Zwangsatilllegung KFZ

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Me0
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Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Me0 »

Hallo,
ich bin neu hier und schäme mich ziemlich für die Situation in die geraten bin. Momentan jagt eine finanzielle Katastrophe die Andere. Trotz festem Gehalt kommen wir auf keinen grünen Zweig mehr. Am Donnerstag dann plötzlich die Ankündigung der Zwangsstilllegung des Autos, fehlender Versicherungsschutz. Ich habe den Überblick verloren, dass ich so in Verzug mit der Versicherung bin... Gibt es nichts schön zu reden, den Überblick verloren und ehrlich gesagt total fertig mit der Welt. In dem Schreiben stand, 3 Werktage Zeit und dann wird stillgelegt. Kennt sich Jemand damit aus? Ich hatte so etwas noch nie und befinde mich in einer Art Schockstarre und schäme mich in meinem Umfeld etwas zu sagen.
Vielleicht hat hier Jemand Erfahrung?
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

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Hi Me0,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Zwangsatilllegung KFZ" geschaut?
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Shopgirl
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Shopgirl »

Hast du denn die Möglichkeit, den Versicherungsbeitrag zu zahlen?
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Witwe Bolte
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Witwe Bolte »

Es gibt ja im Leben meist mehrere Wege ...
... in Deinem Fall fallen mir spontan zwei ein:
Die Versicherung bezahlen, aber subito!, oder auf das Auto verzichten.
Vorerst jedenfalls.

... und dann solltest Du Dich umgehend um Deine Finanzen kümmern.
Du schreibst "wir" ? Also bist Du nicht allein ?
Dann ist wohl mal eine "Finanzkonferenz" angesagt:
Welches Einkommen habt ihr ?
Welche Ausgaben ?

Manchmal hilft auch ein neutraler Dritter wie z.B. ein Schuldnerberater
(von der AWO, Caritas, Diakonie oder wen es auch immer bei Euch gibt,
nur darauf achten, dass es kostenlos ist und kein 'Gewerblicher').

Oder hier einfach mal die Situation beschreiben ?
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Me0
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Me0 »

Vielen Dank für eure Antworten. Nein, ich habe aktuell eigentlich nicht die Möglichkeit. Nicht ohne um Hilfe zu bitten. Wir sind eine Familie mit 3 Kindern. Die letzten 2 Jahre ist viel schief gelaufen. Nachzahlungen ect. Wir haben so gut es ging immer wieder geschafft bei zu kommen. In den letzten 6 Monaten nicht mehr. Ich habe es versucht so gut es ging. Dann kamen weitere Nachzahlungen, Stromerhöhung, Mieterhöhung, das Konto ordentlich ins Minus gerutscht. Mein größter Fehler war alles allein managen zu wollen. Ich dachte es reicht wenn einer Sorgen hat... Mein Mann weiß natürlich dass wir jonglieren und hat dementsprechend Frust. Wie arg überblickt er gar nicht und ich habe ihm von den 2 akuten Katastrophen nichts gesagt. Die 3 Tage sind abgelaufen und ich weiß nicht wie viel Zeit mir nun noch bleibt. Grundsätzlich bin ich taff und durchaus in der Lage konstruktiv zu denken und zielführend zu reagieren. Anrufe, Sachlage erklären ect. Aktuell schaffe ich nicht mehr anzurufen. Ich weiß dass es das schlimmer macht und trotzdem kann ich mich nicht überwinden. Parallel bin ich nicht mal im Stande meinem Mann zu sagen was Sache ist. Feige und ratlos beschreibt mich gerade wohl am Besten.
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Me0
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Me0 »

Das Auto abmelden wäre für mich die Beste Lösung, sogar es zu verkaufen. Es ist alt, es wird nicht viel bringen, aber um ein Loch oder 2 zu stopfen würde es reichen. Für die Kinder eine Vollkatastrophe und mein Mann wird das auch nicht wollen. Das Konto im Minus, die Schufa mittlerweile grottig brauche ich bei der Bank auch nicht anklopfen.
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Witwe Bolte
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Witwe Bolte »

Ich sag ja: "Finanzkonferenz" - Du solltest jetzt dringend mit Deinem Mann sprechen.

Gibt es denn jemanden, der Euch das Geld für die Versicherung geben könnte ?
Den Du um Hilfe bitten könntest ?

Wie wichtig ist das Auto für Euch ?
Braucht ihr wirklich ein eigenes ?
Man kann sich ja auch mal eins leihen ...

Hört sich gar nicht gut an, die Situation, mein Beileid.

Was ist die zweite "akute Katastrophe" ?

So lange kein Versicherungsschutz besteht, solltet Ihr mit dem Auto jedenfalls nicht fahren!
Aber das weißt Du wohl selbst.
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Me0
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Me0 »

Nein privat ist da nicht wirklich Jemand. Ich könnte das gerade auch nicht locker und kurzfristig zurück zahlen. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst, das Auto ist dahingehend natürlich ein Vorteil, aber nicht zwingend. Einkaufen mit Auto ist auch Vorteilhaft. Das wir aber abhängig von dem Auto wären kann man nicht sagen. Es wäre eine Umstellung.
Die 2te Sache ist der Gerichtsvollzieher der bereits geklingelt, mit 2 Forderungen. Bei ihm habe ich Zeit geschindet, die jetzt rum ist ohne ich dass ich zahlen kann. Heisst auch dass muss ich meinem Mann sagen und wir müssen eine Eidesstattliche Versichrung abgeben.
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Witwe Bolte
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Witwe Bolte »

Me0 hat geschrieben: 14. Nov 2022, 06:57 ... und wir müssen eine Eidesstattliche Versichrung abgeben.
Habt Ihr denn immer beide für alles unterschrieben ?

