Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

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Chilli303
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Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von Chilli303 »

Hallo,

ich bin seit vielen Jahren Schuldner und habe sehr erfolgreich prokrastiniert.
Nach einer 180°-Wende im Leben muss ich das Ganze jetzt mal dringend angehen und stoße bei meinem Entwurf immer auf die ein oder andere Art auf Probleme.

Mit einer Teilzeittätigkeit (monatlich ändernde Tage) muss ich in Zukunft leider aufstocken. Diese Tätigkeit kann aus Gründen der Kinderbetreuung nicht in eine Vollzeittätigkeit umgewandelt werden. Zeitlich flexible Dinge kann ich jedoch tun und so steht das Thema zusätzliche Selbständigkeit im Raum.

Parallel dazu muss ich erstmal einen Überblick gewinnen welche Rechte aus Altschulden im Laufe der Jahre an wen übergegangen sind und mich dann an eine Schuldnerberatung wenden. Gerne würde ich einen Vergleich versuchen anzustreben, sofern ich mir diesen irgendwie leisten kann und er mich früher aus dem Schulden bringt als eine Privatinsolvenz.

Wichtigster Faktor ist dabei ganz klar die Höhe des Vergleichsangebotes. Nun habe ich Sorge, dass sich eine zusätzliche Selbständigkeit negativ auf den Willen der Gläubiger auswirkt, ein attraktives Vergleichsangebot abzugeben. Insbesondere kann es sein, dass ich im Weihnachtsgeschäft merklich mehr Gewinne mache als danach, aber eben genau zu diesem Zeitpunkt könnte es zu Vergleichsverhandlungen kommen.

Welche Daten sind Gläubigern gegenüber offenzulegen und sind sie es überhaupt, bis es dazu einen Steuerbescheid gibt? Hat jemand mit der Situation Erfahrung und kann sagen "zieh die Selbständigkeit durch" oder "warte noch, bis das mit den Schulden geklärt ist"?

Vielen Dank

Chilli303
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

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Hi Chilli303,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit" geschaut?
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Witwe Bolte
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von Witwe Bolte »

Chilli303 hat geschrieben: 15. Sep 2021, 14:07 ... habe sehr erfolgreich prokrastiniert.
Interessante Formulierung.
Früher sagte man/frau wohl einfach "Studentensyndrom"
( = immer alles bis zur letzten Minute aufschieben).
Aber ist ja wohl (noch) keine psychische Störung im ICD ?
Chilli303 hat geschrieben: 15. Sep 2021, 14:07 (Vergleich) ... und er mich früher aus dem Schulden bringt als eine Privatinsolvenz.
Na ja ... drei Jahre (Inso) sind schnell um.
Und man/frau ist auf der (halbwegs) sicheren Seite.
Was nützt der schönste Vergleich, wenn ein Gläubiger nicht mitmacht ?

Chilli303 hat geschrieben: 15. Sep 2021, 14:07 ... dass sich eine zusätzliche Selbständigkeit negativ auf den Willen der Gläubiger auswirkt, ein attraktives Vergleichsangebot abzugeben.
Vermutlich wird kein einziger Gläubiger ein Vergleichsangebot abgeben,
sondern nur Dein Angebot prüfen (mehr oder weniger wohlwollend).
Chilli303 hat geschrieben: 15. Sep 2021, 14:07 Welche Daten sind Gläubigern gegenüber offenzulegen und sind sie es überhaupt, bis es dazu einen Steuerbescheid gibt? Hat jemand mit der Situation Erfahrung und kann sagen "zieh die Selbständigkeit durch" oder "warte noch, bis das mit den Schulden geklärt ist"?
Da gibt es kein SOLL und kein MUSS, das ist Verhandlungssache.
Und eine Frage der Glaubwürdigkeit.

Wenn Du Deine Situation bisher "erfolgreich" vor Dir herschieben konntest
(keine Lohn-, keine Kontopfändung? Noch nicht einmal ein Versuch ?),
was spricht dann dagegen, jetzt mit der Selbständigkeit zu beginnen,
Dich ordentlich reinzuhängen, insbesondere dann vor Weihnachten,
und danach Deine Schulden zurückzuzahlen ?
Oder wenigstens schon mal eine Anzahlung zu leisten ?
Oder ein anständiges Angebot vorzulegen ?

Wie viele Gläubiger hast Du ?
Wie hoch sind die Schulden insgesamt ?
Wie ist Deine persönliche Situation ?
Eher alt und krank oder eher jung und gesund ? Gut ausgebildet mit guten Berufs-/Erwerbschanchen oder eher im prekären Bereich?

Viel Erfolg bei der Suche nach einer Schuldnerberatung.
Caritative ( = kostenlose) Beratungsstellen nehmen oft keine aktiv Selbständigen,
das spräche also dafür, mit den beruflichen Plänen noch abzuwarten.

Vergleichsverhandlungen mit Gläubigern würde ich einem "neutralen" Dritten übergeben,
am besten ein professioneller Schuldnerberater, der prüft zuvor, welche Schulden möglicherweise sowieso unrechtmäßig oder bereits verjährt sind.

Viel Glück!
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caffery
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von caffery »

Chilli303 hat geschrieben: 15. Sep 2021, 14:07
ich bin seit vielen Jahren Schuldner und habe sehr erfolgreich prokrastiniert.
Dann würde ich vorschlagen, endlich damit aufzuhören.

