Hallo liebe Community,
da ich nun endlich in der PI bin wollte ich gerne meine Erfahrungen und Eindrücke teilen.
Nachdem ich über mehrere Jahre versucht hatte mit den Gläubigern eine Einigung zu erzielen und es schlussendlich am größten Gläubiger (Bank) gescheitert ist, habe ich die PI angemeldet.
Obwohl das Angebot zum außergerichtlichen Vergleich in dem Bereich lag, was über die 3 Jahre zusammenkommt, hat sich das Inkassounternehmen der Bank nicht drauf eingelassen und eine utopische Gegenforderung gestellt.
Nach einreichen des Antrags hat es gute 3 Monate gedauert, bis die erste Antwort vom Gericht kam.
Es wurde nach einem aktuellen Kontoauszug gefragt. Grund hierfür war die Stundung der Kosten, die auch bewilligt wurde.
Kurze Zeit später hat sich ein IV gemeldet, der vom Gericht angefragt wurde ob er mich übernehmen kann. Im Telefonat wurden dinge abgefragt wie:
Familienstand, Kinder, Nettogehalt, Weitere Einkünfte, Unterhaltsverpflichtungen, Kapitalerträge, Private Zusatzrenten, Sonstige Vermögen, die Bank und ob ein Auto vorhanden ist.
Dann hat er noch gefragt ob ich bereits meinen Arbeitgeber in Kenntnis gesetzt habe, was ich bisher nicht gemacht habe. Er hat mir empfohlen das zu tun, da sie den AG definitiv anschreiben werden und mein Gehalt über den AG pfänden. Von einer Einigung (Lohnabtretung direkt an den IV) ohne den AG in Kenntnis zu setzen liest man immer wieder, hat aber den Nachteil das der IV haftet sollten hier irgendwelche Fehler passieren. Das möchten die nicht, damit muss ich leben und meinen AG informieren. Shit happens, wie mein AG reagiert werde ich erfahren. Gehalt, Stelle und Verantwortung sind überdurchschnittlich, das könnte zu Verstimmungen führen... Warten wir es ab. Mehr wie fragen kann ich nicht.
Mein Konto wird vorerst "gesperrt" aber es soll direkt eine Quellenfreigabe geben, sodass alle Beträge die von meinem AG kommen direkt zur Verfügung stehen sollten. Durch meine Tätigkeit bekomme ich unregelmäßig Reisekosten und sonstige Auslagen erstattet.
Der IV hat meinen Fall übernommen, meine Akte bekommen und mir vor gut einer Woche nochmals geschrieben, mir ein Merkblatt mit meinen Pflichten geschickt und von mir einen Lebenslauf und eine Unterschrift zum Datenschutz gefordert. Easy, per mail geschickt.
Ich hatte nochmals angerufen und zum Thema Übersendung Gehaltsabrechnung und Steuererklärung nachgefragt. Da mein AG angeschrieben wurde und das Gehalt gepfändet wird, brauchts keine Zusendung der Abrechnungen. Meine Steuererklärung soll ich selbst machen und abgeben, da bei mir wie auch in den letzten Jahren keine Rückerstattungen zu erwarten sind.
Ich werde vermutlich erst wieder in 6 Monaten vom IV hören und einen kurzen Fragebogen bekommen um meine Daten aktuell zu halten. Ein persönliches Gespräch braucht es nicht, da seit Corona die Gerichte das nicht mehr unbedingt fordern, außer man möchte es selbst oder es gibt einen wirklichen Grund.
Zusammengefasst kann ich sagen:
Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder heraus.
Wenn man einfach nett und professionell auftritt, ist das alles kein Drama.
Ich weiß nicht warum ich mich monatelang verrückt gemacht hab, mein Leben geht einfach weiter (Nur mit etwas weniger Geld im Säckel)
PI eröffnet, meine Erfahrungen
Forumsregeln
Wichtiger Hinweis: Dieses Forum ersetzt keine Rechtsberatung! KEIN Benutzer darf und will auf dieser Plattform eine Rechtsberatung anbieten, so dass sämtliche Antworten nur als Austausch von Meinungen zu verstehen sind!
Bitte sucht einen Rechtsanwalt auf, wenn ihr rechtssichere Antworten erhalten möchtet!
Wichtiger Hinweis: Dieses Forum ersetzt keine Rechtsberatung! KEIN Benutzer darf und will auf dieser Plattform eine Rechtsberatung anbieten, so dass sämtliche Antworten nur als Austausch von Meinungen zu verstehen sind!
Bitte sucht einen Rechtsanwalt auf, wenn ihr rechtssichere Antworten erhalten möchtet!
-
- Bot
- Beiträge: 263
- Registriert: 26. Jan 2020
Re: PI eröffnet, meine Erfahrungen
Klingt ja super ! Freut mich für dich, dass alles bis jetzt gut geklappt hat.
Jaja... die Angst vor dem IV... Ich glaube die Angst haben die Meisten (mich eingeschlossen) gehabt... Sicher gibt es Ausnahmen wo jemand einen schrecklichen IV bekommt, aber in der Regel ist das alles gar nicht so schlimm wie man sich es vorstellt.
Jaja... die Angst vor dem IV... Ich glaube die Angst haben die Meisten (mich eingeschlossen) gehabt... Sicher gibt es Ausnahmen wo jemand einen schrecklichen IV bekommt, aber in der Regel ist das alles gar nicht so schlimm wie man sich es vorstellt.
0
-
- Zwischendurchposter
- Reaktionen: 0
- Beiträge: 8
- Registriert: 11. Feb 2025, 20:59
-
- Wissender
- Reaktionen: 56
- Beiträge: 381
- Registriert: 17. Jan 2024, 12:23
Re: PI eröffnet, meine Erfahrungen
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich hatte auch wahnsinnige Angst vor der Eröffnung der Privatinsolvenz. Ich hab wirklich alles versucht, um von den Schulden runterzukommen, aber letztlich war es zu viel und als die Bank mir dann mitteilte, sie konnten meinem Vermieter die Miete nicht mehr überweisen weil mein Konto so ausgereizt war, ging halt einfach nichts mehr.
Hab mich dann an die sehr verständnisvolle Schuldnerberatung gewandt, ein paar Tage darauf direkt einen Termin bekommen und ca. 9 Monate später wurde die Insolvenz dann eröffnet. Alles glatt gelaufen.
Hätte ich mich mal vorher drum gekümmert und mir nicht wochen- bis monatelang Gedanken drum gemacht sondern einfach mal einen Beratungstermin angefordert.
Hab mich dann an die sehr verständnisvolle Schuldnerberatung gewandt, ein paar Tage darauf direkt einen Termin bekommen und ca. 9 Monate später wurde die Insolvenz dann eröffnet. Alles glatt gelaufen.
Hätte ich mich mal vorher drum gekümmert und mir nicht wochen- bis monatelang Gedanken drum gemacht sondern einfach mal einen Beratungstermin angefordert.
0