dir die Schulden erlassen.
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Shopgirl
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von Shopgirl »

Was einfach etwas "nervt" (ich nenne es mal so in Ermangelung eines anderes Wortes), ist, dass du scheinbar immer nur hören willst, wie ungerecht das System ist. Wenn dir das dann bestätigt wird (mehr oder weniger), suchst du dir den nächsten Punkt, der deiner Meinung nach ungerecht ist.

Was soll das bringen? Willst du dagegen klagen oder willst du dich nur be-klagen?

Wenn es ausschließlich um Möglichkeit 2 geht, magst du mir verzeihen, dass ich die ewige Fragerei etwas anstrengend finde.
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arreis
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von arreis »

Sicherlich empfinde ich das System in eineigen Bereichen als ungerecht und dabei kann ich kein Verständnis dafür aufbringen, dass der Gesetzgeber dies überhaupt zulässt. Vorstellen kann ich mir hier nur, dass es niemanden, der eigentlich dafür zuständig wäre, interessiert.

Klarstellen möchte ich, dass ich nicht nach Ungerechtigkeiten suche, sonder darauf stoße. Ob es sich dabei dann tatsächlich um Ungerechtigkeiten handelt, steht auf einem anderen Blatt.

Auch wenn mir bewusst ist, dass ein Forum sicher keine Änderungen herbeiführen kann, interessiert es mich schon, wie andere darüber denken, ich will aber weder klagen, noch mich darüber beklagen.

Um ein letztes mal zu den Obliegenheiten zu kommen. Ich denke bzw. hoffe, dass ich die für mich infrage kommenden erfüllt habe. Es erschließt sich mir aber leider nicht, wie der Normalbürger damit klarkommen soll, also alles richtig machen soll, wenn selbst Juristen einige Gesetze unterschiedlich interpretieren.
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RubyGloom
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von RubyGloom »

Ungerechtigkeiten gibt es genug, egal in welchem System, man kann einfach nicht alle Eventualitäten berücksichtigen und es allen Lebensmodellen recht machen.

Mein Lieblingsbeispiel ...Stiefkinder ... bei der Berücksichtigung von Unterhaltsberechtigten sind Stiefkinder egal unter welchen Umständen nicht zu berücksichtigen, ausser der Lebensunterhalt rutscht für die Bedarfsgemeinschaft unter den Sozialhilfebedarf.

Ich habe mich versucht in diesem Feld schlau zu lesen, um den Fehler im System zu verstehen ... das alles auszuwälzen, wäre zuviel, weil eben viele Konstellationen möglich sind ... Quintessenz ist aber, dass die Kinder unterm Strich die Leidtragenden sind, egal wie man es dreht ... es läuft immer darauf hinaus, dass ich gesetzlich nicht zu Unterhalt verpflichtet bin, aber im Ernstfall für die Bedarfsgemeinschaft aufkomme und auch dazu verpflichtet bin. Im Bereich Stiefkinder/Patchworkfamilie gibt es soviele Ungerechtigkeiten, nicht nur im Rahmen der Insolvenz, darüber möchte ich gar nicht nachdenken ...

Was die Obliegenheiten angeht, soviele sind es ja nun nicht, dass es dafür einen Katalog bräuchte ... Unwissenheit schützt eben auch vor Strafe nicht ... von wahlberechtigten, meinungsfreien, geschäftsfähigen Erwachsenen kann man erwarten, sich selbständig über Rechte und Pflichten seines Tun zu informieren.

Bei mir war beim ersten Schreiben des IV eine kurze Seite dabei, was ich zu tun habe. Alles was anfällt, teile ich ihm mit, manchmal bekomme ich eine Antwort, oft nicht und immer mal falsche Aussagen. Kann ich es ändern ? Keine Ahnung, aber ich habe jahrelang meine Energie darauf verschwendet mein finanzielles Konstrukt am Laufen zu halten, so dass ich die PI als Chance sehe, meine Energie anders einzusetzen. Ich habe gar keine Chance, als mit dem auszukommen, was ich habe und setzte neue Prioritäten in meinem Leben. Ob der IV sich nun 1-2-3 oder gar 5 Jahre 40% der Masse einstreicht, ist mir herzlich egal geworden, da ich weiss, in 5 Jahren sind seine Kosten zzgl. Verfahrensosten gedeckt.

