Wie kann ich einem Schuldner helfen?
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Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Hallo Allerseits,
Ich möchte einem meiner Mieter helfen, der in finanziellen Schwierigkeiten steckt, und frage daher hier nach Rat.
Er wohnt mit seiner Frau und einer Tochter aus vorheriger Ehe bei uns und hat mir, da er mir vertraut, seine Situation geschildert:
- Er ist mit finanziellen Dinge überfordert und bekommt dadurch immer wieder Probleme, die eigentlich nicht sein müssten (einige davon sind unten geschildert).
- Er hat einen Job, der aber nicht sehr gut bezahlt ist - es reicht oft nicht.
- Seine Frau hat ihren Job vor einigen Monaten verloren, findet bisher keinen neuen und bekommt bisher auch kein Arbeitslosengeld, obwohl sie eigentlich berechtigt sein sollte. Er weiß nicht warum - und sie spricht zu wenig Deutsch um es zu verstehen.
- Seine Tochter (18 Jahre) hat die Schule nach dem Hauptschulabschluss abgebrochen und weiß nicht was sie im Leben tun möchte. Daher tut sie nichts. Das Kindergeld für sie bekommt komischerweise die Ex-Frau und Mutter, bei der sie nicht wohnt.
- Er hat mit der Ex-Frau noch vier weitere Kinder, die bei ihr wohnen. Er zahlt wohl keinen Unterhalt, aber sie fragen ihn oft um Geld für Dinge, die die Mutter ihnen nicht bezahlen kann (z.B. Schulveranstaltungen oder neue Kleidung). Als Vater mit Herz kann er da meist nicht Nein sagen.
- Sein Konto ist gepfändet wegen einer Forderung der Rundfunkgebührenzentrale (ca. 500€).
- Daher bringt er mir die Miete immer in bar, aber das klappt inzwischen auch nicht mehr. (Ich mache deswegen keine Probleme, da ich sozial eingestellter - manche nennen es auch "dummer" - Vermieter bin und möchte, dass er Hilfe bekommt statt zusätzlicher Probleme.)
- Sein Online-Banking funktioniert schon lange nicht mehr und er hat daher keine Ahnung, was wann auf seinem Konto rein-und rausgeht. Angeblich hilft seine Bank (Postbank) auch auf mehrfache Anfrage nicht.
- Er bekam letztens einen Mahnbescheid vom Stromversorger über ca. 2000€. Er wusste von der Forderung angeblich nichts, da er offenbar einem "Dienstleister" die Vollmacht gegeben hat, für ihn Stromverträge abzuschließen.
- Sein ex-Arbeitgeber schuldet ihm wohl noch ein Monatsgehalt, das er am Arbeitsgericht einklagt - aber ohne Anwalt, den er sich nicht leisten kann.
- Er hat auch noch Schulden bei verschiedenen Freunden und Bekannten, die er mal angepumpt hat (und vermutlich keinen Überblick darüber).
- Insgesamt schätze ich die Schulden auf unter 10000€, also nicht unüberwindlich. Aber das offensichtliche Chaos dabei bestürzt mich. Er muss also nicht nur schuldenfrei, sondern insgesamt finanziell geschickter werden, damit das nicht gleich wieder passiert!
Ich habe ihn jetzt erstmal zur Schuldnerberatung der Stadt geschickt (hoffentlich geht er hin!). Aber meine Frage an die Experten: Was sollte er sonst noch tun, oder wie kann ich ihm weiter helfen?
Ich möchte einem meiner Mieter helfen, der in finanziellen Schwierigkeiten steckt, und frage daher hier nach Rat.
Er wohnt mit seiner Frau und einer Tochter aus vorheriger Ehe bei uns und hat mir, da er mir vertraut, seine Situation geschildert:
- Er ist mit finanziellen Dinge überfordert und bekommt dadurch immer wieder Probleme, die eigentlich nicht sein müssten (einige davon sind unten geschildert).
