Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

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mav
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Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

Beitrag von mav »

Hallo zusammen

Etwas Kontext zu den Schulden:
Ich (36J) Schweizer auch in CH lebend bin mich seit 3 Wochen ins deutsche "Schuldensystem" am einlesen. Dies wegen meiner Freundin (30J) welche deutsche ist und in DE lebt mit Sohn 11 Jährig. Nennen wir sie Judy. Alle Schulden "gehören" ihr. Sie arbeitet in der Schweiz. Ich hatte noch nie Schulden und will ihre nun aus der Welt schaffen für die gemeinsame Zukunft. Sie hat in den letzten 3 Wochen den Papierkram der letzten 10 Jahre so gut es geht aufgearbeitet. Viele Dokumente sind nicht mehr auffindbar, aber ich denke das grobe Problem und alle Gläubiger sind nun bekannt.

Die Schulden sind durch viele Fehler ihrerseits und mit grosser Unterstützung der Mutter welche ebenfalls verschuldet ist entstanden. Viele der Schulden sind durch die Mutter gemacht worden, jedoch wurde Judy im Vertrag eingesetzt da die Mutter bereits verschuldet war. So kamen bis heute ~36800EUR zusammen. Mindestens ein Drittel davon sind Zinsen und Gebühren, oft auch die hälfte oder mehr.

Plan:
Möglichst viele Gläubiger mit einem Vergleich von <40% Zufrieden stellen. Die Zinslast alleine ist ein grosses Problem. Ich würde ein Privatdarlehen zur Verfügung stellen für entsprechende Einmalzahlungen. <40% weil ich mehr halt einfach nicht auf der Seite habe.

Aktuelle Situation:
Es werden 4 von 14 Gläubigern mit Zahlungen von 575EUR pro Monat bedient. Das sind aussergerichtliche Abmachungen mit Raten, wobei der Gerichtsvollzieher bereits im Spiel war und die eine Rate auch an diesen geht. Judy hat bei 4 Gläubigern welche noch nicht bedient werden um einen Vergleich gebeten, bei einem davon wurde 1/3 erlassen; Ist bezahlt und per E-Mail bestätigt, eigentlich wollen wir aber den Titel dazu noch erhalten. Bei einem anderen gab es nur eine saftige Einigungsgebühr auf den vollen geschuldeten Betrag, welcher hauptsächlich aus Zinsen und Gebühren besteht.
Es gibt noch weitere bekannte Schulden, wobei ich mir da genügend sicher bin dass diese verjährt sind.
Judy hat mit einem neuen Job auch noch etwas Reserve bei den Zahlungen. Bei einer Privatinsolvenz könnte sie alle Schulden mit Zinsen in weniger als 6 Jahren begleichen. Die älteste Schuld ist aus 2011. Eine Privatinsolvenz kommt für uns eigentlich nicht in Frage. Die Hoffnung ist genügend der Schuld durch Vergleiche los zu werden.

Schuldenaufstellung:
Altes Leasing - 1160EUR - Wird 75EUR pro Monat in Raten beglichen
Mietschuld - 10400EUR - Wird 200EUR pro Monat in Raten beglichen
Rundfunk - 680EUR - Wird 100EUR pro Monat in Raten beglichen
Studiengebühren in CH - 3100EUR - Wird 200EUR pro Monat in Raten beglichen
Versandhaus - 2650EUR
Autovermietung - 871EUR
Versandhaus - 300EUR - Durch Vergleich geregelt, Titel ausstehend
Rundfunk - 1550EUR
Versicherung - 724EUR
Telefon - 335EUR
Telefon - 290EUR
Bafög - 6750EUR (davon ~2300EUR in Raten ausstehend)
Krankenkasse in CH 8000EUR - Aktuelle Raten werden bezahlt, immer noch da versichert

Mit meinem bescheidenen Wissen kann ich folgende Gläubigertypen ausmachen:
- Gläubiger welche Raten bekommen
- Gläubiger welche keine Raten bekommen
- Bafög welche erst ein Teil der Gesamtschuld in Verzug ist
- Studiengebühren in CH welche erst gerade jetzt anfangen an zu fallen (Rückzahlung Stipendium)

Nun die Frage:
Wieviel Chance haben wir mit einem Vergleich zu <=40% mit Angebot von Einmalzahlungen? Habe eine Vorlage für einen solchen Brief bei forum-schuldenberatung de gefunden "Musterbrief: Zahlungsvorschlag Einmalige Zahlung" aus 2013. Wenn ich naiv eine Aufstellung mach wie in der Vorlage vorgesehen und diesen Brief an alle Gläubiger sende, was kommt da wohl dabei raus? Soll ich die Verjährten Sachen auch noch auflisten damit das Privatinsolvenzrisiko für die Gläubiger höher aussieht? Wir brauchen Hilfe und hoffe dass wir irgendwie in absehbarer Zeit die gemeinsame Zukunft ohne Schulden starten können. Eine gemeinsame Wohnung in CH wäre da auch vorgesehen.

