Undurchsichtige alte Forderungen

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cine
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Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von cine »

Hey Leute ich brauche mal eure Hilfe.
Ich versuche gerade ner Freundin beim Schuldenabbau zu helfen. Hier gibt es zwei titulierte Forderungen bei denen zuvor auch ein Schuldanerkenntnis - sie wusste es damals (anno 2004) nicht besser - was kurz danach auch tituliert wurde.
Die Kosten stehen da kann man wohl nix mehr machen, die VB anfechten wegen unter Druck setzen beim Unterschreiben der Anerkenntnisse wird auch nix mehr bringen.

Wir haben jetzt eine Aufstellung der Forderung angefordert inkl Einrede der Verjährung aller nicht titulierten Kosten und Zinsen. Die Aufstellungen kamen, aber Schlau werd ich da nicht schlau draus, irgendwie passt fast keine Pos. mit dem VB überein und die Einrede wurde auch nicht berücksichtigt. Ich hab mal die VB, die Anerkenntnisse und Aufstellung eingescannt. Da nur drei Anhänge gehen muss ich die ein bisserl auf Antworten verteilen.

Ich hoffe ihr könnt mit helfen, Licht ins Dunkel zu bringen.
Hier Fall 1
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

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Hi cine,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Undurchsichtige alte Forderungen" geschaut?
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cine
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von cine »

Hier Fall 2
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cine
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von cine »

Hier noch Fortsetzug Fall 1
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cine
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von cine »

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imker
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von imker »

*** und was soll erreicht werden?
Kann die Freundin einen korrekt abgerechneten Betrag sofort zahlen?
Oder soll dem DID nur gezaigt werden, dass er böse handelt, wenn so abrechnet?
Wenn da Ruhe rein soll, den als Hauptforderung bezeichneten Betrag bezahlen - das sind einmal rd. 800 und dann noch rd. 2.500 - und 2014 wurde "etwas" bezahlt, wird meist als Anerkenntnis der ganzen Forderung gewertet
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imker
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von imker »

und unklar ist irgendwie, ob es zwei Forderungen sind oder ob die Forderung über rd 800 nicht neben der über rd 2.500 steht, sondern in der rd 2.500 Forderung aufgegangen ist
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cine
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von cine »

sind 2 forderungen. Die 18€ Zahlung kann nicht nachvollzogen werden.
Wo ich ein Problem hab sind die ganzen Beträge die da on der Liste stehen, aber kaum einer mit der Vollstreckunstittel zusammenpasst.

Dann geht es darum was alles gestrichen werden kann was ausserhalb der Titel aufgelaufen ist.

Und nein es kann nicht auf einmal gezahlt werden. Deswegen haben wir ja um ne bereinigte Aufstellung gebeten und Einrede der Verjährung gestelllt
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Witwe Bolte
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von Witwe Bolte »

Offensichtlich gab es am 19.11.2004 zwei Mahnbescheide,
darauf gründen die zwei Vollstreckungsbescheide (Daten nicht ersichtlich):

1. eine Hauptforderung über 2.444,13 EUR vom 11.07.2001
2. zweite Hauptforderung über 829,87 EUR vom 10.01.2002
macht zusammen EUR 3.274,-.

Und jetzt werden gefordert:
zu 1. EUR 6.509,15
zu 2. EUR 2.123,71
macht zusammen EUR 8.632,86.
Keine schlechte Rendite ...
... aber immerhin nun auch schon bald 18 Jahre alt ...

Wie wäre es mit einem Termin bei einer Schuldnerberatung ?
Wie wäre es, ein Insolvenzverfahren ins Auge zu fassen ?
(wenn jetzt noch nicht einmal die Hauptforderungen gezahlt werden können)

Dann wäre der "Spuk" in drei Jahren vorbei !

Ohne professionelle Hilfe von einer Schuldnerberatung habt ihr allein keine Chance
gegen solche Profi-Gläubiger, fürchte ich.

Viel Glück !
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cine
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von cine »

Im Grunde geht es erstmal um das was verjährt ist, Zinsen müssten ja bis 2019 verjährt sein.