Im folgendem Text machst Du aber mehr oder weniger damit weiter. Ich würde daher vorschlagen, Nägel mit Köppen zu machen. Geh als Nicht-Selbständiger (sonst nehmen die die höchstwahrscheinlich nicht) zu einer karitativen Beratungsstelle und versuche einen Termin für eine Insolvenzberatung zu kriegen. Sage dem Kollegen*innen*divers*bummbumm, er/sie/es/knüddel möge im obligatorischen außergerichtlichen Einigungsversuch im Rahmen der Insolvenzordnung den Dir zur Verfügung gestellten Einmalbetrag von dritter Seite anbieten. Ne bessere Aussicht auf Erfolg wirst Du nirgends auf der Welt bekommen.

Wenns klappt ist gut - wenn nicht machst Du ne Insolvenz. Fertig aus.

Das ganze rumgeömmel mit Vergleichen in Eigenregie führt bei so komplexen Überschuldungen zu nichts. Das kannst vielleicht mal mit in Stein gemeißelter Unpfändbarkeit im hohen Alter oder ner Erwerbsunfähigkeit zärtlich versuchen - aber selbst dann sind die Chancen für ein sinnvolles Ergebnis geschätzte 50 mal geringer als bei einem anständig durchgeführten außergerichtlichen Einigungsversuch eines Fachmanns/fraus/diversanten/protestanten/onkel mit "geeignete Stelle oder Person" auf dem Briefkopf.

PS: Mir wurde gestern durch die Blume mitgeteilt, ich müsse auf der Arbeit endlich mal anfangen meine Texte mit Außenwirkung zu gendern. Ich fange mal an das hier zu üben. ^^
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tidus82
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von tidus82 »

@Caffery das sieht doch schon ganz gut aus mit dem Gendern. Du bist auf einem guten Weg und ich bin mir sicher, dass deine Texte mit Aussenwirkung jetzt auch für jeden deutlich besser lesbar sind. Und vor allem fühlen sich jetzt natürlich auch endlich alle Mensch*innen angesprochen, die vorher sämtliche Papiere auf denen „Sehr geehrte Damen und Herren“ drauf stand wütend in der Luft zerrissen haben und sich auf den Boden schmissen mit den Worten: „ich bin nicht gemeint!“..

Ach, wie macht man das jetzt mit „sehr geehrte Damen und Herren“?

Sehr geehrte Dame*Rinnen und Herr*innen?
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Witwe Bolte
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von Witwe Bolte »

tidus82 hat geschrieben: 16. Sep 2021, 09:38 ...
Ach, wie macht man das jetzt mit „sehr geehrte Damen und Herren“?
Sehr geehrte Dame*Rinnen und Herr*innen?
Ja, diese Genderisierung treibt schon manchmal merkwürdige Blüten ...

... aber stellt Euch (die "Jungs" hier) einfach mal die umgekehrte Situation vor
(falls die Fantasie dazu reicht):

Wenn ihr immer und überall als
Kundin, Mitarbeiterin, Verbraucherin, Beraterin, Handwerkerin, Ärztin, Patientin, Schülerin usw usw angesprochen / angeschrieben werden würdet.

Was wäre wohl, wenn das jetzt die nächsten Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte einfach mal umgekehrt würde ?
Wenn überall die männliche Form verschwinden würde und immer und überall nur noch die weibliche Form verwendet würde ?

Das würde Euch nicht gefallen ?
Warum ?
Ihr "Jungs" seid doch immer 'mitgemeint' ... :lol: :lol: :lol:
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caffery
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von caffery »

Das glaubst ja überhaupt nicht wie scheißegal mir das wäre.

Was ich Dir auch mit Sicherheit versprechen könnte: Selbst wenn es so wäre und es mich stören würde, dann würden mir 10000 Dinge einfallen für die ich mich eher einsetzen würde als dafür, dass alle ihre Sprache neu lernen müssen nur damit ich mich mehr "gemeint fühle".
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Witwe Bolte
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von Witwe Bolte »

caffery hat geschrieben: 16. Sep 2021, 12:05 ... nur damit ich mich mehr "gemeint fühle".
Du hast das Thema offensichtlich nicht verstanden.
Hier geht es doch gar nicht um das individuelle 'Wohlbefinden'
(oder wie immer man das nennen will),
sondern um kollektive, gesellschaftspolitische Aspekte, Respektierung, Wahrnehmung
(und Konsequenzen ! ).

Wie kommt es denn z.B. sonst dazu, dass Frauen bei Verkehrsunfällen öfter sterben,
nur weil stets "Crash-Test-Dummies" mit männlichen Durchschnittsmaßen eingesetzt werden, s.
https://www.spiegel.de/panorama/autosic ... 0658e73b1a
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caffery
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von caffery »

Du meinst also, dass Gendern u.a. weibliche Verkehrstote verhindert?

Okay, dann habe ich bislang wirklich die Welt nicht richtig verstanden.

Lass uns das Thema lieber beenden. Bei derartigem Schwachsinn gelingt es mir oft nicht Ton und Fassung zu bewahren. Das würde ich gerne unbedingt verhindern wollen.
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Witwe Bolte
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von Witwe Bolte »

"Schwachsinn" ?
Vermutlich genauso ein Schwachsinn wie Femizide ?
Oder auch nur 'mansplainig' ?

Ja, es macht wenig Sinn, solche Themen in einem Schuldnerforum zu diskutieren,
und meist noch weniger Sinn, solche Themen mit Männern, speziell weißen, zu diskutieren.

Nach Euren "Chauvi-Flachsereien" konnte ich mir den Kommentar nicht verkneifen.
Sorry. Mein Fehler.
Das wäre ja fatal, wenn ein Herr 'caffery' hier seine Fassung verlöre ... :lol:
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insolaner
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Re: Offenlegung Einkommen zum Schuldenvergleich bei beginnender Selbständigkeit

Beitrag von insolaner »

caffery hat geschrieben: 16. Sep 2021, 12:24 Lass uns das Thema lieber beenden.
[X] dafür.

Begründung: mehr OffTopic geht kaum.
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