Ich bedanke mich schon mal ausdrücklich für jeden Tipp und jede Einschätzung der Situation. Da ich eine gewisse Aversion gegenüber Schulden habe bin ich sehr motiviert alles zu tun damit wir dieses Kapitel so schnell wie möglich hinter uns bringen können.

Liebe Grüsse
Adrian
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Re: Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

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Hi mav,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung" geschaut?
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mav
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Re: Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

Beitrag von mav »

Nachtrag:
Judy hat bereits in P-Konto in DE. Gehalt wird auf CH Konto ausbezahlt.
Die Zeile "Studiengebühren in CH welche erst gerade jetzt anfangen an zu fallen (Rückzahlung Stipendium)" ist falsch und kann ignoriert werden. Das sind ausgefallenen Semesterzahlungen.
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imker
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Re: Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

Beitrag von imker »

1. zutreffende Aufstellung machen - was falsch ist raus und was doppelt ist, zusammenfassen (Rundfunk)
2. Anzahl der Gläubiger und Summe der Gläubigerforderungen addieren
3. Gegen den Willen einer Minderheit dieser "Gläubigeransammlung" kann etwas unternommen werden, wenn (mindestens) die Hälfte dafür ist oder einfach schweigt
4. ist das auch der Stand, der nach dem Einlesen in das Thema erreicht ist???

Sobald das der Fall ist und bestätigt wird, schreibe ich mehr....
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caffery
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Re: Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

Beitrag von caffery »

mav hat geschrieben: 27. Jul 2020, 17:45 Wieviel Chance haben wir mit einem Vergleich zu <=40% mit Angebot von Einmalzahlungen?
Wenn ihr das irgendwie selber versucht bei der Geschichte und den Vorstellungen wahrscheinlich gleich Null.

Ein wesentlicher Teil der Gläubiger wurde ja schon mit "Angstraten" glücklich gemacht. Sowas merken die sich. Die werden so einfach von nichts mehr abrücken.
Ein anderer Teil wurde ja bereits erfolgsfrei angeschrieben. Da wird auch erstmal nichts zu wollen sein.

Fast kein Profigläubiger reagiert auf Vergleichsangebote von Schuldnern selbst irgendwie sinnvoll. Es sei denn, die Forderung ist wirklich WIRKLICH uralt und eigentlich schon zu größten teilen oder gar ganz verjährt.
Oder man kann wenigstens nen SGB XII Bescheid oder ähnliches beifügen und lebenslanges Existenzminimum in Stein gemeißelt nachweisen. Dann hat man bei ein paar vielleicht ne kleine Chance.
Ne dreißigjährige Studentin mit nem (vermutlich satt pfändbaren) schweizer EInkommen? Sorry... sehr wahrscheinlich keine Chance wenn ihr das selbst versucht.

Wie hoch ist denn das Einkommen der Dame so? An dem EInkommen kann man eine Strategie festmachen. Wenns so hoch ist, dass eine InsO unwirtschaftlich wäre, hilft eigentlich nur: Forderungen putzen und zahlen.
Andernfalls müsste man alle Raten einstellen und eine geeignete Stelle einen anständigen außergerichtlichen Einigungsversuch im Rahmen der Insolvenzordnung machen lassen. Auf die Weise besteht dann eine einigermaßen gute Chance etwas sinnvolles zu erreichen.
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mav
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Re: Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

Beitrag von mav »

imker hat geschrieben: 27. Jul 2020, 18:53 1. zutreffende Aufstellung machen - was falsch ist raus und was doppelt ist, zusammenfassen (Rundfunk)
2. Anzahl der Gläubiger und Summe der Gläubigerforderungen addieren
3. Gegen den Willen einer Minderheit dieser "Gläubigeransammlung" kann etwas unternommen werden, wenn (mindestens) die Hälfte dafür ist oder einfach schweigt
4. ist das auch der Stand, der nach dem Einlesen in das Thema erreicht ist???

