falsche Angaben im Kreditantrag

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Rotkäppchen
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falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von Rotkäppchen »

Hallo ihr lieben,

da man mir bisher gut helfen konnte, stellt sich mir nochmal eine Frage.

Diese wurde natürlich bereits im Vorfeld mit der Schuldnerberatung durchgesprochen. Er meinte ich habe nichts zu befürchten, da sich der Kreditgeber über die Korrektheit der Daten hätte informieren müssen. Da aber leider einige irre führende Informationen und auch andere Informationen im Internet aufgetaucht sind, möchte ich meine Thematik hier auch nochmal stellen.

Im März 21 (ich war in Arbeit) habe ich einen Kreditantrag mit wahrheitsgemäßen Angaben gestellt. Dieser wurde genehmigt. So weit so gut.

Im Februar 22 (immer noch in Arbeit-bis Ende März 22) mit den selben Angaben nochmal aufgestockt. Ist ja alles gleich geblieben.

Dann der Fehler. Im Juni 23 habe ich ein Angebot zur Aufstockung per e-Mail erhalten. Kurzerhand eingeloggt und alles digital signiert. Der Anbieter hat sich über den digitalen Kontoblick einen Einblick in meine Finanzen geholt (war ein Gemeinschaftskonto). Leider ist mir erst im Nachhinein aufgefallen, dass noch die Angaben aus dem ersten Antrag von 21 hinterlegt waren. Aber nicht mehr korrekt sind, da ich ALG1 bezogen habe. Eine nachträgliche Korrektur war laut telefonischer Aussage nicht mehr möglich. Kredit wurde ausbezahlt. Im Nachhinein, wahrscheinlich ein großer Fehler im Hinblick auf die Insolvenz die Ende August eröffnet wurde. Ich hätte einfach zurück überweisen sollen. Aber gut, ist jetzt zu spät.

Erfährt der Kreditgeber davon? Durch den IV oder anderweitig? Erwartet mich die Anmeldung vbuH und die Versagung der RSB für alle meine Kredite? Das wäre meine größte Sorge.

Ich bin doch so ziemlich geknickt, wenn es sich so bewahrheitet. Hätte ich die Schuld nicht mit aufnehmen lassen

Danke
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

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Hi Rotkäppchen,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "falsche Angaben im Kreditantrag" geschaut?
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TomH
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von TomH »

Rotkäppchen hat geschrieben: 21. Sep 2025, 16:25 ... Leider ist mir erst im Nachhinein aufgefallen, dass noch die Angaben aus dem ersten Antrag von 21 hinterlegt waren. Aber nicht mehr korrekt sind, da ich ALG1 bezogen habe. Eine nachträgliche Korrektur war laut telefonischer Aussage nicht mehr möglich. Kredit wurde ausbezahlt ...
Mich interessiert das Thema vbuH als "Neuling" zunehmend bezüglich Risiken der PI. Insofern hatte ich die letzten Tage Zeit mich damit zu beschäftigen. Augenscheinlich gibt es dazu zwar unterschiedliche Meinungen der Gerichte - je nach Gesamtschau -, aber im Kontext jeweils dem Vorsatz zu entsprechen, der zumal nicht persönlich, sondern rein gesetzlich betrachtet- bzw. vermutet wird.

Das hilft dir nichts, mir auch nichts, ist aber jeweils im Erkenntnisbereich eines ggf. urteilenden Richters zu verorten.

Ob da nun ein Vorsatz draus erhoben werden könnte, weiß ich nicht. Zumindest könnte man aus wmeschlicher Sicht behaupten die Aufstockung spätestens dann nicht mehr in Anspruch genommen zu haben (auch wenn das dann wissentlich kein guter Rat wäre). Aber so ist das eben mit dem "lieben Geld". Das kenne ich gut.
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TomH
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von TomH »

"Entspannend" würde mich als Richter - sofern es dazu käme - die Frage beschäftigen, inwiefern du die letzte Aufstockung vor Insolvenzbeantragung bedient hattest und vor allem den Forderungen nachgekommen bist.
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Rotkäppchen
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von Rotkäppchen »

Die Forderung wurde bis August 24 ganz normal bedient. Bis der Termin mit der Schuldnerberatung statt fand und die Zahlungen eingestellt worden sind. Seufz.

Er wusste über die Thematik bescheid und meinte das gibt kein Problem. Da habe ich mich natürlich drauf verlassen. Hätte diese Forderung sonst gar nicht mit aufgenommen und weiter bezahlt. Aber das Kind ist jetzt nunmal in den Brunnen gefallen und ich hoffe auf keine weit reichenden Konsequenzen.
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TomH
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von TomH »

Rotkäppchen hat geschrieben: 21. Sep 2025, 21:37 Die Forderung wurde bis August 24 ganz normal bedient.
Dann ist daran schwer ein Vorsatz zu erkennen. Aber auch Richter sind nur Menschen, sofern solcher Vortrag überhaupt erst gehalten werden würde.
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Shopgirl
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von Shopgirl »

Hätte diese Forderung sonst gar nicht mit aufgenommen und weiter bezahlt.
Das funktioniert nicht. Alles oder nichts.

