Moin,
vielleicht hat jemand schon Erfahrung damit gemacht, deswegen versuche ich es einfach mal hier. Ich bin Anfang 2017 in die Inso gegangen aufgrund Krankheit und der daraus resultierenden EM-Rente. Die Inso müsste Ende März 2023 beendet sein. Aber darüber soll es gar nicht gehen.

Ich hatte bis vor der Inso immer die Stromanbieter durchgewechselt und die Bonuszahlungen mitgenommen, seit der Inso ging es dann nicht mehr, weil mich kein Anbieter mehr genommen hat. Nun bin ich seitdem bei ein und denselben Anbieter, der nun zum Feb 2023 die Preise kräftig erhöht. Ich habe ein wenig gesucht und herausgefunden das der Grundversorger hier um ~300€ über das Jahr gerechnet billiger wäre. Ich würde also gerne einfach dorthin wechseln.

Wenn ich nun meinen alten Vertrag zum 31.1 aufgrund der Strompreiserhöhung kündige, sollte ich laut meinen Recherchen automatisch in die Grundversorgung fallen. Allerdings hatte ich auch gelesen, dass der Grundversorger die Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen einen Vertrag ablehnen kann. Das macht mir nun wieder etwas Sorge.

Weiß da jemand mehr? Nicht das ich auf einmal ganz ohne Strom dastehe. Ich hatte zumindest nie irgendwelche Schulden beim Grundversorger und auch bei keinen anderen Stromanbieter. Meine Inso besteht aus drei Gläubigern, eine Bank und zwei Kreditkartenunternehmen. Wäre das nun ein Problem für die Grundversorgung?

Hi Shadow,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Stromvertrag kündigen" geschaut?

Frohe Weihnachten Shadow,
ich würde auf gar keinen Fall den Stromvertrag kündigen, bevor du nicht die Zusage des neuen Stromlieferanten hast. Dies wäre noch gefährlicher als russisch Roulette in einem schlechten Western.

Grundversorgung ist jetzt im Moment günstiger. Das ist richtig. aber auch dieses wird in kürzerer Zeit wieder ansteigen. Grundversorgung war noch nie bekannt für günstigere Preise. Und danach wieder einen Vertrag bei einem freien Anbieter zu erhalten, dies ist auch schwierig, da die Folgen der Insolvenz noch länger deine Schufa belasten werden.

Ich würde da nicht unnötig ins Risiko gehen.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Also ich werde mich bei auslaufendem (zum 01.01.23 kostenexplodierten) Vertrag bei einem Alternativanbieter in die Grundversorgung fallen lassen. Der Hauptgrund dafür ist aber nichtmal die (geringe - siehe unten) Ersparnis, sondern die grundsätzlich nur 14-tägige Kündigungsfrist.

Der Grundversorger kann Dich nicht ablehnen. Allerdings versuchen verschiedene Grundversorger grade zu "tricksen" und Verbraucher die von einem Alternativversorger kommen zunächst 3 Monate in den deutlich teureren Ersatzversorgungstarif zu schubsen. Für diesen dürfen sie seit dem 01.07.22 deutlich mehr berechnen als für den Grundtarif (an dieser Stelle gilt der besondere Dank mal wieder dem Gesetzgeber, der dies zu einem derart günstigen Zeitpunkt möglich gemacht hat! Weiter so! *Ironie off*)

Das ist allerdings - entgegen der teilweise widersprüchlichen Darstellungen der Versorger - nur in Ausnahmefällen wirklich so möglich. Etwa wenn der Alternativversorger insolvent ist, oder der Verbraucher wegen Zahlungsverzugs vom Alternativversorger "gekickt" wird (Dann muss er ersma 3 Monate in der Ersatzversorgung noch mehr zahlen - weil er sich den Strom ja vorher schon nicht leisten konnte - logisch oder?*Ironie off*)

Sobald der Wechsel in die Grundversorgung aber willentlich erfolgt, dürfen die Grundversorger einen nicht in die Ersatzversorgung zwischenparken. Verbraucherverbände empfehlen daher, sich zur Sicherheit aktiv beim Grundversorger anzumelden, wenn der gekündigte Altvertrag beim Alternativversorger abläuft.

Besonders wegen des Wummses (Strompreisbremse) stellt sich allgemein die Frage, ob es derzeit lohnt, sich bei einem Alternativversorger anzumelden (oder es bei schlechter Bonität zu versuchen).
Einen Preis pro Kilowattstunde unter 40 Cent gibts aktuell praktisch nicht. Der Grundversorger bei mir nimmt quasi genau 40 Cent. Mein jetziger Alternativversorger ab nächste Woche 44 Cent. Was noch günstig ist. Wer mal auf Vergleichsportalen schaut, wird da 50-55 Cent als die Regel entdecken.
Das ist aber derzeit eher nebensächlich, eben wegen des Wummses - bzw. der Strompreisbremse. Ab dem 01.03.23 wird, rückwirkend zum 01.01.23, der liebe Herr Lindner alles was über 40 Cent pro Kilowattstunde liegt aus dem Staatssäckel übernehmen (für bis zu 80% des Vorjahresverbrauchs - weil der Bürger ja erzogen werden soll - schließlich solls ja auch noch für alle reichen, wenn die Atomkraftwerke im April abgestellt werden).