- Er hat einen Job, der aber nicht sehr gut bezahlt ist - es reicht oft nicht.
- Seine Frau hat ihren Job vor einigen Monaten verloren, findet bisher keinen neuen und bekommt bisher auch kein Arbeitslosengeld, obwohl sie eigentlich berechtigt sein sollte. Er weiß nicht warum - und sie spricht zu wenig Deutsch um es zu verstehen.
- Seine Tochter (18 Jahre) hat die Schule nach dem Hauptschulabschluss abgebrochen und weiß nicht was sie im Leben tun möchte. Daher tut sie nichts. Das Kindergeld für sie bekommt komischerweise die Ex-Frau und Mutter, bei der sie nicht wohnt.
- Er hat mit der Ex-Frau noch vier weitere Kinder, die bei ihr wohnen. Er zahlt wohl keinen Unterhalt, aber sie fragen ihn oft um Geld für Dinge, die die Mutter ihnen nicht bezahlen kann (z.B. Schulveranstaltungen oder neue Kleidung). Als Vater mit Herz kann er da meist nicht Nein sagen.
- Sein Konto ist gepfändet wegen einer Forderung der Rundfunkgebührenzentrale (ca. 500€).
- Daher bringt er mir die Miete immer in bar, aber das klappt inzwischen auch nicht mehr. (Ich mache deswegen keine Probleme, da ich sozial eingestellter - manche nennen es auch "dummer" - Vermieter bin und möchte, dass er Hilfe bekommt statt zusätzlicher Probleme.)
- Sein Online-Banking funktioniert schon lange nicht mehr und er hat daher keine Ahnung, was wann auf seinem Konto rein-und rausgeht. Angeblich hilft seine Bank (Postbank) auch auf mehrfache Anfrage nicht.
- Er bekam letztens einen Mahnbescheid vom Stromversorger über ca. 2000€. Er wusste von der Forderung angeblich nichts, da er offenbar einem "Dienstleister" die Vollmacht gegeben hat, für ihn Stromverträge abzuschließen.
- Sein ex-Arbeitgeber schuldet ihm wohl noch ein Monatsgehalt, das er am Arbeitsgericht einklagt - aber ohne Anwalt, den er sich nicht leisten kann.
- Er hat auch noch Schulden bei verschiedenen Freunden und Bekannten, die er mal angepumpt hat (und vermutlich keinen Überblick darüber).
- Insgesamt schätze ich die Schulden auf unter 10000€, also nicht unüberwindlich. Aber das offensichtliche Chaos dabei bestürzt mich. Er muss also nicht nur schuldenfrei, sondern insgesamt finanziell geschickter werden, damit das nicht gleich wieder passiert!
Ich habe ihn jetzt erstmal zur Schuldnerberatung der Stadt geschickt (hoffentlich geht er hin!). Aber meine Frage an die Experten: Was sollte er sonst noch tun, oder wie kann ich ihm weiter helfen?
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Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Hi beppi,
gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Wie kann ich einem Schuldner helfen?" geschaut?
gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Wie kann ich einem Schuldner helfen?" geschaut?
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Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Hat er auch ein Sprachproblem oder betrifft das nur seine Frau? Es ist natürlich schwierig, wenn jemand wirklich so überfordert ist.
Man kann sich selbst um eine Betreuung bemühen, wenn man einsieht, dass man allein nicht klarkommt.
Man kann sich selbst um eine Betreuung bemühen, wenn man einsieht, dass man allein nicht klarkommt.
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Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Sehr gut !
Er braucht offensichtlich Hilfe von einem Profi.
Und wenn er bei Dir ein offenes Ohr und Verständnis findet - ja prima.
Ich hoffe, die Schuldnerberatung der Stadt ist eine caritative, also kostenlose, und keine gewerbliche, die ihn auch noch abkassiert.
Frag ihn umgehend, ob er sich da gemeldet hat, wann er dort einen Termin hat.
