Corona, Lockdown, Starkregen, Hochwasser, Flukatastrophe ...
Diese Worte hört man ja seit Wochen und Monaten ständig in den Medien.
Und, wie stark "die Wirtschaft" darunter leidet.
Insbesondere kleinere Selbständige, in diversen Branchen.

Zu Hochzeiten (mit langem ooo, Heiraten sind nicht gemeint ) im alten Forum,
ich glaube, das war nach der Bankenkrise 2008 (Lehman Brothers und die Folgen)
ging es dort damals hoch her - jetzt ist ist hier seit Wochen und Monaten aber ziemlich lau (scheint mir jedenfalls).

Also geht es 'Deutschland' insgesamt gesehen doch nicht sooo schlecht ?

Was sagen die Insolvenz-Statistiken ?
Wie geht es den Inkasso-Buden ?
Gibt es dort "blühende Landschaften" ?

Was meint Ihr dazu ?

Keine Frage, dass die wirtschaftlichen Folgen für die vom Hochwasser Betroffenen katastrophal sein können.
Ebenso katastrophal die vielen Tausenden Corona-Toten.

Aber richtig schlecht geht es den meisten Menschen scheinbar nicht, scheint mir.
Sind wir ein Volk von Beamten ?
(die ihr Geld jedenfalls bekommen, egal wie viel oder wenig,
wie gut oder schlecht sie arbeiten)

Hi Witwe Bolte,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Wie schlecht geht es 'Deutschland' wirklich ?" geschaut?

MrsRob hat geschrieben: ↑26. Aug 2021, 09:41 Aber richtig schlecht geht es den meisten Menschen scheinbar nicht, scheint mir.

Woran machts Du das denn fest?

Mein persönlicher Eindruck ist viel eher, dass die Volksseele in sehr sehr vielen Menschen kocht. Ich rede jeden Tag mit Menschen - beruflich wie privat. Jemand wirklich "zufriedenen" oder optimistischen habe ich schon lange nicht mehr kennengelernt.

Vielen geht es wirtschaftlich deutlich schlechter, etliche sind Kotzsauer, nicht wenige haben Angst vor der Zukunft oder üben sich aufrichtig engagiert in Relativierung, Ignoranz oder Verdrängung um nicht Gefahr zu laufen depressiv zu werden.

Im Alltag erkennt man diese Leute aber kaum, da sie kein Schild um den Hals tragen.

Wie schlecht muss es denn wie vielen Menschen gehen oder was genau sollten sie tun, damit man den Eindruck hat es ginge "Deutschland" schlecht?

Mein / ein Kriterium war für mich die Besucher-Frequenz hier im Forum.

Gerade im Vergleich zur Frequenz vor etlichen Jahren im 'alten' Forum.

Aus persönlichen Gesprächen in der eigenen "Blase" ergibt sich natürlich ggf. ein ganz anderes Bild ...

Achso - naja, ich hätte in dem Zusammenhang das Forum hier jetzt auch mal als "Blase" bezeichnet.

Einen Zusammenhang zwischen den Besucherzahlen hier und der wirtschaftlichen Massennotlage des Landes zu ziehen halte ich für mutig;)

Das "alte" Forum hatte ganz andere strukturelle Voraussetzungen. Das FSB hatte das Wohlwollen der Bundesarbeitsgemeinschaft meiner Branche, war entsprechend damals quasi deutschlandweit jedem Berater ein Begriff, es wurde auf Fortbildungen als Tipp für den "niederschwelligen" Einstieg genannt und auf etlichen Internetseiten karitativer Beratungsstellen verlinkt.

ah ... das wußte ich nicht (bez. der 'strukturellen Voraussetzungen').

Vielleicht sollte man dieser BAG dann jetzt dieses Forum mal "ans Herz" legen ?
Um das alte kümmert sich ja scheinbar seit längerem niemand (mehr).
Gibt es da einen Ansprechpartner ?
Oder möchtest Du, tidus82, das lieber nicht (als "Chef" hier) ?

Ja, natürlich hast Du recht, caffery, auch dieses Forum ist eine Blase.

Ja, im Grunde genommen besteht für dieses Forum weder Werbung, noch irgendwas anderes - einzig bei Google sind wir auf Platz 1 wenn man "Schulden Forum" sucht - das sind aber nichtmal 100 Leute im Monat und die gucken nur, und fassen nicht an

Ich wäre definitiv dafür offen, wenn das Forum bekannter wird - ich bin aktuell selbst mit 2 Schuldnerberatern in Kontakt, jedoch als One-Man-Show lässt sich das leider nicht wirklich bekannt machen. :/ Insbesondere wenn man keinen Kontakt zu etwas höheren Strukturen hat (ich komme ja ursprünglich nichtmal aus dem Bereich, bin ja nur Programmierer^^) Also: Jede Hilfe ist willkommen

MrsRob hat geschrieben: ↑26. Aug 2021, 09:41 Was sagen die Insolvenz-Statistiken ?

