@mischa1981: Ja, es ist unüblich dass ein Mieter seinem Vermieter all dies erzählt - beim im ersten Post beschriebenen Treffen sind auch Tränen geflossen. Aber ich sehe Vertrauen als positiv an und werde es nicht missbrauchen.
Sorry, aber den Gang zum Anwalt werde ich nicht empfehlen - denn die helfen höchstens, bestehende Schulden herunterzuhandeln (woran ich natürlich kein Interesse habe), sind aber nicht für finanzielle Bildung und Prävention zuständig (was hier langfristig nötig wäre).

Dann vielleicht so was?
https://vhs-koeln.de/Veranstaltung/tite ... aa924.html
Wenn es eine VHS oä mit so einem Angebot oä in Eurer Nähe gibt.

Ein wichtiges Thema - oder DAS wichtige Thema - ist immer:
Miete und 'was im Kühlschrank' ist immer Nr. 1 !!

Bevor man auch nur 1 € für anderes ausgibt.

robo hat geschrieben: ↑20. Feb 2024, 14:29 Ein wichtiges Thema - oder DAS wichtige Thema - ist immer:
Miete und 'was im Kühlschrank' ist immer Nr. 1 !!

Ganz genau das. Aber da haben wir ja wieder das nächste Problem, der Betroffene weiß ja nicht mal seinen Kontostand und kennt seine Ausgaben nicht. In dem Stadium empfinde ich es halt als schwierig, dass sich derjenige überhaupt nochmal aufrafft was an seiner Situation zu ändern.

Aber das Wichtigste überhaupt:
- Miete
- Strom
- Internetzugriff
- Mobilfunk
- und eben, dass man nach den Fixkosten noch genug zum Essen hat.

Alles andere ist erstmal zweitrangig, die Gläubiger werden schon noch an die Tür klopfen und mahnen.
Aber genau nach dem Prinzip hab ich meine Excelliste aufgebaut. Fixkosten wie Miete / Nebenkosten Strom und Internet / Mobilfunk sind erstmal das Wichtigste zum Überleben.

beppi hat geschrieben: ↑20. Feb 2024, 13:44 @mischa1981: Ja, es ist unüblich dass ein Mieter seinem Vermieter all dies erzählt - beim im ersten Post beschriebenen Treffen sind auch Tränen geflossen. Aber ich sehe Vertrauen als positiv an und werde es nicht missbrauchen.
Sorry, aber den Gang zum Anwalt werde ich nicht empfehlen - denn die helfen höchstens, bestehende Schulden herunterzuhandeln (woran ich natürlich kein Interesse habe), sind aber nicht für finanzielle Bildung und Prävention zuständig (was hier langfristig nötig wäre).

Das mit dem Anwalt ist auch nur ein Tipp, wenn die karitativen Einrichtungen zur Zeit keine Termine haben
Für mich hört es sich halt an, als wäre dein Mieter höchst verzweifelt. In der Lage sich überhaupt mal einen Überblick über die Finanzen zu verschaffen empfinde ich halt einerseits als DIE Top Priorität überhaupt, ohne Moos nix los, aber schwierig, weil er sich vermutlich erst gar nicht aufraffen kann, zur Bank zu gehen und das zu regeln.

Da er keinerlei Überblick drüber hat was er einnimmt und ausgibt werden irgendwann die Gläubiger da stehen und Geld einfordern, wenn er seine Raten nicht bezahlt. Wenn ihm das lieber ist als zum Anwalt zu gehen?

Ich empfinde die möglichen Konsequenzen des Nichthandelns eben deutlich schwerwiegender als zumindest mal zur Beratung zu gehen.

Ich werfe mal eine Sozialberatung in den Raum, die sollte es in jeder Stadt geben. So weit ich weiß, helfen die auch bei Behördengängen etc. Hier scheint es ja nicht nur ein Problem zu geben, sondern sehr viele. Es wird auf Geld verzichtet, weil man keine Anträge stellt, die Prioritäten werden falsch gesetzt und allgemein wirkt dein Mieter + Familie überfordert. Ob das am Ende auf eine Insolvenz hinausläuft, weiß man ja noch gar nicht. Daher würde ich auch erstmal nicht zum Anwalt, sondern mir anderweitig Hilfe suche.
Das geht alles vermutlich über das, was du leisten kannst und solltest, hinaus. Dafür gibt es Profis.

Kurzer Nachtrag: Ich finde das übrigens sehr großartig, wie du dich einsetzt. Bisschen Menschlichkeit, sofern man selbst dadurch nicht in Schieflage gerät, ist immer die beste Wahl

Shopgirl hat geschrieben: ↑20. Feb 2024, 15:31 Ich werfe mal eine Sozialberatung in den Raum, die sollte es in jeder Stadt geben. So weit ich weiß, helfen die auch bei Behördengängen etc. Hier scheint es ja nicht nur ein Problem zu geben, sondern sehr viele. Es wird auf Geld verzichtet, weil man keine Anträge stellt, die Prioritäten werden falsch gesetzt und allgemein wirkt dein Mieter + Familie überfordert. Ob das am Ende auf eine Insolvenz hinausläuft, weiß man ja noch gar nicht. Daher würde ich auch erstmal nicht zum Anwalt, sondern mir anderweitig Hilfe suche.
Das geht alles vermutlich über das, was du leisten kannst und solltest, hinaus. Dafür gibt es Profis.

Du hast es in kurzen Sätzen zusammengefasst was ich in mehreren Absätzen nicht hinbekommen habe
Ja auf jeden Fall eine Begleitung, entweder Caritas oder eben die Sozialberatung, die haben sich um meinen Fall damals auch sehr schnell gekümmert. Alleine wird er es nicht schaffen

Shopgirl hat geschrieben: ↑20. Feb 2024, 15:31 Kurzer Nachtrag: Ich finde das übrigens sehr großartig, wie du dich einsetzt. Bisschen Menschlichkeit, sofern man selbst dadurch nicht in Schieflage gerät, ist immer die beste Wahl

Definitiv. Es ist halt nur eine kleine Warnung meinerseits, da ich schon etliche andere Leute erlebt haben, die aus dem Drang, helfen zu wollen, selbst mit in die Abwärtsspirale geraten sind.