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Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Die von mir empfohlene Schuldnerberatung ist städtisch karikativ (d.h, kostet nichts) und bietet auch Budgetberatung an - so dass er vielleicht lernt, wie das nicht wieder passiert. Das Angebot klingt auf deren Webseite sehr vernünftig.
Er spricht gut Deutsch und ist zu intelligent, um eine Betreuung zu rechtfertigen. Ich halte ihn nur für finanziell ungeschickt und leichtgläubig.
Er hat mir gerade geschrieben, dass er sich gleich morgen krank melden (!?!) wird, um mit seiner Frau zum Arbeitsamt zu gehen und die Schuldnerberatung anzurufen (hoffentlich sind die nicht so überlaufen, dass er lange auf einen Termin warten muss!).
Er spricht gut Deutsch und ist zu intelligent, um eine Betreuung zu rechtfertigen. Ich halte ihn nur für finanziell ungeschickt und leichtgläubig.
Er hat mir gerade geschrieben, dass er sich gleich morgen krank melden (!?!) wird, um mit seiner Frau zum Arbeitsamt zu gehen und die Schuldnerberatung anzurufen (hoffentlich sind die nicht so überlaufen, dass er lange auf einen Termin warten muss!).
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- Registriert: 17. Jan 2024, 12:23
Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Zur Schuldnerberatung gehen ist das einzig Sinnvolle in diesem Fall. Die schauen sich seine Situation an und beraten ihn entsprechend. Als ich vor 4 Jahren mit meinen Schulden vollkommen überfordert war hab ich sogar recht zügig innerhalb weniger Tage einen Termin bekommen. Die Insolvenz wurde dann im Januar 2021 eröffnet, seit Januar 2023 befinde ich mich in der Wohlverhaltensphase und aktuell warte ich auf Post vom Gericht, dass die Wohlverhaltensphase rum ist und entschieden wird, ob ich Restschuldbefreiung erlange.
Erster Step wäre aber in jedem Fall eine karitative Schuldnerberatung, die beraten kostenlos und kennen sich in der Materie aus. Und was den schlechtbezahlten Job angeht: Kann er denn nicht den Arbeitgeber wechseln? Wegen 10.000 Euro Schulden in Insolvenz erscheint mir überstürzt. Zudem man auch nicht "einfach so" ins Insolvenzverfahren kommt, nur dann wenn man sich wirklich komplett überschuldet hat und die Schulden nach Plan nicht tilgen kann.
In meinem Fall waren es bei Verfahrenseröffnung grob 36.000 Euro Schulden.
Erster Step wäre aber in jedem Fall eine karitative Schuldnerberatung, die beraten kostenlos und kennen sich in der Materie aus. Und was den schlechtbezahlten Job angeht: Kann er denn nicht den Arbeitgeber wechseln? Wegen 10.000 Euro Schulden in Insolvenz erscheint mir überstürzt. Zudem man auch nicht "einfach so" ins Insolvenzverfahren kommt, nur dann wenn man sich wirklich komplett überschuldet hat und die Schulden nach Plan nicht tilgen kann.
In meinem Fall waren es bei Verfahrenseröffnung grob 36.000 Euro Schulden.
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Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Ich habe zwar nichts beizutragen aber es tut gut hier zu sehen dass es noch gute Menschen gibt. Das tut mir persönlich gerade sehr gut...
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Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Neues in diesem Fall:
- Die Schuldnerberatung hier hat eine Warteliste von mehreren Monaten. Das hilft also nicht!
- Der Mieter hatte die Idee mit einem Schreiben von mir, in dem ich die fristlose Kündigung androhe da inzwischen drei Monatsmieten fehlen (das habe ich auf seinen Wunsch geschrieben!), zur städt. Wohnungsnotfallhilfe zu gehen, die zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit Darlehen und Zuschüsse geben kann.