Grundsätzlich ist hier schon ein Vorsatz zu erkennen, sind wir mal ehrlich. Du wusstest, dass die Angaben nicht korrekt waren, hast ja sogar noch bei der Bank angerufen, aber trotzdem den Kredit in Anspruch genommen. Korrekt wäre ein Widerruf und dann eine Neubeantragung mit den richtigen Daten gewesen. So viel von Seiten der Moralkeule.

Kreditgeschäft ist Massengeschäft. Ob sich die Bank wirklich dafür interessieren wird, was für Angaben du vor zwei Jahren gemacht hast, wage ich zu bezweifeln. Ist natürlich nicht unmöglich, aber in dieser Konstellation vermutlich unwahrscheinlich. Eine 100%ige Garantie gibt es natürlich nicht, aber ich glaube nicht, dass da groß was passieren wird.
Kommt aber natürlich auch auf die Bank an. Es gibt, wie Erfahrungen im Forum zeigen, einige halbseidene Kreditanbieter, die bei allen Forderungen direkt die vbuh raushauen. In so einem Fall wäre es bei falschen Angaben im Kreditantrag eher schwierig, dem vbuh etwas entgegenzusetzen.
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Rotkäppchen
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von Rotkäppchen »

Shopgirl hat geschrieben: 22. Sep 2025, 03:36 Kreditgeschäft ist Massengeschäft. Ob sich die Bank wirklich dafür interessieren wird, was für Angaben du vor zwei Jahren gemacht hast, wage ich zu bezweifeln. Ist natürlich nicht unmöglich, aber in dieser Konstellation vermutlich unwahrscheinlich. Eine 100%ige Garantie gibt es natürlich nicht, aber ich glaube nicht, dass da groß was passieren wird.
Die Frage ist ja auch, ob der IV da was meldet. Er hat meinen Lebenslauf bekommen. Wenn er den Kreditvertrag bekommt und mit dem Lebenslauf abgleicht, könnte ihm auffallen das ich ALG1 bekommen habe und kein Gehalt.

Oder braucht er den Lebenslauf nur, um die beruflichen Möglichkeiten bzgl. Erwerbsobliegenheit zu prüfen?

Klar ist, der Gläubiger meldet seine Forderung an. Aber ob tabellarisch oder mit Verträgen und allem drum und dran, ist mir nicht klar.

Und bzgl. der Moralkeule, das habe ich auch eingesehen ;) Es war ja auch nie die Absicht dahinter jemanden zu schaden oder die Schulden nicht mehr zu bezahlen
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TomH
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von TomH »

Rotkäppchen hat geschrieben: 22. Sep 2025, 06:18 Die Frage ist ja auch, ob der IV da was meldet.
Ist das seine Aufgabe?

@Shopgirl @Rotkäppchen , freilich liegt dort ein Vorsatz vor, die Frage ist nur, wenn ein Gläubiger solche Handlung aufnehmen lässt und der Insolvent widerspricht, ob wenn es vor Gericht ginge, auch ein Vorsatz im Verhalten zu erkennen wäre, insbesondere die Forderungen auch in der Zukunft nicht bedienen zu können.

Ich denke diesen Fall könnte man dafür heranziehen: https://raheinemann.de/kreditkartenmiss ... -handlung/
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caffery
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von caffery »

Rotkäppchen hat geschrieben: 21. Sep 2025, 16:25 Erwartet mich die Anmeldung vbuH
Unwahrscheinlich
Rotkäppchen hat geschrieben: 21. Sep 2025, 16:25 und die Versagung der RSB für alle meine Kredite?
praktisch ausgeschlossen
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Rotkäppchen
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Re: falsche Angaben im Kreditantrag

Beitrag von Rotkäppchen »

Hallo zusammen,

ich möchte hier nochmal kurz anhaken. Die Frist zur Forderungsanmeldung endet am 14.10.2025. Ich habe gelesen, das ich im Vorfeld bei einer vbuh vom IV oder Gericht informiert würde. Bisher habe ich dazu nichts gehört.

Ist meine Annahme bzw. die Info aus dem Internet korrekt? Wenn ja, sollte es doch bedeuten das keine vbuh Anmeldung erfolgt ist?! Ich meine bzw. würde annehmen, dass 3 Tage vor Ablauf die Gläubiger Ihre Anmeldungen vorgenommen haben sollten oder?

Danke für eure Rückmeldung.
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