Insolvenzantrag zurückziehen - Konsequenzen?

Hier geht es in erster Linie um eine sachbezogene Diskussion von Problemen im Verbraucherinsolvenzverfahren (z.B. zur Existenzsicherung, Zwangsvollstreckung, Verbraucherinsolvenzverfahren). Für aktive und ehemals Selbstständige haben wir ein eigenes Forum 'Selbstständige' eingerichtet. Allgemeine Fragen und Probleme rund um das Thema Schulden können im Forum 'Schuldenprobleme' diskutiert werden. Wie man mit Schulden und den damit resultierenden persönlichen Belastungen und Problemen umgeht und lebt, geht es im Schwesterforum 'life!'.
Forumsregeln
Wichtiger Hinweis: Dieses Forum ersetzt keine Rechtsberatung! KEIN Benutzer darf und will auf dieser Plattform eine Rechtsberatung anbieten, so dass sämtliche Antworten nur als Austausch von Meinungen zu verstehen sind!
Bitte sucht einen Rechtsanwalt auf, wenn ihr rechtssichere Antworten erhalten möchtet!
Antworten
bailiffs
Neuankömmling
Reaktionen: 0
Beiträge: 1
Registriert: 11. Apr 2021, 13:54

Insolvenzantrag zurückziehen - Konsequenzen?

Beitrag von bailiffs »

Hallo,

wenn man ein Insolvenzverfahren beantragt hat, nach erfolglosem Nullplan-Vorschlag, bis wann kann man die Insolvenz selbstständig abbrechen - ohne Konsequenzen?
Nur bis zur Insolvenzverfahrens-Eröffnung oder noch danach?

Mit "Konsequenzen" meine ich, dass wenn eine Insolvenz gescheitert ist, ist man ja für mehrere Jahre für eine neue Insolvenz gesperrt.

Freue mich auf eine Antwort.
0
Werbung
Bot
Beiträge: 263
Registriert: 26. Jan 2020

Re: Insolvenzantrag zurückziehen - Konsequenzen?

Werbung

Hi bailiffs,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Insolvenzantrag zurückziehen - Konsequenzen?" geschaut?
0
imker
praktischer Schuldnerberater
Reaktionen: 79
Beiträge: 1104
Registriert: 4. Okt 2018, 10:48

Re: Insolvenzantrag zurückziehen - Konsequenzen?

Beitrag von imker »

1. Bis zur Eröffnung.
2. Konsequenzen zieht die beantragt und erteilte oder auch versagte Restschuldbefreiung nach sich.
3. Es gibt Menschen, die finden dauernde Insolvenzverfahren gut. Das kann in ganz besonderen Fällen Sinn machen. Stell Dir vor, dass eine große vbuH feststeht. Nach der RSB kann der vbuH-Gläubiger vollstrecken. Wenn das stört, stellen manche Menschen einen neuen Insolvenzantrag und tragen dafür auch die Verfahrenkosten - selbständig tätige Personen, die hoffen, dass der IV die selbständige Tätigkeit freigibt. Das ist aber eher etwas für Verfahrens-Zocker und nicht für normale Situationen.
4. "Abbrechen" der Insolvenz - wie soll das nach der selbst beantragten Verfahrenseröffnung denn noch gehen - in diesem Rechtsstaat...ich bekomme das, was ich wollte und bin durch die gerichtliche Entscheidung der Insolvenzeröffnung nicht "beeinträchtig>t"
0
Graf Wadula
praktischer Schuldnerberater
Reaktionen: 81
Beiträge: 495
Registriert: 15. Mär 2019, 16:20

Re: Insolvenzantrag zurückziehen - Konsequenzen?

Beitrag von Graf Wadula »

Nach der Inso-Eröffnung kann das Insolvenzverfahren nur regulär aufgehoben oder auf Antrag gemäß § 212, 213 InsO mit Zustimmung aller Gläubiger oder bei Wegfall des Eröffnungsgrundes beendet werden. Eine Rücknahme des Antrags ist nicht mehr möglich. Allerdings könnte man den RSB-Antrag zurücknehmen. Das Verfahren läuft dann ohne RSB, was aber eigentlich keinen Sinn macht.
Eine Sperrfrist gibt es nur für bestimmte Regelungen bei der RSB (z.B. nach Erteilung der RSB oder Versagung bei bestimmten Gründen; § 287a InsO); ein InsoVerfahren kann man theoretisch laufend wiederholen.
0
Antworten