Von daher kann man sich grade ruhig in die Grundversorgung fallen lassen. Diese ist erstens aktuell ohnehin fast überall am billigsten (und schont daher vornehmlich Herrn Lindners Bugdet zu unser aller Frommen) und hat vor allem immer nur 14 Tage Kündigungsfrist. Man kann also ggf. schnell wieder wechseln wenn sich die Zeiten wieder ändern sollten.

Moin
und danke für eure Antworten. Ich hatte am Dienstag beim Grundversorger hier angerufen und nachgefragt, was das mit der Ablehnung, die in Ausnahmefällen gehen soll, auf sich hat. Da wurde mir allerdings auch nur gesagt, dass es nur gilt, wenn man schon zig Schulden beim Grundversorger hat. Gibt es dort keine Schulden muss Strom geliefert werden. Nun habe ich das ganze nur telefonisch bekommen und im Fall der Fälle würde sich dann natürlich niemand mehr daran erinnern *hust*

Ich werde es aber einfach riskieren und wollte morgen den Stromvertrag kündigen. Ich kann mir die ~25€ monatlich mehr sowieso nicht leisten. Zumindest nicht ohne mich beim normalen Einkaufen noch mehr einzuschränken.

Hier liefert der Grundversorger noch für ~34 Cent und die Grundgebühr lag glaube ich bei 6,90 pro Monat. Billiger habe ich es nirgends anders gefunden.

Man kann also ggf. schnell wieder wechseln wenn sich die Zeiten wieder ändern sollten.

Das könnte ich dann allerdings nicht. Wie gesagt, seit ich in der Inso bin wollte mich kein Stromanbieter mehr. Genauso wie mich keine andere Bank will und ich mittlerweile ~10€ monatlich an Kontogebühren zahlen darf...

Shadow hat geschrieben: ↑29. Dez 2022, 01:13 Genauso wie mich keine andere Bank will und ich mittlerweile ~10€ monatlich an Kontogebühren zahlen darf...

Das stimmt so nicht. Du kannst das aktuelle Konto kündigen. Wenn du keins hast, muss dir jede Bank eins geben.
Mit einem bestehenden Konto ist es natürlich schwierig, das ist leider richtig.

Ich weiß das ich mein Konto kündigen kann und dann bei einer anderen Bank auf ein Konto bestehen kann. Aber ich sehe da zwei Probleme, erstmal wenn die Bank mich nicht will, wird die sich Quer stellen. Ob ich am Ende dann wirklich ohne Probleme eins bekomme? Oder mich erst irgendwo beschweren muss?

Noch viel größeres Problem, ich bekomme von zig verschiedenen Stellen Geld, weil die EM-Rente nicht sonderlich hoch ist. Das Geld trudelt also immer von hier und da mal über den Monat verteilt ein. Ziemlich großes Risiko, dass da einfach etwas schief geht und ich dann irgendwelche Rechnungen nicht bezahlen kann.

Ich bin nicht sonderlich risikofreudig *ggg*

Shadow hat geschrieben: ↑29. Dez 2022, 21:51
Ich bin nicht sonderlich risikofreudig *ggg*

Das verstehe ich total. Vermutlich würde ich es dann mit dieser Ausgangslage auch einfach so laufen lassen.

Nur zur Info, dass ganze hat, wunderbar funktioniert. Seit dem 1.2.2023 bin ich nun beim Grundversorger der 7 Cent pro kwh billiger ist. Am Ende zwar immer noch mehr, als ich im Januar noch bezahlt habe. Aber so ist das halt wenn man den größten Fachkräftemangel in der Politik hat.

Ah, manchmal kann man wohl auch Glück haben im Leben... ich hatte ja überlegt ob Grundversorgung oder eben ein Tarif mit Preisgarantie... Der mit Preisgarantie lag aber bei 40,irgendwas cent pro KW/h. Und die Grundversorgung bei 33,irgendwas Cent pro KW/h. Entschieden habe ich mich für die Grundversorgung, weil einfach billiger. Aber das ungute Gefühl, dass sich das rächen kann, war natürlich da.

Vorhin dann ein Brief des Grundversorgers... mit viel Schweiß auf der Stirn geöffnet

Tada, Preissenkung auf 30,irgendwas Cent pro KW/h das ist doch mal erfreulich

Nachdem die letzten Wochen eher bescheiden waren inklusive Krankenhausaufenthalt für eine Tumor Entfernung nun mal etwas positives...

Ich hoffe, du hast alles gut überstanden und der Tumor kommt nicht mehr wieder. Die Gesundheit geht immer vor und ist immer das wichtigste.