- Die haben ihm gesagt, da es entweder Arbeitslosengeld geben muss oder Bürgergeld können sie keine weitere Hilfe geben. Aber immerhin haben sie beim Arbeitsamt angerufen und erwirkt, dass das Arbeitslosengeld rückwirkend gezahlt werden solle (offenbar lagen die Unterlagen dort bei verschiedenen Personen und alle dachten es fehle noch etwas ...).
- Nun hat das Arbeitsamt ihr einen Bescheid geschickt, dass sie ihr zwei Monate rückwirkend zahlen (ca. 850€), aber drei Monate für eine eventuell nötige Rückzahlung ans Jobcenter einbehalten. Das Jobcenter hat aber weder etwas genehmigt noch gezahlt! (Der Antrag dort, gestellt weil das Arbeitsamt nicht gezahlt hat, ist noch nicht bearbeitet.)
- Die Dame von der Wohnungsnotfallhilfe hat mir dann telefonisch gesagt, wenn das so ist dann solle ich kündigen. (?!?)
Hat jemand von den Fachleuten oder Erfahrenen hier noch irgendeine Idee, oder soll ich - wie mir in einem Vermieter-Forum geraten wurde - die fristlose Kündigung aussprechen und in Zukunft "solchen Leuten" keine Wohnung mehr geben? Das möchte ich nicht, aber irgendwann fehlt auch mir das Geld um weiter so gutmütig zu sein!
- Die Schuldnerberatung hier hat eine Warteliste von mehreren Monaten. Das hilft also nicht!
- Der Mieter hatte die Idee mit einem Schreiben von mir, in dem ich die fristlose Kündigung androhe da inzwischen drei Monatsmieten fehlen (das habe ich auf seinen Wunsch geschrieben!), zur städt. Wohnungsnotfallhilfe zu gehen, die zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit Darlehen und Zuschüsse geben kann.
- Die haben ihm gesagt, da es entweder Arbeitslosengeld geben muss oder Bürgergeld können sie keine weitere Hilfe geben. Aber immerhin haben sie beim Arbeitsamt angerufen und erwirkt, dass das Arbeitslosengeld rückwirkend gezahlt werden solle (offenbar lagen die Unterlagen dort bei verschiedenen Personen und alle dachten es fehle noch etwas ...).
- Nun hat das Arbeitsamt ihr einen Bescheid geschickt, dass sie ihr zwei Monate rückwirkend zahlen (ca. 850€), aber drei Monate für eine eventuell nötige Rückzahlung ans Jobcenter einbehalten. Das Jobcenter hat aber weder etwas genehmigt noch gezahlt! (Der Antrag dort, gestellt weil das Arbeitsamt nicht gezahlt hat, ist noch nicht bearbeitet.)
- Die Dame von der Wohnungsnotfallhilfe hat mir dann telefonisch gesagt, wenn das so ist dann solle ich kündigen. (?!?)
Hat jemand von den Fachleuten oder Erfahrenen hier noch irgendeine Idee, oder soll ich - wie mir in einem Vermieter-Forum geraten wurde - die fristlose Kündigung aussprechen und in Zukunft "solchen Leuten" keine Wohnung mehr geben? Das möchte ich nicht, aber irgendwann fehlt auch mir das Geld um weiter so gutmütig zu sein!
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- Wissender
- Reaktionen: 55
- Beiträge: 338
- Registriert: 17. Jan 2024, 12:23
Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
Auch wenn es sich herzlos anhört, aber so wie ich das verstehe, bist du in der Vermieterrolle und er ist dein Mieter. Dass die Schuldnerberatung vollkommen überlastet ist hab ich auch schon mitbekommen, der Neffe meiner Arbeitskollegin muss 1 Jahr (!) auf einen Termin warten.
Wenn so lange nicht gewartet werden kann (was ja verständlich ist) kann man sich auch jederzeit privat an einen Anwalt für Insolvenzrecht wenden, muss den dann aber natürlich auch selbst bezahlen, die Erstberatung machen die aber zumeist kostenlos.