Also müsste das ganze doch so aussehen
Titel 1: € 3493,30 + Zinsen 2019 - heute
Titel 2: € 1271,23 + Zinsen 2019 - heute

Und was die Zinsen aus der Aufstellung betrifft.
HF €2444,13 5% üBZ --> klar €357,8233 Zinsen
€ 336,94 --> unklar 49,3284 Zinsen
Gerichtskosten €44,50 --> klar 6,5148 Zinsen
ab 2014 tauchen dann plötzlich Zinsen von €134,96 auf (19,7583 Zinsen)
Dann ab 2018 Zinsen aus €1887,43, 1960,26, 1963,29 usw bis heuer 2363,32 also irgendwas saldierendes

wenn ich den VB richtig lese, müsste das ganze so lauten
HF €2444,13 5% üBZ = 357,8233
Zinsrückstände €136,19 4% Jahreszins = 19,3576
Gerichtskosten €44,50 5% üBZ = 6,5148
(Kosten des Antragstellers (verzinsbar?) €352,06 5% üBZ = )

Wobei die Differenz der Beträge €16,35 beträgt, von daher könnten die die Zahlung von 18€ auf die Zinsrückstände, Kosten des Antragsstellers und die restlichen €1,65 auf irgendwas anderes verrechnet haben. Dann würde das hinkommen.
Wobei dann immer noch dieser saldierende Betrag komisch ist.
Was auch komisch ist rechnet man die oberen Posten zusammen, kommt man auf €3475,45 genau 17,85€ weniger als im VB geltend gemacht wurden.

Rechne ich ab Verjährung der Zinsen also 1.1.19 wären das €433,43 an Zinsen, somit wären das Gesamt 3908€ für Titel 1 und nach VB Titel 2 gerechnet 1287,31 (bzw. 1422,46 ohne Abzug Zahlungen)

Somit wären wir bei 5330,46€ gesamt

@Witwe Bolte zu den 5330,46 würden noch ca 5000€ aus anderen Sachen kommen, bei 36 Monaten inso wären das 287€ im Monat, dem stehen ca. 340€ pfändbares gegenüber. Würde man das jetzt über Inso ziehen kämen ja noch mind 2000 Kosten dazu und der Treuhänder will bestimmt auch noch was (falls er in den 2000 nicht schon drin ist). Von daher sehe ich hier eigentlich keinen Sinn für ne PI, vor allem stehen die beiden Forderungen nicht in der Schufa und von den restlichen 5k (3 Gläubiger) gerade mal eine Forderung mit 800€ ansonsten ist da nix zu finden außer den Bankkonten.
Der Plan ist, mit dem Urlaubsgeld Ende des Monats den einen gläubiger der in der Schufa steht zu eliminieren und den Rest mit dem praktisch Pfändbaren einkommen zu bedienen. Damit wäre der "Spuck" in 3 Jahren tatsächlich vorbei da dann auch nix mehr in der Schufa steht. Wenn der eine bezahlt ist, sollte man ja 3 Gläubiger noch unter einen Hut bekommen können oder hab ich nen Denkfehler in der Rechnung?
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imker
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Re: Undurchsichtige alte Forderungen

Beitrag von imker »

Mach das doch wie Witwe es vorschlagt und wenn die Insolvenz keine Option ist, fang doch mal an, die pfänbaren 340 EUR ein Jahr lang zu sparen - und sog. Profigläubiger werden mit einer Zwangsvollstreckung schnell an das Arbeitseinkommen und das Bankguthaben "kommen".
Dein Denkfehler ist mE da angesiedelt, wo Du glaubst, dass zukünftig monatlich 340 EUR freiwillig eingespart und fürs Abzahlen genutzt werden - wenn das bisher nicht klappte und dort, wo Du glaubts, die Gläubiger trödeln, wenn sich jemand rührt und ein Aufstellung verlangt. Wer nicht reagiert, mag in Ruhe gelassen werden, wer "dreimalklug" nachfragt und die Einrede der Verjährung erhebt, der wird gequält werden.

Meinem Bruder würde ich in so einer Lage raten, den außergerichtlichen Einigungsversuch mit Schuldnerprofis anzugehen und dann ggf auch den gerichtlichen Einigungsversuch durchziehen. Wenn bekannt wird, dass das pfändbare einkommen eine Quote nahe bei 100% erwarten lässt, den lässt der professionelle Gläubiger nicht durch die Maschen schlüpfen - warum auch??

Jetzt den Tee für mich - danach hätte ich das nicht geschrieben, weil ...
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