Viele Gläubiger wollen das ja gern ...
"Normal" sind Schulden aber immer sehr persönlich,
es hat sie nur der, der im Vertrag steht (wenn er ihn dann nicht erfüllen kann).

Gut wäre es, wenn einer "sauber" (ohne Schulden) bleiben könnte.

Der Besuch vom GV ist nicht schlimm, ich habe viele kennengelernt und nur einer von denen war ein richtiger Ar ... - die anderen waren alle freundlich, oft sogar hilfsbereit, wenn man freundlich zu ihnen war und ihnen die Situation ehrlich dargestellt hat. Dann macht er (oder sie) ein Protokoll "fruchtlose Pfändung" und das war's. Dann seid ihr "amtsbekannt pfandlos" und braucht in nächster Zeit auch nicht mehr mit einem GV-Besuch zu rechnen.

Wie alt sind die Kinder ?
Kann man mit denen über die Situation reden ?
Das wäre dann "Familien-Finanzkonferenz", also Teil zwei.
Zuerst solltest Du jetzt wirklich mit Deinem Mann reden!

Zu Zeiten des 9-Euro-Ticket war ich viel mit dem Zug unterwegs und war echt überrascht, auch viele Familien mit Kindern in den Zügen zu sehen.
Will sagen: Man kann auch schöne Ausflüge ohne Auto machen!
Oder mit Fahrrädern.
Kinder sind manchmal durchaus "vernünftiger", als so mancher Erwachsene denkt.

Das Thema "alles wird teurer" werden sie auch schon mitbekommen haben (im Fernsehn, bei Freunden, im Kindergarten, in der Schule). Offen mit ihnen reden, altersangemessen, versteht sich. Und den Familienzusammenhalt stärken durch gemeinsame schöne Aktionen. Nicht alles kostet Geld.
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Me0
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Me0 »

Vielen Dankbfür deine sehr, sehr liebe Abtwort. Wir stehen zum Teil beide in der Pflicht. In erster Linie jedoch aktuell mein Mann, als Hauptverdiener. Übrigens im ÖPNV, das wäre also mein geringstes Problem. Die Kinder sind 9, 14 und 17. 2 davon im autistischen Spektrum anzusiedeln, was das Verständnis teilweise mindert. Das ist halb so schlimm , das bekomme ich hin. Ich schäme mich nur enorm dafür uns in eine solche Lage gebracht zu haben.
Es sind 2 verschiedene Gerichtsvollzieher. Einer von der Stadt, und der hat bereits mit Kontopfändung gedroht. Das Konto ist ohnehin überzogen, das war der Anfang vom Ende. Meinem Mann habe ich heute morgen so weit gesagt dass es bedrohlich wird und wir handeln müssen. Dummerweise hat er seit Samstag Probleme mit der Bandscheibe ist eben gespritzt und krank geschrieben worden. Ich wollte ihn eigentlich bitten mit dem Arbeitgeber zu sprechen und das Auto abzumelden. 2 von 3 Kindern liegen ebenfalls krank zu Hause was es für mich noch unerträglicher macht. Jederzeit könnte es klingeln und die Zwangsstilllegung passieren. Ich möchte nicht dass sie es mitbekommen. Ich denke ja mal dass es dann klingelt.
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Witwe Bolte
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Re: Zwangsatilllegung KFZ

Beitrag von Witwe Bolte »

Me0 hat geschrieben: 14. Nov 2022, 09:10 ... verschiedene Gerichtsvollzieher. Einer von der Stadt, und der hat bereits mit Kontopfändung gedroht.
Wenn dann tatsächlich eine Kontopfändung kommt, dann sagt ihr der Bank, dass ihr ein P-Konto haben wollt (= Pfändungsschutzkonto). Du hast kein eigenes Einkommen ? Nur Dein Mann ? Dann hat er vier "Unterhaltsberechtigte" und müsste schon 2.670,00 EUR netto im Monat verdienen, bevor da auch nur ein Euro pfändbar wäre.
Me0 hat geschrieben: 14. Nov 2022, 09:10 ... Ich denke ja mal dass es dann klingelt.
Ja, das ist anzunehmen, muss aber nicht.
Wenn der Mensch von der Versicherung kommt, der den Auftrag hat, das Kfz stillzulegen, Euer Auto direkt vor Eurer Tür vorfindet, dann kratzt er vielleicht nur die Plakette ab und schmeisst Euch ein Schreiben in den Briefkasten ("ich war da und habe ...").
Je nachdem, was das für ein Mensch ist, hat er vielleicht keine große Lust auf Diskussionen ... ?
Wer weiß ? Diskussionen würden ja auch nichts ändern. Es sei denn, man könnte ihm den Zahlungsbeleg vorweisen.

Dann sind die Kinder ja schon recht groß, aber eben eigenschränkt.
Du wirst selbst wissen, was Du ihnen zumuten kannst und was Du ihnen zutrauen kannst.
Offen miteinander reden ist meines Erachtens meist der beste Weg.

Mach Dich nicht selbst fertig, Du brauchst Deine Kraft jetzt für Deine Familie und für diese schwierige Situation!
Frag hier weiter, wenn Du noch Fragen hast.

Und immer daran denken: Wenn das Geld knapp ist, dann ist die eigene Existenzsicherung (der Familie) immer Nummer Eins! Also Miete und ein voller Kühlschrank! Erst danach kann man entscheiden, was gezahlt werden könnte und sollte.
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