Neu und etwas ratlos

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Grenades
Neuankömmling
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Neu und etwas ratlos

Beitrag von Grenades »

Guten Morgen zusammen,

ich bin durch Krankheit und eine geplatzte Kreditkarte der Citibank in die Schulden gerutscht, dann auf ein dubioses Hilfe Angebot reingefallen (Fidum).

In meiner Verzweiflung habe ich irgendwann die Briefe nur noch in Tüten gesammelt und hinten im Kleiderschrank verstaut. Privatinsolvenz... erste Aussage des Beraters, dann ziehen sie erstmal um, sie wohnen zu groß. Da sind wir nicht mehr hingegangen....

Ich habe jetzt ein Angebot von einem guten Freund, der geerbt hat und mir helfen will.
In dem Rahmen habe ich es geschafft, alle Unterlagen zu sortieren und zu sichten. Bin gerade ein bisschen stolz auf mich.
Als ich jetzt die Schufa Daten eingesehen habe, ist mir aufgefallen, das viel weniger Titel in der Schufa stehen als mir vorliegen.

Wie bekomme ich raus, ob die Titel noch gültig sind, ohne schlafende Hunde zu wecken ?
Wann verjähren Schulden, wenn kein Titel vorliegt?

Und wieviel Geld sollte man Gläubigern anbieten zur Restschuldbefreiung? Ich hab da Briefe da reichten am Anfang 672,-- zur Befreiung jetzt wollen die 1800,--

Vielen lieben Dank im voraus
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Re: Neu und etwas ratlos

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Hi Grenades,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Neu und etwas ratlos" geschaut?
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Käsebrot
Allwissender
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von Käsebrot »

Hallo und willkommen hier bei uns!

Wenn du tatsächlich Titel vorliegen hast, dann sind diese 30 Jahre lang vollstreckbar. Nur ohne Titel verjähren diese nach drei Jahren, wobei es da auch wieder hemmende Möglichkeiten gibt.

Die schlafenden Hunde wecken müssen wirst du also so oder so, sofern du alle und v. a. sinnvoll bedienen kannst.

Die Schufa erhält bei weitem nicht alle Daten, da die Gläubiger das aktiv an sie melden müssen und sie dazu ja nicht verpflichtet sind. Du kannst alternativ mal eine Selbstauskunft bei den anderen Auskunfteien anfordern, vielleicht steht da was drin.

Ansonsten wie gesagt ist der Titel ausreichend, vollkommen egal, wohin es gemeldet wurde.
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imker
praktischer Schuldnerberater
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von imker »

..und guten Morgen zurück...
So einen Plan erfolgreich selbst als Schuldner hinzubekommen, das habe ich noch nicht erlebt. Wenn sich fremde Personen oder eine fachlich qualifizierte Person beim Gläubiger meldet, gibt es Erfolgsaussichten. Dabei kommt es weniger auf die Höhe des Vergleichsangebotes, als vielmehr auf die Darstellung der Umstände an, warum jetzt gezahlt werden kann und warum nicht alles gezahlt werden kann.

In eine billigere Wohnung muss im Insolvenzverfahren wegen irgendwelcher Verfahrensvorschriften keiner umziehen; aber es kann sich aufdrängen zu erkennen, dass man zu teuer wohnt und das unpfändbare Einkommen nicht reicht - das ist mE aber etwas anderes als insolvenzbedingt umziehen müssen.

Trudelt denn jetzt noch Post ein? Wieviele Gläubiger gibt es denn? Welcher Betrag ist monatlich pfändbar? Damit kann eine einschätzung gegeben werden - es gibt aber keinen Betrag unter 100% der sicher zu einer Erledigung der Forderung führt - warum sollte xyz auf 80% verzichten, wenn 100% geschuldet und zu "kriegen" sind - was war das denn für eine Erstberatung mit dem Hinweis auf "erst mal umziehen"??
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Witwe Bolte
Guru
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von Witwe Bolte »

Du könnstest ja bei den Mahngerichten anfragen, ob sie willens und in der Lage sind, Dir Auskunft darüber zu erteilen, ob ein VB gegen Dich ausgestellt wurde, ggfs. am besten gleich eine Kopie anfordern, s. hier:
https://www.mahngerichte.de/de/mahngerichte.html

Kann teuer werden ... wenn sie es machen, dann sicher nicht für lau ... meist muss man so 0,50 bis 1,00 Euro pro Kopie bezahlen.

Aber wie Imker schon sagte, glaube auch ich nicht, dass man als Schuldner allein die Chance hat, Vergleiche mit Gläubigern restsicher zu schließen. Sobald ein Gläubiger Geld "riecht", wird die Maschinerie (ggf. wieder) in Gang gesetzt. Jedenfalls bei den "Profi"-Gläubigern (Inkasso-Firmen, RA-Kanzleien). Einzig, wenn Du nur private Gläubiger hast, dann glaube ich, entsprechendes Verhandlungsgeschick vorausgesetzt), dass evt. eine Regulierung möglich wäre.