Es ist alles eine Frage des Blickwinkels ... für mich ist das Glas halbvoll, ich habe eine Möglichkeit, meine finanziellen Probleme langfristig zu lösen.
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Ruhrpottmensch
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von Ruhrpottmensch »

Ich bin im Grunde bei RubyGloom...

Natürlich ist die Gesetzeslage rund um das IV nicht ausgereift. Aber nenn mir bitte mal nur einen Bereich wo das zu 100% so ist. Wirst Du nicht finden können! Es ist nun mal so, dass der Gesetzgeber häufig nur von Jetzt bis Mittag denkt. Allerdings würde ich nicht so weit gehen, dass ein IV "ungerecht" ggü. dem Schuldner ist (Ganz im Gegenteil. Damit wird dem Schuldner die Chance gegeben, wieder auf die Beine zu kommen. Und das gibt es halt nicht "umsonst").

Auch bin ich bei RubyGloom was Deine ständige Fragerei angeht. Okay, Du bist scheinbar ein Mensch der alles bis ins Detail wissen möchte. Das habe ich jetzt mehrfach so raus gelesen und für mich auch akzeptiert. Aber wenn es von den zahlreichen "Helfern" hier eine Antwort gibt, die relativ eindeutig ist, dann nützt es ja wohl kaum etwas noch großartig zu lamentieren und auf das "System" zu schimpfen. Kannste in dem Moment doch eh nicht ändern.

Und genauso gehe ich auch selbst mit der PI um. Ich habe mich im Vorfeld über die Grundlagen informiert (Schon allein um zu wissen was auf mich zukommt), habe sicherlich auch den ein oder anderen Stolperstein gefunden, nehme das aber zur Kenntnis und arbeite dann dementsprechend damit. Denn wie gesagt, im Großen & Ganzen überwiegen für mich deutlich die Vorteile als die von Dir gern angesprochenen Nachteile.

Und mal unter uns... Wir sind hier alle erwachsen. Da kann man wirklich ein bisschen Eigeninitiative erwarten. Für "Detailfragen" gibt es dann ja (zum Beispiel) das Forum hier...
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caffery
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von caffery »

arreis hat geschrieben: 24. Feb 2019, 11:33 Sicherlich empfinde ich das System in eineigen Bereichen als ungerecht und dabei kann ich kein Verständnis dafür aufbringen, dass der Gesetzgeber dies überhaupt zulässt. Vorstellen kann ich mir hier nur, dass es niemanden, der eigentlich dafür zuständig wäre, interessiert.
Das sollte man so nicht sehen. Nach meiner Ansicht ist es genau umgekehrt: Es interessiert sehr viele - und längst nicht alle die es interessiert haben das gleiche Ziel wie Du bzw. beim gegenständigen Thema "der Schuldner" allgemein.

Ich halte es für möglich, dass Deine verzweifelten Versuche den Sinn von - wie Du es nennst - "Ungerechtigkeiten" zu erkennen daran scheitern, dass Du es lediglich von Deinem Standpunkt aus betrachtest. Beim Thema Schulden erlassen gibt es aber (wie bei allen anderen Rechtsbereichen auch) selbstverständlich auch eine andere Seite der Medaille und nicht wenige die erstens ganz andere Ziele und Interessen verfolgen und zweitens wohlmöglich auch mehr EInfluss haben als Du. Wenn Du mal versuchst Dich in die andere Seite zu versetzen, lösen sich vielleicht einige Widersprüche auf.

Man sollte diese Dinge als eine Art Kompromiss begreifen der naturgemäß für beide Seiten nicht perfekt sein kann. Ich weiß auf jeden Fall mit einiger Sicherheit, dass "die andere Seite" mindestens genauso viele "Ungerechtigkeiten" in dem Themenkomplex zu beklagen hat wie Du. Vielleicht besänftigt diese Erkenntnis Dich ja ein wenig.
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arreis
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Re: Ich nenne es mal meinen Standpunkt

Beitrag von arreis »

Ich denke, dass ich da was falsch angegangen bin.

Ich möchte zu den von mir als Ungerechtigkeiten angesehen Vorgehensweisen nur wissen, stehe ich mit meiner Meinung alleine dar oder sehen es andere Mitglieder auch so.

Die letzten beiden Antworten zeigen mir zumindest, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe. Wie man nun damit umgeht, ist eine andere Sache, ich nehem es hin, ärgere mich aber dennoch darüber.
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