Moin liebes Forum,

ich bin neu hier, allerdings lese ich hier schon seit längerem rauf und runter.

Würde mich freuen, wenn mir hier der eine oder andere Weiterhelfen könnte, da ich massive Angst habe, durch blöde Fehler mein anstehende Insolvenz zu versauen...

Kurzfassung zum Hintergrund: seit ü. 25 Jahren hoch verschuldet, hab mich die Zeit immer so durchgemogelt, regelmäßig die VA abgegeben und ansonsten einigermaßen Ruhe gehabt. Vor 10 Jahren erster Anlauf in die PI zu gehen, Gericht teilte mir dann aber mit, dass ich in die RI soll. Wurde dann sehr schwer krank, war zudem überfordert und hab es gelassen. Jetzt soll ein neuer Anlauf gestartet werden. Habe vor 20 Jahren den Fehler gemacht, "als Strohfrau" kurz die Geschäftsführung für GmbHs eines engen Verwandten zu machen.
Ich habe dazu weder Unterlagen (auch nie gehabt), erinnere aber, dass hinterher das eine oder andere gegen mich persönlich vollstreckt werden sollte. Der Verwandte ist mittlerweile verstorben, den kann ich also auch nicht fragen. Ich habe keinen Ansatz, ewig hierzu nichts gehört, aber panische Angst, dass ich hier was "vergesse", was in die Gläubigerliste gehört. Irgendeine Idee, wie ich damit umgehen soll?

Weiterhin weiß ich von 3 sehr alten Gläubigern/titulierten Forderungen (diesmal von mir privat), habe aber keine Ahnung, welche Inkasso da mittlerweile zuständig sind. Ich habe dazu NICHTS mehr, außer dass ich halt weiß, dass da was offen ist. Schufa, Boniversum etc. geben dazu leider auch nichts her. Ich kenne nur den Originalgläubiger (z.B. Kreditkartenunternehmen x, die hatten die Forderung aber irgendwann weiterverkauft.)
Hat hier jemand eine Idee, wie und wo ich da ansetzen könnte?

Ich habe mittlerweile 50 Forderungen auf der Liste, ein Wunder, dass ich die alle zusammenbekommen habe. Nun hängt es halt daran und es macht mich verrückt. Ich habe panische Angst, eine unvollständige Gläubigerliste einzureichen und damit wieder alles gegen die Wand zu fahren. Ich will das jetzt endlich schaffen und noch ein paar schöne, befreitere Jahre haben.

Ich danke euch schon mal fürs Lesen!

Hi stadtkind,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Gläubigerermittlung bei Uraltforderungen" geschaut?

Hallo ersma!

Ich hab da vor Ewigkeiten mal was zu geschrieben:

https://schuldner-community.de/insolven ... ulden-hat/

Da sind allerdings Tippfehler drin!

Aber unterm Strich kann man bei derart alten Klamotten sagen:

- Durchforste Deine Zettel
- Schreibe alles weitere nach Deiner Erinnerung auf und google ggf. die aktuellen Adressen der Firmen bzw. nach deren Rechtsnachfolger (z.b. KKB -> Citibank -> Targobank)
- Frage nachweisbar die 4-5 großen Auskunfteien ab (Schufa, Creditreform, Infoscore, EOS, Bürgel etc.)
- Besorg Dir nen Zugang und hole Auskunft beim Vollstreckungsportal ein (https://www.vollstreckungsportal.de/aus ... b2-itd-051)
- Dann noch die öffentlichen Gläubiger wie Finanzamt, Sozialversicherung etc. nicht vergessen und ggf. bei der betreffenden Kommune nach offenen Forderungen fragen.

Die ganzen Recherchenachweise kannst Du auch in Kopie dem Antrag hinzufügen.

Normalerweise sollte das bei so einer Uraltkamelle gegen die gröbsten Befürchtungen ausreichen - solange man keine "Riesenfische" vergisst.

Dann schreib auf Deine Liste die bekannten Gläubiger (Kreditkartenunternehmen),
wenn der Insolvenzverwalter sich dann irgendwann da meldet, dann können die das ja weitergeben, wenn sie die Forderung tatsächlich verkauft haben.