Die Antwort auf diese Frage würde mich auch sehr interessieren. Es wurde schließlich aufgrund Corona und der verkürzten Inso-Dauer eine Insolvenzwelle prognostiziert und ich hoffe (mal ganz egoistisch), dass mein Insolvenzverwalter deshalb derart viel zu tun hat, wodurch er meine Insolvenz ohne größere Beachtung bis zur erteilten RSB quasi durchwinkt

tidus82 hat geschrieben: ↑26. Aug 2021, 14:12 ... Also: Jede Hilfe ist willkommen

Wie könnte diese Hilfe denn aussehen ?
Ich bin ja, wie Du, tidus, auch nur betroffen (und kann noch nicht mal programmieren ... ),
Geld spenden geht auch nicht (da nicht vorhanden, jedenfalls nicht genug zum Spenden)
- einzig Zeit könnte ich investieren.

Was wäre denn zu tun ?

Nun... Wenn man natürlich nur mal auf die (mehr oder minder) glänzende Fassade schaut, dann scheint es um "Good Old Germany" gar nicht so schlecht zu stehen... Das stimmt wohl schon...

Denn trotz Corona, seit Jahren angespannter Arbeitsmarktpolitik, einer weiterhin laufenden Staatsverschuldung (Trotz der berühmten schwarzen Null) und einer Geldverbrennung par excellence, sieht man auf den ersten (flüchtigen) Blick noch immer "Massen" an Menschen mit vollen Einkaufstüten, schicken "Neuwagen" und durchaus soliden Immobilien... Man könnte also glauben, dass es um uns gar nicht sooo schlecht steht.

Leider (zum Glück!) ist das eben nicht das, was dieses Bild in Wirklichkeit widerspiegelt.

Dass die "Konsumenten" zum Großteil "auf Pump" leben/bezahlen, die Wirtschaft aber noch immer an das grenzenlose Wachstum glaubt und uns "Konsumenten" dementsprechend versucht zu "konditionieren", ist (leider!) noch viel zu wenig Menschen in diesem Land bewusst. Daher würde ich persönlich auch niemals (nur) mit dem Finger auf die "böse" Politik oder die "raffgierige" Wirtschaft zeigen. Sondern auch ganz sicher auf mich (und andere) als Konsument selbst. Natürlich ist das alles ein "Zusammenspiel" und wahrlich auch für "Experten" nicht leicht zu erklären/fassen/ändern, die Politik hat ganz sicher in den letzten Dekaden fundamentale Fehler gemacht und somit das eigene Volk auch ziemlich an der "langen Leine" (fast) verhungern lassen...

Ich muss zwar auch sagen, dass wir in einigen Bereichen durchaus "besser" dastehen als so man ein anderes Land/Bevölkerung, es in der "Gesamtheit" aber eben (offenbar) nicht "reicht" um die Menschen wirklich "glücklich" zu machen. Da bin ich ganz bei @caffery und hab da schon viel zu viele "Sorgen" & "Ängste" gehört, gerade wenn man mal ein bisschen an der "glänzenden" Fassade kratzt und/oder dahinter schaut. Dort ist die "Schere" dann wesentlich deutlicher sichtbar, als noch vor 20 Jahren. Und spiegelt somit wohl viel "besser" das wirkliche Bild wieder...

Also ja... Es geht "Deutschland" nicht gut, allerdings auch nicht wirklich "schlecht"...
Meiner Meinung nach stehen wir momentan in sehr vielen (allen?) Belangen kurz vor einer riesigen Zäsur, die wohl den maßgeblichen Weg der nächsten Jahre(zehnte) festlegt. Und das macht mir tatsächlich ganz persönlich ziemlich Angst, da (für mich) absolut nicht ersichtlich ist, welcher Weg genau eingeschlagen wird...

Das Problem ist, dass wir viele Dinge erst später wahrnehmen werden was die großen Folgen angeht. Corona hat auch neue Möglichkeiten geschaffen und die Leute dazu gezwungen neue Wege zu suchen Geld zu verdienen, nur mal am Rande. Aber ich verstehe was du meinst:) Denke mal mittlerweile werden Insolvenzbegriffe mehr gesucht denn je. Hier in der Umgebung kenne ich viele Start Ups, die es nicht geschafft haben, was ich sehr schade finde. Eine Idee ein Aufbau, ich will mir gar nicht vorstellen was das alles an Arbeit und Zeit gekostet hat und jetzt nimmt Corona diesen Menschen ihr Herzstück...