Sobald das der Fall ist und bestätigt wird, schreibe ich mehr....
1. Das sind separate Forderungen vom Rundfunk, die eine wird mit Raten bedient die andere nicht
2. Addieren kann ich, was mach ich mit der Summe am Schluss? Wird das eher für ein Vergleichsschreiben verwendet als eine Auflistung von Gläubigern wie ich dies in verschiedenen Vorlagen bereits gesehen habe?
3. D.h. wenn sich eine Mehrheit für eine Einigung entschliessen würde, gäbe es eine "offizielle" Möglichkeit die anderen Gläubiger zu einem gleichwertigen Vergleich zu bringen?
4. Ich sag mal ja ohne die Frage genau zu verstehen. Mir sind die deutschen Begriffe und Stellen eher fremd. Hab vieles im alten Forum gelesen und verschiedenste Sachen gegoogelt. Leider sind die ganzen Sachen bis vor kurzem mehr verdrängt als angegangen worden.

Meine Freundin hat bereits mit der Pro Schuldenberatung de telefoniert, dieser will ~1500EUR dafür dass sich das etwas zu rosig anhört mit der "Regelung" der Schulden. Was ich vor allem gelernt habe ist dass sich einfach schnell einlesen wollen mit diesem Thema wohl nicht zielführend funktionieren wird.
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mav
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Re: Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

Beitrag von mav »

caffery hat geschrieben: 27. Jul 2020, 20:50
mav hat geschrieben: 27. Jul 2020, 17:45 Wieviel Chance haben wir mit einem Vergleich zu <=40% mit Angebot von Einmalzahlungen?
Wenn ihr das irgendwie selber versucht bei der Geschichte und den Vorstellungen wahrscheinlich gleich Null.

Ein wesentlicher Teil der Gläubiger wurde ja schon mit "Angstraten" glücklich gemacht. Sowas merken die sich. Die werden so einfach von nichts mehr abrücken.
Ein anderer Teil wurde ja bereits erfolgsfrei angeschrieben. Da wird auch erstmal nichts zu wollen sein.

Fast kein Profigläubiger reagiert auf Vergleichsangebote von Schuldnern selbst irgendwie sinnvoll. Es sei denn, die Forderung ist wirklich WIRKLICH uralt und eigentlich schon zu größten teilen oder gar ganz verjährt.
Oder man kann wenigstens nen SGB XII Bescheid oder ähnliches beifügen und lebenslanges Existenzminimum in Stein gemeißelt nachweisen. Dann hat man bei ein paar vielleicht ne kleine Chance.
Ne dreißigjährige Studentin mit nem (vermutlich satt pfändbaren) schweizer EInkommen? Sorry... sehr wahrscheinlich keine Chance wenn ihr das selbst versucht.

Wie hoch ist denn das Einkommen der Dame so? An dem EInkommen kann man eine Strategie festmachen. Wenns so hoch ist, dass eine InsO unwirtschaftlich wäre, hilft eigentlich nur: Forderungen putzen und zahlen.
Andernfalls müsste man alle Raten einstellen und eine geeignete Stelle einen anständigen außergerichtlichen Einigungsversuch im Rahmen der Insolvenzordnung machen lassen. Auf die Weise besteht dann eine einigermaßen gute Chance etwas sinnvolles zu erreichen.
Ja das mit den Angstraten läuft leider schon, da kann ich auch nichts mehr daran ändern. Und ich sehe auch dass wenn ein Gläubiger mal etwas bekommen hat es wohl nicht einfach ist ein Angebot zu machen dass wir in Anbetracht der Gesamtschuld in einer Einmalzahlung durch bekommen.

Der Kontakt mit den 4 Gläubigern welcher erst vor kurzem aufgenommen wurde war ein Schnellschuss. Das kam als Reaktion darauf dass ich das Thema gespushed habe. Auch wenn es nur ein kleiner Tropfen ist fühlt sich dieser Drittel Schuldenerlass im Vergleich trotzdem als kleine Gewinn an.

Wie satt das Einkommen ist schreib ich sobald ich das Ok dazu habe, aber eine InsO wird unwirtschaftlich sein, selbst wenn man über die Jahre die Zinsenzinsen berücksichtigt. Bis jetzt wissen soweit ich weiss nur die Gläubiger welche Raten erhalten vom vorherigen (ebenfalls schweizer) Einkommen. Das ging beim GV vorbei mit einer Vermögensauskunft.