Mach Dir keinen Kopp wegen vergessener Gläubiger, fünfzig ist doch schon ne nette Hausnummer

Hallo Caffery,
danke für deine schnelle Antwort.

das Aufgelistete habe ich alles gemacht. "Die Zettel" sind das Problem. Habe vor einigen Jahren mal alles vernichtet in einem suizidalem Anfall.

Die entsprechenden Auskunfteien habe ich abgefragt, aber ich danke für den Tipp, dies auch dem Antrag beizufügen.

Ich muss jetzt das Essen auf den Tisch bringen, werde danach aber deinem Link folgen.

Wo und wie fragt man denn die Sozialversicherung nach?

Beim Finanzamt bin ich schier, immerhin das
(Führe seit 5 Jahren ein kleines Nebengewerbe zum Hauptjob und ansonsten hätten die mir sicher nichts zurückerstattet )

Danke Mrs. Rob

das beruhigt mich jetzt tatsächlich.

stadtkind hat geschrieben: ↑7. Feb 2021, 19:16
das Aufgelistete habe ich alles gemacht. "Die Zettel" sind das Problem. Habe vor einigen Jahren mal alles vernichtet in einem suizidalem Anfall.

Ahja - da hast Du also "reinen Tisch gemacht";) Das ist natürlich nicht optimal. Aber wenn Du seit "einigen Jahren" nichts mehr weggeschmissen hast, ist das doch auch schon mal gut.

Hast Du denn den Verbraucherinsolvenzantrag bzw. die Gläubigerliste daraus noch von der Du geschrieben hast?

stadtkind hat geschrieben: ↑7. Feb 2021, 19:16 Vor 10 Jahren erster Anlauf in die PI zu gehen, Gericht teilte mir dann aber mit, dass ich in die RI soll.

stadtkind hat geschrieben: ↑7. Feb 2021, 19:16 Wo und wie fragt man denn die Sozialversicherung nach?

Ich würde den Postweg nahelegen.

"Normal" sind m.W. ist ja die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) des Arbeitnehmers zuständig
(für die Einziehung und Weiterleitung der SV-Beiträge wie KV-, PflV-, AloV- und RV)
Aber davon gibt es ja ziemliche viele ...

Natürlich kannst Du die großen abfragen (AOK, BEK, DAK usw)
(auf dem Postweg, wie caffery schreibt, aber das kostet dann ja ein paar Euro Porto ...)
Oder per Mail oder telefonische Nachfrage.

Oder direkt bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV).

Hast Du noch eine Betriebsnummer?
Würde die Nachfrage vermutlich erleichtern.

Und ggfs. bei der Mini-Job-Zentrale ?
https://www.minijob-zentrale.de/DE/00_h ... 9C2871F30B

Hallo Caffery und Mrs. Rob,

Neee, ich habe leider vom damaligen Insoantrag gar nichts mehr.

Und Betriebsnummern etc. schon gar nicht. Das ist schon über 20 Jahre her und ich weiß nicht mal mehr, wie die ominösen Läden hießen. Außer in einem Fall, weil da immer noch Vollstreckungsversuche vom damaligen IV der GmbH laufen. Das ist auch als Großposten mit auf der Liste. Schon dumm, naiv, dumm, naiv, gewesen damals....

Ich werde mal die "Großen" kontaktieren und ebenso die DRV. Das Porto muss drin sein
Danke nochmal für den Tipp, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht...

Inzwischen gibt es lt. Wikipedia ja 'nur noch' 109 GKV ... siehe
https://www.krankenkassen.de/gesetzlich ... sen-liste/

Viel Erfolg!

Die meisten Auskunfteien kann man auch schon Online beantragen ohne Porto zu verschwenden.

Hier Boniversum (Creditreform):
https://www.boniversum.de/selbstauskunft/

Hier Bürgel:
https://selbstauskunft.deltavista.de/se ... osure.html

Hier Infoscore:
https://www.experian.de/selbstauskunft/ ... stauskunft

Nur bei der Schufa ist mir noch kein Onlineformular bekannt. Da könnte ich Dir höchtens einen Zettel für eine kostenlose Selbstauskunft mailen. Du kannst aber natürlich auch eine zufällig dahergegoogelte ausm Netz benutzen:

https://schuldnerberatung-awo-goettinge ... skunft.pdf