Da du aber weder verwandt noch verschwägert mit ihm bist (so lese ich es zumindest) gib ihm diesen Tipp mit dem Anwalt mit und mehr würde ich da auch gar nicht tun. Ich lese da so einen gewissen Helferkomplex raus in einer Situation, wo du selbst auch nicht wirklich helfen kannst.
Was mir damals von der Sozialberatung geraten wurde: Alle Kreditverpflichtungen kündigen bzw. die Lastschrift verweigern, das darf man meines Wissens jederzeit machen. Auch wenn man mit dem Gläubiger das Lastschriftverfahren eingegangen ist darf das jederzeit widerrufen werden.
Und dann muss er sich eine Übersicht der Einnahmen und Ausgaben verschaffen. So wie du es schilderst wälzt er aber gerade alles auf dich ab und will keine Verantwortung übernehmen. Er hat keinen Zugriff mehr auf das Onlinebanking und kennt seinen Kontostand nicht, Miete kommt in bar und mal kommt sie und mal nicht.
Tut mir leid das so sagen zu müssen, aber aus meiner Sicht hast du bereits genug getan. Wenn er nachweislich mit mehreren Mieten im Rückstand ist dann kannst du jetzt entweder auf ein Wunder hoffen, das höchstwahrscheinlich nicht eintreten wird oder du machst klar Schiff, sagst ihm persönlich und gibst es ihm auch mit, wenn er die rückständige Miete nicht bezahlt, dann wirst du Anzeige erstatten. Wenn du es nicht tust, tut es ein anderer.
Lange Rede kurzer Sinn: Du bist NICHT für ihn verantwortlich. Im Gegenteil. Er versucht gerade alles auf dich abzuwälzen und weder kannst du das lösen noch bist du dazu verpflichtet, da muss man einfach realistisch sein. Du kannst ihm den Weg aufzeigen aber gehen muss er ihn selbst.
Mach dich bitte nicht für andere kaputt, die es dir wohl erst recht nicht danken werden. Den Weg aufzeigen ja, gehen muss er ihn selbst.
Wenn so lange nicht gewartet werden kann (was ja verständlich ist) kann man sich auch jederzeit privat an einen Anwalt für Insolvenzrecht wenden, muss den dann aber natürlich auch selbst bezahlen, die Erstberatung machen die aber zumeist kostenlos.
Da du aber weder verwandt noch verschwägert mit ihm bist (so lese ich es zumindest) gib ihm diesen Tipp mit dem Anwalt mit und mehr würde ich da auch gar nicht tun. Ich lese da so einen gewissen Helferkomplex raus in einer Situation, wo du selbst auch nicht wirklich helfen kannst.
Was mir damals von der Sozialberatung geraten wurde: Alle Kreditverpflichtungen kündigen bzw. die Lastschrift verweigern, das darf man meines Wissens jederzeit machen. Auch wenn man mit dem Gläubiger das Lastschriftverfahren eingegangen ist darf das jederzeit widerrufen werden.
Und dann muss er sich eine Übersicht der Einnahmen und Ausgaben verschaffen. So wie du es schilderst wälzt er aber gerade alles auf dich ab und will keine Verantwortung übernehmen. Er hat keinen Zugriff mehr auf das Onlinebanking und kennt seinen Kontostand nicht, Miete kommt in bar und mal kommt sie und mal nicht.
Tut mir leid das so sagen zu müssen, aber aus meiner Sicht hast du bereits genug getan. Wenn er nachweislich mit mehreren Mieten im Rückstand ist dann kannst du jetzt entweder auf ein Wunder hoffen, das höchstwahrscheinlich nicht eintreten wird oder du machst klar Schiff, sagst ihm persönlich und gibst es ihm auch mit, wenn er die rückständige Miete nicht bezahlt, dann wirst du Anzeige erstatten. Wenn du es nicht tust, tut es ein anderer.