Dazu noch eine Nebenfrage: Sind Zinsen von ~14% auf dem Schuldwert überhaupt legal? Und wenn nicht hätte man diese wohl bei der Enstehung des Titelsanfächten müssen nehme ich an?

Was wäre denn eine geeignete Stelle? Es gibt hier in Lörrach eine Diakonie. Ein kurzer Kontakt mit der Pro Schuldenberatung welche ein weiteres Loch in das Budget reissen würde hörte sich etwas zu gut an. Mehr oder weniger das Gegenteil von dem was ich hier jetzt lese.

Vielen Dank für die beiden Antworten.
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caffery
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Re: Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

Beitrag von caffery »

mav hat geschrieben: 27. Jul 2020, 23:33 Wie satt das Einkommen ist schreib ich sobald ich das Ok dazu habe, aber eine InsO wird unwirtschaftlich sein, selbst wenn man über die Jahre die Zinsenzinsen berücksichtigt. Bis jetzt wissen soweit ich weiss nur die Gläubiger welche Raten erhalten vom vorherigen (ebenfalls schweizer) Einkommen. Das ging beim GV vorbei mit einer Vermögensauskunft.
Normalerweise wollen Gläubiger ja wissen, was der Schuldner hat/verdient bevor sie sich über ein Angebot Gedanken machen.
Man kann natürlich ein Angebot machen und diese Informationen einfach weglassen. Die Erfolgsaussichten sind dann aber dementsprechend ziemlich gering.
mav hat geschrieben: 27. Jul 2020, 23:33 Dazu noch eine Nebenfrage: Sind Zinsen von ~14% auf dem Schuldwert überhaupt legal?
Es zu behaupten ist zumindest nicht illegal.
mav hat geschrieben: 27. Jul 2020, 23:33 Und wenn nicht hätte man diese wohl bei der Enstehung des Titelsanfächten müssen nehme ich an?
So ist es.
mav hat geschrieben: 27. Jul 2020, 23:33 Was wäre denn eine geeignete Stelle? Es gibt hier in Lörrach eine Diakonie.
Ja dann geh da doch mal hin.
mav hat geschrieben: 27. Jul 2020, 23:33 Ein kurzer Kontakt mit der Pro Schuldenberatung
Ich formuliere das mal so einfach wie möglich: Finger weg!
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imker
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Re: Verschiedene Schulden, Anstrebung Vergleich mit Einmalzahlung

Beitrag von imker »

@mav
ich weiche von meiner Absicht, mehr zu schreiben, wenn die Aufstellung stimmt, ab und "werfe" für die Unterstützung der Idee, eine geeignete Stelle aufzusuchen - aber wenn das Einkommen etwas hoch sein sollte, könnte es mit der Beratung schwierig werden - mal folgenden "gemopsten" Text eines Dritten in den Ring:

Alternative : Zustimmungsersetzung durch das Gericht

Im gerichtlichen Schuldenbereinigungsverfahren gelten andere Regeln als beim außergerichtlichen Schuldenbereinigungsplan :

schweigt ein Gläubiger auf den Plan, gilt das als Zustimmung
verweigert ein oder mehrere Gläubiger die Zustimmung, kann das Gericht die Zustimmung ersetzen

Voraussetzung für die Zustimmungsersetzung ist, dass :

von der Kopfzahl der Gläubiger mehr als die Hälfte zugestimmt hat – und –
auch von der Summe der Gläubiger mehr als die Hälfte zugestimmt hat – und –
der Gläubiger durch den Plan nicht schlechter gestellt wird, als bei der Durchführung des Insolvenzverfahrens

Der Schuldner muss also einen Antrag im Verbraucherinsolvenzverfahren stellen und ausdrücklich mitteilen, dass ein gerichtliches Schuldenbereinigungsverfahren gewünscht wird. Dabei sollte dem Gericht auch mitgeteilt werden, aus welchen Gründen die Erwartung besteht, dass der gerichtliche Schuldenbereinigungsplan Erfolg haben wird. Sollte das Gericht die Durchführung des außergerichtlichen Schuldenbereinigungsverfahrens ablehnen, hat der Schuldner auch die Möglichkeit seinen Insolvenzantrag zurückzunehmen.

Bei hohem Einkommen wird kein Gläubiger auf einen Brief hin seine Forderung reduzieren - dafür gibt es keinen wirtschaftlichen Grund. Und Beratung ohne Kenntnis der wirtschaftlichen Verhältnisse kenne ich nicht ...
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