Viel Glück!
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Grenades
Neuankömmling
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von Grenades »

Danke Euch allen,

bei den Gläubigern reichte die Anfrage nach Kontostand um die Maschinerie in Gang zu setzen :D

Wie finde ich einen vetrauenswürdigen Helfer zur Aushandlung der Einmalzahlungen ?
Ich bin schon einmal auf einen fragwürdigen Berater reingefallen und habe viel Geld bezahlt für nichts und wieder nichts.

Besteht gar keine Chance, es alleine zu schaffen? Ich möchte natürlich nicht die ganzen Gebühren und Zinsen bezahlen. Und natürlich habe ich den Fehler gemacht, bei einigen Raten zu zahlen, daher ist die Verjährung hinfällig .

Ich erstelle gerade die Auflistung aller Gläubiger.

Liebe Grüße
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caffery
praktischer Schuldnerberater
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von caffery »

Ich wiederhole einfach nochmal die wesentlichen Fragen ohne die man hier überhaupt nichts sinnvolles schreiben kann:
imker hat geschrieben: 16. Aug 2020, 09:12 Wieviele Gläubiger gibt es denn? Welcher Betrag ist monatlich pfändbar?
... und ergänze um: Bist Du Dir 100% sicher alle Gläubiger zu kennen?
Grenades hat geschrieben: 17. Aug 2020, 14:46
Wie finde ich einen vetrauenswürdigen Helfer zur Aushandlung der Einmalzahlungen ?
Ein "vertrauenswürdiger" Helfer würde normalerweise keine Dinge tun die keinen Sinn machen. Wenn Deine Vorstellungen einfach keinen Sinn machen sollten - dann wird es auch schwer einen vertrauenswürdigen Helfer zu finden, der trotzdem tun wird was Du verlangst.
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Grenades
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von Grenades »

Ich habt mir echt Angst und Bange gemacht und ich musste das alles erstmal verdauen.....

10 Gläubiger Titel von 2006
Gesamtsumme Titel 20910,28
Aufgelaufen 31000,--

Ich habe meine Gläubiger einfach per email angeschrieben.... und Ihnen Ihren letzten Vorschlag unterbreitet.
2 haben einfach so angenommen :D
Aus 1828,10 wurden 1424,43 (Titel 1020,76)
Und aus 2004,51 wurden 1490,--

Bin ein bisschen stolz....
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caffery
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von caffery »

Sehr wahrscheinlich sind bei Deinen beiden "gelungenen" Vergleichen nichtmal die verjährten Zinsen "erlassen" worden.

Zumindest die Einrede der Verjährung wäre vorher nicht schlecht gewesen...

Mehrere andere Gläubiger werden Dein "letztes Angebot" wohl einfach nur dankend als Anerkenntnis der gesamten Forderung (inklusive Spesenkäse und Verjähtem) interpretiert haben.

Wenn Du die beiden Zustimmer jetzt einfach zahlst (was Du nun wohl leider vorhast), hast Du im Prinzip nichts erreicht, außer eine professionelle Entschuldung noch unwahrscheinlicher gemacht.

... auch wenn Dus nicht hören möchtest und es Dich vielleicht wieder verschreckt: Was Du da machst bringt nichts. Lass Dir helfen von jemandem der sich mit sowas auskennt. Du machst es so nicht besser... eher schlimmer.
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Grenades
Neuankömmling
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von Grenades »

Wenn Zinsen tituliert sind, können diese nicht verjähren und wenn ich schon (weil ja dumm) eine Ratenzahlung geleistet habe ebenso....

Ich habe von beiden schriftlich, das mit den Zahlungen alles erledigt ist !!
Und mir die Titel zugestellt werden.

Und ich finde nur die Hälfte der aufgeschlagenen Summe aus 14 Jahren zu bezahlen ist für mich in Ordnung.
Hauptsache das Konto und mein Gehalt wird wieder frei.
Ich bin es satt mich jeden 2.Monat mit der Bank zu ärgern und 50,-- im Quartal an Kontoführungsgebühren zu zahlen.

Wenn Ihr meint, ich mache alles falsch, dann tschüss....
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ridelikethewind
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Re: Neu und etwas ratlos

Beitrag von ridelikethewind »

Grenades hat geschrieben: 29. Aug 2020, 17:00 Wenn Zinsen tituliert sind, können diese nicht verjähren und wenn ich schon (weil ja dumm) eine Ratenzahlung geleistet habe ebenso....

Ich habe von beiden schriftlich, das mit den Zahlungen alles erledigt ist !!
Und mir die Titel zugestellt werden.

Und ich finde nur die Hälfte der aufgeschlagenen Summe aus 14 Jahren zu bezahlen ist für mich in Ordnung.
Hauptsache das Konto und mein Gehalt wird wieder frei.
Ich bin es satt mich jeden 2.Monat mit der Bank zu ärgern und 50,-- im Quartal an Kontoführungsgebühren zu zahlen.

Wenn Ihr meint, ich mache alles falsch, dann tschüss....
Deinen Aussagen zufolge scheinst du ja ein richtiger Fuchs zu sein.....da frage ich mich doch glatt warum du überhaupt in solche Situation rutschen konntest und hier nach Hilfe gefragt hast.

An deiner Stelle würde ich den Profis hier mal glauben was sie schreiben....Denn zu 99,9% haben sie immer recht.
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