Lange Rede kurzer Sinn: Du bist NICHT für ihn verantwortlich. Im Gegenteil. Er versucht gerade alles auf dich abzuwälzen und weder kannst du das lösen noch bist du dazu verpflichtet, da muss man einfach realistisch sein. Du kannst ihm den Weg aufzeigen aber gehen muss er ihn selbst.
Mach dich bitte nicht für andere kaputt, die es dir wohl erst recht nicht danken werden. Den Weg aufzeigen ja, gehen muss er ihn selbst.
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Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
@mischa1981: Vielen Dank für die lange Nachricht!
Ich weiß, dass ich zu nichts verpflichtet bin (und das Wort "Helferkomplex" muss ich wohl akzeptieren, auch wenn es mir nicht gefällt). Aber keine Sorge: Ich mache mich nicht "kaputt", habe nur Hemmungen jemanden, der schon genug Probleme hat, durch meine Handlungen (z.B. Kündigung) in noch größere zu stürzen.
Ich weiß, dass ich zu nichts verpflichtet bin (und das Wort "Helferkomplex" muss ich wohl akzeptieren, auch wenn es mir nicht gefällt). Aber keine Sorge: Ich mache mich nicht "kaputt", habe nur Hemmungen jemanden, der schon genug Probleme hat, durch meine Handlungen (z.B. Kündigung) in noch größere zu stürzen.
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- Wissender
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- Beiträge: 338
- Registriert: 17. Jan 2024, 12:23
Re: Wie kann ich einem Schuldner helfen?
"Helferkomplex" aus dem Grund, weil du so viel versuchst für ihn zu tun und du auch sämtliche Details kennst, wie es für die Konstellation Mieter / Vermieter eigentlich unüblich ist. Wie gesagt, du kannst ihm den Weg aufzeigen, gehen muss er ihn aber selbst. Wenn er damit überfordert ist und die Schuldnerberatung auch überrannt, kann er sich jederzeit an einen Anwalt für Insolvenzrecht wenden, die Erstberatung ist im Regelfall kostenlos.beppi hat geschrieben: ↑20. Feb 2024, 12:52 @mischa1981: Vielen Dank für die lange Nachricht!
Ich weiß, dass ich zu nichts verpflichtet bin (und das Wort "Helferkomplex" muss ich wohl akzeptieren, auch wenn es mir nicht gefällt). Aber keine Sorge: Ich mache mich nicht "kaputt", habe nur Hemmungen jemanden, der schon genug Probleme hat, durch meine Handlungen (z.B. Kündigung) in noch größere zu stürzen.
Aber überlade dich nicht mit seinen Problemen, die muss er selbst angehen. Meine Kollegin macht das gleiche mit ihrem Neffen durch. Der ist Mitte 40, sie ist Mitte 60 und fühlt sich auch dezent überfordert. Hab ihr schon gesagt, sie soll sich nicht so viel aufhalsen.
Im Endeffekt ist es bei deinem Mieter aber auch nur eine Frage der Zeit, bis das Kartenhaus in sich zusammenfällt. Wenn du nicht tätig wirst dann wird es ein anderer, keine Sorge. Ist eigentlich eher ein dezenter Hinweis in seine Richtung, tätig zu werden. Ganz nach dem Motto "Wo kein Kläger da kein Richter". Wenn also keiner was tut dann wird die Situation ewig so verfahren bleiben.
Und wie immer natürlich: Das ist meine eigene subjektive Sicht auf die Dinge, da ich weder dich noch den Mieter kenne.
Mein Vermieter weiß natürlich auch, dass ich in der Insolvenz bin, er kriegt seine Miete aber regelmäßig und er hat mir schon gedroht, falls ich zwei Monatsmieten im Rückstand bin würde er mir fristlos kündigen. Was natürlich praktisch kaum durchführbar ist aber ist halt ne Drohung.
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